Das Geheimnis entspannter Eltern (eBook)

Wie du dein Kind gut begleitest, ohne dich selbst dabei zu verlieren | ein warmherziger Leitfaden für alle Eltern
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
320 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3192-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Geheimnis entspannter Eltern -  Emma Svanberg
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Wie man eine liebevolle Beziehung zu seinem Kind und zu sich selbst aufbaut Die meisten Menschen gehen mit genauen Vorstellungen davon, wie das Leben mit Kind sein wird, in die Elternschaft. Wenn diese Erwartungen dann nicht erfüllt werden, fühlt es sich schnell an, als würde man das mit der Erziehung einfach nicht richtig hinbekommen, egal wie sehr man sich auch bemüht. Die Psychologin Dr. Emma Svanberg stellt viele ehrliche Fragen und zeigt, wie sich Elternschaft im echten Leben anfühlt und aussieht - einem Leben, das nicht perfekt ist und in dem Väter und Mütter oft unter Druck stehen. Schlechte Tage sind unvermeidlich und bedeuten nicht, dass man eine schlechte Mutter oder ein schlechter Vater ist! Eine Lektüre, bei der wir lernen, wie wir unsere Kinder gut begleiten können, ohne sie zu verbiegen und mehr Vertrauen in uns selbst entwickeln.  'In Parenting For Humans hält Emma Svanberg Ihnen die Hand durch die Erziehung Ihrer Kinder hindurch - und das ist etwas, das wir alle brauchen!' Dr. Becky Kennedy, Autorin des Bestsellers Good Inside -Das Gute sehen 

Dr. Emma Svanberg arbeitet seit 20 Jahren als Psychologin in England und hat sich auf Familien, werdende Eltern und Mütter spezialisiert. Während ihrer Arbeit mit Eltern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten begegnete ihr früh das komplexe Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die dazu führen, dass Eltern mit ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben. 

Dr. Emma Svanberg arbeitet seit 20 Jahren als Psychologin in England und hat sich auf Familien, werdende Eltern und Mütter spezialisiert. Während ihrer Arbeit mit Eltern aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten begegnete ihr früh das komplexe Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die dazu führen, dass Eltern mit ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben. 

Einführung:  
War das wirklich eine gute Idee?


Wann haben Sie entschieden, Mutter oder Vater zu werden?

War es eine bewusste Entscheidung oder nicht geplant? Wollten Sie schon immer Vater oder Mutter sein? Glauben Sie, dass dies ein unverzichtbarer Teil Ihres Lebens ist? Oder haben Sie mit dieser Rolle gekämpft und tun das vielleicht immer noch?

Und wann sind Sie wirklich Vater oder Mutter geworden? Sobald Sie wussten, dass es nun so weit ist? Oder konnten Sie sich mit dieser Rolle erst Monate oder gar Jahre nach Geburt des Kindes identifizieren?

Haben Sie darüber nachgedacht, was es wirklich bedeutet, ein Elternteil zu sein? Was heißt es, eine lebenslange Beziehung mit einem anderen Menschen einzugehen? Vielleicht hatten Sie Geschichten im Kopf, wie Eltern sind und was sie so tun. Geschichten, die Sie gehört haben, als Sie selbst noch ein Kind waren. Geschichten, die eine gewisse Erwartungshaltung erzeugt haben, wie sich »gute« Eltern verhalten, fühlen und was sie beschäftigt.

Vielleicht hatten Sie nicht viel Gelegenheit, diese Geschichten genauer unter die Lupe zu nehmen. Möglicherweise haben Sie sie auch gar nicht als Geschichten erkannt. Aber sie sind in jedem von uns verankert – als Ideale oder Grundannahmen, die zur Ursache von belastenden Emotionen wie Verlust, Schuld oder Versagen werden können, wenn die Realität nicht mit diesen Geschichten übereinstimmt.

Und was ist mit Ihrem Kind?

Wenn Ihr Kind noch nicht auf der Welt ist, welche Vorstellungen machen Sie sich von ihm? Und worin wurzeln diese Vorstellungen?

Wenn Ihr Kind schon Teil Ihres Lebens ist, wie sehen die Vorstellungen aus, die Sie sich von ihm machen? Haben Sie bewusst darüber nachgedacht, bevor es in Ihr Leben trat? Haben Sie angenommen, Sie würden es auf magische Weise einfach »kennen«, sobald es in Ihren Armen liegt? Vielleicht hatten Sie schon ein Bild von einem Kind im Kopf, möglicherweise von früher, als Sie als Kleinkind ein imaginäres Baby herumgetragen haben, in Form einer Puppe, eines Kuscheltiers oder gar eines Stocks. Oder Sie haben sich gar nicht erst den Kopf zerbrochen, wie Ihr Kind sein würde, denn Ihrem Gefühl nach war es einfach an der Zeit, eine Familie zu gründen, weil, nun ja, das ist es doch, was die Leute so machen, oder?

Wir alle tragen Geschichten in uns.

Geschichten übers Elternsein, Geschichten darüber, wie Babys und Kinder sind. Geschichten über die Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Manchmal sind es positive Geschichten aus unserer eigenen Kindheit, die wir gern wiederholen würden. Mitunter beruhen diese Geschichten auf schmerzlichen Erfahrungen, sodass wir sie am liebsten vergessen oder umschreiben würden. Manchmal sind diese Geschichten tief in uns vergraben, dann wieder plätschern sie an der Oberfläche dahin.

Doch wo auch immer sie schlummern, an irgendeinem Punkt unseres Elterndaseins werden wir mit diesen Geschichten konfrontiert – und mit den Grundannahmen, die dahinterstehen. Vielleicht stellen wir sie infrage und denken uns eine neue Geschichte aus. Dann wieder klammern wir uns daran fest, weil wir ja auch nur Menschen sind und Geschichten sich gar nicht so leicht ändern lassen. Und wir fragen uns, was wir anders machen sollen, damit die Geschichte Wirklichkeit wird.

Vielleicht ist es eine dieser Geschichten – oder es sind auch mehrere –, die Sie dazu gebracht haben, dieses Buch zur Hand zu nehmen. Eine Geschichte wie: »Wenn ich nur die richtige Methode finde, um mit dem Verhalten meines Kindes umzugehen, dann wird das Leben viel einfacher werden.« Oder: »Das Familienleben ist wirklich schwierig geworden. Vielleicht liefert mir dieses Buch die nötigen Antworten, um das zu ändern.« Oder vielleicht sogar: »Vielleicht kann dieses Buch mir Aufschluss geben, was ich tun soll, denn ganz ehrlich: Ich bin ratlos und überfordert. Bei allen anderen scheint alles bestens zu laufen. Kann mir BITTE endlich jemand verraten, wie ich das auch schaffe? Ich versinke hier im Chaos.«

Wir greifen zu Elternratgebern, weil sie uns glauben lassen, dass alles viel einfacher wird, wenn wir nur das Richtige tun, sagen oder die jeweiligen Tipps befolgen. Und meist legen wir sie nach den ersten paar Seiten wieder aus der Hand, weil sie dann doch keine simplen Rezepte liefern.

Was aber, wenn es keine einfachen Antworten gibt? Wenn da nicht nur eine Geschichte existiert, sondern viele – die sich mitunter sogar widersprechen? Was, wenn wir diese Geschichten auseinandernehmen müssen, um unsere eigene zu schreiben? Die wir dann weiter und weiter spinnen, um neue Abschnitte und Kapitel ergänzen, während unsere Kinder he­ranwachsen und unser Leben sich ändert?

Selbst als Erwachsene sehen wir uns als Helden in unseren Geschichten. Manchmal auch in der Rolle der Schurkin oder des Schurken. Manchmal wünschen wir uns sicherlich, dass jemand kommt und uns rettet. (Bei Eltern naht die Rettung seltener in Gestalt eines Ritters in schimmernder Rüstung, sondern eher in Form einer lieben Patentante, die uns fast wie eine Fee erscheint.)

Sobald wir uns selbst besser kennen und einige der Geschichten, die wir mit uns herumtragen, enträtseln, Ideale infrage stellen und über eine neue Geschichte nachdenken, kann Wunderbares geschehen. Wir fangen an, uns so zu sehen, wie wir wirklich sind – unsere guten Anteile, die schlechten, und alles, was dazwischenliegt. Wir sind keine Heldinnen, sondern Menschen. Und wir beginnen auch, unsere Kinder so zu sehen, wie sie wirklich sind – das, was wir an ihnen mögen, das, was wir unausstehlich finden, und alles, was uns bislang entgangen ist. Wir bringen unser ganzheitliches Selbst in diese Beziehung ein, was unsere Kinder ermutigt, sich ebenfalls in Gänze zu zeigen. Das fühlt sich zunächst einmal beängstigend an. Doch das, was in diesem Prozess passieren kann, bereichert nicht nur die Beziehung zu unseren Kindern, sondern unser ganzes Leben.

Dies ist kein Buch über Erziehung –
es ist ein Buch über Eltern


Ich weiß, dass Ihnen das Herz in die Hose gerutscht ist, als Sie gerade gelesen haben, dass es keine einfachen Antworten gibt. Ich fürchte, ich kann Ihnen weder Instanttipps noch leicht umsetzbare Lösungen liefern, weil das Familienleben sich über einen langen Zeitraum erstreckt und ständig verändert. Die beste Lösung ist, dass Sie herausfinden, wie Sie in Ihrer Familie auftreten und sein wollen. Der Rest kommt von allein.

Statt Ihnen Tipps zu geben, werde ich eine Unmenge Fragen stellen, auf die Sie Ihre ganz persönlichen Antworten finden dürfen. So werden Sie sich selbst besser kennenlernen und verstehen, was Sie als Vater oder Mutter (und als Mensch) beeinflusst. Dieser Prozess wird Ihnen Einsichten vermitteln und hoffentlich etwas Druck nehmen. Das braucht Zeit, aber ich hoffe, ich kann einen dauerhaften Wandel anstoßen.

In diesem Buch geht es also nicht um Erziehung, sondern um Eltern. Es geht um Sie.

Wenn wir uns selbst nicht kennen, wird es schwer, all die Erziehungsregeln, die wir in Büchern, Blogs, Artikeln und Podcasts finden, auf unser Leben anzuwenden. Wir bringen unser Baby ganz wunderbar zum Schlafen, schaffen es dann aber nicht, es allein im Zimmer zu lassen, weil wir selbst Angst vorm Verlassenwerden haben. Wir überlegen uns den perfekten Satz für unser vor Wut brüllendes Kleinkind, den wir dann mit zusammengebissenen Zähnen und Tränen in den Augen hervorstoßen. Wir nehmen uns Zeit, um mit unserem Kind etwas zu unternehmen, um dann loszubrüllen, weil das Ganze nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das führt häufig zum Gefühl, völlig hilflos und allein dazustehen, alles falsch gemacht zu haben und nicht mehr weiterzuwissen. Doch vielleicht sind wir gerade in diesen Momenten offen für etwas Neues – für dieses Buch zum Beispiel.

Die besten Elterntipps der Welt, das Verständnis für kindliche Entwicklung und Schlafzyklen, klare Grenzen und emotionale Bestätigung helfen nicht, wenn Sie sich nicht selbst kennen und wissen, wie Sie üblicherweise reagieren. Denn für das Elterndasein gibt es kein Rezept, an das man sich halten kann. Das Elterndasein ist ein Tanz zwischen komplizierten und sich ständig verändernden menschlichen Wesen. Es lässt uns nackt und bloß zurück, schutzlos, während wir gleichzeitig einen neuen Menschen kennenlernen, der anfangs in völliger Abhängigkeit von uns lebt und uns täglich vor neue Herausforderungen stellt. Häufig sind dann die sozialen Medien unsere einzige Unterstützung, wenn wir versuchen, herauszufinden, wer wir nun sind, jetzt, wo wir ein Kind haben.

Wenn wir nach Antworten Ausschau halten, die uns das Leben ein wenig einfacher machen, verlieren wir häufig aus den Augen, wer das Kind vor unserer Nase ist. Wir haben die Vorstellung, dass alles gut wird, wenn wir bloß die richtige Strategie finden, das richtige Etikett, die richtige Technik, den richtigen Wortlaut oder gar die richtige Diagnose. Dann hätten wir das Rätsel gelöst, egal, worum es geht: schlafen, füttern, fünf Portionen Obst und Gemüse täglich, »gutes« Benehmen, eine gesunde Beziehung. Und so jagen wir der magischen Lösung hinterher, statt innezuhalten und uns anzusehen, was in uns vorgeht, in unseren Kindern und in unserer...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2024
Übersetzer Elisabeth Liebl
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Becky Kennedy • Bedürfnisorientiert • Beziehung • Bindung • Bindungsorientiert • Elternratgeber • Erziehung • Familie • Gelassenheit • Gesundheit von Eltern • Grenzen • Kleinkind • Kommunikation • Mental Health • parenting • Persönlichkeit • Psychologie • selbstfürsorge eltern
ISBN-10 3-8437-3192-6 / 3843731926
ISBN-13 978-3-8437-3192-8 / 9783843731928
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