Rajenne & Rajan As-Samad (eBook)

Vorwort

Und es begab sich, dass zwei Erzähler ein Dorf besuchten, eines von vielen auf ihrer langen Lebensreise. Plötzlich tauchten sie auf und stellten ein Zelt auf, luden die Bewohner des Dorfes ein, ihren Erzählungen zu lauschen.

Rajenne ist eine weise Frau und Heilerin und die reine Liebe, mutig, beharrlich, still und in tiefer, fröhlicher Demut. An der Seite von Rajan geht sie auf die Reise, um viele Menschen in ihr wirkliches Herz und in ein neues, befreites Leben zu begleiten und sie noch stärker zu machen.

Rajan nannte sich der Mann, ein König. Raja(n) ist ein alter Begriff im Sanskrit von einem Menschen, der es wagte, seinen Königsweg zu gehen und andere einzuladen, auch ihren Weg zu innerstem Frieden in das Sein zu gehen, in die wirkliche Heilung in der Rückbesinnung des kaum beschreibbaren, doch erfahrbaren All-Einen.

Rajenne & Rajan haben ein Leben lang gesammelt; Weisheiten, Wahrheiten, Geschichten aus aller Welt, auch aus der eigenen, inneren; Lehren aus vielen Kulturen, wunderschöne Eindrücke aus vielen Ländern und sie möchten sie mit Euch teilen.

Auch die Autoren dieses Büchleins, wir fühlen uns als Rajenne & Rajan as-Samad. Ein paar unserer Geschichten, eine Essenz unserer eigenen Geschichte, beschreiben wir hier; andere in unseren Bildbänden und anderen Büchern.

In der Universellen Medizin der Hl. Hildegard von Bingen, stehen unsere Namen für: In Hoffnung und Vertrauen leben, Vorbild sein, Gegensätzliches in Einklang bringen und fest im Leben stehen. Die Medizin Hildegards ist wohl auch eine der vielen detaillierten Beschreibungen in die Welt der Wirklichkeiten und des Samadhi. Täglich, im Hier und Jetzt, in der Ausübung eines freien Willens in der Entscheidung, den eigenen Tempel zu ehren.

Samadhi ist ein Begriff des Hinduismus, Buddhismus, Zen, Jainismus, Sikhismus und anderer indischer Lehren. Samadhi bezeichnet einen Bewusstseinszustand, der über Wachen, Träumen und Tiefschlaf hinausgeht und in dem das Denken und Diskutieren aufhört. Es wird als ein völliges Aufgehen in dem Objekt beschrieben, über das meditiert wurde.

Samadhi ist jene Erleuchtung, die achte und letzte Stufe des Yogawegs nach Patanjali sowie der Gipfel all unserer Bemühungen: eine magische Verbindung aus Körper, Geist und Seele - und dem Großen Ganzen, ein „Zustand jenseits von Polarität und Dualität“. Samadhi führt aus Voreingenommenheit als Folge unserer Erfahrungen und Konditionierungen heraus und lässt uns einem wirklichen Leben so begegnen, wie es ist und sein kann, nicht wie es zu sein scheint und angeblich sei. Eine „Welt“, ein Zustand, jenseits von Zeit und Raum, wie wir sie in unserem begrenzten „Wissen“ kennen.

Samadhi meint eine Wahrheit hinter allen Gedanken, Konzepten, Formen, Symbolen, Konditionierungen, Glaubens- und Verhaltensmustern, hinter allem Gelernten, Anerzogenen, Selbstkreierten. Ein Bewusstsein in der Vereinigung von allem, in der Ver-Wirklichung all unserer Fähigkeiten, was wir in unserem Selbst wahrhaftig sind. Ein Bewusstsein hinter allem, was zu sein scheint und was uns oft hindert, uns vollständig zu leben. Ein Bewusstsein, in dem alle Zeitlinien und Raumvorstellungen miteinander verschmelzen, in dem Ursachen und Wirkungen nur als Möglichkeiten gespeichert sind und selbst wir wieder zur Quelle aller möglichen Gestaltungwege werden.

Menschen erfinden gerne Erklärungen für die Erscheinungsformen und kommen so zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen, die sie zu endlosen Diskussionen veranlassen. Immer mehr verlieren sie sich in Irrwegen, die sie beschäftigen, gelangen jedoch nicht in den Ruhepol des Tao, jenseits des torlosen Tores, in einer immerwährenden, universellen Spirale, nicht auf den Weg zu ihrer Quelle. Samadhi ist unsere Quelle für alle sinn- und freudvollen Lebenslösungen, die nie unserem Kopfkino entspringen können; dies kann Lösungen für unser praktisches Leben zeigen, die wir mit den gelernten Mechanismen niemals ins Leben rufen können.

Samadhi ist somit die Quelle einer echten, bio-logischen, ehrlichen und authentischen Lebenspraxis, welche alle Bedürfnisse, Absichten und Ziele aller erfüllen kann, wenn sie sich diesem großartigen Feld widmen. Die Wege dazu scheinen uns aus einem gewohnten Blickwinkel heraus erst einmal „irr-sinnig“; aus einer erweiterten Sicht zeigen sich die Wege als Fügung, über die wir uns gerne wundern und freuen dürfen.

Wer das angeblich Unmögliche in seinem Leben erkennt und anerkennt, kann Zukunft in einem neuen Miteinander neu gestalten und allen tieferen Bedürfnissen und Bedarfen gerecht werden; nicht als einzelner Verantwortlicher für alle und alles, sondern als Teil eines Großen Ganzen, einer Kosmischen Symphonie, aus einer Gemeinschaft mit den Menschen um sich herum im ganzen Feld; jeder trägt seinen Teil zum Gelingen eines Ganzen bei, weil er sich in seinen tiefsten Anliegen, in allen Lebensbereichen, wahrgenommen und respektiert fühlt und weiß. Ein jeder wird mehr und mehr zu einem selbstverantwortlichen, freiwilligen Zusammenarbeiter an einer größeren Vision, die bio-logischen, kosmischen Gesetzen folgt und somit größtmögliche Zuverlässigkeit und Beständigkeit erlaubt. Jeder spiele sein eigenes Instrument so gut er kann in diesem großartigen Konzert.

Und da wollen wir doch alle hin: zu maximaler, vertrauensvoller Zusammengehörigkeit, Verbundenheit in einem gemeinsamen großen Ziel. In uns selbst, in allen Familien, in allen Unternehmen, in allen Gesellschaften.

„Om mani padme hum“
Erkenne das Wesen des Lotus in Dir und in allem,
was war, ist und wird

Erkenne das Absolute, das überall ist, in absoluter Geborgenheit, jenseits von Zeit und Raum; es ist das Nichts, jenseits von Polarität und Dualität. In dieser oft befürchteten Dunkelheit liegt ein Zentrum, das überall ist - und alle Möglichkeiten von Grund an neu entfalten kann. Das ist die Chance auf einen Neubeginn überhaupt, wenn nichts mehr funktioniert, wie geplant.

Nichts in diesem Zustand von Samadhi kann uns dann mehr irritieren, unseren Geist auf unheilige, nicht heilsame, Wege leiten. Im Samadhi sind wir jenseits von einem Selbst und einem Nichtselbst, jenseits eines „Ich“, jenseits von Zeit, Raum, von einem begrenzten Verstand festgelegter Bedeutungen, von Stille und Bewegung. In diesem Zustand sind wir an einem Pol, in dem Ruhe und Bewegung ihren Ursprung haben. Für alles, was nach den Gesetzen der Biologie funktionieren kann. Nur dies verdient unser wirkliches, tiefstes Vertrauen!

Das kann für jede Egostruktur erst einmal erschreckend wirken; sind es doch die Wächter des Ego und des Verstandes, der Gewohnheiten, der Fremdbestimmungen und Konditionierungen u.a., die uns Angst machen wollen; an den Toren, die wir auf dem Weg ins Samadhi durchschreiten lernen, um alle Ängste und Widerstände eines menschlichen Lebens überwinden zu lernen.

„An Wunder glaubt nur der,

der die Natur noch nicht verstanden hat“

(Hl. Augustinus)

Glauben ist nicht unser Gewissen, das uns immer verstandesmäßig einen vordergründig komfortablen Weg suchen lässt. Glaube wird im Samadhi zu einem Verharren in einer tiefen Stille, ohne irgendetwas begreifen zu wollen; weil sich in dieser Stille die Kosmische Klarheit von alleine zeigt; ohne sich dafür zu schämen, diese Sisyphusarbeit in menschlichen Leistungsansprüchen ohnehin nie schaffen zu können.

Glauben bedeutet, sich seiner vollkommenen Fähigkeiten bewusst zu sein, in aller Fülle in sich selbst an sich zu glauben; Samadhi ist die vollständige Akzeptanz einer Ur-Menschlichkeit, im Erkennen all ihrer angeblichen Einschränkungen und Herausforderungen, die er sich selbst erschaffen hat - und ihre Überwindung - durch den Akzep-Tanz des angeblich Unmöglichen im „Raum aller Möglichkeiten“.

Im Samadhi beginnt wirkliche Freiheit von allen gewohnten Begehrlichkeiten nach Geborgenheit, Sicherheit, ja sogar Orientierung an Äußerem, und lässt uns Geschenke des Lebens erkennen, die aus einer kaum begreifbaren Quelle heraus für uns bereitliegen. Verstehen können wir das kaum, doch es zu erleben mögen wir uns erlauben. Und dann sind wir reich beschenkt.

Erleuchtet sind wir, wenn wir selbst eine vermeintlich grauenhafte Dunkelheit mit dem Licht der Erkenntnis füllen, dass wir dem Samadhi dienen, ohne das Recht auf Individualität in unserer Verständniswelt zu verlieren; mit einem tiefen Lächeln, das unsere Umgebung mit einem ehrlichen Verständnis beschenken kann. In reiner Liebe und Annahme von allem, was und wie es ist, nicht wie es erscheint. Die Quelle allen Seins ist völlig formen- und gegenstandslos, es ist die Leere oder die Stille selbst. Als Quelle von allem, was uns auch als Menschen möglich ist, das...