Anthroposophische Ernährung

Dr. sc.agr. Petra Kühne, Ernährungswissenschaftlerin, 25 Jahre Vortrags- und Kurstätigkeit, Buchautorin. Seit 1998 Leiterin des Arbeitskreises für Ernährungsforschung e.V. in Bad Vilbel, mehrere Buchveröffentlichungen

Der Mensch und seine ErnährungDie einzelnen LebensmittelTierische NahrungsmittelPflanzliche Nahrungsmittel

Vorwort zum Buch „Lebensmittelqualität und bewusste Ernährung“ Was soll ich nur essen? Und wie viel (darf ich)? - Kaum etwas wie das Essen beschäftigt uns so häufig jeden Tag. Es muss eingekauft und zubereitet werden, es muss schmecken und soll nicht zuviel Zeit kosten. In den Supermärkten überwältigt uns die schier unermessliche Fülle, allein bei Kaffee gilt es häufig aus bis zu acht verschiedenen Angeboten auszuwählen. Wenn nicht wie meistens nach dem Preis, so entscheidet man sich nach Verpackungsaufmachung, oder wenn es gut geht nach Fair Trade- oder Bio-Siegel. In den Zeitschriften wird mal dieser, dann jener Trend als der einzig zukünftige – wissenschaftlich „bewiesen“ - angepriesen. Manchmal weiß man gar nicht mehr, wonach man sich richten soll. Aber neben der Fülle an Kochbüchern gibt es eine ebensolche Fülle an Ratgeber-Literatur. Auch da weiß man nicht mehr, was man noch lesen, oder gar glauben soll. So hält man sich meistens an das Weniges was man mag, und die wirkliche Vielfalt wie zum Beispiel bei Gemüsesorten geht zurück. Wenn Petra Kühne nun ihr stark überarbeitetes Buch „Lebensmittelqualität und bewusste Ernährung“ vorlegt, dann füllt das eine wesentliche Lücke: Es ist fast lexikalisch aufgebaut, d.h. ich kann zu vielen Stichworten der Ernährung etwas finden. Nicht zu kurz, nicht zu lang. Und meistens genau das, was ich gerade suche: Wie viel Zucker, und wenn ja, welchen? Wie wirkt er gesundheitlich, was muss ich aber auch bei etwaigen Umstellungen an sozialen Implikationen (Essgewohnheiten in der Familie) berücksichtigen? Oder gegen die Kartoffel, was ist die so genannte Lichtwurzel? Neben Fakten gibt es erhellende phänomenologische Beobachtungen oder geschichtliche Ergänzungen, die mir helfen, das Lebensmittel kontextuell einzuordnen. Dazu kommen Hinweise, wie eine Substanz oder eine bestimmte Frucht im Menschen wirken. Was allerdings fehlt, ist der moralische Zeigefinger. Es gelingt Petra Kühne den anthroposophischen Blick auf die Sache Perspektive spendend einzusetzen. Und so wirkt das Buch durch seinen nüchternen Stil, und gerade durch die anthroposophische Perspektive, die eben nicht materialistisch weltanschaulich ist, sondern den Mensch in seinen Dimensionen Leib, Seele und Geist ernst nimmt, erfrischend undogmatisch. Mit diesem Buch in der Hand muss man sich nicht innerlich aus dem Essensgeschehen zurückziehen, sondern kann beherzt darauf zugehen. Sektion für Landwirtschaft Nikolai Fuchs Oktober 2007