Das Leuchten des Waldes -  Luc Volandores

Das Leuchten des Waldes (eBook)

Gespräche mit Mr. Torres
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
252 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-9936-7 (ISBN)
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Titel des Werks: "Das Leuchten des Waldes" Genre: Autobiografische Esoterik, spirituelle Entwicklung Kurzbeschreibung: "Das Leuchten des Waldes" ist eine ehrliche und tiefgreifende Erzählung, die die Leserschaft auf eine Reise durch das Leben von Luc Volandores (ein Pseudonym) führt. Beginnend in seiner Kindheit, erzählt Luc von einer geheimnisvollen Stimme, die den Anfangspunkt seiner spirituellen und persönlichen Entwicklung markiert. Die Erzählung bietet einen Einblick in die frühen Erfahrungen und Herausforderungen, die Lucs Weg prägten. Zielgruppe: Das Buch richtet sich an Leser:innen, die sich für autobiografische Geschichten mit esoterischen und spirituellen Themen interessieren. Es spricht sowohl Suchende als auch Skeptiker an, die Einblicke in die transformative Kraft von Lebensherausforderungen und persönlichem Wachstum suchen.

Luc Volandores, ein Künstler und Schriftsteller von bemerkenswerter Vielseitigkeit, tritt unter einem Pseudonym in die literarische Welt ein. Nachdem er seine Ausbildung in einem Internat abgeschlossen hatte, widmete er sich Berufen im pflegerischen Bereich sowie der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen. Obwohl er keinen akademischen Grad besitzt, haben ihn die Erfahrungen seines Lebenswegs zu einer Person mit großer Empathie und Verständnis geformt. Neben seiner beruflichen Karriere verfolgt Luc eine Leidenschaft für die Musik. Er hat es geschafft, eine eigene CD zu produzieren, die auf beliebten Plattformen wie Spotify und Apple Music verfügbar ist. Sein Lied "Tell me Why" genießt auch nach über einem Jahrzehnt noch Anerkennung im Schweizer Radio, wo es unter seinem Künstlernamen Shane läuft. Diese musikalische Leidenschaft ist ein Zeugnis seiner kreativen Energie und seines einzigartigen Ausdrucksvermögens. "Das Leuchten des Waldes" markiert Lucs Debüt als Autor, ein Werk, in das er seine umfangreichen Lebenserfahrungen und seinen künstlerischen Flair einfließen lässt. Heute ist er als freiberuflicher Künstler und Musiker tätig, wobei er seine breitgefächerte Kreativität in sowohl der Musik als auch der Literatur zur Schau stellt.

Die Nachricht


Nach langem Nachdenken war ich mir unsicher, ob ich diesen bestimmten Abschnitt in meinem Kapitel überhaupt erwähnen sollte.

Denn eigentlich habe ich diesen Abschnitt in meinem Leben, immer und immer wieder rekapituliert, um mich von diesem Ereignis energetisch zu lösen. Doch ein guter Freund sagte mir dazu:

»Dieser Abschnitt deines Lebens steht in starkem Kontrast zu den Erleuchtungsmomenten, die du erfahren durftest. Doch gerade dieser Kontrast ist es, der deine spirituelle Suche tiefgreifend geprägt hat. Der Missbrauch, ein Kapitel, das von Schmerz und Verletzlichkeit gezeichnet ist, war paradoxerweise auch ein Wendepunkt, der dich zu einer intensiveren spirituellen Erforschung und einem tieferen Selbstverständnis führte. Es war ein Weg, auf dem du lernen musstest, die tiefen Wunden zu erkennen, anzunehmen und schliesslich zu heilen. Diese Reise war nicht einfach. Sie erforderte Mut, Konfrontation mit deinen tiefsten Ängsten und eine fortwährende Auseinandersetzung mit den Schatten deiner Vergangenheit. Aber gerade in dieser Auseinandersetzung fandest du auch eine ungeahnte Kraft und Weisheit, die dich auf deinem spirituellen Pfad stärkten und dir halfen, deinen inneren Frieden zu finden.«

Indem ich diese Erfahrungen hier teile, möchte ich zeigen, wie eng verwoben die dunklen und hellen Fäden unseres Lebens sind und wie aus den tiefsten Tälern der Verzweiflung oft die stärksten Impulse für Wachstum und Transformation entstehen können.

An einem nebligen Montagmorgen des 4. Februar 1985, als ich elf Jahre alt war, kehrte meine Mutter weinend von einem Gespräch mit den Schulbehörden nach Hause zurück. Sie liess sich am dunklen hölzernen Küchentisch nieder, der stets mit einem Plastiktischtuch bedeckt war.

Mit brüchiger Stimme sprach sie: »Ich habe dich schon tausendmal gewarnt: Wenn du dich nicht zusammenreisst, wirst du ins Heim geschickt. Jetzt kann ich nichts mehr für dich tun, Luc! Sie weigern sich, dich weiterhin zur Schule zu lassen!«

Ich war schockiert und konnte mir nicht vorstellen, was das für mich bedeuten würde. Ich stand da wie erstarrt und schaute auf das altmodische beige-braune Tischtuch mit Blumenmuster.

»Warum stehst du nur da? Hast du verstanden, was ich gerade eben gesagt habe? Du musst nächste Woche ins Heim!«

Immer noch auf das Tischtuch starrend, überkam mich eine Art Panikattacke. Mein Herz raste, die Atmung verflachte, und ein Gefühl der Ohnmacht überkam mich. Mein Körper begann zu kribbeln, und der Anblick des Tischtuchs verschlimmerte meinen Zustand. Es gab nur eine Lösung: Ich rannte ohne ein Wort aus der Wohnung im fünften Stockwerk des Hochhauses, in dem unsere fünfköpfige Familie lebte. Das Gebäude hatte dieselbe Farbe wie das Tischtuch ein langweiliges beige-braun, und befand sich im Rorschacherberg.

Es war eine Zeit, in der das Gebäude modern und im Kontrast zu den umliegenden Bauten stand.

Eilig drückte ich auf den Fahrstuhlknopf, doch der Aufzug liess auf sich warten.

»Nicht weinen, nicht weinen!«, flüsterte ich mir immer wieder in Gedanken zu.

Die Idee, das Treppenhaus zu nehmen, wäre eine Option gewesen. Leider war der Geruch im Treppenhaus nach Urin so übelriechend, dass mir beim Betreten, immer gleich hundsmiserabel wurde. Ironischerweise war ich selbst für diesen abscheulichen Gestank verantwortlich. Ein Jahr zuvor wollte ich herausfinden, wie lange mein Pipi brauchen würde, um nach unten zu gelangen. Die Neugier trieb mich dazu, den Fahrstuhl bis zum zehnten. Stockwerk zu nehmen. Das Treppenhaus war, mit einer offenen Mitte gebaut worden, ähnlich einer Wendeltreppe. Meine ersten Versuche, Spielzeugautos und andere Gegenstände fallen zu lassen, um ihre Fallgeschwindigkeit zu testen, waren nicht erfolgreich – sie kamen nur 3 bis 4 Stockwerke tief. Ich hatte keine Ahnung von Physik, aber ich war entschlossen, es zu versuchen. Ich holte meinen Pullermann aus der Hose und pieselte drauf los. Jeder, der schon einmal von einer grossen Höhe aus gepieselt hat, weiss, was dann passiert.

Ich hatte das halbe Treppenhaus mit Spuren meines Urins markiert, wie ein Hund, der seine Duftmarke hinterlässt. Mein Experiment endete im fünften Stockwerk. Die Bemühungen meines Vaters, der sich bei jedem Reinigungsvorgang lautstark über den penetranten Gestank beschwerte, schienen wirkungslos zu verpuffen. Bald darauf begannen andere Kinder, im Treppenhaus ihre Urinspuren zu hinterlassen.

Mein Vater, der sich neben seinem Hauptberuf als Kondukteur, den Job des Hauswarts aufbürdete, zwang mich zunehmend dazu, das Treppenhaus von den Hinterlassenschaften anderer Kinder zu säubern. Seine Worte über den widerlichen Geruch und die Notwendigkeit, diesen zu beseitigen, hallten in meinem Kopf wider. Seine Haupteinnahmequelle, bei den Schweizerischen Bundesbahnen, liess ihm kaum Zeit, und wir mussten alle mit anpacken. Der Gestank wurde für ihn zu einer unerträglichen Last.

In diesem Hochhaus war es unwahrscheinlich, allein im Fahrstuhl zu sein, aber heute hatte ich Glück im Unglück. Ein Gefühl der Einsamkeit überkam mich, während sich immer mehr, mein Hals zuzog und ich mühsam meine aufsteigenden Tränen zurückhalten musste. Als ich endlich das Erdgeschoss erreichte, eilte ich in Windeseile zur Telefonzelle, die etwa drei Minuten entfernt lag. In diesem Moment sehnte ich mich nach einem Ort der Sicherheit und Geborgenheit. In meinem überstürzten Eifer und unachtsam meinen Gedanken folgend, hatte ich meine Jacke zu Hause vergessen. In der Zelle empfing mich eine mildere Kälte als draussen. Die Emotionen übermannten mich, und ich liess meinen Tränen freien Lauf.

Meine Gedanken kreisten um das düstere Bild des Heims für schwererziehbare Kinder, die als »ganz schlimme Kinder« galten. Die Vorstellung, dorthin verbannt zu werden, schnürte mir die Kehle zu.

Plötzlich klopfte es an die Glastür. Ein Junge von ungefähr 15 Jahren stand da, er hielt eine Zigarette in seiner linken Hand, er hatte schulterlanges, dunkelbraunes Haar, das über den Kragen seiner abgetragenen schwarzen Lederjacke fiel. Sein Aussehen, gezeichnet von alten Jeans und abgenutzten Turnschuhen, verriet eine Jugend, die bereits von den Spuren des Lebens geprägt war. Sein Blick war leer, so als ob in ihm keine Seele wohnen würde. Er stand da und glotzte mich von oben bis unten an, als ich ihm die Tür öffnete. Ich hatte ein seltsames bedrückendes Gefühl in meiner Magengrube. Sein seelenloser Blick, als er vor mir stand und mich erneut musternd betrachtete, versetzte mich in Todesangst. Da war etwas an ihm, das mir ganz und gar nicht behagte. Das seltsame Gefühl in meiner Magengrube hielt an, und ich kämpfte darum, meine Angst nicht zu offenbaren, so gut es eben ging.

»Ich bin Mike Rotz. Ich kenne deinen älteren Bruder Jules. Bist du nicht Luc? Was ist los? Warum weinst du?«, fragte er mich neugierig.

»Ja, er ist mein Bruder und ich weine, weil ich gerade erfahren habe, dass ich in ein Heim für schwererziehbare Kinder abgeschoben werde. Ich habe absolut keine Vorstellung davon, was mich dort erwartet«, erklärte ich schluchzend.

Er schien einen Moment nachdenklich zu sein, überlegte, wie er am besten darauf reagieren könnte.

»Du hast grosses Glück, denn ich kenne mich da bestens aus. Ich war selbst jahrelang in einem Heim. Wenn du magst, erzähle ich dir genau, was dort so abgeht.«

Wir setzten uns auf den Rand des Gehwegs neben der Telefonkabine.

»Ich sehe, dass du Angst hast. Und ehrlich gesagt, du hast jeden Grund zur Sorge. Dort gibt es wirklich schlimme Typen, die dir das Leben zur Hölle machen können«, warnte er mich.

»Wie meinst du das?«, fragte ich mit rasendem Herzen und einem schlimmer werdenden Druckgefühl in meiner Magengegend.

»Du hast wirklich die Arschkarte gezogen, dort gibt es junge Männer in meinem Alter, die dich aufs Klo zerren und dich dort missbrauchen!«, sagte er mit ernster Miene.

Die Angst, die mich überkam, war überwältigend, und ich fühlte mich, als wäre ich nicht mehr wirklich in meinem eigenen Körper. Als ob jemand anderes für mich sprach und handelte. Obwohl ich genau wusste, was Missbrauch bedeutet, schien es mir eine gute Taktik zu sein, ihm zu vermitteln, dass ich jung und schützenswert bin.

Doch er antwortete mir mit einer erschreckenden Geschichte: »Ich wurde selbst einmal von einem Jungen auf die Toilette gezerrt, er zog mir die Hosen runter und drang gewaltsam in mich ein. Die Schmerzen waren, so unerträglich, dass ich tagelang nicht mehr sitzen konnte. Ich zeige dir besser, wie das geht, damit du später keine Schmerzen hast, wenn dich ein anderer Junge missbraucht.«

An diesem Punkt war es egal, was mit mir passierte. Ich schaltete in den Überlebensmodus. Nicht nur der androhende Missbrauch, sondern die Angst um mein Leben wurde immer realer. Ich sah ein Messer in seiner Hose, das zu Beginn unter seiner Lederjacke verborgen war.

»Komm, lass uns zu mir nach Hause gehen und es uns gemütlich machen. Wir können auch einen...

Erscheint lt. Verlag 26.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-7583-9936-X / 375839936X
ISBN-13 978-3-7583-9936-7 / 9783758399367
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