Holunder - Juwel der Hausapotheke. Kompakt-Ratgeber -  Barbara Simonsohn

Holunder - Juwel der Hausapotheke. Kompakt-Ratgeber (eBook)

Antiviral, immunstärkend, antidepressiv, krebs- und entzündungshemmend - Effektive Hilfe bei Erkältungen, Grippe, Krämpfen, Verdauungsbeschwerden u.v.m. - Mit gesunden Küchenrezepten und Kosmetik zum Selbermachen
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2024 | 1. Auflage
159 Seiten
Mankau-Verlag GmbH
978-3-86374-719-0 (ISBN)
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Schwarzer Holunder - Heilpflanze des Jahres 2024 Der Holunder - Sambucus nigra - wurde von den Kelten und Germanen als Schutzbaum verehrt. In unseren Breitengraden hat er eine uralte Tradition als Heilpflanze und wurde insbesondere in ländlichen Gegenden über Jahrhunderte als Allheilmittel eingesetzt. Holunderblüten und -beeren, Blätter, Rinde und Wurzeln bieten uns eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen, ätherischen Ölen und bioaktiven Substanzen - etwa Flavonoide, Phytosterine, Gerbstoffe und Saponine -, die dem beliebten Gartenstrauch die Auszeichnung als 'Heilpflanze des Jahres' eingebracht haben. Holunder bekämpft nachweislich Grippe- und Erkältungsviren, entgiftet, fördert die Verdauung, lindert Magen-Darm-Beschwerden, stärkt die Nerven und verjüngt die Haut; seine zahlreichen heilsamen Eigenschaften - er wirkt unter anderem fiebersenkend, antioxidativ, schmerzlindernd, krampflösend, entzündungshemmend, immunstärkend, herzschützend und antidepressiv - machen den 'Holler' zu einem Juwel der Hausapotheke. * Hollerstark: Inhaltsstoffe und Heilwirkungen des Schwarzen Holunders * Hollergesund: Anwendungen und Zubereitungen für Beschwerden von A bis Z * Hollerfein: Von Gelee über Likör bis zur Suppe - einfache Holunderrezepte für die Küche * Hollerschön: Ätherisches Holunderblüten- und Holundersamen-Öl , Blütenauszug, Blattsalbe und mehr - Holunder-Kosmetik zum Selbermachen Sie werden sehen: Holunder steckt voller Wunder!

Barbara Simonsohn (geb. 1954) ist Ernährungsberaterin und Reiki-Ausbilderin. Seit 1982 gibt sie Seminare im In- und Ausland, vor allem über das authentische Reiki mit sieben Graden, aber auch in Azidose-Therapie und -Massagen nach Dr. Renate Collier sowie in Yoga. Darüber hinaus befasst sie sich intensiv mit dem Thema 'gesunde Ernährung' und gilt als Expertin für 'Superfoods'. Regelmäßig reist die Hamburgerin nach Indien, wo sie meditiert und ehrenamtlich als Englischlehrerin für Waisenkinder arbeitet; außerdem fördert sie Moringa-Projekte und hat im Rahmen ihrer Entwicklungsarbeit auf Haiti Fruchtbäume gepflanzt und Bio-Gärten angelegt. Seit 1995 hat Barbara Simonsohn zahlreiche Ratgeber im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit veröffentlicht; die Gesamtauflage ihrer Bücher beläuft sich auf über 560.000 Exemplare.

Zur Botanik der Holunderpflanze


Der Holunder gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse aus der Ordnung der Kardenartigen (früher hat man ihn der Familie der Geißblattgewächse zugeordnet). Holunderbäume können hundert Jahre und älter werden, es gibt auch zweihundert Jahre alte Methusalems. Die Pflanzenfamilie enthält vier Gattungen mit etwa 220 Arten. Weitere Vertreter sind der Schneeball und das Moschuskrautgewächs, auch als Bisamkraut bekannt.

Der Schwarze Holunder, Sambucus nigra, ist in unseren Breiten der am wenigsten giftige, der Zwergholunder oder Attich, Sambucus ebulus, ist am giftigsten, und die Mittelstellung nimmt der Hirschholunder Sambucus racemosa, der auch Traubenholunder oder Roter Holunder genannt wird, mit seinen leuchtend roten Beeren ein.

Der Rote Holunder ist die zweithäufigste Holunderart bei uns und wird nur 4 Meter hoch. Man findet ihn oft auf Waldlichtungen und an Berglagen, er kommt bis zu einer Höhe von 2000 Metern vor. Die Blüten kann man wie die vom Schwarzen Holunder nutzen. Die Beeren sind rot und ungiftig, die Samen aber giftig und müssen bei der Verarbeitung ausgesiebt werden. Ohne Samen hat man eine herrliche Grundlage für Mus, Saft und Konfitüre.

INFO

EIN UNLIEBSAMER VERWANDTER

Der Zwergholunder ist auch als »Stinkholunder« bekannt. Es handelt sich hier nicht um einen Baum oder Strauch, sondern um eine krautige Staude, die nur 1,5 Meter hoch wird. Wie der Name schon sagt, verströmen alle Pflanzenteile einen sehr unangenehmen Geruch, sodass er mit dem Schwarzen Holunder nicht zu verwechseln ist und man nicht auf die Idee käme, ihn zu sammeln. Die Äste bleiben krautig, das heißt, sie verholzen nicht. Seine weißen oder rosafarbenen Blüten riechen nach bitteren Mandeln und haben markante purpurne Staubbeutel, der Schwarze Holunder hat gelbe. Die Schirmrispen des Zwergholunders bleiben im Gegensatz zum Schwarzen Holunder auch dann aufrecht stehen, wenn sie Früchte tragen. Die Beeren unterscheiden sich durch eine kleine Delle in der Fruchtschale von denen des Schwarzen Holunders. Die Fruchtstände sind im Gegensatz zum Schwarzen Holunder steil nach oben aufgerichtet. Der Zwergholunder genoss bei den Galliern eine ebenso große Verehrung wie der Schwarze Holunder. Mit dem Saft der Attichwurzel färbten die Kelten ihre Haare schwarz. Kindern mit Geschwüren wurde ein Stück Wurzel um den Hals gehängt. Kräuterpfarrer Kneipp verwendete die gedörrte, zu Pulver zerstoßene Wurzel als wirksames Mittel zur Anregung der Nierentätigkeit.1 Den Bauern diente der giftige, übel riechende »Stinkholunder« als Abwehrzauber gegen Hexen, Schlangen, Würmer, Ungeziefer beim Vieh, Wühlmäuse, Ratten, Mäuse und böse Geister.

Der Schwarze Holunder


Der amerikanische Schwarze Holunder, Sambucus canadensis, ist eine Unterart des Schwarzen Holunders, wird aber nur 3 Meter hoch. Er erfreut sich auch bei uns wachsender Beliebtheit, weil die Beeren süßer sind als die des europäischen Schwarzen Holunders. Samen und reife Früchte des amerikanischen Schwarzen Holunders enthalten keine Glykoside und können auch roh verzehrt werden, wie die Universität von Missouri herausfand.2 Auch wer mit Holunderbeeren färben will – ob Lebensmittel, Wolle oder Haare –, ist mit dieser Sorte gut bedient, weil die blauen Farbstoffe (Anthozyane) darin länger farbfest bleiben.

Das Verbreitungsgebiet des Schwarzen Holunders erstreckt sich über die gesamte Nordhalbkugel mit Ausnahme der Arktis. Er stellt eine der häufigsten Straucharten in Mitteleuropa dar, wächst aber auch in Sibirien, dem Kaukasus, in Nordindien, Nordafrika und Nordamerika bis zu 1600 Metern Höhe. Der Schwarze Holunder liebt nährstoffreiche Böden, wächst aber auch auf sandigem Untergrund und stellt keine hohen Ansprüche an Boden oder Klima. Er wächst sogar auf Schutthalden, ist immun gegen Säure und Rußniederschlag und dient daher zur Luftverbesserung in Industriegebieten. In Kriegszeiten überlebte er sogar unter Schutt und Asche. Er soll der einzige Strauch sein, der die saure und unfruchtbare Erde unter den Fichtenwäldern verwerten kann.

Der beste Standort ist eine sonnige oder halbschattige Lage. Die Vermehrung erfolgt über Samen, die oft von Vögeln verbreitet werden, oder durch unterirdische Ausläufer, also vegetativ. Für zahlreiche Tierarten bietet der Baum Schutz und Nahrung. In der Phänologie, der Wissenschaft der jahreszeitlich bedingten Erscheinungsformen von Pflanzen und Tieren, kündigt der Blühbeginn des Holunders den Frühsommer an. Der Holunder ist eine Augenweide und sollte in keinem Garten fehlen. Das frühe frische Grün im zeitigen Frühjahr, das wunderschöne Blütenmeer mit betörendem Duft im Sommer und die dunkelviolette Beerenpracht im Herbst lassen jedes Gärtnerherz höherschlagen. Holunder ist traditionell ein Schutzbaum, der eine gute Schwingung ausstrahlt.

INFO

KOMMERZIELLER ANBAU

Holunder wird auch kommerziell angebaut, zum Beispiel in der Steiermark und auf dem »Holunderhof Helle« in Schleswig-Holstein. Allein in Österreich gibt es etwa 250 Produzenten. Die Sorte »Haschberg« ist beliebt, weil diese Varietät besonders viele Anthozyane enthält (siehe Seite 57 ff.) und die Beeren zur annähernd gleichen Zeit ausreifen. Um 1 Kilogramm Fruchtpulver herzustellen, braucht man 200 Kilogramm Holunderbeeren.3 Es gibt auch Biobetriebe, die auf Blüten und deren Verarbeitung zu Sirup und Tee spezialisiert sind. Die Nachfrage nach Holunderprodukten hat in der Pandemiezeit angezogen und wächst weiter.

Der Schwarze Holunder wächst als Busch oder Baum und wird bis zu 12 Meter hoch. Er bildet keinen richtigen Stamm aus, sondern verzweigt sich niedrig über dem Boden und wächst sehr schnell, zwischen 70 und 90 Zentimeter pro Jahr. Seine Wurzeln sind ausschlagfreudig und treiben auch nach mehrmaliger Abholzung aus. Zuerst sind die buschigen Äste grün, im Laufe des Sommers werden sie aschgrau bis grüngrau mit langen, wenig verästelten Zweigen. Die Rinde ist korkartig, auffallend hell und mit Lentizellen (das sind die kleinen noppenähnlichen Punkte) übersät. Diese kleinen Korkporen sind Luftschächte, die einen Gasaustausch ins Zweiginnere ermöglichen, also wichtige Atmungsorgane der Pflanze darstellen. Schon ab Februar entsprießen daraus fünfzählige, unpaarig gefiederte Blätter, die länglich bis oval und scharf gesägt sind. Die Oberfläche der bis zu 30 Zentimeter langen Blätter glänzt dunkelgrün, die Unterseite ist matter und von hellgrüner Farbe. Die Blätter treiben schon im Februar aus, bleiben je nach Witterung oft bis Dezember am Gehölz und verfärben sich kaum. Der Holunder verfügt über ein weitreichendes Wurzelwerk. Die Stängelansätze sind hohl, enthalten aber weiches weißes Mark, das an Styropor erinnert.

Blüten, Holz und Beeren

Die Blüten erscheinen je nach Wetter und Klimazone ab Mitte Mai und stellen fünfstrahlige tellerförmige Trugdolden dar, die gelblich-weiß sind und angenehm nach Honig duften – ähnlich wie Lindenblüten. Jede Trugdolde besteht aus etwa 100 einzelnen winzigen sternförmigen Blüten, die reich an Pollen sind. Von August an bilden sich daraus saftreiche Beeren, die eigentlich Steinfrüchte sind. Erst sind sie grün, dann rötlich-braun und zuletzt violett-schwarz, wie Lack glänzend. Sie hängen an dunkelroten Stielen, und ihr Saft ist rot bis schwarzrot. Die Verbreitung der Samen erfolgt hauptsächlich durch Stare und Drosseln.

INFO

HEIM FÜR TIERE

Viele Tiere haben auf dem Holunder ihren Lebensraum. Die Blüten locken Schmetterlinge, Bienen und auch Raubinsekten wie Libellen und Hornissen an, die andere Insekten fressen. Manche Büsche werden von schwarzen Blattläusen befallen, der Holunder-Blattlaus, sodass man kaum noch etwas Grünes sieht. Die Blüten des Schwarzen Holunders bieten elf Kleinschmetterlingsarten, verschiedenen Käfern und Grabwespen Nahrung. Die Beeren sind für zahlreiche Vogelarten wie die Nachtigall oder die Mönchsgrasmücke begehrtes Futter wie auch für kleinere Säugetiere wie Marder oder Waldmäuse.4

Das Holz des Holunders mit seinem weißen schwammigen Mark ist weich, wird aber beim Trocknen ungewöhnlich hart und gehört daher zum Hartholz. Aus ihm werden zum Beispiel Flöten oder Möbel hergestellt (siehe Seite 129).

INFO

VORSICHT GIFTIG!

Vor allem unreife grüne Holunderbeeren und alle anderen grünen...

Erscheint lt. Verlag 22.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
ISBN-10 3-86374-719-4 / 3863747194
ISBN-13 978-3-86374-719-0 / 9783863747190
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