Texte im Spannungsfeld von medialen Spielräumen und Normorientierung

Pisaner Fachtagung 2014 zu interkulturellen Perspektiven der internationalen Germanistik
Buch
403 Seiten
2015
Iudicium (Verlag)
978-3-86205-434-3 (ISBN)
58,00 inkl. MwSt
Im Rahmen einer deutsch-italienischen und darüber hinausweisend europäischen interkulturellen Germanistik – gerade auch in Zusammenarbeit mit Experten aus dem französischen und europäischen Ausland – konnte die dritte Pisaner Tagung das Gegenstandsfeld der Verbindung von Textlinguistik und -didaktik erneut zum Thema machen. Dabei wurde der sprach- und kulturvergleichende Blickwinkel auf zwei Schlüsselbegriffe gelenkt: Norm und Medialität. Ausgangspunkt war die Vorstellung, dass sprachliche und kommunikative Normfragen nicht nur mit grammatischen Regelhaftigkeiten zu tun haben. Sie sind vielmehr auch durch die Konventionen der unterschiedlichen kommunikativen Medien, der alten sowie der neuen, bedingt. Ihr jeweils sozial und medial bestimmtes Spezifikum, das ihre textuellen Darstellungsformen prägt, kann bevorzugt im Vergleich erfasst werden (beispielsweise Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit; Standard vs. Substandard; Monomedialität vs. Multimedialität). Die Analyse von regelmäßigen text- und situationsgebundenen Sprachphänomenen, die nicht tradierten Normen (besonders der Schriftlichkeit) entsprechen, kann zu neuen Auffassungen und Definitionen von Regel, Grammatik, Stil u.a. führen, wie sie vor allem in gebrauchsorientierten Bereichen der Sprachwissenschaft erforscht werden. Die Vorstellung war dabei, dass die Diskussion des Spannungsfeldes zwischen Norm und Abweichung, Muster und Variation, Stil und Spielraum für gegenwarts- und gesellschaftsbezogene Fragestellungen der Sprachgermanistik unverzichtbar sei sowie von besonderem Interesse für den angewandten sprach- und DaF-didaktischen Bereich, der für die Analyse und Vermittlung medialer Vielfältigkeit offen ist.

Eva Neuland ist Professorin für Germanistik: Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Bergischen Universität Wuppertal.

Paulo A. Soethe: Das Spannungsfeld von sozialen und kulturellen Konflikten in der literarischen Bewegung zwischen Brasilien und dem deutschsprachigen Europa
Immacolata Amodeo: Migration und Mehrsprachigkeit: Texte deutschsprachiger Autoren italienischer Herkunft
Ludwig M. Eichinger: Linguisten-Lektüre
Eva Neuland: Zur Einleitung
Kirsten Adamzik: Mediale und konzeptionelle Mündlichkeit/
Schriftlichkeit revisited. Geltungsdauer und Gestaltungsaufwand als Operationalisierungskriterien
Christa Dürscheid: Interaktionsräume ohne Grenzen? Texte in
den neuen Medien
Jörg Roche: Deutsch als Wissenschaftssprache – Normorientierung zwischen Anglophilie, Anglomanie und Anglophobie
Christian Efing: Formulare in Beruf und Ausbildung – eine Textsorte (?) ohne Anforderungen und Spielräume?
Martine Dalmas: Zur Einleitung
Marcella Costa: Zeichensetzung zwischen Norm und Gebrauch: Deutsch und Italienisch im Vergleich
Lesław Cirko: Deutsche und polnische Normen des wissenschaftlichen Schreibens: Ein Konfrontationsversuch
Marine Espinat: Talkradiosendungen im Vergleich: Welche Normen für eine Interaktionssorte zwischen privatem und öffentlichem Diskurs?
Peter Colliander: Deutsche stilistische „Strenge“ vs. dänische „Lockerheit“: Eine didaktische Herausforderung
Marina Foschi Albert: Zur Einleitung
Reinhard Fiehler: Die Varianz der gesprochenen Sprache als theoretisches Problem der Sprachwissenschaft – oder: Wo bleibt denn da das einheitliche, homogene Sprachsystem?
Maria Thurmair: Kombinationen mit ja als Elemente der Mündlichkeit in konstitutiv schriftlichen Texten
Antoine Aufray: Komiker mit Stil. Über einige grammatische Mittel der Stilkonstitution in Comedy Shows
Marina Brambilla: Interaktionallinguistische Verwendung von Konnektoren (dann, also, jetzt) in Sprachbiographien italienischer Migranten in Deutschland
Marianne Hepp: Zur Einleitung
Peggy Katelhön & Elda Morlicchio: Zwischen alten und neuen Normen: Deutschstudium in Italien
Arne Ziegler & Anna Weiß: Norm und „Fehler“ vor der Folie von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Variationslinguistische Perspektiven für den universitären DaF-Unterricht
Joachim Gerdes: Unflektierbare Adjektive: Eine Reflexion zur DaF-Didaktik zwischen präskriptiver und deskriptiver Norm
Miriam Ravetto: Textlinguistik und DaF-Didaktik: Entwicklungstendenzen 2004–2014.
Zur Einleitung
Gianluca Cosentino: „Wir lesen mit den Ohren“: Leseprosodie und Textverstehen
Grazia Diamante: Wandel der Textsortenauswahl in DaF-Lehrwerken 1980–2014
Roberto Nicoli: Innovative mediale Spielräume im „Sprachtheater“ Elfriede Jelineks
Chiara Arnone: „Metaphorische Medialität“ in programmatischen Schriften des deutschen Expressionismus
Katharina Salzmann: Ausklammerungen und lineare Expansionen. Einige kontrastive Überlegungen zum Sprachenpaar Deutsch-Italienisch
Giorgio Antonioli: Konnektoren als Mittel des interaktiven Ausgleichs kommunikativer Wissensasymmetrien und der Gesprächsorganisation: das Beispiel von und
Benjamin Könning: Textlinguistische Betrachtungen von Pausengesprächen in der Schule
Patrizio Malloggi:
Die „untypische“ Präposition bis: die Normfrage aus der Sicht der Grammatikographie
Steffen Mehlich: Exzellenz verbindet – Die deutsche Sprache in den Förderprogrammen der Alexander von Humboldt-Stiftung
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 518 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Schulbuch / Wörterbuch Wörterbuch / Fremdsprachen
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Auslandsgermanistik • Fremdsprachenerwerb, Fremdsprachendidaktik • Interkulturalität • Internationale Germanistik • Literaturwissenschaft, allgemein • Sprachwissenschaft, Linguistik • Textlinguistik
ISBN-10 3-86205-434-9 / 3862054349
ISBN-13 978-3-86205-434-3 / 9783862054343
Zustand Neuware
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