Das Vagusnerv-Reset-Programm (eBook)

Chronische Schmerzen lindern und Stress dauerhaft reduzieren - Mit Fragebögen zur Selbstdiagnose und Übungen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
416 Seiten
Arkana (Verlag)
978-3-641-31504-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Vagusnerv-Reset-Programm - Jessica Maguire
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So stärkst du deinen Selbstheilungsnerv
Angstgefühle, chronische Schmerzen, Depression und Reizdarmsyndrom - all diese Krankheitsbilder können mit einem aus der Balance geratenen Vagusnerv zusammenhängen, dem Informationshighway zwischen Gehirn, Herz und Darm. Dabei liegt die eigentliche Ursache oft in psychischen Belastungen und Traumata, die das Nervensystem beeinflussen.

Die Mind-Body-Expertin Jessica Maguire zeigt in diesem Buch, wie wir im Vagusnerv gespeicherten Stress entladen und seinen Tonus stärken können. Indem wir die Selbstregulation des Nervensystems wiederherstellen, die Darm-Hirn-Achse heilen und die Vagusbremse aktivieren, können wir Anspannung und Stresszustände überwinden, körperliche Symptome lindern und zu innerer Ruhe und Kraft finden.

Jessica Maguire unterrichtet eine evidenzbasierte, nachhaltige und transformative Methode zur Reparatur des eigenen Nervensystems, in dessen Zentrum der Vagusnerv steht. Sie hat Neurophysiologie in Europa, den USA, Großbritannien und Australien studiert und besitzt einen Bachelorabschluss in Gesundheitswissenschaften sowie einen Master in Physiotherapie; ihr Aufbaustudium umfasste die Bereiche Neurowissenschaften, Neuroplastizität, Neurologie, Gehirn-Herz-Biofeedback und moderne Schmerzforschung. Mit ihren populären Online-Kursen und Masterclasses zum Vagusnerv half sie schon Tausenden, ihr Nervensystem wieder zu regulieren und Stress dauerhaft zu reduzieren. Die Autorin lebt und arbeitet in New South Wales, Australien.

EINLEITUNG

Ich glaube, ich weiß, warum du zu diesem Buch gegriffen hast

Irgendetwas in deinem Körper, deinem Herzen und deinem Gehirn fühlt sich »falsch« an, und du bist auf der Suche nach Informationen, die dir helfen können, deine körperlichen oder emotionalen Beschwerden zu lindern. Vielleicht befindest du dich schon ein ganzes Jahr lang auf einer verzweifelten Odyssee von Arzt zu Arzt in der Hoffnung, diese Beschwerden endlich in den Griff zu bekommen. Vielleicht hast du sogar schon Blutuntersuchungen oder andere Labortests durchführen lassen, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Wahrscheinlich hast du auch bereits ein oder mehrere Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ausprobiert. Und ich wette, du hast auch »Dr. Google« schon nach Lösungsmöglichkeiten befragt.

Habe ich recht? Wenn ja, dann liegt das daran, dass ich diese Leidensgeschichte in den vielen Jahren, in denen ich Menschen auf ihrem Heilungsweg begleite, schon Hunderte Male gehört habe – anfangs als Physiotherapeutin, mittlerweile als führende Ausbilderin auf dem Gebiet des Nervensystems. Ich weiß, wie schwer es ist, inmitten dieser vielen Ungewissheiten optimistisch zu bleiben und sich einigermaßen über Wasser zu halten, und ich habe erlebt, dass es Menschen an den Rand der Verzweiflung bringen kann, unter chronischen Gesundheitsproblemen zu leiden, ohne dass irgendeine Ursache oder Lösung in Sicht ist – bis dahin, dass sie sich fragen, ob sie sich ihre Probleme womöglich nur einbilden.

KOMMT DIR DAS BEKANNT VOR?

Wenn Menschen auf der Suche nach Hilfe zu mir kommen, haben sie meistens Schmerzen und sind müde und emotional ausgelaugt, weil sie monate-, jahre- oder sogar jahrzehntelang gegen ihre gesundheitlichen Probleme angekämpft haben. Eine dieser Patientinnen war Alex.

Alex’ Geschichte: Das Gleichgewicht wiederherstellen

Auf den ersten Blick wirkte Alex auf mich wie eine lebensfrohe, kerngesunde 31-Jährige, doch schon nach einem kurzen Gespräch mit ihr sah ich sie mit anderen Augen. Alex hatte bereits seit ihrem 25. Lebensjahr ständig mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. In ihren Zwanzigern litt sie unter schweren Hautreizungen; schon bald kamen Bauchschmerzen, Angstzustände und eine ganze Reihe anderer Symptome hinzu, die jeweils unterschiedliche Behandlungen erforderten. Im Lauf der Jahre hatte Alex Dutzende von Ärzten aufgesucht und etliche Medikamente verschrieben bekommen – so viele, dass sie sich kaum noch an alle erinnern konnte.

Manche Ärzte vermuteten, dass ihre Hautprobleme auf die Verwendung von Kosmetika oder anderen Produkten zurückzuführen waren, die ihre Haut reizten. Also stellte Alex gewissenhaft auf die Cremes um, die die Ärzte ihr verschrieben, und verwendete auch andere Körperpflege- und Reinigungsprodukte – von der Seife bis zum Waschmittel. Als all das nichts half, kamen andere Ärzte auf die Idee, dass sie ihre Hautreizungen an den Armen womöglich selbst verursachte, indem sie sich unbewusst kratzte – vielleicht im Schlaf oder wenn sie sich über irgendetwas Sorgen machte. Obwohl Alex diesen Verdacht kategorisch von sich wies, rieten die Ärzte ihr, die betroffenen Hautpartien am besten gar nicht mehr zu berühren, um festzustellen, ob sich dadurch etwas an ihren Beschwerden änderte. Das war aber leider nicht der Fall.

All diese Behandlungsversuche waren für Alex sehr frustrierend und halfen kein bisschen gegen den Juckreiz, die Schmerzen oder die roten Flecken an ihren Armen. Allmählich begann sie sich für den Zustand ihrer Haut zu schämen; ihr graute davor, morgens zur Arbeit zu gehen, und wenn eine Kollegin oder ein Freund irgendeine Bemerkung über ihre Haut fallen ließ, wurde sie wütend und ging sofort in die Defensive.

Als Alex dann auch noch unter Bauch- und Ganzkörperschmerzen sowie Verdauungsproblemen zu leiden begann, diagnostizierten die Ärzte ein Reizdarmsyndrom und verordneten ihr eine strenge Diät. Doch obwohl sie sich strikt daran hielt, besserten sich ihre Symptome nicht. Also begann Alex, ihr Leben ganz auf ihre Bauchschmerzen abzustimmen, und verzichtete auf gesellschaftliche Anlässe und Abendessen im Freundeskreis, um nicht womöglich durch eine falsche Zutat einen neuen Krankheitsschub auszulösen.

Zu allem Übel entwickelte sie im Lauf der Zeit auch noch eine Angststörung, die sich trotz ihrer Besuche bei Fachärzten und trotz der Einnahme verschiedener Medikamente weiter verschlimmerte. Bei unserem Anamnesegespräch fiel mir auf, dass Alex sich selbst als »Sorgenmacherin« und »ängstlichen Menschen« bezeichnete. Für mich war das eine sehr wichtige Information, denn es vermittelte mir einen guten Einblick in die Geschichten, die Alex sich über sich selbst erzählte. Offensichtlich hielt sie diese Beschreibungen ihrer eigenen Persönlichkeit für zutreffend, denn sie gab sie in genauso sachlichem Ton wieder, wie sie über ihre Erfahrungen mit ihren körperlichen Schmerzen berichtete.

Alex’ Selbstzuschreibung als »Sorgenmacherin« trug noch zu ihrem mangelnden Vertrauen zu sich selbst bei. Es war offensichtlich, dass diese Patientin ihren eigenen Wahrnehmungen nicht mehr traute. Trotz allem, was sie durchgemacht hatte, begann ich mich zu fragen, ob ihre ängstliche Persönlichkeitsstruktur ihr Gehirn womöglich dazu veranlasste, Alarmsignale auszusenden, durch die sich ihre Schmerzen verschlimmerten.

Gleichzeitig hatte ich keinen Zweifel daran, dass Alex’ Beschwerden nicht nur sehr real waren, sondern auch jahrelang kleingeredet und nicht ernst genommen worden waren. Dieser Mangel an Unterstützung und Bestätigung hatte wiederum den idealen Nährboden für weitere Probleme geschaffen. Ich habe schon viele Patientinnen und Patienten gehabt, die über starke seelische und körperliche Schmerzen klagten und von den verschiedenen medizinischen Therapieansätzen und mentalen Bewältigungsstrategien, die man ihnen empfohlen hatte, sehr enttäuscht waren. Viele dieser Menschen mussten sich anhören, ihre Symptome seien entweder psychosomatisch oder »nicht so schlimm«. Anderen wurde versichert, dass Gesprächstherapien und Achtsamkeitsübungen ihnen helfen würden. Natürlich waren sie frustriert, wenn diese Empfehlungen ihre Beschwerden dann auch nicht besserten. Sowohl Gesprächstherapien als auch Achtsamkeitsübungen sind in bestimmten Situationen gute Behandlungsmethoden, doch in Alex’ Fall berührten sie nur die sichtbaren Symptome und drangen nicht bis zur Ursache ihres Schmerzes vor.

Nachdem ich bei Alex eine gründliche Anamnese durchgeführt hatte, gestand sie mir, dass ihre Angststörung vermutlich nicht nur durch ihre Hautkrankheit ausgelöst worden sei. Ungefähr zur selben Zeit, als sie sich wegen dieser Hauterkrankung behandeln ließ, hatte sie nämlich auch einen Riesenkrach mit ihrer Mitbewohnerin. Monatelang hatte Alex, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, stapelweise schmutziges Geschirr im Spülstein und jede Menge Unordnung im Wohnzimmer vorgefunden. Anfangs hatte sie versucht, das Chaos zu ignorieren in der Hoffnung, ihre Mitbewohnerin würde schon irgendwann merken, dass ihr das nicht passte. Als sich diese Hoffnung nicht erfüllte, fing sie an, hinter ihr herzuräumen – obwohl sie das ärgerte. Nachdem Alex das monatelang praktiziert hatte, ohne auch nur den leisesten Dank dafür zu ernten, setzte sie sich mit ihrer Mitbewohnerin zusammen und erklärte ihr, dass sich die Dinge ändern müssten. Leider stieß sie damit auf taube Ohren.

Dieser Zustand zog sich ein Jahr lang hin, und als Alex dann auch noch zweimal für die verspätete Mietzahlung ihrer Mitbewohnerin aufkommen musste, war sie den Ärger endgültig leid und stellte sie abermals zur Rede. Wieder kam es zu einer Auseinandersetzung, und letzten Endes entschuldigte die Mitbewohnerin sich und gelobte Besserung. Doch als Alex am nächsten Tag von der Arbeit nach Hause kam, war sie – mitsamt ihren Möbeln – verschwunden. Obwohl Alex froh darüber war, nicht mehr mit ihr zusammenwohnen zu müssen, geriet sie dadurch in finanzielle Schwierigkeiten. Sie musste den Rahmen ihrer Kreditkarte bis zum letzten Cent ausschöpfen, um das Geld für die zusätzlichen Miet- und Nebenkosten aufzubringen, während sie gleichzeitig auch noch alle Hände voll mit der Suche nach einer neuen Mitbewohnerin zu tun hatte. Angesichts ihrer finanziellen Situation fühlte sie sich hilflos und verspürte manchmal Panik bei dem Gedanken, dass sie die Mietkosten längerfristig nicht allein tragen konnte und in der Region Wohnungsnot herrschte.

Diese Information war genau das Puzzleteil, das mir gefehlt hatte. Jetzt war ich mir sicher, dass die Dysregulation ihres Nervensystems bei Alex nicht nur eine Entzündungsreaktion ausgelöst hatte (durch die wiederum ihre Hautkrankheit entstanden war), sondern dass diese Dysregulation auch hinter vielen anderen gesundheitlichen Problemen steckte, unter denen Alex litt.

UNSER INNERER THERMOSTAT UND UNSER SOLLWERT

Jeder Mensch hat einen inneren Sollwert, bei dem er sich am wohlsten fühlt und am besten funktioniert. Wie ein Thermostat in einem Haus arbeiten Gehirn und Körper mithilfe unseres Nervensystems gemeinsam daran, uns immer wieder zu diesem Sollwert zurückzuführen und dieses wunderbare Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, das Wissenschaftler als Homöostase bezeichnen.

Im Idealfall verbringen wir die meiste Zeit unseres Lebens in diesem angenehmen Sollwertbereich, doch das ist nicht die einzige Einstellung, über die unser innerer Thermostat verfügt. Es gibt noch...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2024
Übersetzer Marion Zerbst
Sprache deutsch
Original-Titel It's Not All in Your Head: Tap Into the Power of the Vagus Nerve to Repair Your System and Heal from Chronic Pain and Stress
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Alternative Heilverfahren
Schlagworte 2024 • Autoimmunerkrankungen • Depression • eBooks • Erschöpfung • fatigue • Gehirnnebel • Gesundheit • Nervensystem • Neuerscheinung • Polyvagal-Theorie • Ratgeber • Schlaflosigkeit • Schmerz • Selbstheilung • Trauma • Vagusnerv • Verdauungsprobleme • verena könig
ISBN-10 3-641-31504-2 / 3641315042
ISBN-13 978-3-641-31504-7 / 9783641315047
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