Dein Montessori Kind -  Simone Davies,  Junnifa Uzodike

Dein Montessori Kind (eBook)

Was Kinder brauchen, um sich zu eigenständigen, kreativen und empathischen Persönlichkeiten zu entwickeln. Ab 3 bis 12 Jahre
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
358 Seiten
Beltz (Verlag)
978-3-407-86827-5 (ISBN)
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Auf dieses Buch haben Eltern auf der ganzen Welt gewartet. In ihrem neuen Buch zeigen die international bekannten Montessori-Expertinnen, wie Eltern Selbstwirksamkeit, Kreativität, Empathie und Neugierde ihrer Kinder im Kindergarten- und Schulalter stärken. Der anregende, praktische und wunderbar gestaltete Ratgeber bietet eine Vielzahl von Inspirationen, die das Familienleben ebenso erleichtern wie den gemeinsamen Weg von Kindern und ihren Eltern durch Kita, Kindergarten und Grundschule: von der Gestaltung der Wohnung bis hin zu Aktivitäten, Spielen und Gesprächen, die Kindern helfen, ihre Liebe zu Zahlen, Kunst, handwerklichen Fähigkeiten, Poesie, Wissenschaft, Natur und einem empathischen Miteinander in Familie und Institutionen zu entdecken und weiterzuentwickeln. Und er hilft, diesen Anspruch auch mit dem Alltag berufstätiger Eltern zu verbinden. Mit weiteren kreativen Ideen, Tipps und Informationen zum Downloaden.

Simone Davies ist international anerkannte Montessori-Spezialistin und Bestsellerautorin. Sie stammt aus Australien und lebt mit ihrer Familie in Amsterdam. Die Mutter von zwei Kindern gründete die Jacaranda Tree Montessori Kitas, bietet Online-Workshops für Eltern in aller Welt an und schreibt den Montessori-Blog www.themontessorinotebook.com/blog sowie bei Instagram unter @themontessorinotebook.

WARUM WIR ZU HAUSE MONTESSORI BRAUCHEN


Was wäre, wenn es einen einfacheren Weg gäbe, Kinder beim Aufwachsen zu begleiten? Wir Eltern jonglieren mit den Anforderungen von Beruf und Haushalt, versuchen Zeit zu finden, um das Leben und unsere Familie zu genießen und außerdem noch einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Gleichzeitig kämpfen wir mit ernsten Sorgen, was die Menschheit, die Auswirkungen neuer Technologien und die Zukunft unseres Planeten angeht.

Wir (Junnifa und Simone) sind davon überzeugt, dass Montessori das Gegenmittel für dieses Jonglierkunststück ist. Wir können lernen, unsere Kinder zu verstehen, mit ihren Augen zu sehen und sie mit Freude großzuziehen. Sogar und ganz besonders angesichts einer Zukunft voller Unsicherheit.

Die Montessori-Pädagogik bietet etwas, das wir, Junnifa und Simone, liebevoll das »Triumvirat« nennen.

Erstens erziehen wir unser Kind im Geist von Respekt, Liebe und Verständnis. Als Eltern und Betreuungspersonen sind wir wegweisende Begleiter*innen unserer Kinder, nicht ihre Chefs oder Dienstpersonal. Wir sind auf ihrer Seite, und wir unternehmen diese Reise gemeinsam. Eine Reise, auf der alles, sei es gut oder schlecht, eine Gelegenheit bietet, zu lernen und zu wachsen.

Zweitens ist da die vorbereitete Umgebung. Wir können unser Zuhause bewusst einrichten (und unsere Kinder in die Welt draußen, außerhalb unseres Heims, einführen), sodass sie kompetent sein können, sich zugehörig fühlen und ein wichtiges Mitglied unserer Familie und Gemeinschaft werden.

Drittens gibt es Aktivitäten, die auf die Bedürfnisse unseres einzigartigen Kindes abgestimmt sind und seine Entwicklung auf ganzheitliche Weise unterstützen – kognitiv, emotional, sozial und geistig.

Maria Montessori erarbeitete diesen Zugang zur kindlichen Entwicklung vor mehr als hundert Jahren. Nun könnte man sich fragen, ob er in der heutigen Welt noch immer relevant ist. Hier möchten wir unsere Leser*innen daran erinnern, dass die Bedürfnisse und Eigenschaften von Kindern sich nicht verändert haben. Kinder brauchen Bewegung, Ausdrucksmöglichkeiten, Beziehungen zu anderen und müssen etwas über die Welt um sie herum lernen. In der Montessori-Pädagogik wollen wir, dass Kinder lernen, aber nicht aus Zwang, sondern weil in ihnen ein intrinsisches Verlangen, eine Flamme brennt, die man schützen und schüren muss. Die Montessori-Pädagogik funktioniert schon seit über hundert Jahren für alle Kinder überall auf der Welt. Ihre Philosophie gestattet jedem Kind, sich auf seine eigene Art in seinem eigenen Tempo zu entwickeln, mit seiner eigenen Lernweise und seinen speziellen Interessen.

Wenn wir die Montessori-Prinzipien zu Hause anwenden, können unsere Kinder unabhängig davon, ob sie eine Montessori-Schule besuchen, von der Montessori-Pädagogik profitieren. Passen wir diese Prinzipien an unsere einzigartige Familie und unsere Lebensumstände an, wird Montessori sogar zugänglicher, gerechter und kulturell anpassungsfähiger.

Vielleicht wenden nun viele ein: »Na ja, aus mir ist doch auch ohne Montessori etwas geworden.« Das mag für eine Handvoll Menschen zutreffen, deren Familien in der Lage waren, sie bedingungslos zu unterstützen und ihnen alle Möglichkeiten zu eröffnen, oder für solche, denen es gelungen ist, trotz der Umstände das Beste aus sich zu machen. Viel häufiger denken wir aber einfach nur, es ginge uns gut; wenn wir aber ein wenig tiefer graben, stoßen wir vielleicht auf Träume, die wir nie verwirklicht haben, oder wir haben einen durch Eltern oder gesellschaftliche Erwartungen vorgezeichneten Weg eingeschlagen; oder wir haben vielleicht das Gefühl, nicht hundertprozentig wir selbst sein zu können; oder wir begegnen Andersdenkenden, möglicherweise sogar den eigenen Familienmitgliedern, mit Antipathie und Wut, sei es nun aufgrund von deren politischen und religiösen Ansichten, persönlichen Interessen, kulturellem Hintergrund, finanziellem Status oder anderem; oder wir haben nie gelernt, unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen oder anderen in aller Freundlichkeit Grenzen aufzuzeigen; oder wir haben alte Wunden oder ungelöste Traumata. Wir denken also, wir seien eigentlich ganz gut geraten, aber wir finden gerade erst heraus, dass auch wir während des Aufwachsens von den Montessori-Prinzipien profitiert hätten.

Montessori wird immer populärer. Dabei handelt es sich nicht um einen bloßen Trend. Vielmehr suchen wir nach einer Möglichkeit, wie unsere Kinder sich zu kritischen Denker*innen entwickeln können, die wissen, wie man in einer Gesellschaft mit anderen zusammenlebt und Verantwortung für den Erhalt der Erde übernimmt.

Wir können dir nicht versprechen, dass dein Kind ein Technikgigant wird wie die Jungs von Google (auch wenn die viel von ihrer Kreativität dem Besuch einer Montessori-Schule zuschreiben). Wir werden aber all unsere Geheimnisse, die wir über die Erziehung kompetenter Kinder mit kreativen Köpfen und mitfühlenden Herzen haben, mit dir teilen – das sind Kinder, die später selbstbewusste Erwachsene werden, die freundlich und respektvoll sind und die achtsam mit sich selbst, anderen und unserem Planeten umgehen. Sie werden in jeder von ihnen gewählten Rolle in die Gesellschaft eintreten können – sei es als Mechanikerinnen, CEOs, Eltern, Wissenschaftler, Programmiererinnen, Landwirte, Lehrkräfte – und ihren Beitrag leisten.

Wir werden sehr häufig auf das Kind, die Erwachsenen und die Umgebung zu sprechen kommen. Zwischen diesen drei Dingen besteht eine dynamische Beziehung. Wir werden lernen, das Kind zu verstehen und uns selbst und die Umgebung so vorzubereiten, dass wir das Kind unterstützen können. Wir werden erkennen, dass die Montessori-Prinzipien recht nachvollziehbar und intuitiv sind und viele von uns sie nur vergessen haben. Wir werden lernen, zu beobachten, auf die Kinder einzugehen, statt nur zu reagieren, und ihre Bedürfnisse und Eigenschaften beim Heranwachsen zu verstehen. Und noch vieles mehr.

Nun wollen wir mehr über das Montessori-Kind erfahren.

WER WIR SIND


Junnifa hat den internationalen Ausbildungskurs der AMI (Association Montessori Internationale) für 0–3, 3–6 und 6–12 Jahre absolviert und ist Ehefrau und Mutter von vier Kindern, die alle schon ab der Schwangerschaft nach Montessori-Prinzipien aufgewachsen sind. Sie ist Gründerin und Leiterin der Fruitful Orchard Montessori School in Abuja, Nigeria, die Kinder von 15 Monaten bis zu 12 Jahren aufnimmt; sie gehört dem AMI-Vorstand an und verfügt außerdem über eine Ausbildung in RIE (Resources for Infant Educarers).

Junnifa schätzt sich glücklich, dass sie auf die Montessori-Pädagogik gestoßen war, noch bevor ihr erstes Kind auf die Welt kam. So war sie, als sie ihren Weg als Mutter antrat, bereits gut ausgerüstet mit einem Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Kinder und mit den Werkzeugen, die Eltern brauchen. Sie hat zusammen mit ihren Kindern immer weiter gelernt, während diese die Entwicklungsphasen durchliefen. Ihre eigene Elternschaft und ihre Tätigkeiten als Schulleiterin, als Lernbegleiterin in der Grundschule und als Unterstützerin der Familien in ihrer Gemeinde und auf der ganzen Welt stärken ihr Vertrauen in die Montessori-Prinzipien immer weiter. Sie ist überzeugt, dass diese Prinzipien die Grundlage bilden für ein gutes Leben und den Zusammenhalt einer Gesellschaft, die auf Respekt und Fürsorge aufbaut; in der alle lernen, für sich selbst und andere sowie für die Umwelt (im buchstäblichen und im übertragenen Sinn) und für die Gesellschaft als Ganzes aufzukommen und zu sorgen.

Als Montessori-Lernbegleiterin und Mutter sieht Junnifa die Begabung jedes Kindes, mit dem sie arbeitet. Zu Hause vertraut sie ihren Kindern, leitet sie an und fördert ihre Unabhängigkeit, während sie gleichzeitig für einen engen Zusammenhalt in der Familie und größeren Gemeinschaft sorgt. Sie wendet die Montessori-Prinzipien kulturprägend ...

Erscheint lt. Verlag 18.9.2024
Übersetzer Andreas Nohl
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
ISBN-10 3-407-86827-8 / 3407868278
ISBN-13 978-3-407-86827-5 / 9783407868275
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