Über Geld spricht man doch! -  Claudia Müller,  Isabel Sorg

Über Geld spricht man doch! (eBook)

Wie Kinder spielerisch einen guten Umgang mit Geld lernen - Mit einem Vorwort von Verena Pausder
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
256 Seiten
Kösel (Verlag)
978-3-641-30687-8 (ISBN)
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Finanzen kinderleicht!
Gut mit Geld umgehen können - das wünschen sich alle Eltern für ihre Kinder. Doch was bedeutet es konkret, viel über Geld zu wissen? Sparen können? Oder besonders früh und clever zu investieren? Dieser Ratgeber unterstützt Eltern dabei, sich dem Thema Finanzen mit Spaß und Kreativität anzunähern. Er baut Berührungsängste ab und liefert praktische Tipps und kluge Ideen zum Umgang mit Geld im Familienalltag. Von Taschengeld und Spardose bis hin zu Geschenken und Geldanlage: Dieses Buch ist ein Wissensschatz, der sich auszahlt!

»Jeder, wirklich jeder wird in diesem Buch noch etwas lernen - ein unentbehrlicher Ratgeber für die finanzielle Bildung unserer Kinder.« Nicola Schmidt (»artgerecht«)

»Dieser umfassende Familienfinanzratgeber setzt auf unsere Vorbildfunktion und ermutigt mit übersichtlichen Informationen, praktischen Beispielen und lebensnahen Tipps dazu, das Thema Geld in der Familie zu besprechen.« Birgit Happel (»Auf Kosten der Mütter«)

Die Ökonomin Claudia Müller gründete und leitet seit 2017 das Female Finance Forum, das Frauen im Umgang mit Geld und nachhaltigen Investitionen weiterbildet. Zuvor studierte sie internationale VWL und Public Policy im In- und Ausland und arbeitete mehrere Jahre u.a. bei der Deutschen Bundesbank. Dort war sie für das Thema »Green Finance« verantwortlich.

Glaubenssätze:
Was schlummert da unter der Oberfläche?

»Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an.«

Marcus Aurelius

Denkmuster, Überzeugungen und Glaubenssätze zum Thema »Geld« haben wir alle. Doch was genau sind Glaubenssätze? Es handelt sich dabei um tief verwurzelte Überzeugungen, die eine Person über sich selbst, andere Menschen und die Welt hat. Glaubenssätze können positiv oder negativ sein und beeinflussen maßgeblich, wie wir uns selbst einschätzen, welche Ziele wir verfolgen und wie wir mit Herausforderungen umgehen. Einige davon sind uns bewusst, andere nicht. Ob bewusst oder unbewusst, Glaubenssätze spiegeln sich in der eigenen Wahrnehmung, dem Verhalten, unseren Emotionen sowie in der Selbst- und Fremdbewertung wider. Sie werden beeinflusst durch Erfahrungen, Erziehung und Kultur; häufig schon in der Kindheit. Aber auch Märchen, Sprichwörter oder bestimmte Vorbilder können unsere Glaubenssätze nachhaltig prägen.

Dabei verfügen keine zwei Menschen über die exakt gleichen Denkmuster; selbst unter Geschwistern kann es abweichende Glaubenssätze geben. Denn Glaubenssätze sind so individuell und unterschiedlich wie die Erfahrungen, die die Menschen im Laufe ihres Lebens machen. Denken Sie nur mal an die unterschiedlichen Erfahrungen, die ein erstgeborenes Kind im Vergleich zum Zweit- oder Drittgeborenen macht. Glaubenssätze und Denkmuster sind also so individuell wie Ihr Fingerabdruck.

Und unser Gehirn spielt das Spiel prima mit! Es liefert uns nämlich Beweise für das, was wir glauben, und nicht für das, was wahr ist. Stellen Sie sich Ihren Verstand wie einen Papagei vor. Er sitzt auf Ihrer Schulter und krächzt Ihnen die immer gleichen Sätze ins Ohr – Sätze, die Sie ihm selbst beigebracht haben!

Dieses Kapitel will Ihnen dabei helfen, Ihre eigenen Denkmuster und Grundüberzeugungen zum Thema Geld aufzuspüren, zu hinterfragen und – falls nötig – zu verändern.

Aber es spielt nicht nur eine Rolle, was wir glauben, sondern auch, was wir nicht glauben. Es ist an der Zeit, Ihnen Roger Bannister vorzustellen. Nie von ihm gehört? Das ändern wir jetzt: »Alle sagten: ›Das geht nicht!‹ Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht.«

Diesen Spruch haben Sie vielleicht so oder so ähnlich schon mal gehört, aber ist da was dran?

Der britische Profi-Sportler Roger Bannister (1929 – 2018) schaffte es als erster Mensch weltweit, eine englische Meile (1,6 km) in unter vier Minuten zu laufen. Weltrekord! Das war im Jahr 1954 und galt bis dahin unter Medizinern als für den menschlichen Körper schlichtweg unmöglich. Doch das Erstaunliche an dem Ganzen kommt erst noch: Nachdem Roger Bannister diesen Rekord geschafft hatte, gelang es auf einmal auch anderen Sportlern, diese vermeintliche sportliche »Schallmauer« zu durchbrechen.21 Doch wie kann das sein? Hatten sich die genetischen und körperlichen Voraussetzungen der Menschheit auf einen Schlag verändert? Wohl kaum …

Was als Roger-Bannister-Effekt bekannt wurde, zeigt, dass die Grenzen des Möglichen fließend und keinesfalls in Stein gemeißelt sind. Viel zu oft wird jedoch genau das fälschlicherweise suggeriert und angenommen. Es braucht allerdings häufig wie im Beispiel oben einen sichtbaren Impuls, der den Stein ins Rollen bringt. Jemand, der zeigt »Hey, das ist ja doch möglich!«, kann Sie dazu inspirieren, Ihre eigenen Grenzen zu verschieben und über sich hinauszuwachsen. Genau deshalb ist es so immens wichtig, sich mit den eigenen persönlichen Glaubenssätzen, auch zum Thema Geld auseinanderzusetzen. Denn wenn Ihr Kind »Hey, das ist alles möglich!« erlebt, könnte es zu ungeahnten Höhenflügen ansetzen. Seien Sie Impulsgeber und Vorbild für Ihr Kind!

Und bitte lassen Sie sich nun nicht abschrecken, weil Sie denken: Ich kann meinem Kind doch nicht vorleben, dass es Millionär sein kann, ich bin schließlich selbst keiner!

  1. Sind Sie sich da wirklich sicher …?
  2. Keine Sorge, so ist das nicht gemeint, und es ist auch gar nicht notwendig, Millionär zu sein. Es geht viel niedrigschwelliger, als Sie denken!

Die Idee ist es, Ihrem Kind, wann immer es Ihnen möglich ist, ein »Growth Mindset«22 zu vermitteln. Was das ist, fragen Sie sich? Wir wollen es Ihnen erklären, denn es könnte das größte Geschenk sein, das Sie Ihrem Kind machen können!

Menschen reagieren unterschiedlich auf die Herausforderungen und Misserfolge, die das Leben so mit sich bringt: Die einen verzweifeln, resignieren und haben große Angst, zu scheitern. Fehler sind für sie gleichbedeutend mit einem Mangel an Kompetenz und bedeuten schlichtweg Versagen. Diese Menschen werden von einem sogenannten »Fixed Mindset« geleitet. Andere Menschen werden erst richtig warm und fühlen sich geradezu herausgefordert, wenn Probleme auftauchen. Sie akzeptieren weder Misserfolge, noch kommt Aufgeben für sie infrage. Sie vergleichen sich nicht mit anderen, sondern nur mit sich selbst beziehungsweise mit einer früheren Version ihrer selbst. Fehler werden eher neutral als Entwicklungsmöglichkeiten gesehen. Ihr Denken und Handeln wird von einem sogenannten Growth Mindset bestimmt. Sie denken, das ist Zufall oder Charaktersache? Weit gefehlt! Fähigkeiten und Fertigkeiten sind ausbaufähig und keine feststehenden Qualitäten, mit denen wir geboren werden. Babys und Kleinkinder kommen auf diese Welt und sind ab der ersten Sekunde in einem Growth Mindset: Sie drehen und strecken sich, robben und krabbeln, ziehen sich hoch und lassen sich weder von Stürzen, Schrammen noch sonstigen Rückschlägen davon abhalten, weiterzumachen und sitzen, laufen oder sprechen zu lernen. Kämen Sie auf die Idee, zu einem Kleinkind zu sagen: »Boah bist du schlau, deshalb hast du so schnell Laufen gelernt. Laufen liegt dir einfach!« Nein? Wir auch nicht! Unsere »Werkseinstellung« ist also das Growth Mindset, es kommt uns nur leider allzu häufig im Laufe unseres (jungen) Lebens abhanden. Hallo, reformbedürftiges Schulsystem!

Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Sie schlendern mit Ihrem Kind durch die Elektronikabteilung, und es erzählt Ihnen voller Begeisterung und Elan, warum es ganz dringend das neueste Smartphone braucht. Wie ist Ihre spontane Reaktion darauf? Rollen Sie mit den Augen? Schweres, genervtes Ausatmen? Was sagen Sie in solchen Situationen reflexartig zu Ihrem Kind? »Das können wir uns nicht leisten!«

Gehen wir mal davon aus, Sie können es sich aktuell wirklich nicht leisten. Dann entspricht dieser Satz zwar der (momentanen) Wahrheit, er ist aber auch absolut.

Sie.können.sich.das.nicht.leisten. Uargh!

Wie fühlt sich das für Sie an? Nach Mangel? Enge? Sicher eher ungut … Formulieren Sie die Aussage weniger endgültig, indem Sie sagen: »Das kannst du dir/können wir uns NOCH nicht leisten«, passiert etwas ganz Erstaunliches: Diese Aussage eröffnet Spielraum für Überlegungen, wie Sie doch noch ans Ziel gelangen könnten. Neue Perspektiven und Möglichkeiten können irgendwann zum Ziel führen. Sie können sich das Smartphone zwar momentan immer noch nicht leisten, aber der Fokus liegt nun ganz klar auf der Frage: »Wie ginge es trotzdem (irgendwann)?« Und genau das ist es, was Sie Ihrem Kind mitgeben sollten: in Lösungen und nicht in Problemen zu denken. Stärken Sie seinen Glauben an seine eigene Lern- und Entwicklungsfähigkeit! Kinder mit einem Growth Mindset denken in Lösungen und auch mal um die Ecke, sie beschreiten unkonventionelle Wege, um an ihr Ziel zu kommen. Kinder mit einem Fixed Mindset hingegen sagen Sätze wie »Ich kann das nicht« oder »Ich bin schlecht in Mathe«. Sie resignieren schneller, akzeptieren vermeintliche Grenzen und verharren im Status quo. »Ertappen« Sie Ihr Kind, wenn es solche Sätze sagt, fördern Sie es in Richtung Growth Mindset, indem Sie seine limitierenden Sätze mit dem Wörtchen »noch« anreichern: »Ja, du kannst das noch nicht, aber wie könnten wir das ändern?« Und dann überlegen Sie sich zusammen den nächst- und kleinstmöglichen Schritt, um diesen Umstand zu ändern. Um es mit den Worten von Caroline von St. Ange zu sagen:

Alles ist schwer, bevor es leicht ist!

Natürlich werden hier zwei Enden eines Spektrums beschrieben, die meisten Menschen liegen irgendwo dazwischen. Es kann auch auf die Situation und/oder das Thema ankommen, welches Mindset in uns »anspringt«. Fakt ist, dass Sie das Mindset Ihres Kindes aktiv verändern können, und das sollten Sie sich unbedingt zunutze machen!

Wenn Sie Ihrem Kind ein einprägsames Bild an die Hand geben wollen, wie sein Gehirn funktioniert, hat Caroline von St. Ange eine schöne Idee23: Erklären Sie Ihrem Kind, dass das Gehirn wie ein Muskel funktioniere. So, wie unsere Muskeln intensiv belastet werden müssen, wenn sie wachsen sollen, so ist es auch bei unserem Verstand: Den bringen vor allem schwierigere Aufgaben und Herausforderungen zum Wachsen. Wenn wir mehr Muskeln wollen, hilft es uns nicht, Übungen zu machen, die uns leichtfallen. Und unser Verstand wächst, wenn es sich nach »Arrrgh – ist das kompliziert!« anfühlt.

Gemeinsam Lernerfolge sichtbar machen24

Schnappen Sie sich Ihr Kind, eine Rolle Klopapier und einen Filzstift. Alles Dinge, die Sie zu Hause haben sollten. Nun überlegen Sie sich gemeinsam Dinge, die für Ihr Kind schwer zu lernen waren, die es aber letztendlich gemeistert hat. Zum Beispiel: Krabbeln,...

Erscheint lt. Verlag 24.4.2024
Zusatzinfo Durchgehend zweifarbig
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte 2024 • eBooks • Eltern • Elternratgeber • Erziehung • Erziehungsratgeber • Familienkasse • Finanzen • Finanzen Buch • finanzielle Bildung • Finanzielle Freiheit • Geld • geld erklären • Gesundheit • Inflation • Investieren • Kindererziehung • mit Geld umgehen • Neuerscheinung • Ratgeber • Sparen • Sparschwein • Taschengeld • Wirtschaft
ISBN-10 3-641-30687-6 / 3641306876
ISBN-13 978-3-641-30687-8 / 9783641306878
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