Apokalyptische Reiter sind in der Luft

Zum Irrationalismus und Pessimismus in Literatur und Philosophie zwischen Nachmärz und Jahrhundertwende
Buch | Softcover
232 Seiten
1985 | 1985
Vieweg & Teubner (Verlag)
978-3-531-11743-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Apokalyptische Reiter sind in der Luft - Wolfgang Schömel
54,99 inkl. MwSt
Nietzsches in den achtziger J ahren des vorigen J ahrhunderts erklarte "Umwer tung aller Werte" und ihre massenwirksame Rezeption urn die Jahrhundertwende gilt fUr Deutschland als der Beginn breiter RUcknahme bUrgerlich-utopischen Den kens. Versuche, die Geistes- und Ideengeschichte aus Systematisierungsgriinden durch die Nennung von Jahreszahlen einzuteilen, haben es schwer. Meist halt eine soIche Einteilung, halt auch die Konstruktion auf-und abfallender Linien in der Ideologiegeschichte einer Oberpriifung nicht stand. Man hilft sich nicht immer glUcklich durch Hinzufugen der Epitheta "wesentlich" oder "typisch" zum gefunde nen Ideologem, laBt Ideen Sozio-Okonomisches "adaquat" widerspiegeln, be stimmt, weIche Kunstwerke "realistisch" in und aus der Zeit wirken. "Epigonen" scheidet man gerne als uninteressant aus, ungeachtet ihrer oft Uberragenden Wir kung. Zu ihrer Zeit ziemlich unbekannte, aber im Nachhinein als groJ3artig er kannte Dichter bestimmen das Interesse der Forschung. Dies hat gute Griinde, die jedoch die Betrachtung des MittelmaBigen, wenn es den verbreiteten Geschmack seiner Zeit spiegelt, nicht UberflUssig machen.

Wolfgang Schömel geb. 1952 in Bad Kreuznach, studierter Germanist und promovierter Philosoph, schreibt seit den 1980er Jahren für verschiedene Medien. Schömel wurde mit dem Georg-K.-Glaser-Preis im Jahr 2003 und dem Preis Buch des Jahres 2004 des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Rheinland Pfalz ausgezeichnet. Seit 1989 ist er Literaturreferent der Freien und Hansestadt Hamburg und seit 1992 auch als Mitherausgeber des literarischen Jahrbuches Hamburger Ziegel aktiv. Wolfgang Schömel lebt und arbeitet in Bremen und Hamburg.

I Künstlerexistenz und Marktgesellschaft. Das Ende autonomer Kunst im Künstlerroman der "Münchener" und ihres Umkreises.- I.1 Von der Kritik des bürgerlichen Kulturbetriebs zum Entwurf des aristokratischen Künstlers - Paul Heyses "Im Paradiese".- I.2 Künstleraristokratismus und neue Verpflichtung auf die Wirklichkeit.- II Freiheit und Gleichheit.- II.1 Gesellschaftliche und private Freiheit.- II.2 Kriegerisch-völkische 'unio mystica'.- III Heroischer Pessimismus.- III.1 Pessimistisches Individuum und Gesellschaft.- III.2 Vergeblichkeit des Genusses: Nero und kein Ende.- III.3 Nationalistische Aufhebung des Pessimismus.- III.4 Heroischer Pessimismus.- IV Historischer Rassismus.- IV.1 Offensive Wende des Rassismus nach 1871.- IV.2 Christlicher Rassismus.- IV.3 ...was den Fremden blüht.- V Eros ist Tod. - Masochismus und Sadismus als Methoden der Selbstentgrenzung.- V.1 Eros und Tod.- V.2 Sadistische Aufbäumung.- V.3 Gewalttätiger Eros und bürgerliches Subjekt.- V.4 Der lüsterne Fremde.- V.5 Die gnadenlose Frau.- VI Der Meister: Friedrich Nietzsche.- VI.1 Das vorgefundene Lebensprinzip: Asketismus.- VI.2 Die Rücknahme der rationalistischen Individuation im Einzelnen.- VI.3 Sklavenaufstand.- Anmerkungen.

Erscheint lt. Verlag 1.1.1985
Zusatzinfo 232 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 155 x 235 mm
Gewicht 334 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Dichter • Freiheit • Friedrich Nietzsche • Ideengeschichte • Ideologie • Irrationalismus • Literaturgeschichte • Pessimismus • Philosophie • Revolution • Staat
ISBN-10 3-531-11743-2 / 3531117432
ISBN-13 978-3-531-11743-0 / 9783531117430
Zustand Neuware
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