Mara und die Bischofbande (eBook)

Bandenjahrgang 1993 - 2001
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2024 | 3. Auflage
243 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-9073-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mara und die Bischofbande -  Manuela Schoop
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Hier ist vierte Band der Bischofreihe. Mara hasst Eric aus tiefsten Herzen. Ständig lästert er über ihre roten Haare und die vielen Sommersprossen in ihrem Gesicht, dabei fand er die, bevor sie Bischofanführerin und er Chef der Willems wurde, richtig toll. Mit vierzehn gesteht er ihr bei einer Strandparty, dass er sie mag und dann küsst er sie auch noch vor der Schule. Mara kann dem gar nichts abgewinnen und nutzt sein Schwärmen für sie im Kampf gegen die Willemsbande aus. Verletzt und wütend bekämpft Eric sie nun ebenfalls wieder wie vorher. Zwei Jahre später fühlt sich Mara plötzlich von ihm angezogen, aber das darf auf keinen Fall sein. Blöd nur, dass sie sich in den unmöglichsten Situationen hin und wieder heimlich küssen und Mara schließlich nur noch an ihn denken kann.

Manuela Schoop ist Jahrgang 1977, geboren in Finsterwalde, glücklich verheiratet und Mutter von zwei Töchtern. Nach einer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel und mehrjähriger Tätigkeit in diesem Beruf, schloss sie 2011 ein Magisterstudium der Sprachwissenschaften, Germanistik und Phonetik mit dem Hauptschwerpunkt »Kindlicher Spracherwerb« ab. Sie ist freiberufliche Tagesmutter und leitet Eltern-Kind-Kurse. An der sechsteiligen Bischofbandenreihe arbeitete seit ihrem 11. Lebensjahr.

Manuela Schoop ist Jahrgang 1977, geboren in Finsterwalde, glücklich verheiratet und Mutter von zwei Töchtern. Nach einer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel und mehrjähriger Tätigkeit in diesem Beruf, schloss sie 2011 ein Magisterstudium der Sprachwissenschaften, Germanistik und Phonetik mit dem Hauptschwerpunkt »Kindlicher Spracherwerb« ab. Sie ist freiberufliche Tagesmutter und leitet Eltern-Kind-Kurse. An der sechsteiligen Bischofbandenreihe arbeitete seit ihrem 11. Lebensjahr.

Kapitel 1

 

Achtundachtzig Jahre später.

»Die Banden werden weitergegeben! Heute Nachmittag um sechzehn Uhr ist es endlich so weit. Um diese Zeit erwarten uns die ehemaligen Anführer in ihren Lagern.« Marian Pauls genoss sichtlich die Aufmerksamkeit der ihn umringenden Mitschüler. »Wir müssen uns jetzt überlegen, wer zu welcher Bande darf.«

Sofort entstand ein großer Lärm im Klassenraum. Alle riefen sich untereinander zu, in welche Bande sie wollten.

Sich die Ohren zuhaltend, stieg Marie Raphaela Thomas auf einen Tisch und rief laut, um die anderen Kinder zu übertönen. »Am besten, wir ziehen Lose. Eric, machst du bitte schnell genügend und auch ein paar Nieten dazu?«

»Ich …« Eric verstummte, als er Frau Wollnik, die Klassenlehrerin, das Zimmer betreten sah.

»Was ist denn hier los? Mara … Marie Raphaela, könntest du mir bitte erklären, was du auf dem Tisch zu suchen hast?«, fragte sie erstaunt.

»Die Banden werden weitergegeben!«, eilte Eric seiner Freundin sofort zu Hilfe. »Wir müssen bis sechzehn Uhr entschieden haben, wer in welche Bande darf!«

»Und das geht nicht leiser und gesitteter? Man hat euch bis auf den Flur hinaus gehört!«

»Frau Wollnik, wir brauchen Lose«, sagte Mara, die inzwischen vom Tisch gestiegen war. »Können Sie uns dabei helfen?«

»Natürlich kann ich das, ja, das ist wohl sogar meine Pflicht bei einem solch großen Ereignis«, seufzte die Lehrerin und ließ sich schmunzelnd auf ihrem Stuhl nieder. »Es ist ja schließlich nicht das erste Mal. Beschäftigt euch leise, bis ich fertig bin!«

Kaum zehn Minuten später legte die Lehrerin die angefertigten Lose auf ihren Tisch und bat nun die Schüler einzeln nach vorn.

Ängstlich nahm Mara ein zusammengefaltetes kleines Stück Papier und öffnete es vorsichtig.

»Bischof, ja!«, rief sie überglücklich. Genau das war ihr Traum gewesen.

»Willem?«, hörte sie dann Eric, der nach ihr dran war, sagen.

Erschrocken blickte sie zu ihrem besten Freund. »Was, du bist ein Willem? Oh nein, das darfst du nicht!«

»Hey Mara, ich habe das Los gezogen. Ich bin jetzt ein Willem und daran wird sich nichts ändern. Es war schön, mit dir befreundet gewesen zu sein.«

Ohne sie noch eines weiteren Blickes zu würdigen, stellte er sich vor die Tafel. »Alle Willems zu mir!«

Innerhalb von nur wenigen Sekunden war er von fünf Kindern umringt.

»Lukas, Robin, Angela, Thanee und Melanie, ihr gehört nun zu den Willems. Wir treffen uns pünktlich um vier Uhr vor dem Willemslager.«

Das hatte Mara gerade noch gefehlt. Ihre Lieblingsfeindin Stefanie Fischer hatte ein Bischof-Los gezogen. Wütend warf sie ihr einen giftigen Blick zu.

Verdammt, warum waren Angela und Eric nur in der anderen Bande? Sie konnte es nicht fassen, da hatte sie an einem Tag ihre beiden besten Freunde verloren. Wie ungerecht konnte die Welt doch sein!

Kopfschüttelnd schob sie schnell diese düsteren Gedanken beiseite und blickte zu den Kindern, die sich inzwischen zu ihr gesellt hatten.

»Shirin und Celine! Habt ihr aber ein Glück, dass ihr zusammen in der Bande seid. Marian, Florian und … Stefanie … ich heiße euch bei den Bischofs willkommen.« Mara räusperte sich kurz und registrierte dabei den wütenden Blick, den ihr Stefanie zuwarf. »Wir treffen uns sechzehn Uhr am Bischoflager. Seid bitte pünktlich!«

»Also, wenn dann jetzt alles geklärt ist, würde ich gerne den Unterricht fortsetzen«, meldete sich Frau Wollnik, die die ganze Szene schmunzelnd beobachtet hatte. »Jeder setzt sich auf seinen Platz, schließlich haben wir noch fünfundzwanzig Minuten Unterricht.«

 

»Mama, ich bin bei den Bischofs aufgenommen worden!« Strahlend blickte Mara ihre Mutter an. »Du ahnst gar nicht, was das für eine große Ehre ist. Und außerdem ist damit mein größter Wunsch in Erfüllung gegangen.«

»Du bist bei den Bischofs?« Lucy Thomas sah ihre Tochter nachsichtig an und strich ihr über den kleinen Kopf. »Dein Vater war früher auch in einer Bande.«

Verwirrt beobachtete Mara, wie mit einem Male das Gesicht ihrer Mutter einen traurigen Ausdruck annahm. Was hatte sie denn nur, Papa war doch bloß ein paar Tage im Urlaub, oder?

»In welcher Bande war er denn?«, fragte sie interessiert.

»Ich glaube, er war auch bei den Bischofs. Deshalb konnten wir uns damals nur abends treffen. Er hatte jede freie Minute mit seiner Bande oder im Fußballverein verbracht. Was ist mit Eric, ist er auch ein Bischof?«

Mara blickte traurig ihre Mutter an.

»Nein, er kam zu den Willems«, murmelte sie.

»Oh, wie schrecklich!« Betroffen kniete Lucy sich vor ihre kleine Tochter und umarmte sie. »Kann er nicht mit jemandem tauschen?«

»Nein, er ist froh, dass er dort ist. Ich muss jetzt los, ich darf nicht zu spät zum Lager kommen.« Schnell löste sich Mara aus der Umarmung ihrer Mutter. »Bis nachher.«

 

»Können wir losgehen?«

»Wie bitte?«

»Gehen wir endlich zu den Bischofs?«

»Gleich.« Shirin starrte angestrengt zum Eingang der Gasse, aus der Mara eigentlich jeden Moment kommen sollte.

»Wir kommen noch zu spät!«

»Mara kommt gleich.«

»Wir warten auf die Thomas?« Angewidert verzog Stefanie ihr Gesicht. »Das fehlt mir gerade noch.«

»Hey, Steffi, weshalb kannst du Mara nicht leiden? Sie ist so nett! Vergiss nicht, dass du sie von nun an jeden Tag sehen wirst.«

»Das ertrage ich nie.«

»Du hättest wohl lieber ein Willems-Los gezogen?«

»Natürlich, ich gebe es ja sogar zu. Mara ist eine eingebildete Kuh und mit ihren Sommersprossen und den roten Haaren sieht sie aus wie eine Hexe.« Sie stöhnte kurz auf, als sie Mara aus der Gasse kommen sah. »Mir reicht es jetzt schon. Ich gehe zum Willemslager und frage, ob jemand mit mir tauschen will.« Schnell drehte sie sich um und lief davon.

»Aber Steffi!«, rief Shirin ihr verblüfft nach.

»Lass sie nur gehen!«, sagte Mara, die die letzten Worte noch gehört hatte, lachend. »Hoffentlich kommt sie nie wieder.«

»Ich kann euch beide nicht verstehen.« Verwundert schüttelte Shirin ihren Kopf. »Ihr zwei habt euch noch nie gemocht. Woran liegt das nur?«

Mara hob nur amüsiert ihre Schultern. »Sie ist blöd, was soll ich da noch groß erklären? Los, wir müssen uns beeilen!«

Insgeheim hoffte sie, dass Eric bereitwillig tauschen würde.

 

»Kinder!«, sagte Adrian Hoffmann, der bisherige Bischofanführer, und lächelte dabei verschmitzt. »Ihr wollt also Bischofs werden? Stellt euch das nicht zu einfach vor. Ihr müsst die Willems richtig hassen lernen, sie sind eure Feinde. Vergesst, dass sie gestern noch eure Freunde waren. Ab jetzt wird alles anders. Wer damit nicht klarkommt, sollte besser jetzt das Lager verlassen.«

Heimlich tauschten die Kinder untereinander fragende Blicke aus, doch niemand wagte es auch nur, zur Tür zu sehen.

»Gut, weiter. Es ist sinnlos, wenn ihr euch zu Schlägereien hinreißen lasst. Erstens bringen sie nichts und zweitens sieht ein blaues Auge nicht besonders schön aus.«

Leise öffnete sich die Tür des Lagers und Angela schlüpfte mit rotem Kopf durch einen kleinen Spalt ins Lagerinnere.

»Angela, hast du die Willems verlassen?«, fragte Mara vorsichtig, doch als ihre Freundin lächelnd nickte, lief sie strahlend auf sie zu und umarmte sie stürmisch. Wenigstens hatte sie Angela nicht verloren!

»Ich habe mit Stefanie getauscht«, klärte sie ein paar Sekunden später die anderen auf. »Ich hätte es nicht ausgehalten, Mara zur Feindin zu haben.«

»Können wir jetzt weitermachen?«, meldete sich schließlich der ehemalige Anführer der Bischofbande wieder zu Wort. »Es ist ein Muss, dass ihr den Willems Streiche spielt und dabei solltet ihr möglichst immer die Oberhand behalten. Ist das klar so weit?«

Die Kinder nickten verschüchtert und doch beeindruckt.

»Okay, nun kommen wir zu dem wichtigsten Teil.« Der Junge ging zum Schrank, nahm zwei Bücher heraus und legte sie vor den Kindern auf den Tisch.

»Das ist unser … äh euer Heiligtum. Diese Bücher wurden von den Gründern der Bande angefertigt und haben jeweils eine spezielle Funktion. Dieses hier ist das Buch der Bischofbande. Darin befindet sich die Gründungsgeschichte und die Bischofgesetze, nach denen ihr euch zu richten habt. Und hier haben wir die Chronik. Dort dürft ihr auch etwas hineinschreiben, und zwar wann ihr die Bande übernommen habt, eure Namen, besonders gelungene Streiche und wann ihr die Bande weitergegeben habt. Wie ihr seht, befinden wir uns in einer neuen Laube. Wir haben sie durch Spenden ehemaliger Mitglieder kaufen können. Ihr glaubt gar nicht, wie viel Zeit wir und die Willems für die Lauben aufbringen mussten. Ich möchte, dass ihr das Lager gut pflegt und mindestens jedes zweite Jahr die Holzlasur außen erneuert. Ist das klar?«

Eifrig nickten die Kleinen.

 

Mara konnte es noch immer nicht fassen. Sie war ein Bandenmitglied! Und besonders glücklich machte sie, dass Stefanie jetzt bei den Willems war. Sie hasste deren arrogante Art, die blonden Haare und das sommersprossenfreie Gesicht.

»Wählen wir jetzt einen Anführer!«, schlug Shirin vor.

»Wie sollen wir abstimmen?«, fragte Marian.

Angela holte Papier und Stifte aus ihrer Tasche. »Wie wäre es damit?«

Jeder der Siebenjährigen nahm ein Blatt und einen Filzstift und versuchte, den Namen seines Favoriten aufzuschreiben.

Angela war die Beste in Lesen und Schreiben. Ihr fiel die Auswertung zu.

»Also, wir haben eine Stimme für Florian, zwei für Marian und drei für...

Erscheint lt. Verlag 21.3.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Abenteuer • Beziehungen • Bischofbande • Erste Liebe • Freundschaft • Romantik • Teenager
ISBN-10 3-7584-9073-1 / 3758490731
ISBN-13 978-3-7584-9073-6 / 9783758490736
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