Kindesvernachlässigung in Risikofamilien
Möglichkeiten zur Verbesserung des Kindesschutzes
Seiten
2008
|
1., Aufl.
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86664-406-9 (ISBN)
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86664-406-9 (ISBN)
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Die Schriftenreihe der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK in Holzminden greift aktuelle Themen aus der Sozialen Arbeit auf, die eine enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis herstellen. Das Themenspektrum spiegelt das besondere sozialräumliche Profil des Studienortes Holzminden wider. Schwerpunkte stellen zum einen der ländliche Raum und zum anderen internationale Bezüge dar.
„Das Thema Kinderschutz hat Konjunktur; oder müsste man besser sagen, es hatte Konjunk-tur, weil es schon wieder aus den Schlagzeilen und von den ersten Seiten der Tageszeitungen und der Magazine verschwunden ist?“
Spektakuläre Meldungen über dramatische Fälle akuter Kindeswohlgefährdungen und Kindstötungen sorgen naturgemäß (und zu Recht) für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Die Empörung fand im Herbst letzten Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt, als der Fall ’Kevin’ durch die Medien ging. Obgleich, auch im Zuge weiterer bekannt gewordener, ähnlich gelagerter Fälle, diesbezüglich insgesamt von einer verstärkten Problemsensibilität innerhalb der Gesellschaft auszugehen ist, bestimmen in unserer schnelllebigen Zeit mittlerweile schon wieder andere Themen die Tagesberichterstattung.
Das Interesse scheint in dem Moment abzukühlen, wenn die TäterInnen identifiziert und die vermeintlich (Mit-) Schuldigen (vorzugsweise das Jugendamt oder die Behörden schlechthin) gefunden worden sind, was möglicherweise auch dazu dienen mag, von dem unguten Gefühl eigener und/oder gesellschaftlicher Unzulänglichkeiten abzulenken.
Ohne Zweifel stehen die für die Sicherung des Kindeswohls zuständigen Stellen in der Pflicht, ihr Hilfespektrum immer wieder kritisch zu überprüfen, bzw. müssen sich an ihrer Vorgehensweise messen lassen. Wenn sich der Zorn der Öffentlichkeit jedoch darin erschöpft, lediglich Konsequenzen in Form eines „härteren Durchgreifens“ zu fordern, verhindert dies eine auch mit einzubeziehende, zugegebenermaßen unbequeme Reflexion über die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für das gesunde und glückliche Aufwachsen von Kindern.
Dass im Rahmen einer zum Teil hochemotional geführten Kinderschutzdiskussion der Wunsch nach schnellen Lösungen aufkommt, ist zunächst einmal verständlich. Dennoch erfordert die Vielschichtigkeit des Problems ’Kindesmisshandlung’ und ’Kindesvernachlässigung’ eine differenzierte Betrachtungsweise.
Auch wenn in der allgemeinen, öffentlichen Diskussion häufig medienwirksam von „Monstereltern“ und „Horrormüttern“ die Rede ist, konnten in Fachkreisen keine eindeutigen Ursache-Wirkungszusammenhänge gefunden werden, sodass ausschließliche Schuldzuschreibungen in Richtung der Eltern wenig hilfreich sind und die Vernachlässigungsproblematik überdies nur unzureichend darstellen.
„Das Thema Kinderschutz hat Konjunktur; oder müsste man besser sagen, es hatte Konjunk-tur, weil es schon wieder aus den Schlagzeilen und von den ersten Seiten der Tageszeitungen und der Magazine verschwunden ist?“
Spektakuläre Meldungen über dramatische Fälle akuter Kindeswohlgefährdungen und Kindstötungen sorgen naturgemäß (und zu Recht) für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Die Empörung fand im Herbst letzten Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt, als der Fall ’Kevin’ durch die Medien ging. Obgleich, auch im Zuge weiterer bekannt gewordener, ähnlich gelagerter Fälle, diesbezüglich insgesamt von einer verstärkten Problemsensibilität innerhalb der Gesellschaft auszugehen ist, bestimmen in unserer schnelllebigen Zeit mittlerweile schon wieder andere Themen die Tagesberichterstattung.
Das Interesse scheint in dem Moment abzukühlen, wenn die TäterInnen identifiziert und die vermeintlich (Mit-) Schuldigen (vorzugsweise das Jugendamt oder die Behörden schlechthin) gefunden worden sind, was möglicherweise auch dazu dienen mag, von dem unguten Gefühl eigener und/oder gesellschaftlicher Unzulänglichkeiten abzulenken.
Ohne Zweifel stehen die für die Sicherung des Kindeswohls zuständigen Stellen in der Pflicht, ihr Hilfespektrum immer wieder kritisch zu überprüfen, bzw. müssen sich an ihrer Vorgehensweise messen lassen. Wenn sich der Zorn der Öffentlichkeit jedoch darin erschöpft, lediglich Konsequenzen in Form eines „härteren Durchgreifens“ zu fordern, verhindert dies eine auch mit einzubeziehende, zugegebenermaßen unbequeme Reflexion über die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für das gesunde und glückliche Aufwachsen von Kindern.
Dass im Rahmen einer zum Teil hochemotional geführten Kinderschutzdiskussion der Wunsch nach schnellen Lösungen aufkommt, ist zunächst einmal verständlich. Dennoch erfordert die Vielschichtigkeit des Problems ’Kindesmisshandlung’ und ’Kindesvernachlässigung’ eine differenzierte Betrachtungsweise.
Auch wenn in der allgemeinen, öffentlichen Diskussion häufig medienwirksam von „Monstereltern“ und „Horrormüttern“ die Rede ist, konnten in Fachkreisen keine eindeutigen Ursache-Wirkungszusammenhänge gefunden werden, sodass ausschließliche Schuldzuschreibungen in Richtung der Eltern wenig hilfreich sind und die Vernachlässigungsproblematik überdies nur unzureichend darstellen.
Erscheint lt. Verlag | 25.6.2008 |
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Reihe/Serie | Sozial Denken und Handeln ; 4 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 300 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Mikrosoziologie | |
Schlagworte | Hardcover, Softcover / Soziologie • HC/Soziologie • Kinderschutz • Kindesvernachlässigung • Risikofamilien |
ISBN-10 | 3-86664-406-X / 386664406X |
ISBN-13 | 978-3-86664-406-9 / 9783866644069 |
Zustand | Neuware |
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