Der Panda und der Schatz der Achtsamkeit (eBook)

Wie du die Schönheit in den kleinen Dingen erkennst und wahre Zufriedenheit findest
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-31674-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Panda und der Schatz der Achtsamkeit -  Aljoscha Long,  Ronald Schweppe
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»Ist das alles?«, fragt sich Bao, der kleine Panda, eines Tages. Obwohl er doch eigentlich ganz zufrieden ist, lässt ihn das Gefühl nicht los, dass in seinem Leben noch irgendetwas Wichtiges fehlt. Das gilt es zu entdecken! Und so begibt sich Bao auf die Suche ...
Die abenteuerliche Reise des kleinen Pandas steckt voller überraschender Begegnungen: So trifft er auf einen Schmetterling, der ihn in die Kunst des Zuhörens und Beobachtens einführt. Oder auf tanzende Glühwürmchen, bei deren Anblick Bao bewusst wird, wie einzigartig und wundervoll jeder einzelne kleine Moment ist. Sogar der alte Fluss hat eine Botschaft für ihn: dass Veränderung ein natürlicher Teil des Lebens ist und wie man es schafft, sich vom natürlichen Fluss des Lebens tragen zu lassen, statt dagegen anzukämpfen.
Ein inspirierendes Leseerlebnis voller Witz und Weisheit - mit einfachen Übungen für ein achtsames, erfülltes und gelassenes Leben.
  • Die Fortsetzung des Bestsellers Der Panda und das Geheimnis der Gelassenheit
  • Den Zauber des Augenblicks wahrnehmen: Bei seinem neuen Abenteuer entdeckt Panda Bao das Wunder der Achtsamkeit
  • Beste Unterhaltung und inspirierende Lebensweisheit - mit praktischen Übungen und stimmungsvollen Illustrationen


Aljoscha A. Long studierte Psychologie, Philosophie und Linguistik. Er ist als Autor, Komponist, Therapeut, Taijiquan- und Qigong-Lehrer tätig. Bekannt geworden ist er durch zahlreiche Publikationen und seine Seminartätigkeit in den Bereichen Psychologie und Philosophie. Er lebt mit seiner Frau, der chinesischen Heilerin Fei Long, in München und Guangzhou.

Im abgelegenen Bambushain im friedlichen Tal des großen Mangobaumes, tief in den Bergen, nahe des Flusses, der schattenreiche Schluchten in die Felsen schnitt, lebte Bao, der Panda, inmitten seiner weit verzweigten Familie. Wanderer, die ihren Weg in dieses Tal fanden, glaubten oft, das Paradies gefunden zu haben. Und auch für Bao war das Tal genau das: sein Paradies.

Bao saß am Ufer des mächtigen Flusses und lauschte dem Raunen des Wassers. Er lehnte an einer stattlichen Weide, deren Äste sich sanft im rhythmischen Tanz des Flusses wiegten. In vollkommener Ruhe saß er lächelnd da, seine Seele erfüllt von einem Frieden, der so tief war wie der Fluss selbst.

Das war nicht immer so gewesen. Bao schmunzelte, als er sich an seine Jugend erinnerte und an seine lange, abenteuerliche Reise, die ihn zu dem gemacht hatte, der er jetzt war. Als junger Panda war er sowohl ungestüm und aufbrausend als auch ängstlich gewesen. Ja, hinter seinem Rücken hatte man ihn sogar »Bao Bibberbrüll« genannt. Die anderen Pandas des Dorfes hatten sich über seine Ängstlichkeit lustig gemacht und sich über seine Wutanfälle geärgert. Doch dann war der Tag des Sturmes und der gewaltigen Flut gekommen, der Tag, der Baos Leben für immer verändern sollte.

Weit vom vertrauten Bambushain war er fortgeschwemmt worden, hatte sich allein und verloren in einer fremden Wildnis wiedergefunden. Wie üblich war er zunächst wütend geworden. Dann hatte sich seine Wut in Angst, die Angst wieder in Wut und schließlich in pure Verzweiflung verwandelt.

Bis zur Erschöpfung hatte er geweint und getobt, als er schließlich einschlief. Im Traum war ihm sein Großvater Lao Lao erschienen, der weiseste und von allen geliebte alte Panda – und zudem der einzige im ganzen Panda-Dorf, der Bao wirklich schätzte. Großvater hatte ihm die Aufgabe erteilt, nach dem Geheimnis der Gelassenheit zu suchen.

Aber wie sollte ausgerechnet er, der sich sein Leben lang über alles und jeden aufgeregt hatte, zu Gelassenheit finden? Bao war schon wieder am Verzweifeln gewesen, dass Großvater ihm darüber nichts verraten hatte. Was sollte er denn nur tun? Mit diesem Rätsel machte sich Bao damals auf den Weg.

Schon ganz am Anfang seiner Reise begann er, seine Erkenntnisse auf Bambusblätter zu schreiben, und er nannte diese Sammlung liebevoll seine »Bambusblattbibliothek«. Der erste Satz, den er niedergeschrieben hatte, klang wie ein Echo in seinem Herzen. Wie gut konnte er sich noch immer an diesen Satz erinnern:

»Wie weit dein Ziel auch ist, du musst den ersten Schritt tun.«

Den ersten Schritt hatte er getan. Dann den zweiten und dritten. Er war vielen weisen Meisterinnen und Meistern begegnet, und sie alle hatten ihn dem Geheimnis der Gelassenheit ein wenig näher gebracht.

Von Yuke, dem Otter, hatte er gelernt, wie wichtig das Vertrauen in das Leben ist und dass man ohnehin niemals alles kontrollieren kann. Selbst von Naka-Naka, dem Krokodil, hatte er gelernt. Naka-Naka hatte ihm die Bedeutung von Ruhe und Geduld gezeigt. Und auch mit Yun, der Wolke, hatte er gesprochen. Yun war eine seiner weisesten Lehrerinnen gewesen und hatte ihm die Erkenntnis geschenkt, dass nur ein klarer Geist zu wahrer Gelassenheit führt. Die vielleicht eindrucksvollste Begegnung aber war die mit dem gewaltigen Berg Shan gewesen. Seine Stimme war nur ein Flüstern im Wind, doch Bao hatte den Berg verstanden und das Geheimnis der Sammlung aller Kräfte in der Meditation gelernt. Gegen Ende seiner Reise hatte er auch mit dem großen Fluss gesprochen, der ihm geholfen hatte, zu seiner Quelle zurückzukehren, und ihm geraten hatte, seine innere Quelle aufzusuchen und zu seiner Familie zurückzukehren. Und schließlich war er Kurma begegnet, der berühmten weisen Schildkröte. Nach all den Lektionen, die Bao gelernt hatte, hatte sie ihn doch noch verblüfft, als sie ihm lächelnd erklärt hatte, dass es im Grunde gar kein Geheimnis der Gelassenheit gäbe. Und noch etwas hatte sie gesagt, und das hatte sich ihm besonders eingeprägt:

»Das Geheimnis der Gelassenheit liegt in diesem Augenblick.«

So also hatte Bao, der einst ungestüme und ängstliche Panda, das Geheimnis der Gelassenheit in sich entdeckt – war zu einem Spiegelbild der friedvollen Landschaft geworden, die sein Zuhause war. Auf seiner Reise hatte er gelernt, dass wahre Gelassenheit nicht darin liegt, das Leben zu kontrollieren oder immer weiter nach Antworten zu suchen, sondern darin, den gegenwärtigen Augenblick bedingungslos anzunehmen und sich selbst und anderen Liebe zu schenken.

Bao seufzte tief auf. Ach ja, diese Reise war wunderbar gewesen. Wie sehr sie ihn doch verändert hatte! Die, die früher über ihn gelacht hatten, bewunderten ihn nun und suchten häufig seinen Rat.

Bao lächelte still in sich hinein. Wieder kam ihm der erste Satz, den er in seine Bambusblattbibliothek geschrieben hatte, in den Sinn: »Wie weit dein Ziel auch ist, du musst den ersten Schritt tun.« Warum nur machte ihn dieser Satz, so ermunternd er doch an sich war, ein wenig wehmütig? Er atmete tief durch, entspannte sich vollkommen, wie er es gelernt hatte, und sammelte seinen Geist. Und ja, da war etwas, das sich im innersten Heiligtum seiner Seele rührte und ihm sagte, dass es trotz aller Fortschritte, die er gemacht hatte, noch etwas Wichtiges gab, das in seinem Leben fehlte. Bao versenkte sich und versuchte herauszufinden, was es wohl sein mochte, was ihm noch fehlen könnte, um vollkommenen inneren Frieden und Erfüllung zu erlangen. Gab es noch etwas zu entdecken? Und was könnte das sein?

Der Großvater und die Schildkröte

Bao war und blieb gelassen. Und doch ließ ihn die Frage nicht los, wohin sein Weg jetzt führen sollte. Hatte er denn nicht schon alles erreicht? Das Geheimnis der Gelassenheit hatte er doch gefunden und verwirklicht. Was also wollte er mehr? Längst war er nicht mehr der ängstliche, wütende Pandajunge, sondern von allen geachtet und beliebt. Auch mit sich selbst war er im Einklang, und im Grunde war er zufrieden und es fehlte ihm an nichts – oder doch?

Er stutzte, als er sich bei seinem eigenen Gedanken ertappte: »… im Grunde …« Ja – das war der Punkt! »Im Grunde, aber…« Bao verstand, dass er noch tiefer in sich gehen musste. Dass der Weg, der zu dauerhaftem Glück und in die große Freiheit führte, noch lange nicht zu Ende war.

So saß er wieder an seiner Lieblingsstelle, unter der alten Weide, am großen Fluss. Und es dauerte nicht lange, da war er eingeschlafen. Der mächtige Fluss murmelte sein Schlaflied.

Als Bao seine Augen wieder öffnete, stand sein Großvater, der alte, weise Lao-Lao an seiner Seite. Mit seinen großen freundlichen Augen sah er seinen Enkel an, als ob er ihm direkt ins Herz blickte. Bao sprang auf und schlang die Arme um seinen geliebten Großvater.

»Mein lieber Bao«, sprach der Alte, und seine Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. »Mein lieber Bao, du hast das Geheimnis der Gelassenheit gefunden. Doch nun musst du noch einen Schritt weitergehen.«

Bao nickte. »Ja, Großvater, das spüre ich. Aber ich komme einfach nicht darauf, was für ein Schritt das sein könnte. Kannst du es mir nicht sagen?«

Lao-Lao lächelte. »Komm, Bao, lass uns einen kleinen Spaziergang machen.«

Gemeinsam schlenderten sie am Fluss entlang, durchstreiften den Mangohain, erklommen den Berg, an den sich der Bambushain schmiegte. Sie verweilten kurz am Ufer des kleinen Sees, überquerten die Brücke am Wildbach und wagten sich sogar kurz in den Dschungel. Unvermittelt waren sie wieder an der alten Weide am großen Fluss.

Bao wunderte sich ein wenig darüber. Da fragte ihn sein Großvater: »Nun, Bao, was ist dir bei unserem Spaziergang aufgefallen?«

Bao lachte. »Nur, dass er zu schnell vorbei war!«

»Hast du gesehen, wie das Wasser im Kreis tanzt, wenn es auf den Stein im großen Fluss trifft?«, fragte Großvater.

»Welcher Stein?«, gab Bao zurück.

»Nur ein paar Meter von hier. Sitzt du nicht oft unter dieser alten Weide?« Großvater deutete auf den Fluss und tatsächlich war dort, knapp unter der Wasseroberfläche, ein auffälliger Stein, der das Wasser zum Wirbeln brachte. Bao staunte. Dass er das noch nie bemerkt hatte …

Großvater fuhr fort. »Hast du gesehen, dass der alte Mangobaum in der Mitte des Haines welke Blätter trägt. Er scheint zu leiden.«

Auch das war Bao entgangen.

»Und die Eidechsenfamilie, die uns auf unserem Weg auf den Berg beobachtet hat? Hast du die bemerkt? Oder den goldenen Karpfen, der sich im Schilf des kleinen Sees versteckt hielt? Hast du gesehen, dass die Bohlen der kleinen Brücke bereits sehr morsch sind und wohl bald brechen könnten? Die beiden Libellen, die kurz um uns gekreist sind? Hast du im Dschungel die Spuren des Tigers und der Schlange gesehen?«

Bao schüttelte immer wieder den Kopf. All das war ihm völlig entgangen! Er schämte sich ein bisschen.

»Nun, Bao, was könnte es sein, das dir fehlt?«

»Ich muss aufmerksamer sein?«

Lao-Lao nickte. »Auch das. Ja – das ist schon sehr gut. Aber was fehlt dir wirklich?«

Bao überlegte. »Vielleicht brauche ich eine neue Aufgabe.«

Das Lächeln des Großvaters war warm und liebevoll. »Ja, Bao. Ich glaube, es ist an der Zeit, eine neue Reise anzutreten, denn wer stillsteht, kann nicht mehr wachsen.«

Bao sah seinem Großvater tief in die Augen. »Ein neues Abenteuer? Welches Geheimnis werde ich diesmal ergründen?«

»Mein lieber Bao«, sprach Lao-Lao. »Suche den...

Erscheint lt. Verlag 12.6.2024
Zusatzinfo s/w-Illustrationen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte 2024 • Achtsamkeit • achtsamkeitskarten • Buddha • Buddhismus • Buddhistische Psychologie • Die 7 Geheimnisse der Schildkröte • eBooks • Empathie • Entspannung • Gelassenheit • Gewohnheiten ändern • Glück • Glücklich sein • Konzentration • Meditation • Mentaltraining • Mindfulness • Mindset • Neuerscheinung • neues buch kurma • neues buch panda • psychologie für anfänger • Resilienz • Selbstbewusstsein • Selbstfindung • Selbstliebe • Selbstvertrauen • Spiritualität • spirituelle Bücher • Stoiker • Stressabbau • Stressbewältigung • Stressmanagement • Waldbaden • Zufriedenheit
ISBN-10 3-641-31674-X / 364131674X
ISBN-13 978-3-641-31674-7 / 9783641316747
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