Revolution der Seelenkraft -  Oliver Berner

Revolution der Seelenkraft (eBook)

das Geheimnis des Offensichtlichen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
148 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-0840-3 (ISBN)
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In diesem Buch findest Du praktische Anleitungen zur Verinnerlichung und Erfahrung verschiedener Prinzipien der Wahrnehmung. Es handelt sich hierbei um einige Quintessenzen aus Schamanismus, Daoismus und biodynamischer Osteopathie - eine Einführung in Energiearbeit auf unterschiedlichen Ebenen. Diese Prinzipien begegnen mir täglich in meiner Arbeit als Heilpraktiker, und sie sind dazu gedacht jegliches Lebensfeld zu bereichern, Beziehungen wertvoller, Herausforderungen nährender, Berührung liebevoller und nicht zu vergessen: den ganzen Quatsch menschlicher Existenz fröhlicher zu gestalten.

Oliver Berner ist Heilpraktiker und Osteopath in eigener Praxis in Wiesbaden. Seit seiner Jugend ergründet er die Prinzipien von Gesundheit, Heilung und Persönlichkeitsentwicklung. Sein Studium verschiedener Kulturen begann mit dem Erlernen des hawaiianischen Schamanismus. Es folgte eine fünfjährige Osteopathie Ausbildung, sowie weitere 10 Jahre Fortbildung in biodynamischer Osteopathie. Seit 2012 ist er Schüler der daoistischen Mao Shan Linie bei Dr. Alejandro Peñataro, Taiwan Linie Meister Li Gongming. Er bereiste Europa, Kirgisistan und Taiwan, wo er von verschiedenen Meistern lernte.

Initiation


„It is during our darkest moments

that we must focus to see the light.“

– Aristotle Onassis

Mit Anfang zwanzig wohnte ich in Heidelberg, hatte nach glorreichen vier Wochen mein Sinologie Studium abgebrochen und lebte in glücklicher, jugendlicher Dummheit vor mich hin. Es war großartig. Ich war eben von einem Aloha Festival am Starnberger See zurück gekommen und in die weite, aufregende Welt der Esoterik eingetaucht. Meine Sinne waren weit geöffnet, ich schwebte frei von jeglicher Bodenhaftung durch mein Leben, wusste zwar woher, aber nicht wohin und genoss es in vollen Zügen. Ich war ein echter Hans- Guck-In-Die-Luft, der die zarte Depression der Schulzeit durch ein Zuviel an Regeln und enger Zeittaktung von sich abgestreift hatte und die Möglichkeiten eines freien Lebens auslotete. Ich war so durstig, so naiv und so glücklich.

In dieser Zeit lernte ich meinen zukünftig besten Freund kennen, den ich mit meiner Begeisterung und meinen Erfahrungen auf diversen schamanischen Seminaren ansteckte, so dass wir kurze Zeit später gemeinsam auf den Wellen der Esoterik und Sinnesfreuden surften. Nach einigen Monaten stürzte dieser dann, ausgelöst durch zu viele Drogen, gepaart mit einer verdammt harten Kindheit in eine schwere Psychose. Gelinde gesagt brachte mich das weit über die Grenzen meiner Belastbarkeit hinaus. Er wohnte in einer Studenten WG, seine Mitbewohner hatten bereits die Flucht ergriffen, da er überwiegend halbnackt am Boden saß und im Wechsel gutturale Laute

von sich gab, hasserfüllte Schreikrämpfe bekam, um danach angsterfüllt, flehend und weinend um Hilfe zu betteln. Ich muss erwähnen, dass dieser Kerl zwar deutlich kleiner war als ich, aber dafür um mindestens das doppelte so muskulös, straßenkampferprobt und mir physisch unendlich überlegen. Ich war schlaksig und wie erwähnt eher der naive, sanfte Typ. Nun war da also mein bester Freund gefangen in einem schrecklichen Albtraum, der mich mal anschrie und bedrohte, mal zitternd und weinend um Hilfe bettelte, und ich war geschockt und absolut überfordert. Er kiffte natürlich konsequent weiter, was seinem Zustand nicht zwingend zugute kam. Auf einen entsprechenden Hinweis hierzu baute er sich monströs vor mir auf und drohte mir schreckliche Dinge anzutun, sollte ich ihm sein Dope wegnehmen, um kurz darauf erneut in Embryonalhaltung vor sich hin zu zittern, während er irgendwelche Dämonen anflehte ihn doch bitte in Ruhe zu lassen. Ich wusste ihm nicht zu helfen, außer bei ihm zu bleiben, denn das schien ihn wenigsten ein klein wenig zu stabilisieren. Wenn ich doch ging, so kam es immer zu einer schrecklichen Verschlimmerung seines Zustands, also blieb ich und versuchte nicht selbst wahnsinnig zu werden, was sich tatsächlich als recht interessante Übung erwies. Zwischendrin kamen andere Freunde von ihm, denen ich erzählte, dass ich in Erwägung zog einen Krankenwagen zu rufen, woraufhin sie mich beleidigten und ebenfalls bedrohten. Fünf Minuten später verließen sie die Wohnung totenblass und schockiert ob seines Zustands. Ich blieb.

Zwei Wochen später (ich war nun wirklich recht nahe am Limit des Ertragbaren angekommen) hatte mein Freund brummend und zischend all seine Ketten und Schals um seinen nackten Oberkörper gewickelt, schaukelte in einem finsteren Traum gefangen am Boden kauernd hin und her und sah endgültig aus wie ein kompletter Irrer. Ich hingegen kam mir vor wie in einem Horrorfilm, glaubte fast die Dämonen sehen zu können, von denen er da faselte und überlegte, ob das nun etwas Gutes, oder eher ein schlechtes Zeichen für meinen eigenen Geisteszustand sein könnte.

Als er mich das nächste Mal wie ein angsterfülltes Kind um Hilfe anflehte und weinend meine Hand umklammerte rief ich tatsächlich den Notarzt. Er selbst war in seiner Verzweiflung einverstanden. Ich wartete sehnlichst, und als der Arzt kam öffnete ich ihm herzklopfend die Tür. Hatte dieser Albtraum endlich ein Ende? Ich blickte ihn flehend an, erklärte ihm in aller Kürze die Umstände, und er nickte verständnisvoll. Ich drehte mich um, führte ihn in das Wohnzimmer,

und da saß mein Kumpel, völlig normal und aufrecht am Tisch, sogar angekleidet, der miese Arsch, und er sprach in normalem Tonfall und sehr bedacht zu dem Arzt. Alles sei in völlig bester Ordnung, und er wisse selbst nicht, wie ich auf die Idee käme, dass es hier Probleme gäbe. Ich konnte es nicht glauben. Ich war völlig baff. Das war das erste Mal, dass ich in der Tat eine gesunde Wut auf diesen Mistkerl empfand. Hinterhältiger Arsch! Unfassbar. Für sowas habe ich mich hier wochenlang aufgeopfert? Krass. Der Notarzt ging also wieder, man könne da nichts machen, eine Einweisung gegen den Willen des Patienten sei nur möglich nach einem Selbstmordversuch, oder einem körperlichen Angriff. Soso. Erst muss er jemanden verletzen. Verstehe.

Natürlich ging es, sobald der Arzt die Wohnung verlassen hatte sogleich weiter wie gehabt. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte kehrte das irre, böse Glitzern in den Augen meines Freundes zurück. Es folgten einige Tage zwischen Hölle aus Hass und Angst und Tränen.

Allerdings bekam die Geschichte dann doch noch eine unerwartete Wendung, denn mein von Dämonen besessener bester Freund hatte unvermittelt eine großartige Idee:

Er telefonierte mit seiner Ex Freundin!

Ja, geil!

Es gibt ja so Verschwörungstheorien die besagen, dass es suboptimal sei im Vollsuff die Ex-Freundin anzurufen. Das mag schon sein, doch ich stufe es als wesentlich dämlicher ein, sie während einer psychotischen Phase zu kontaktieren. Aber was weiß ich schon.

Obschon mich also sein Vorhaben nicht vollends überzeugen konnte war ich in Ermangelung einer besseren Option dazu übergegangen das Geschehen eher passiv zu beobachten. Überhaupt kam es mir eigentlich recht gelegen, den Ort des Geschehens für eine Weile zu verlassen, denn ich kam mir mittlerweile durchaus latent manipuliert vor. Mein schon damals schrecklich ausgeprägtes Mitgefühl machte mir fast einen Strich durch die Rechnung, als ich seine Ex-Freundin zusammen mit ihrer besten Freundin dann hereinkommen sah - zwei zierliche, süße, freundlich aussehende junge Frauen, die ich schwer mit diesem Verrückten hier alleine lassen konnte. Nach einem kurzen Streitgespräch mit mir selbst entschied ich mich dann aber doch, dass meine Schuldigkeit an diesem Ort des Wahnsinns jetzt getan sein musste. Ich gab den Mädels ein kurzes Update zu meiner Perspektive, die sie mir natürlich nicht glaubten, da er ja aktuell wieder seine alles cool, der Oli ist der Spinner Maske trug. Ich schrieb ihnen meine Telefonnummer auf einen Zettel und verschwand ohne ein weiteres Wort.

Zuhause trank ich erstmal einen Tee, oder ein Bier, oder einen Schnaps, oder alles drei, ich weiß nicht mehr so recht. Ich fühlte mich erschöpft und ausgelaugt, war aber in dem Glauben den Scheiß jetzt hinter mir gelassen zu haben ansatzweise erleichtert. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf.

Nachts um drei klingelte mein Telefon. Die Ex-Freundin flüsterte in heller Panik in mein Ohr, ich solle sie sofort abholen, bitte bitte bitte jetzt gleich, sie haben so schreckliche Angst. Super. Ich also rein in die Klamotten, rein ins Auto, fahre rüber. Die beiden stehen mit aufgerissenen Augen an der Straße, steigen ein, und wir fahren gemeinsam zurück in meine Wohnung. Beide reden die ganze Zeit ununterbrochen davon, wie völlig wahnsinnig sich der Typ verhält. Ich gähne nur, kenne ich doch alles. So eine Kacke. Echt jetzt.

Wir kommen bei mir an, und als wir eben überlegen ob wir uns jetzt doch mal entspannen können klingelt mein Telefon. Der ehemals beste Freund schreit mich an, ich habe seine Freundin entführt, und er wird jetzt kommen und mich umbringen. Noch ein bisschen Schreierei, und er legt auf.

Ok. Mann, Mann, Mann, was für ein Film. Da ich im Erdgeschoss wohne denke ich mir, ich lasse mal die Jalousien runter, nur so zur Sicherheit. So krass ausgetickt wie eben am Telefon war der noch nie, das war echt eine ganze Stufe heftiger als sonst, wo sein Wahn zumindest nicht direkt auf mich ausgerichtet gewesen war. Eieiei. Kurz darauf, es ist so gegen halb vier Uhr morgens höre ich ein Auto parken, Schritte, es klingelt Sturm. Die Mädels haben sich im Wohnzimmer in der Ecke aufs Bett zusammen gekuschelt, und ich denke tatsächlich noch, unter normalen Umständen hätte mich das sicher sehr, sehr glücklich machen können. Aber es sind keine normalen Umstände, und ehrlich, die beiden schauen auch viel zu ängstlich aus der Wäsche. Mir ist selbst alles andere als wohl zumute, verdammt.

Natürlich reagiere ich nicht auf das Klingeln, und natürlich klingelt er weiter. Er schreit dabei lauthals, dass er mich umbringen wird, weil ich seine Freundin entführt habe. Er hat sich offensichtlich ein klein bisschen reingesteigert.

Wie gesagt, er war so ein ehemaliger Straßenschläger, doppelt so breit wie ich, selbst unter normalen Umständen hätte ich keine Chance gegen den gehabt. Er kletterte eben über den Zaun, stand dann auf meiner...

Erscheint lt. Verlag 3.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-7597-0840-4 / 3759708404
ISBN-13 978-3-7597-0840-3 / 9783759708403
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