U-Boot Asse der Kaiserlichen Marine (eBook)

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2024 | 1. Auflage
174 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-8197-7 (ISBN)

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U-Boot Asse der Kaiserlichen Marine -  Hans-Jürgen Bauer
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U-BOOT ASSE DER KAISERLICHEN MARINE Einer der Gründe für den Ausbruch des 1. Weltkriegs war das deutsch-britische Flottenrüsten. Während jedoch die großen Schlachtschiffe während des ganzen Krieges nur ein einziges Mal zu einer großen Schlacht (beim Skagerrak im Mai 1916) aufeinandertrafen, sollten es die anfangs belächelten Unterseeboote der kaiserlichen Marine sein, die die Seeherrschaft des britischen Empire ernsthaft bedrohten. Spätestens mit der Ausrufung des unbeschränkten U-Boot-Krieges war die deutsche U-Bootwaffe nahe daran, Großbritanniens Versorgungslinien nach Übersee zu kappen. Letztendlich führte dies jedoch zum Eintritt der USA in den Weltkrieg. Dieses Buch beschreibt die erfolgreichsten deutschen U-Boot - Kommandanten des 1. Weltkriegs, es stellt ihre Feindfahrten und ihre Erfolge vor. Umfangreiches zeitgenössisches Bildmaterial ergänzt dieses Buch. Umfang: 189 Seiten

Ich bin im Vorruhe stand und ich habe daher einige Zeit, um mich mit meinem Hobby zu beschäftigen. Mich interessiert dabei insbesondere die Geschichte Deutschlands ab der Reichsgründung im Jahr 1871. Weitere Interessen sind Marine und Schifffahrt. Auch militärhistorische Themen reizen mich. Vor diesem Hintergrund entstanden diese Bücher.

Ich bin im Vorruhe stand und ich habe daher einige Zeit, um mich mit meinem Hobby zu beschäftigen. Mich interessiert dabei insbesondere die Geschichte Deutschlands ab der Reichsgründung im Jahr 1871. Weitere Interessen sind Marine und Schifffahrt. Auch militärhistorische Themen reizen mich. Vor diesem Hintergrund entstanden diese Bücher.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Waldemar Kophamel


 

Waldemar Kophamel (* 16. August 1880 in Graudenz, Westpreußen; † 4. November 1934 in Plön) war ein deutscher Marineoffizier und U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg.

 

Kophamel trat der Kaiserlichen Marine am 12. April 1898 bei und begann seine militärische Grundausbildung unter Fregattenkapitän Ehrlich auf dem Schulschiff Stosch. Die Ausbildungsfahrt führte nach Norwegen, Schottland, in das Mittelmeer, nach Nordafrika, Spanien und auf die Kanarischen Inseln. Zwischen 1900 und 1901 nahm Kophamel an Spezialkursen zum Thema Artillerie und Torpedoeinsatz teil. Außerdem erhielt er eine infanteristische Ausbildung.

 

Der erste Einsatz von Kophamel, der im September 1901 zum Leutnant zur See befördert wurde, erfolgte zwischen 1901 und 1902 auf dem Panzerschiff Kurfürst Friedrich Wilhelm. 1902 wurde Kophamel zur II. Torpedo-Abteilung in Wilhelmshaven unter Korvettenkapitän Franz von Hipper versetzt und erhielt mit dem Torpedoboot S 3 sein erstes Kommando. Nach einer Versetzung zur II. Torpedo-Boots-Flottille unter Korvettenkapitän Leberecht Maaß folgten weitere Verwendungen in wechselnden Dienststellungen auf Torpedobooten. 1904 diente der inzwischen zum Oberleutnant zur See beförderte Kophamel in der Marine-Inspektion Wilhelmshaven. 1905 fuhr Kophamel auf den Kleinen Kreuzern Niobe und Thetis. Die Einsätze führten nach Ostafrika. 1906 nahm Kophamel an den Erprobungsfahrten des ersten U-Bootes der Kaiserlichen Marine U 1 unter Kapitänleutnant Boehm-Bezing teil. Zwischen 1907 und 1910 wurde Kophamel erneut in der Marine-Inspektion eingesetzt, sammelte auf U 2 und U 9 weitere Erfahrungen mit der neuen U-Boot-Waffe. Kophamel erreichte 1908 den Dienstrang eines Kapitänleutnants. 1910 folgte ein Einsatz auf dem Großlinienschiff Westfalen unter Kapitän zur See Paul Behncke. Die Westfalen war Flaggschiff des I. Geschwaders unter Vizeadmiral Hugo von Pohl. Von 1911 bis 1913 besuchte Kophamel die Marineakademie in Kiel. Danach diente er bis Oktober 1914 als II. Admiralstabs-Offizier (Asto) beim I. Geschwader auf dem Großlinienschiff Ostfriesland unter Kapitän zur See Engelhardt. Zu diesem Zeitpunkt war die Ostfriesland Flaggschiff des Geschwaders unter Vizeadmiral Wilhelm von Lans.

 

Nach Beginn des Krieges wurde Kophamel im Oktober 1914 zur U-Boot-Waffe versetzt und erhielt am 3. November das Kommando über U 35, das unter seinem und dem Kommando seines Nachfolgers Lothar von Arnauld de la Perière zum erfolgreichsten U-Boot der Kriegsgeschichte wurde. Kophamel behielt das Kommando über U 35 bis zum 17. November 1915. In dieser Zeit wurde das Boot in der Nordsee und im Mittelmeer eingesetzt und versenkte auf acht Feindfahrten 35 Schiffe mit zusammen 89.192 BRT.

 

Aktion von SM U 35 im Golf von Sollum

Ende Oktober 1915 bat der osmanische Kriegsminister Ismail Enver den deutschen Verbündeten um die Ausführung von Versorgungstransporten durch U-Boote für die osmanische Militärmission in Libyen, die seit Kriegseintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg mit der Mobilisierung der arabischen Einheimischen für eine Invasion in Ägypten beauftragt war. Das Lager der Osmanen befand sich in Bir Wa'ir (ca. 5 km westlich von Sollum an der lybisch / ägyptischen Grenze). Als erstes deutsches U-Boot wurde U 35 mit dem Transport von Kriegsmaterialien beauftragt.

 

Als U 35 sich am 25. Oktober 1915 in der Bucht von Xeros (westlich von Gallipoli) aufhielt, erhielt es Instruktionen einen Versorgungstransport nach Libyen auszuführen. Das U-Boot erreichte am 31. Oktober die Insel Orak Adasi (nahe Bodrum). Dort nahm es 10 osmanische Offiziere, Geld (120.000 Franc) und Munition (300.000 Patronen und 80 Munitionsgurte für Maschinengewehre) an Bord. Zusammen mit zwei Schonern, die mit 120 osmanischen Soldaten und weiteren Kriegsmaterialien beladen waren, begann am 1. November U 35 seine Transportfahrt. In der Nacht vom 2. zum 3. November löste der Konvoi sich auf und U 35 setzte die Fahrt allein fort. Am Morgen des 3. November konnte das Depotschiff HMS Woolwich südlich von Kreta versenkt werden. In der Nacht vom 4. auf den 5. November erreichte U 35 den Hafen von Bardia (ca. 20 km nördlich von Sollum).

 

Sollum war seit dem 22. Dezember 1911 faktisch ägyptisches Territorium und bildete die westliche Grenze zu Libyen. Gesichert wurde der Ort durch Truppen der Egyptian Coastguard, einer Abteilung des Coastguard Camel Corps und einer Abteilung der ägyptischen Armee, die das Fort besetzte. Oberbefehlshaber dieser Garnison war der Offizier der Egyptian Coastguard Lieutenant Colonel Cecil Longueville Snow. Am 5. November 1915 lagen zwei Kanonenboote der Egyptian Coastguard im Hafen von Sollum vor Anker: die Abbas und die Nour al-Bahr.

Das Fort bei Sollum befand sich auf einem Hügel ca. 700 Meter nördlich des Hafens. Das Foto zeigt das Fort, besetzt durch britische Truppen nach der Wiedereroberung am 14. März 1916.

 

Außerdem befand sich ein britischer Hilfskreuzer auf dem Weg nach Sollum. Die HMS Tara war ursprünglich ein Passagierdampfer, welcher im August 1914 für den Kriegseinsatz requiriert, neu ausgerüstet und mit 3 leichten Geschützen (QF-6-Pfünder Hotchkiss) bewaffnet wurde.

 

Seit Oktober 1915 war das letztgenannte Schiff Teil der North Egyptian Coast Patrol und führte in diesem Rahmen Küstenpatrouillen und Schiffskontrollen an der ägyptischen Küste von Alexandria bis Sollum durch. Am 3. November startete die Tara ihre zweite und letzte Patrouille von Alexandria aus und hätte am 5. November Sollum erreicht.

 

Während U 35 sich im Hafen von Bardia befand, wurde der Kommandant, Kapitänleutnant Kophamel, darüber informiert, dass sich zwei kleine britische Kriegsschiffe im Hafen von Sollum befinden würden. Waldemar Kophamel entschloss sich daraufhin, den Hafen am Morgen des 5. November anzugreifen. Da er keine Kenntnis über den Verteidigungsstand besaß, lief er den Hafen untergetaucht an, um die Schiffe mit Torpedos zu versenken. Allerdings brach er den Unterwasserangriff ab, da er diesen wegen des seichten Gewässers für undurchführbar hielt und drehte wieder ab. Um 9:00 Uhr entdeckte U 35 die näher kommende HMS Tara, die sich auf dem Weg nach Sollum befand. Um 10:10 Uhr – als die Tara nur noch ca. 13 km vom Ziel entfernt war – feuerte U 35 einen Torpedo ab und traf den Maschinenraum. Die Tara bekam sofort Schlagseite. Innerhalb von 8 Minuten sank das Schiff. Von der 104-köpfigen Besatzung starben 12. Diejenigen, die keinen Platz in den Rettungsbooten fanden, wurden durch U 35 aufgenommen. Die 92 Überlebenden wurden nach Bardia gefahren, um sie dort den Osmanen zu übergeben. Dort angekommen wurde Kophamel von Nuri Killigil, dem Leiter der osmanische Militärmission in Libyen, und Otto Mannesmann, der im Auftrag des Stellvertretenden Generalstabes den Maghreb revolutionieren sollte, in Empfang genommen. Sie drängten Kophamel, doch noch den Hafen von Sollum anzugreifen und versicherten ihm, dass die Verteidigung des Hafens minimal sei. Kurz vor 16:00 Uhr verließ U 35 den Hafen von Bardia Richtung Sollum. Die Garnison hatte die Versenkung der HMS Tara und die Präsenz von U 35 gar nicht bemerkt. Um 17:15 tauchte U 35 außerhalb des Hafens von Sollum auf und begann mit seinem 7,5 cm Bordgeschütz die im Hafen liegenden Kanonenboote zu beschießen. Dabei wurde die Abbas versenkt und die Nour al-Bahr schwer beschädigt. Danach richtete sich das Geschütz auf Gebäude des Hafens, konnte aber nur geringen Schaden anrichten. Mangels eigener Artillerie konnte die Garnison den Angriff nicht abwehren. Um 18:00 Uhr beendete U 35 den Angriff und fuhr nach Norden ab. Es kam außer den Gefallenen auf der Tara niemand mehr ums Leben.

 

Der Überfall durch U 35 führte zu sofortigen Maßnahmen durch die Briten, um die Verteidigung von Sollum und der westägyptischen Küste zu verstärken. Am 7. November erreichte die HMS Lunka Sollum. Zum Schutz der westägyptischen Küste wurde das Emergency Squadron unter dem Oberbefehl von Lieutenant Commander Charles Lister gebildet, das zum großen Anteil aus Panzerwagen der Royal Naval Amoured Car Division bestand. Am 11. November erreichte eine Abteilung des Emergency Squadron Sollum. Am selben Tag fuhr das Kanonenboot Rasheed ein. Es transportierte zwei alte Feldkanonen und eine Abteilung der ägyptischen Armee. Der Zwischenfall bei Sidi Barrani am 18. November führte aber am 23. November – kurz vor der osmanisch-arabischen Invasion in Ägypten – zur Aufgabe von Sollum und zum Rückzug der anglo-ägyptischen Truppen nach Mersa Matruh.

Die Versenkung der Tara konnte durch die Briten durch das Auffinden von Trümmern erst am 10. November bestätigt werden. Durch arabische Informanten erfuhr Cecil Snow, dass die überlebende Besatzung an die Osmanen übergeben worden war.

 

Weitere Aktionen im Mittelmeer

Nach der Beförderung zum Korvettenkapitän übernahm Kophamel am 18. November 1915 das Kommando über die U-Flottille Pola, die in Pola und Cattaro stationiert war. Unter Kophamels Kommando standen 14 Flotten-, sechs UB- und 14 UC-Boote, die zwischen November 1915 und Juni 1917 insgesamt 746 Handelsfahrzeuge mit 1.809.884 BRT und 12 Kriegsschiffe mit zusammen 67.577 t versenkten.

U 151 auf hoher See (vom spanischen Dampfer Isabel de Bourbon fotografiert)

 

Vom 21. Juli 1917 bis zum 26. Dezember 1917 übernahm Kophamel das Kommando über den Unterseekreuzer U 151 in Kiel. Auf einer Einsatzfahrt wurden 12 feindliche Schiffe mit zusammen 29.048 BRT versenkt. Am 29. Dezember 1917 wurde Waldemar Kophamel als 7. U-Boot-Kommandant mit...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Schlagworte Flotte • Hochseeflotte • Kaiserreich • Seekrieg • U-Boot • Weltkrieg
ISBN-10 3-7598-8197-1 / 3759881971
ISBN-13 978-3-7598-8197-7 / 9783759881977
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