Glück und andere Kleinigkeiten von absoluter Wichtigkeit (eBook)

Ein erfrischender Blick auf die unterschiedlichen Auffassungen von Glück

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
208 Seiten
Eisele eBooks (Verlag)
978-3-96161-502-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Glück und andere Kleinigkeiten von absoluter Wichtigkeit -  Haim Shapira
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Wir alle wollen glücklich sein. Doch was ist das eigentlich, Glück? Und wo finden wir es? Den einen seligmachenden Ratgeber zu diesem Thema gibt es nicht, meint Haim Shapira. Denn Glück bedeutet für jeden einzelnen von uns etwas anderes. Und so stellt Shapira die fundamentalen Fragen des Lebens noch einmal neu - er stellt sie den großen Denkern und Dichtern der Kulturgeschichte, aber vor allem stellt er sie dem Leser selbst. Mit Witz und Leichtigkeit öffnet uns Shapira die Augen und verändert dabei unseren Blick auf fast alles im Leben. 

Haim Shapira lehrt an der Universität Tel Aviv Mathematik, Psychologie, Philosophie und Literaturwissenschaften. In Vorträgen auf der ganzen Welt fasziniert er sein Publikum mit seinen unterhaltsamen Aperçus zu Spieltheorie, Kreativität, Philosophie, Glück und Optimismus. Haim Shapira ist außerdem ein begnadeter Pianist und leidenschaftlicher Sammler schöner Dinge.

Haim Shapira lehrt an der Universität Tel Aviv Mathematik, Psychologie, Philosophie und Literaturwissenschaften. In Vorträgen auf der ganzen Welt fasziniert er sein Publikum mit seinen unterhaltsamen Aperçus zu Spieltheorie, Kreativität, Philosophie, Glück und Optimismus. Haim Shapira ist außerdem ein begnadeter Pianist und leidenschaftlicher Sammler schöner Dinge.

KAPITEL 1


GLÜCK


Aristoteles war der Überzeugung, dass Glückseligkeit der Sinn und Zweck unseres Lebens sei. Heute, in der Neuzeit, haben wir alle eine vollkommen unterschiedliche Vorstellung davon, was Glück ist. Manche erleben beim Bungee-Jumping den ultimativen Kick, für andere gilt das Motto trautes Heim, Glück allein. Manch einer ist glücklich, wenn er in einem Konzertsaal sitzen und klassische Musik hören kann, während für andere das Geschrei von Kindern auf einem Spielplatz Musik in ihren Ohren ist. Manche von uns finden es erhebend, komplizierte mathematische Gleichungen zu lösen, während für andere eine ausgefallene Mathestunde eine glückliche Kindheitserinnerung ist. Manche der Protagonisten von Dostojewskis Romanen macht allein schon die Tatsache zu existieren glücklich, andere genießen es, unglücklich zu sein, und es soll Menschen geben, deren größtes Glück darin besteht, andere unglücklich zu machen.

Diesbezüglich sind wir alle sehr verschieden, und es gibt kein Richtig oder Falsch, was unsere Einstellung zum Leben angeht.

Alle Menschen wollen glücklich sein, aber ist das überhaupt möglich?

Man möchte meinen, dass die Absicht zum Glücklichsein nicht Teil des Schöpfungsplans ist.

Sigmund Freud

Glück ist nicht zu verwechseln mit Momenten oder Phasen des Glücklichseins. Ein Mensch kann zwei Stunden oder zwei Tage glücklich sein, oder meinetwegen auch ein ganzes Jahr, aber sicher nicht andauernd und ewig. Das Glück ist immer endlich. Woody Allen übrigens behauptet sogar, die Phasen, in denen wir glücklich sind, seien noch viel kürzer, und sollte jemand länger als zwei Tage am Stück glücklich sein, dann nur, weil man ihm etwas verschweigt.

Ehe wir unsere Reise ins Glück antreten, habe ich noch einen Tipp für Sie:

Das Glück ist wie ein Schmetterling: Wenn wir es jagen, vermögen wir es nicht zu fangen, aber wenn wir ganz ruhig innehalten, dann lässt es sich auf uns nieder.

Nathaniel Hawthorne

WAS STATISTIK MIT KOCHBÜCHERN ZU TUN HAT


Würde man unter Studenten eine Umfrage starten, welches Fach sie am langweiligsten finden, so würde vermutlich Statistik an erster Stelle stehen. Einer meiner Studenten sagte einmal, er könne sich nicht erklären, wozu es eigentlich noch Anästhesisten brauche, wo es doch so viele Bücher zum Thema Statistik gibt. Dabei kann Statistik auch amüsant, ja, sogar interessant sein. Um meinen Studenten das Fach schmackhafter zu machen, betraue ich sie zuweilen mit der Durchführung kleiner Untersuchungen zu den unterschiedlichsten Themen. So habe ich sie einmal gebeten herauszufinden, welche Sorte Bücher am häufigsten publiziert wird. Nachdem sie einige Buchläden abgeklappert hatten, präsentierten mir die jungen Forscher folgendes Resultat:

Der Gewinner ist: die Sparte Kochbücher!

Tja, wer hätte das gedacht. Da ich mit Ihnen aber gar nicht über Kochbücher sprechen möchte (ich werde ganz sicher keines schreiben, da ich maximal ein gekochtes Ei zustande bringe), wende ich mich stattdessen jenen Büchern zu, die in der Untersuchung meiner Studenten den zweiten Platz belegt haben, nämlich: Ratgeber zum Thema Glücklichsein.

IN DREI MINUTEN ZUM IMMERWÄHRENDEN GLÜCK


Es gibt unzählige Bücher, die das Wort »Glück« im Titel tragen und ihren Lesern nachhaltige Glückseligkeit, Ruhe und Gelassenheit sowie die Befreiung von sämtlichen Ängsten und Selbstzweifeln versprechen. In einigen dieser Werke wird sogar verbreitet, wir müssten, um dieses grandiose Ziel zu erreichen, lediglich ein paar Minuten täglich üben.

Ich behaupte: Glücksratgeber machen in den wenigsten Fällen jemanden glücklicher. Und ich kann Ihnen auch sagen, warum das so ist:

1.Es gibt empirische Beweise dafür, dass Glücks ratgeber nutzlos sind

Würde nämlich auch nur ein Bruchteil der in diesen Büchern enthaltenen Weisheiten stimmen, dann müsste es auf der Welt vor glücklichen Menschen nur so wimmeln, und wie wir alle wissen, ist dem nicht so.

2.Wissen allein ist nicht der Schlüssel zum Glück

Wissen ist unabdingbar, wenn man eine Differenzialgleichung lösen, eine Trüffelpastete à la Robuchon zubereiten oder eine Rakete ins All schießen will. Beim Streben nach Glück dagegen ist es meines Erachtens ziemlich nutzlos. Als ich einen der fraglichen Ratgeber durchblätterte, stieß ich auf folgenden unbezahlbaren Tipp: »Stehen Sie jeden Morgen blendend gelaunt und mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf.« Na, da konnte ich ja wirklich froh sein, dass die Autoren diese Erkenntnis mit mir geteilt hatten! Ehe ich über diese wunderbare Idee gestolpert war, hatte ich doch glatt angenommen, um glücklich zu sein, müsse man morgens mit einer handfesten Depression und einem stechenden Schmerz in der linken Niere erwachen. Tja, da hatte ich mich wohl getäuscht.

Solche Tipps sind ungefähr so wirkungsvoll wie der »Schönen Tag noch!«-Wunsch eines Verkäufers – der Ausspruch allein ist noch lange kein Garant dafür, dass wir tatsächlich einen schönen Tag haben werden. Zu wissen, was richtig ist und was falsch, hilft uns nicht weiter. Ein Raucher weiß genau, dass er sich das Rauchen abgewöhnen sollte, nur leider kann ihn dieses Wissen allein nicht von seiner Nikotinsucht heilen.

Bücher dieser Art verdanken ihre Popularität der Tatsache, dass es dem Leser leichtfällt, sich mit solchen Ratschlägen zu identifizieren: »Stimmt, ich sollte wirklich jeden Morgen mit einem Lächeln auf den Lippen aufstehen und täglich mindestens eine gute Tat vollbringen.« Merkwürdigerweise fragen wir uns nach der Lektüre dieser Ratgeber allerdings immer: Und wie genau stelle ich das jetzt an?

Nun, ich für meinen Teil bin der Ansicht, dass es keine standardisierten Reisen ins Glück geben kann. Jeder Mensch benötigt einen individuellen Reiseführer. Meiner Meinung nach ist auf dem schmalen Pfad ins Glück sogar kaum je Platz genug für zwei Menschen zugleich. Wir sind so verschieden, dass nicht einmal auf einer organisierten Reise nach Italien die Wünsche sämtlicher Teilnehmer berücksichtigt werden könnten. Die einen wollen bei einem Besuch in Rom auf jeden Fall die Sixtinische Kapelle sehen und diverse italienische Nudelgerichte und Weine verkosten, andere dagegen ziehen sich lieber mit ihren Landsleuten ein paar Hamburger rein und fachsimpeln dabei über Baseball. Die Erfüllung individueller Teilnehmerwünsche gestaltet sich bei Pauschal- und Gruppenreisen naturgemäß schwierig, aber vielleicht gibt es ja dennoch einige allgemeine Navigationshilfen, die uns auf der Suche nach dem Glück den richtigen Weg weisen können, solange wir nur den Mut aufbringen, uns allein auf die Reise zu machen.

Der glücklichste Tag meines Lebens (ein kurzer Aufsatz, den Heinrich Heine nie geschrieben hat)

Der glücklichste Tag meines Lebens würde damit beginnen, dass ich in einer hübsch eingerichteten Holzhütte in den Schweizer Alpen erwache. Ich stehe gemächlich auf, strecke und kratze mich, gähne und nehme am Esstisch Platz. Dort erwartet mich ein duftendes, knuspriges Baguette, das ich dick mit Butter bestreiche. Ich beiße genüsslich ab und genehmige mir anschließend einen großen Schluck von dem frisch zubereiteten Kaffee, den mir meine Dienstboten gebracht haben.

Dann trete ich ans Fenster und lasse den Blick wandern – von dem Pfad, der zur Hütte führt, über die schneebedeckten Bergspitzen bis hin zu dem kleinen, türkis schimmernden See unten im Tal, in dem sie sich spiegeln.

Ja, das ist Glück. Aber es ist noch nicht perfekt. Was benötigt ein Dichter und Denker wie ich jetzt noch? Nun, wenn Gott mich wirklich glücklich machen will, dann müsste er mir noch einen klitzekleinen Sonderwunsch erfüllen, um diesem Tag eine ganz besondere Note zu verleihen: Ich würde zu gern an einem Baum zwischen der Hütte und dem See meine Feinde baumeln sehen. Ja! Die Hütte, der Ausblick auf den See, ein frisches Baguette mit Butter und meine Hasser dort an dem Baum – das wäre wirklich das Höchste der Gefühle!

Gott wird es mir nachsehen. Das ist seine Aufgabe.

Frei nach Heinrich Heine

Ich kann Heine gut verstehen, jedenfalls einmal abgesehen von den Feinden am Baum. Ich möchte niemanden sehen, der irgendwo baumelt, geschweige denn an einem Baum. So etwas macht mich kein bisschen glücklich. Doch als ich diese Geschichte einmal im Rahmen eines Vortrags zum Besten gab, äußerte sich einer meiner Zuhörer begeistert dazu und sagte, in Israel gebe es gar nicht genügend Bäume, um daran all die Menschen aufzuhängen, die er gern tot sehen würde. Versuchen Sie mal, so jemandem zu vermitteln, dass er jeden Morgen lächelnd aufstehen soll.

Wie wir bereits festgestellt haben, ist kein Mensch wie der andere. Wir alle haben höchst unterschiedliche Träume und Wünsche. Im Laufe meiner Recherche zu dem Thema bin ich auf drei sehr interessante Tatsachen gestoßen:

1.Die meisten Menschen wissen eigentlich gar nicht, was sie wollen.

2.Der Mensch, mit dem man den glücklichsten Tag seines Lebens verbringt, ist nicht unbedingt der Lebenspartner.

3.Wir wissen nicht, was uns glücklich machen wird.

Beim Blättern in den diversen Glücksratgebern stieß ich auf das großartige Buch Ins Glück stolpern von Daniel Gilbert. Der Autor erklärt darin allerdings nicht, wie man das Glück findet, vielmehr belegt er...

Erscheint lt. Verlag 22.9.2017
Übersetzer Ursula C. Sturm
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sonstiges Geschenkbücher
Schlagworte Buch 2017 • Geschenkbuch • Glück • Große Denker • Hilfe im Alltag • Humorvolle Lebensberatung • Lebensführung • Lebensklugheit • Neu 2017 • Neuerscheinung 2017 • Neuerscheinungen 2017 • Philosophie • Zitate
ISBN-10 3-96161-502-0 / 3961615020
ISBN-13 978-3-96161-502-5 / 9783961615025
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