Meine Reise vom Überlebenskampf zum SEIN (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
285 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-5364-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Meine Reise vom Überlebenskampf zum SEIN -  Kathrin Wolf
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In diesem Buch nehme ich Dich mit auf meine Reise vom Überlebenskampf zum SEIN. Jedes einzelne Wort beruht auf Erfahrungen, die ich in diesem Leben als Mensch hier auf dieser Erde erlebt habe. Sie haben mich in meinem Leben sehr viel gelehrt. Ohne sie wäre ich heute vielleicht noch immer nicht am Leben. Ich würde wahrscheinlich noch immer einen unbewussten Kampf ums Überleben nachgehen. Sei gesegnet auf Deiner Reise!

Ich wurde als Kathrin an einem Sonntagmorgen im Januar 1984 geboren und befinde mich seit diesem Tag auf einer wundervollen 'Abenteuerreise'. Diese 'Reise' beschreite ich seitdem in jedem einzelnen Moment meines Lebens, um mich in allen Facetten meines SEINs erfahren zu können.

Ich wurde als Kathrin an einem Sonntagmorgen im Januar 1984 geboren und befinde mich seit diesem Tag auf einer wundervollen "Abenteuerreise". Diese "Reise" beschreite ich seitdem in jedem einzelnen Moment meines Lebens, um mich in allen Facetten meines SEINs erfahren zu können.

3.


 

Mit meiner nächsten Geschichte möchte ich gerne die Zusammenhänge erlebter Erfahrungen etwas verdeutlichen, da es dann eventuell nachvollziehbarer ist, warum sie im Leben aufgetaucht sind. Vielleicht wird es für Dich dadurch möglich sein, die ein oder andere Situation aus Deiner Kindheit, aber auch darüber hinaus, noch einmal von einem anderen Blickwinkel betrachten zu können. Ich bin dankbar für meine Erfahrungen, auch wenn viele davon mit Schmerz und Enttäuschung zu tun hatten. Sie alle gehörten dazu, damit ich zu meiner Erkenntnis kommen konnte, dass ICH BIN. Es war nicht immer einfach hinzuschauen. Doch als ich den Weg dann „einschlug“, trat Dankbarkeit in mein Leben. Dankbarkeit für ALLES, was IST!

 

Auch diese Erfahrung stammt aus meiner Kindergartenzeit. Es war ein sechster Dezember und ich öffnete voller Freude das Türchen meines Schokoladen-Adventskalenders. Ich konnte vor Aufregung gar nicht stillhalten und freute mich so sehr darauf, dass uns der Nikolaus im Kindergarten besuchen kommen würde. Die Kindergärtnerin hatte uns bereits einige Tage zuvor davon erzählt. Und nun war es endlich so weit. Ich dachte, dass das einer der schönsten Tage im ganzen Jahr sein würde. Doch da wusste ich noch nicht, was alles passieren würde. Der Tag im Kindergarten war wunderschön. Es war für mich wie in einem Märchen. Der Nikolaus war da und hatte allen etwas mitgebracht. Dieser „Zauber“ wurde jedoch am gleichen Abend zu einem großen Albtraum, der mich sehr sehr lange begleitete.

 

Der Nikolaus sollte an diesem Abend noch einmal extra zu uns kommen. Es war mir und meinen Geschwistern von meinen Eltern so erzählt worden. Jedes Kind der Familie sollte die Kleinigkeiten, die eigentlich in einem „geputzten Stiefelchen“ am Morgen des sechsten Dezembers vorzufinden sind, persönlich erhalten. Ich war auch hier voller Vorfreude, da ich den Nikolaus ja bereits im Kindergarten erleben durfte. Als es an unserer Haustür pochte, überschlug sich mein Herz schon fast. Es war, als würde es vor lauter Spannung in der Luft knistern. Als die Tür von einem meiner Eltern geöffnet wurde, stand er da: Der Nikolaus. Seine Robe war so schön, dass ich mich von ihr mit meinen Augen nicht abwenden konnte. Er sah für mich richtig majestätisch aus. Der Nikolaus trat in unser Haus ein und begrüßte uns alle mit unseren Namen. Ich war sehr erstaunt, dass er jeden kannte, wunderte mich aber nicht wirklich. Er war halt der Nikolaus. Und genauso wie der Weihnachtsmann, der Osterhase oder die Zahnfee wusste er eben, wer jeder Einzelne war. Das stand für mich felsenfest.

 

Wir gingen alle zusammen mit ihm ins Wohnzimmer. Es kribbelte immer mehr in meinem Bauch. Der Nikolaus holte aus seinem Sack ein großes Buch hervor. Er erzählte uns, dass darin alles über uns aufgeschrieben sei. Das „Gute“ sowie das „Schlechte“ eines ganzen Jahres. Ich weiß nicht mehr, was bei meinen Geschwistern gesagt wurde, allerdings weiß ich noch ganz genau, dass bei mir nur die wenigen „schlechten“ Dinge vorgetragen wurden. Aber wo waren all die guten Taten geblieben. Anscheinend wurde ich gar nicht richtig gesehen in all dem, was ich für Mama, Papa, Oma, Opa und meine Geschwister tat. Ich habe immer geholfen und wurde zum Schluss mit einem Albtraum konfrontiert, der mich unbewusst Jahrzehnte lang begleitete. Der Nikolaus sagte, dass ich mich im nächsten Jahr sehr anstrengen solle, damit ich ein „liebes Kind“ auf seiner Liste in seinem Buch sein werde. Ich war verwirrt und verstand das alles nicht. Doch als wäre das noch nicht schlimm genug, wurde mir dann noch mit auf den Weg gegeben, dass, wenn ich mich nicht bessere, mich im nächsten Jahr Knecht Ruprecht abholen würde. Er würde mich dann in seinen Sack stecken und mitnehmen. Unartige Kinder verdienen es nicht, beschenkt zu werden? Sie werden abgeholt? Ich verstand die Welt nicht mehr, war total geschockt und gleichzeitig wie gelähmt. An diesem Tag nahm ich mir vor, immer alles richtig und keine Fehler mehr zu machen. Fehler bedeuteten für mich in diesem Moment Trennung von meiner Familie. Fehler bedeuteten für mich in diesem Moment Angst vor der Dunkelheit im Sack von Knecht Ruprecht.

 

Heute kann ich sagen, dass dieses Ereignis der Tag war, an dem ich das „Kindsein“ in gewissem Maße an den Nagel gehängt habe. Um den Nikolaus nicht zu enttäuschen, aber eher noch, um Knecht Ruprecht zu entkommen, habe ich seit diesem Tag immer versucht perfekt zu sein. Ein perfektes Kind, mit perfektem Benehmen. Alles, was ich von da an machte, wurde von mir erst einmal überdacht, um sicher zu gehen, dass ich keine Fehler machte und auch niemanden enttäuschen kann. Damit ich fehlerfrei bleiben konnte, übernahm ich gedanklich einfach mal so die Verantwortung für alles. Ich wollte dem Nikolaus beweisen, dass ich es würdig bin zu leben.

 

Das Jahr zog ins Land und der nächste Nikolaustag nahte. Als es soweit war, hatte ich große Angst vor dem bevorstehenden Abend. „Was ist, wenn ich nicht gut genug gewesen bin?“, spukte es in meinem Kopf herum. Der Tag wurde immer angsterfüllter. Meine Gedanken rasten wie wild hin und her und mein Bauch tat mir weh. Mit meinen Eltern, Großeltern und Geschwistern wollte ich nicht darüber sprechen. Sie freuten sich alle auf den Nikolaus. Ich dachte mir, dass es besser sei, die Freude mitzuspielen, und tat vor den anderen so, als würde auch ich mich sehr über seinen Besuch freuen. Neben dieser vorgespielten Freude entstand in meinem Kopf zeitgleich ein Plan, um dem bevorstehenden Ereignis entkommen zu können. Ich beschloss, mich kurz vor dem Besuch des Nikolaus unsichtbar zu machen, damit er mich nicht finden konnte, falls Knecht Ruprecht mit von der Partie sein würde. Wo wäre also das beste Versteck? Es musste ein Versteck sein, an dem mich niemand vermuten und finden konnte. Viele Möglichkeiten gab es nicht. Doch da war ein Ort, der in Frage kam. Ein Ort, den ich erreichen konnte, ohne dass mich andere dabei sehen würden. Dieser Ort hat mir immer schon Angst gemacht. Doch die Angst vor dem Ort war nichts im Vergleich zu der Angst vor einer eventuellen Begegnung mit Knecht Ruprecht und seinem Sack. Abwägend entschied ich mich für das Unsichtbar machen. Kurz bevor es an der Tür klopfte, kroch ich unter mein Bett. Du wirst jetzt vielleicht schmunzeln und denken, dass ein „unter das Bett kriechen“ völlig harmlos ist. Doch war es das nicht für mich. Du kannst ja nicht wissen, dass es in dem Haus, in dem ich sogar bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr lebte, Mäuse gab. Eine Maus, die sich dort einmal verirrt hätte, wäre ja noch in Ordnung gewesen. Aber es war nicht eine, es waren auch nicht zwei oder drei Mäuse. Es waren sehr viele Mäuse, die uns immer wieder in all den Jahren besuchten. Sie fanden stets neue Wege ins Haus und liebten es vor allem, sich unter den Betten zu verstecken. Ja, Du hast richtig gelesen: Unter den Betten. Hinter sowie unter den Schränken und unter den Betten versteckten sie sich, um nicht gefangen werden zu können. Sie waren jede Nacht durch das Rascheln, das sie verursachten, zu hören, und sie liefen überall und nirgendwo. Unzählige Male sprangen meine Geschwister und ich, aus purer Angst, schreiend auf Möbel, Betten, Stühle und desgleichen, wenn sich die Mäuse zeigten. Ich hatte große Angst vor ihnen und vor den „Krankheiten“, die sie, laut meiner Eltern und Großeltern, mit sich trugen. In diesem Moment jedoch liegt ein Lächeln auf meinem Gesicht, da ich gerade bewusst erkenne, wie witzig es ist, solch eine große Angst vor einer so kleinen Maus gehabt zu haben. Aber als Kind war es ein Albtraum, der lange nicht endete.

 

Nun aber zurück zum Versteck. Ich kroch also, ohne dass es irgendjemand auch nur erahnen konnte, unter das Bett und lag da ironischerweise mucksmäuschenstill. Ich bewegte mich keinen Millimeter und traute mir fast nicht einmal zu atmen. Jetzt hatte ich sogar doppelte Angst. Einmal die Angst vor Knecht Ruprecht und einmal die Angst vor den Mäusen. Doch die Mäuse waren das kleinere Übel. Ich lag also da, ganz zusammengekauert, steif und still mit einem Pulsschlag, der an diesem Abend Rekorde schlug.

 

Ein wenig später klopfte der Nikolaus an die Tür. Ihm wurde geöffnet, um eintreten zu können. Als alle bemerkten, dass ich fehlte, begann eine kleine jedoch erfolglose Suche nach mir. Dies entsprach genau meinen Vorstellungen, weil es mir ermöglichte, mich weiterhin unter dem Bett verstecken zu können. Nach der kleinen „Suchaktion“ kehrte im Haus schnell Ruhe ein. Alle konzentrierten sich auf die Worte des Nikolaus, um zu hören, was er zu erzählen hatte. Ich kann heute nicht mehr sagen, wie lange ich dort unter dem Bett verweilte, doch es hat gedauert, bis ich dort wieder ungesehen hervorkroch.

 

Es ist so witzig, dass ich diese Geschichte gerade erzähle. Sogar in dem Moment, in dem ich sie aufschreibe, erinnere ich mich noch so klar an den „Besuch“ unter dem Bett. Ich kann nicht genau sagen, wie lange ich dort in einer „zusammengekauerten Position“ lag. Doch was ich noch weiß ist, dass ich anfangs unter großer Anspannung gewesen bin und mein Puls, der extrem laut in meinen Ohren zu „hören“ war, mich daran hinderte, das Geschehen im Außen weiter verfolgen zu können. Alles um mich herum wurde leiser und in mir wurde alles lauter. Da ich mich damit nicht abfinden konnte, beschloss ich in dem Moment, die Geräusche im Inneren leiser zu stellen. So leise, dass sie das Außen niemals überlagern konnten. Mein „Sicherheitssystem“ funktionierte damals einwandfrei. Ich hatte es geschafft, alles in mir so zu unterdrücken, dass das Außen wieder hörbar war. Dieser Augenblick veränderte in meinem Leben sehr viel. Mein Sicherheitssystem hat diese...

Erscheint lt. Verlag 29.12.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte Achtsamkeit • Authentizität • Heilung • Lebensweg • Persönliche Entwicklung • Selbstfindung • Transformation
ISBN-10 3-7584-5364-X / 375845364X
ISBN-13 978-3-7584-5364-9 / 9783758453649
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