Indirekte Anaphern in Texten - Monika Schwarz

Indirekte Anaphern in Texten

Studien zur domänengebundenen Referenz und Kohärenz im Deutschen

(Autor)

Buch | Hardcover
IX, 175 Seiten
2000 | 1. Reprint 2011
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-30413-0 (ISBN)
109,95 inkl. MwSt
Die Buchreihe Linguistische Arbeiten (LA) trägt wesentlich zur aktuellen  linguistischen Theoriebildung im Bereich der allgemeinen und einzelsprachlichen Linguistik bei. Veröffentlicht werden hochwertige Arbeiten, die aktuelle Fragestellungen bearbeiten und die Entwicklung der Sprachwissenschaft, synchron oder diachron, empirisch oder theoretisch orientiert, vorantreiben.
In dieser Arbeit wird das textlinguistische Phänomen der indirekten Anaphorik (Assoziations- bzw. Kontiguitätsanaphorik) erstmalig systematisch in seinem Variantenreichtum als eine Form der kohärenzetablierenden Textreferenz beschrieben und analysiert. Vor dem Hintergrund der modernen Texttheorie wird gezeigt, daß indirekte Anaphern einen Typ der domänengebundenen Textreferenz (d.h. eine von im Vortext aktivierten Wissensrepräsentationen abhängige Verweisform) darstellen und als expliziter Ausdruck impliziter Kohärenzrelationen in Texten zu erklären sind. In Kapitel 1 wird der Stand der Forschung skizziert und gezeigt, daß relevante Aspekte des Phänomens noch nicht hinreichend berücksichtigt und erklärt worden sind. In Kapitel 2 wird ein prozedurales Rahmenmodell für die Behandlung von textueller Referenz vorgestellt. In Kapitel 3 erfolgt die Erörterung der kohärenzstiftenden Funktion indirekter Anaphern. Indirekte Anaphern haben zwei textuelle Referenzfunktionen: Dem Rezipienten signalisieren sie beim Aufbau des Textweltmodells sowohl Aktivierungs- als auch Re-Aktivierungsprozesse. Indirekte Anaphern werden daher in Kapitel 4 als >rhematische Thematisierungen< charakterisiert, da sie sowohl zur textuellen Kontinuität als auch zur Progression in Texten beitragen. Sie stellen eine Form der in Texten systematisch auftretenden referentiellen Unterspezifikation dar, die auf der wechselseitigen Antizipation und Koordination von Wissen bei der Sprachverarbeitung basiert. Die Klassifikation indirekter Anaphern in Kapitel 5 unterscheidet semantische und konzeptuelle Typen danach, in welcher Relation die indirekte Anapher zu ihrem textuellen Bezugselement steht und welches Wissen aktiviert werden muß, um diese Relation etablieren zu können. In Kapitel 6 wird anhand zahlreicher Belege aus natürlich-sprachigen Texten dafür argumentiert, daß die Verarbeitung direkter und indirekter Anaphern (die bislang durch ganz unterschiedliche Prozesse beschrieben wurde) einheitlich in einem Modell erklärt werden kann. Die hier vorgelegte Untersuchung kann somit einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Anaphorik allgemein leisten und tiefere Einblicke in das Phänomen der Textkohärenz liefern.

Minika Schwarz, geb. 1976, machte zunächst eine Ausbildung in Eisenach zur Heilerziehungspflegerin, 2010 studierte sie dann Angewandte Sozialwissenschaften in Leipzig. Zurzeit arbeitet sie im Bereich der Wohnungslosenhilfe. Monika Schwarz ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Erscheint lt. Verlag 22.3.2000
Reihe/Serie Linguistische Arbeiten ; 413
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 372 g
Themenwelt Schulbuch / Wörterbuch Wörterbuch / Fremdsprachen
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Anapher • Anapher (Syntax) • Deutsch • Deutsch /Sprache • German Language • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Indirekte Anapher • Linguistik • Referenz • Textkohärenz • Textsorte
ISBN-10 3-484-30413-8 / 3484304138
ISBN-13 978-3-484-30413-0 / 9783484304130
Zustand Neuware
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