Gesunde Hände im Handumdrehen -  Melanie Wittich

Gesunde Hände im Handumdrehen (eBook)

Vorbeugen, behandeln, heilen und stärken. Die besten Übungen bei Arthrose, Karpaltunnelsyndrom, Schnappfinger und anderen Beschwerden
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2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2425-9 (ISBN)
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Fällt es Ihnen schwer, den Reißverschluss Ihrer Jacke zu schließen? Haben Sie oft ein Kälte- oder Taubheitsgefühl in den Fingern? Oder sticht und brennt es bei jedem Griff? Wie wichtig die Hände für das alltägliche Leben sind, macht sich oft erst dann bemerkbar, wenn sie nicht mehr vollständig funktionieren. Einseitige oder übermäßige Belastung, Verletzungen oder Erkrankungen können zu starken Schmerzen führen, die enorm einschränken und Lebensqualität kosten. Für Ihren Weg zurück zu starken und gesunden Händen hat die Handtherapeutin Melanie Wittich die besten Übungen zusammengestellt, mit denen Sie Beweglichkeit, Griffkraft und Motorik trainieren sowie Gelenke, Muskeln, Sehnen und Kapseln geschmeidig halten können. Maßgeschneiderte Programme helfen Ihnen dabei, Beschwerden gezielt und effektiv entgegenzuwirken, wie zum Beispiel: - Karpaltunnelsyndrom - Schnappfinger - Mausarm - rheumatische Erkrankungen - Gicht - Kapsel-Band-Verletzungen Packen Sie es an und nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand!

Melanie Wittich ist zertifizierte Ergo- und Handtherapeutin mit dem Schwerpunkt auf Handrehabilitation. Sie leitet die Hand-Aktiv GmbH im Nikolaizentrum Leipzig und Zwickau Planitz. Ihr Ziel ist, Betroffenen dabei zu helfen, schmerzfrei zu werden und zu bleiben. Dafür hat sie auch den »Handfunktionstest nach Wittich«, ein standardisiertes ganzheitliches Testverfahren zur Funktionsfähigkeit der Hände, entwickelt.

Kapitel 1


Das Wunderwerk der menschlichen Hand

Unsere Hände: filigran und doch so stark


Die menschliche Hand ist in ihrer Vielseitigkeit äußerst beeindruckend. Sie kann Dinge ertasten, greifen, halten, hochheben, sie kann streicheln, schreiben, malen und auf etwas zeigen. Die Hand kann feinste Bewegungen der Finger, die für präzise Aufgaben wie das Knöpfen eines Hemdes, das Nähen oder das Spielen eines Instruments erforderlich sind, koordinieren, und sie ermöglicht es uns, Werkzeuge und Instrumente zu benutzen, um komplexe Aufgaben zu bewältigen, sei es beim Kochen, Reparieren oder beim Umgang mit technologischen Geräten. Dieser faszinierende Körperteil ist in seiner Beweglichkeit und seinen Fertigkeiten enorm beeindruckend, was sich durch seine komplexe Anatomie mit zahlreichen Knochen, Muskeln und Gelenken, die genau aufeinander abgestimmt sind, erklärt. So fingerfertig und stark die Hand auch ist, so ist sie doch auch filigran und verletzlich, weil ihre zarten Knochen, Sehnen, Nerven und Blutgefäße direkt unter der Haut liegen und nur von einer dünnen Schicht aus schützendem Muskel- und Fettgewebe bedeckt sind.

Die Anatomie der Hand


Die Hand (Manus) des Menschen besteht aus 27 Knochen, 36 Gelenken und 39 Muskeln. Die Knochen verteilen sich dabei auf 8 Handwurzelknochen, 5 Mittelhandknochen und 14 Fingerknochen – ein komplexer und feingliedriger knöcherner Aufbau. Um dieses knöcherne Konstrukt in Bewegung zu bringen, gibt es zahlreiche Gelenke, die einen vielseitigen Einsatz unserer Hände ermöglichen. Fein abgestimmte Bewegungen und eine optimale Kraftübertragung durch Muskulatur und Sehnen sorgen für einen kraftvollen Faustschluss, bieten uns aber auch die Möglichkeit der Ausführung von präzisen Greifformen.

Das Handskelett und der Knochenaufbau der Hand


Die menschliche Hand setzt sich also aus insgesamt 27 Einzelknochen zusammen. Diese sind durch Gelenke und Bänder miteinander verbunden und werden in die drei folgenden Abschnitte unterteilt:

Die Knochen der Hand werden in drei Abschnitte unterteilt: die Handwurzel, die Mittelhand und die Fingerglieder.

Röhrenknochen

Das Handskelett des Menschen besteht überwiegend aus langen Knochen, den sogenannten Röhrenknochen (Ossa longa). Eine Ausnahme ist der Handwurzelbereich, hier spricht man von kurzen Knochen (Ossa brevia). Die Röhrenknochen setzen sich zusammen aus einem Knochenschaft (Diaphyse) und zwei Knochenenden, der Basis (distale Epiphyse) und dem Kopf (proximale Epiphyse). Die Knochenenden sind über einen kurzen Abschnitt (Metaphyse) zwischen dem Kopf beziehungsweise der Basis mit dem Knochenschaft verbunden. Der gesamte Knochen wird von einer Knochenhaut (Periost) umhüllt, die aus Bindegewebe mit reichlich Nerven und Blutgefäßen besteht. Die Knochenhaut versorgt den Knochen mit Nährstoffen und Blut und schützt ihn vor Verletzungen. Sie dient zusätzlich als Ansatz von Sehnen und Bändern. Da sie viele Nerven und Blutgefäße enthält, ist sie leider auch sehr schmerzempfindlich – wer sich schon einmal die Hand an etwas angestoßen hat, der weiß, wie sensibel und verletzlich diese Knochenstruktur sein kann. Unter der Knochenhaut befindet sich die Knochenrinde. Sie sorgt für ausreichend Stabilität. Die Knochenrinde (Kortikalis) wird an den Knochenenden an den jeweiligen Gelenkflächen durch eine schützende Knorpelschicht verstärkt. Der Knorpel bildet eine glatte Oberfläche und sorgt dafür, dass die gelenkbildenden Knochenanteile bei Bewegungen so wenig wie möglich aneinanderreiben. Das Innere des Röhrenknochens ist ausgekleidet mit einem schwammartigen Gewebe (Spongiosa), das aus feinen Knochenbälkchen besteht. Sie sorgen für eine optimale Statik des Knochens. Die Anordnung der Knochenbälkchen verändert sich im Laufe des Lebens. Belastungsreize wie Druck und Zug ändern die Struktur und Dichte. Dieses Konstrukt sorgt für Stabilität des Knochens, ohne dass dieser viel Gewicht aufweist. Im Inneren des Knochens, in der Knochenmarkhöhle (Cavitas medullaris), befindet sich das Knochenmark (Medulla ossium), das den kompletten Knochenschaft ausfüllt und unter anderem der Produktion von Blutzellen, einschließlich roter Blutkörperchen und weißer Blutkörperchen, sowie der Aufrechterhaltung der Knochenstruktur und -stärke dient.

Der Aufbau eines Röhrenknochens zeigt außen den Knochenschaft mit Basis und Kopf sowie der Knochenhaut und im Inneren die Knochenmarkhöhle, in der sich das Knochenmark befindet.

Schon gewusst?

Ein Röhrenknochen muss viel Gewicht tragen können, darf aber selbst nicht viel wiegen.

Die Handwurzelknochen

Die Handwurzel hat einen komplexen Aufbau, der ein Beugen und Strecken im Handgelenk, die Rotationsbewegungen und die bekannte Bewegung, die Geste des Begrüßens und Verabschiedens, ermöglicht. Die Handwurzel enthält acht Handwurzelknochen (Ossa carpalia), die in zwei Handwurzelreihen angeordnet sind:

Die acht Handwurzelknochen sind in zwei Handwurzelreihen mit jeweils vier Knochen aufgeteilt.

Die erste Handwurzelreihe, die körpernahe Reihe, auch proximale Reihe genannt, geht eine gelenkige Verbindung mit den zwei Unterarmknochen Speiche (Radius) und Elle (Ulna) ein. Sie umfasst folgende Knochen:

  • Kahnbein (Os scaphoideum)
  • Mondbein (Os lunatum)
  • Dreieckbein (Os triquetrum)
  • Erbsenbein (Os pisiforme)

Das Kahnbein ist der größte Handwurzelknochen der ersten Reihe und liegt an der Daumenseite der Handwurzel. Es verbindet die beiden Handwurzelreihen miteinander.

Das halbmondförmige Mondbein liegt zwischen dem Kahn- und dem Dreieckbein und bildet mit dem Kahnbein die Verbindung der Handwurzel mit derSpeiche.

Das Dreieckbein, das seine Bezeichnung aufgrund seiner dreieckigen Form erhalten hat, befindet sich auf der Seite des Handgelenks, die dem kleinen Finger zugewandt ist.

Das rundliche Erbsenbein ist der kleinste der Handwurzelknochen und liegt dem Dreieckbein auf.

Die zweite Handwurzelreihe, die körperferne Reihe, auch als distale Reihe bekannt, liegt zwischen der proximalen Handwurzelreihe und den Mittelhandknochen. Sie umfasst folgende Knochen:

  • großes Vieleckbein (Os trapezium)
  • kleines Vieleckbein (Os trapezoideum)
  • Kopfbein (Os capitatum)
  • Hakenbein (Os hamatum)

Das große Vieleckbein befindet sich auf der Daumenseite der Hand und schließt an den Mittelhandknochen des Daumens an.

Das kleine Vieleckbein liegt neben dem großen Vieleckbein und ist mit dem Zeigefinger verbunden.

Das Kopfbein ist der größte der acht Handwurzelknochen und wird deshalb manchmal auch als Os magnum bezeichnet. Es liegt ungefähr in der Mitte der distalen Handwurzel.

Das Hakenbein hat an der Seite der Handfläche einen hakenförmigen Knochenvorsprung, dem es seinen Namen verdankt.

Schon gewusst?

Eine Eselsbrücke, um sich die Handwurzelknochen in ihrer Reihenfolge Kahnbein, Mondbein, Dreieckbein, Erbsenbein, großes Vieleckbein, kleines Vieleckbein, Kopfbein und Hakenbein zu merken, lautet wie folgt:

Ein Kahn, der fuhr im Mondenschein

im Dreieck um das Erbsenbein.

Ein Vieleck groß, ein Vieleck klein,

der Kopf, der muss am Haken sein.

Beide Handwurzelreihen bilden ein in sich verzahntes Scharniergelenk, dadurch ist ein seitliches Verschieben der beiden Reihen begrenzt.

Durch die besondere Form, entsprechende Anordnung und Lage jedes einzelnen Handwurzelknochens bildet sich der Karpaltunnel (Canalis carpi), welcher zusätzlich mit einem Bindegewebsband (Retinaculum flexorum) überspannt ist.

Das von den Handwurzelknochen vorgegebene Handgewölbe setzt sich im Bereich der Mittelhand fort. Der dritte Mittelhandknochen bildet das Zentrum des gesamten Mittelhandgewölbes. Ein aktiv gut ausgeformtes Hohlhandgewölbe ermöglicht es uns, den Daumen entspannt dem Zeigefinger und Mittelfinger gegenüberzustellen.

Die Mittelhandknochen

Die fünf Mittelhandknochen (Ossa metacarpalia) befinden sich zwischen der Handwurzel und den Fingerknochen. Durch die strahlenförmige Anordnung der Mittelhandknochen werden die Langfinger und der Daumen in ihrer Beweglichkeit, Dinge unterschiedlichen Durchmessers zu greifen, unterstützt. Die Hand gewinnt durch die fünf Mittelhandknochen an Stabilität bei der maximalen Ausnutzung der Handspanne bei Greifbewegungen und Haltebewegungen.

In der Medizin und Wissenschaft werden die Mittelhandknochen mit Ziffern bezeichnet, wobei die Zählung bei lateral, also von der Körpermitte abgewandt, beginnt und zu den medialen Knochen weitergeht, also denjenigen, die zur Körpermitte gelegen sind:

  • Mittelhandknochen I (Os metacarpale primum)
  • Mittelhandknochen II (Os metacarpale secundum)
  • Mittelhandknochen III (Os metacarpale tertium)
  • Mittelhandknochen IV (Os metacarpale...

Erscheint lt. Verlag 16.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
ISBN-10 3-7453-2425-0 / 3745324250
ISBN-13 978-3-7453-2425-9 / 9783745324259
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