Triathlon (eBook)
240 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-3887-8 (ISBN)
Harald Eggebrecht, Jahrgang 1971, ist als Sportjournalist tätig. Seit 2004 leitet er das Triathlon-Onlineportal tri2b.com redaktionell und beschäftigt sich somit tagtäglich mit den neuesten Entwicklungen im Triathlon. Zu den sportlichen Höhenpunkten zählen vier Ironman-Hawaii-Teilnahmen. Sven Weidner, Jahrgang 1988, ist ein engagierter Wissenschaftler, der in der Muskelphysiologie und Biomechanik an der Universität Stuttgart tätig ist. Im Triathlonsport kann er bereits einige Erfolge vorweisen, darunter den Sieg beim Austria Extreme Triathlon (2019).
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SO IST DER TRIATHLON ORGANISIERT
4.1WORLD TRIATHLON (INTERNATIONAL TRIATHLON UNION )
World Triathlon ist der internationale Triathlon-Dachverband und hat seinen Sitz im schweizerischen Lausanne. Die Benennung World Triathlon gibt es erst seit dem Jahr 2020. Zuvor wurde der Verband als Internationale Triathlon Union (ITU) geführt, dessen Gründung am 1. April 1989 im französischen Avignon stattfand. In der Stadt in der Provence fanden am 6. August 1989 auch die ersten offiziellen ITU-Weltmeisterschaften über die Kurzdistanz statt. Die Geschicke der ITU leitete von der Gründung bis ins Jahr 2008 der im Jahr 2017 verstorbene Kanadier Les McDonalds. Unter der Regie des gebürtig aus Großbritannien stammenden McDonalds wurde die Kurzdistanz ins Programm der Olympischen Spiele aufgenommen. Seit 2008 ist die Spanierin Marisol Casado die Präsidentin an der Spitze der ITU bzw. World Triathlon. Allerdings wird sie im Oktober 2024 nicht noch einmal zur Wahl antreten, sodass ein neuer Präsident aus acht Bewerbern gewählt wird.
Unter der Regie von World Triathlon wird die World Triathlon Championship Series ausgetragen. In dieser Serie, mit Wettbewerben über die Olympische Distanz und die Sprintdistanz, wird seit dem Jahr 2009 der Weltmeister gekürt. Ebenfalls unter die Regie von World Triathlon fallen der World Triathlon Cup (vormals Triathlon Weltcup) und die weiteren Weltmeisterschaften im Duathlon, Cross-Triathlon und -Duathlon, Aquathlon (Swim & Run) und Langdistanz-Triathlon sowie die Wettbewerbe im Paratriathlon auf Weltcup- und Championship-Series-Niveau.
Unterhalb von World Triathlon sind die kontinentalen Verbände angesiedelt. Für Europa ist dies Europe Triathlon (vormals European Triathlon Union – ETU). Darunter kommen dann die nationalen Verbände.
Bisher spielten der Lang- und Mitteldistanz-Triathlon sowie die dort aktiven Athleten und Athletinnen in den Überlegungen von World Triathlon eine eher untergeordnete Rolle. Dies könnte sich in Zukunft ändern, da der Verband im Rahmen der neu installierten T100 Triathlon World Tour mit der Professional Triathletes Organisation (PTO) eine Kooperation eingegangen ist.
4.2DEUTSCHE TRIATHLON UNION (DTU)
Die Deutsche Triathlon Union e. V. (DTU) ist der olympische Spitzenverband für den Triathlonsport und den Ausdauermehrkampf in Deutschland. Seit ihrer Gründung am 23. Februar 1985 durch die Fusion des Deutschen Triathlon Verbandes und des Deutschen Triathlon Bundes hat sich die DTU als maßgebliche Institution für den Triathlonsport etabliert. Ihre Mission ist klar: Die Begeisterung für Triathlon und verwandte Multisportarten zu fördern und die Rahmenbedingungen für Athletinnen und Athleten zu optimieren.
Die DTU hat sich der Förderung des Triathlonsports auf gemeinnütziger Grundlage verschrieben. Zu ihren Hauptaufgaben gehören:
Förderung des Triathlonsports: Unterstützung und Entwicklung des Triathlons und verwandter Multisportarten, wie z. B. Duathlon
Regelwerke und Ordnungen: Überwachung und einheitliche Ausrichtung der Sportarten nach nationalen und internationalen Regeln
Vertretung auf allen Ebenen: Repräsentation des Triathlonsports im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), bei Triathlon Europe und World Triathlon
Organisation von Meisterschaften: Durchführung von Meisterschaften und Ligaveranstaltungen
Ausbildung und Weiterbildung: Schulung von Athleten, Kampfrichtern, Trainern und Übungsleitern
Besonderen Wert legt die DTU auf Fairplay, d. h. einen doping- und gewaltfreien Sport, sowie lebenslanges Sporttreiben zur Gesundheitsförderung.
Die DTU ist in 16 Landesverbände mit insgesamt 1553 Vereinen und 58.537 Mitgliedern unterteilt (Stand Januar 2024). Der Nordrhein-Westfälische Triathlon-Verband ist der größte Landesverband nach Mitgliedern, während der Bayerische Triathlon-Verband die meisten Vereine zählt. Die Mitgliederzahlen sind in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen, was die wachsende Popularität des Triathlonsports in Deutschland unterstreicht.
Auf internationaler Ebene ist die DTU Mitglied bei Europe Triathlon und World Triathlon, die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt sind. National ist die DTU Mitglied des DOSB und somit der einzige olympische Spitzenverband für Triathlon in Deutschland.
Die Landesverbände als Vertreter der DTU sind für die sportrechtliche Genehmigung der Triathlon- und dazugehörigen Multisportveranstaltungen in Deutschland zuständig. Im Jahr 2023 wurden 474 genehmigte Triathlon- und Multisportveranstaltungen mit mehr als 2100 Wettkämpfen durchgeführt, an denen etwa 200.000 Athleten teilnahmen. Der weltweit größte Triathlon, der Hamburg Wasser World Triathlon, zieht jedes Jahr Tausende von Athleten und über 250.000 Zuschauer an.
Die DTU wird von einem ehrenamtlichen Präsidium geleitet, das alle vier Jahre gewählt wird. Es besteht aus einem Präsidenten und fünf Vizepräsidenten, die verschiedene Aufgabenbereiche abdecken. Zudem sind der Jugendwart, die Vertreter der Landesverbände, der Generalsekretär, der Sportdirektor und die Athletensprecher Teil des Präsidiums. Der Generalsekretär leitet die Geschäftsstelle in Frankfurt und ist für das operative Geschäft verantwortlich. Die klare Verteilung der Aufgaben innerhalb des Präsidiums und der Geschäftsstelle sorgt für eine effiziente und effektive Verwaltung.
Schließlich fördert die DTU nicht nur den Spitzensport, sondern auch den Breitensport. Mit Initiativen wie der „Partnerhochschule des Spitzensports“ unterstützt sie Spitzensportler dabei, ihre akademische und sportliche Karriere in Einklang zu bringen. Flexible Stundenpläne, individuell abgestimmte Prüfungstermine und die Möglichkeit von Urlaubssemestern als „Meisterschafts-Semester“ sind einige der Maßnahmen, die den Athleten zugutekommen.
4.3PROFESSIONAL TRIATHLETES ORGANISATION (PTO)
Die Anfänge der Professional Triathletes Organisation (PTO) gehen bis ins Jahr 2014 zurück, als sich eine ganze Reihe namhafter Langdistanz-Athleten zusammenschlossen, um sich gemeinsam besser für ihre Rechte gegenüber den großen Veranstaltern, wie z. B. Ironman, einzusetzen.
Aus dem Zusammenschluss wurde im Jahr 2015 zunächst die Professional Triathlon Union (PTU), die ein Jahr später in Professional Triathletes Organisation umbenannt wurde. Ziel des damaligen CEO Charles Adamo war es, den professionellen Triathlonsport hinsichtlich der Vermarktung langfristig auf eine Ebene mit anderen arrivierten Sportarten zu stellen. Als Beispiel galt u. a. der Tennis- und Golfsport. Es war auch der Golfsport, der mit dem Format des Ryders Cup – dem Duell der besten Golfer Europas und der USA – die Vorlage für den von der PTO initiierten Collins Cup gab. In einem Triathlon-Teamwettbewerb, benannt nach dem Ironman-Hawaii-Initiator John Collins und seiner Ehefrau Judy, sollten die besten Triathleten der USA, Europas und dem Rest der Welt gegeneinander antreten. Die Premiere des Collins Cup war für das Jahr 2018 in Roth, im Rahmen der dortigen Raceweek, geplant.
Die Premiere wurde allerdings zunächst verschoben. Als klar war, dass in Roth der Collins Cup u. a. aus Gründen der Infrastruktur nicht durchführbar ist, kam das slowakische Samorin ins Spiel, wo seit dem Jahr 2017 schon die Challenge Family mit einem Rennen gastierte und ab 2018 seine „The Championship“-Meisterschaft ausrichtet.
Als dann Anfang 2020 Michel Moritz’s Crankstart Investments als potenter Geldgeber einstieg, war auch das entsprechende üppige Preisgeld für den ersten Collins Cup, der aufgrund der Coronapandemie erst im August 2021 stattfinden konnte, gesichert. Zudem kamen die Top 50 des neu eingeführten PTO-World-Rankings zum Ende des Coronajahrs 2020, in dem es aufgrund der fast vollständig ausgefallenen Saison nichts zu verdienen gab, in den Genuss eines mit zwei Millionen US-Dollar gefüllten Bonuspools. Dieses Ranking hatte die PTO ebenfalls eingeführt, in dessen Wertung die Ergebnisse internationaler Profi-Wettbewerbe über die Mittel- und Langdistanz einfließen. Die Punktevergabe erfolgt dabei nach den Kriterien Platzierung, Rückstand zur Bestzeit und der Stärke des Feldes, wobei die besten drei Ergebnisse der vergangenen 52 Wochen in die Wertung kommen.
Die Bemühungen der PTO, die Verdienstmöglichkeiten von Profi-Triathle-ten zu verbessern, zeigt sich auch in der Installation eines finanziellen Unterstützungsprogramms für die sich in Schwangerschaft befindenden Profiathletinnen.
2022 folgte die zweite Auflage des Collins Cup, die wie schon die Premiere das Team Europa für sich entschied. Parallel hatte die PTO im Jahr 2022 mit dem Canadian Open in Edmonton und den US Open in Dallas weitere Einzelrennen installiert, bei denen die besten 20 Athletinnen und Athleten des PTO World Rankings antreten durften. 2023 kam mit den European Open ein drittes Einzelrennen hinzu, während der Collins Cup erst einmal nicht mehr ausgetragen wurde. Ob es in Zukunft eine Fortsetzung gibt, ist derzeit offen. Dem Format mit den zwölf Dreier-Paarungen hat sicher etwas der Spannungsbogen gefehlt.
2024 ging aus den PTO Open-Rennen die T100 Triathlon World...
Erscheint lt. Verlag | 14.10.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport |
ISBN-10 | 3-8403-3887-5 / 3840338875 |
ISBN-13 | 978-3-8403-3887-8 / 9783840338878 |
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