Der magische Jahreskreis (eBook)

Dein Leben im Einklang mit der Natur - Wicca-Traditionen von den Sonnenwenden bis zu den Tagundnachtgleichen -
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
304 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-31125-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der magische Jahreskreis -  Rebecca Beattie
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Im Einklang mit den Zyklen der natürlichen Welt
Im Rhythmus der Natur liegt eine tiefe Kraft. Dieses Buch zeigt, wie wir uns mit dem magischen Jahreskreis verbinden, um zur Ruhe zu kommen, zu beobachten, was in der Natur geschieht und neue saisonale Rituale zu entwickeln. Das in der Wicca-Religion gebräuchliche System von acht jahreszeitlichen Festtagen bietet den idealen Rahmen, um in Einklang mit den alten Rhythmen des Jahres zu treten - von der Tagundnachtgleiche bis hin zur Sonnenwende. Die Wicca-Priesterin Rebecca Beattie zeichnet die Zyklen der Natur fachkundig nach und lädt uns ein, mit Werkzeugen, zauberhaften Traditionen und wilder Magie die jahreszeitlichen Feste zu erleben, zu würdigen und zu feiern. Mit diesem zugänglichen Leitfaden kann jeder die tiefe Kraft der Natur entdecken.

Rebecca Beattie wuchs in Dartmoor auf. In dieser hügeligen Landschaft Englands lernte sie schon früh die Kraft der Natur zu schätzen. Die Autorin praktiziert seit zwanzig Jahren Hexerei und ist Wicca-Priesterin. Darüber hinaus ist Rebecca Beattie in einer großen Wohltätigkeitsorganisation tätig, hält regelmäßig Vorträge über Hexenkunst und hat im Bereich Kreatives Schreiben promoviert.

Einige dieser acht Feste haben ihren Ursprung in den keltischen Kulturen Europas, aber nicht alle. Das Rad als zusammenhängendes Ganzes ist nicht so alt, wie wir vielleicht glauben. Einerseits ist es ein uraltes Phänomen, andererseits aber auch wieder nicht. Das möchte ich Ihnen nun ein bisschen genauer erklären.

Der Jahreskreis wurde Mitte des 20. Jahrhunderts von zwei Männern – Ross Nichols (dem Vater des modernen heidnischen Druidentums) und Gerald Gardner (dem Vater des modernen heidnischen Hexentums) – konzipiert. Sie ließen sich dabei von Theorien über einen uralten Hexenkult und von der Idee eines stärker vom Schamanentum und von der Natur geprägten, naturnahen indigenen Glaubens inspirieren, der bereits existiert hatte, bevor das Christentum auf die Britischen Inseln kam. Damit gab es allerdings ein kleines Problem: Archäologische Untersuchungen beweisen zwar, dass solche Glaubensvorstellungen schon vor der Ankunft der Römer in Großbritannien existiert haben; doch diese Untersuchungen stützten sich weitgehend auf mündliche Überlieferungen und die diesen religiösen Praktiken zugrunde liegende Bedeutung war in der Zwischenzeit größtenteils verloren gegangen. Davon ließen Nichols und Gardner sich jedoch nicht abschrecken, sondern begannen neue heidnische Traditionen zu entwickeln, wobei sie die Natur als wichtigste Inspirationsquelle für den Aufbau einer Beziehung zum Göttlichen nutzten. Insofern ist es eigentlich kein Wunder, dass aus diesen in den Zyklen von Mutter Erde verwurzelten Praktiken später der Jahreskreis entstanden ist.

Nichols’ Druiden begannen die Vierteltage (»Quarter Days«) zu feiern: die Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen, die den Beginn jedes Jahresviertels markieren. (Ursprünglich handelte es sich dabei um die Zeitpunkte, zu denen Mieten und andere Zahlungen fällig waren.) In der Zwischenzeit feierten Gardners Hexen die keltischen Äquivalente dieser Tage, die unter der Bezeichnung »Cross Quarter Days« bekannt geworden waren, weil sie zwischen die englischen »Quarter Days« fielen. Mitte des 20. Jahrhunderts verschmolzen diese beiden Praktiken miteinander und damit war der magische Jahreskreis geboren. Seitdem orientieren sich die modernen Heiden bei ihren religiösen Praktiken an diesem Jahresrad und feiern folgende Sabbate:

Yule oder Wintersonnenwende (Mittwinter) – ca. 21. Dezember

Imbolc – 1. Februar

Frühlings-Tagundnachtgleiche – ca. 21. März

Beltane oder Nacht zum 1. Mai – 30. April/1. Mai

Sommersonnenwende (Mittsommer) – ca. 21. Juni

Lammas – 1. August

Herbst-Tagundnachtgleiche – ca. 21. September

Samhain oder Nacht zum 1. November – 31. Oktober

(Die genauen Daten können variieren, weil die Erde ein bisschen mehr als 365 Tage braucht, um die Sonne zu umrunden – deshalb gibt es Schaltjahre.)

Seit einigen Jahren gebe ich in einer Buchhandlung namens Treadwell’s in Bloomsbury Kurse über den heidnischen Jahreskreis. Treadwell’s nimmt im Leben vieler Menschen einen wichtigen Platz ein; dort kommen Suchende aus der ganzen Welt vorbei. Das britische Klima bietet uns die Möglichkeit, vier verschiedene Jahreszeiten zu erleben, und im Jahresrad spiegelt sich dieser Kreislauf wider. Deshalb frage ich an einem der Höhepunkte meines Kurses, was man in der Natur gerade beobachten kann. Manchmal schauen die Teilnehmenden, die oft fest im Großstadtleben verwurzelt sind, mich dann verständnislos an; doch bald werden sie neugierig und sehen sich tatsächlich ein bisschen genauer in ihrer Umgebung um. Viele ihrer Antworten beschreiben, was in den städtischen Parks oder Gärten zu sehen ist.

Doch als die COVID-Pandemie um sich griff und meine Kurse eine Zeit lang nur noch online stattfanden, fiel mir eine Veränderung auf: Jetzt kamen die Teilnehmenden aus der ganzen Welt, und ihre Antworten auf diese Frage wurden abwechslungsreicher. Wir erfuhren, dass die Waldbrandsaison an Lammas begann, dass es in Grönland zur Wintersonnenwende nur vier Stunden lang Tageslicht gibt, dass die Spanier zur Herbst-Tagundnachtgleiche nicht nur Äpfel, sondern auch Orangen ernten und dass die Jahreszeiten auf der Südhalbkugel denen auf der Nordhalbkugel genau entgegengesetzt sind: Während wir die Wintersonnenwende feierten, begingen unsere Vettern auf der südlichen Hemisphäre die Sommersonnenwende; unsere Frühjahrs-Tagundnachtgleiche fiel mit ihrer Herbst-Tagundnachtgleiche zusammen usw.

Das Schöne an einer von alten Traditionen inspirierten, aber dennoch modernen spirituellen Praxis ist, dass man sie auf flexible Weise an seine persönliche Erfahrungswelt anpassen und dementsprechend ausweiten kann. Kein Dogma schreibt Ihnen vor, dass Sie im Herbst unbedingt die Apfelernte feiern müssen, wenn es in Ihrer Gegend keine Äpfel gibt oder auf Ihrer Halbkugel gerade die Frühlingsblumen blühen. Und es macht auch wenig Sinn, an Beltane im Mai den Beginn der Weißdornblüte zu feiern, wenn in Ihrer Heimat kein Weißdorn wächst. Es ist zwar sehr sinnvoll, zu wissen, woher diese Bräuche kommen und welche Symbolik ihnen innewohnt; aber Sie können sich beim Feiern dieser Feste einfach von der Natur inspirieren lassen, egal wo Sie wohnen. Die Sabbate auf dem Jahresrad sind also nur ein grobes Schema, ein Leitfaden, eine Art Landkarte – aber denken Sie daran: Die Landkarte ist nicht dasselbe wie das Land.

In unserer menschlichen Erfahrungswelt gibt es viele Gemeinsamkeiten, die von der geografischen Region, in der wir leben, unabhängig sind; daher werden Sie in den jahreszeitlichen Festen und Zeremonien verschiedener Kulturen auf der ganzen Welt oft ähnliche Themen finden. Während Heiden und Kelten an Samhain ihre Vorfahren ehren, feiert man in Mexiko den Día de los Muertos; in Oberägypten besuchen die Menschen ihre Familiengräber; in der christlichen Religion wird Allerheiligen gefeiert; wieder andere Menschen feiern Halloween. Die meisten dieser Feste gibt es in der einen oder anderen Form schon seit Jahrhunderten: Durch die ganze Welt zieht sich ein roter Faden, der diese Festlichkeiten – sei es durch das kollektive Unbewusste oder auf andere Weise – miteinander verbindet und uns in Ehrfurcht unserer Vorfahren und in Liebe unserer Verstorbenen gedenken lässt.

Einer der Vorteile des Jahresrads besteht darin, dass es einen Zyklus darstellt, sodass man jederzeit in diese Festivitäten einsteigen kann. Sie müssen also nicht auf einen passenden »Anfang« warten, um mit dem Feiern der Sabbate zu beginnen; Sie können sich jetzt gleich in diesen Zyklus einklinken. Dazu müssen Sie nur den Wunsch haben, Ihr eigenes Leben stärker an den Kreisläufen der Natur auszurichten. Und es spielt auch keine Rolle, ob Sie auf dem Land oder in der Stadt leben: Ich selbst habe ein Vierteljahrhundert lang in einer großen Metropole gelebt und weiß, wie beglückend es sein kann, nach versteckten Wegen und Gärten, Blumenkästen und von Bäumen gesäumten Straßen Ausschau zu halten und die Parks, Flüsse und Kanäle mit ganz neuer Aufmerksamkeit zu betrachten.

Aufgrund seines zyklischen Charakters ermöglicht uns das Jahresrad auch einen anderen Blick auf das menschliche Leben – eine optimistische Perspektive, die davon ausgeht, dass »das Glas noch halb voll ist«: Es bietet uns alle sechs Wochen die Möglichkeit, innezuhalten und über unser Leben nachzudenken – fast so, als könnten wir wieder einen neuen Anfang machen, ein leeres Blatt Papier beschreiben. Sie sind nicht zufrieden damit, wie Ihr Leben in den letzten sechs Wochen verlaufen ist? Kein Problem – Sie können genau jetzt anfangen, Entscheidungen zu treffen, die eine Veränderung herbeiführen. Im Lauf der Zeit habe ich durch das Jahresrad eine tiefere Bedeutung in meinem Leben entdeckt und hoffe, dass Sie diese Erfahrung ebenfalls machen werden. Denn das Rad ist nicht nur ein Kreis, sondern auch eine Spirale, die sich ständig durch unser Leben hindurchbewegt. Jedes Sonnenjahr bringt uns neue, tiefere Erkenntnisse.

Seit dem Aufkommen des modernen Heidentums hat sich diese Praxis weiterentwickelt und im Lauf der Zeit wurden diese Feste und Zeremonien immer reicher ausgeschmückt. Es sind andere Mythologien in den Jahreskreis eingeflossen, an die die Heiden, die den ursprünglichen Praktiken von Gardner und Nichols anhängen, sich allerdings nicht immer halten. Was ich Ihnen in diesem Buch erzähle, wird sich also vielleicht in manchen Punkten von den Informationen unterscheiden, die Sie im Internet über das Jahresrad finden. Vielleicht sind Sie beispielsweise auf die Geschichte vom Eichenkönig und dem Stechpalmenkönig gestoßen, die miteinander um die Herrschaft über das Jahr kämpfen – der Eichenkönig übernimmt den Thron in den Sommermonaten, während im Winter der Stechpalmenkönig an der Reihe ist. Das ist zwar eine nette Geschichte, aber sie wurde erst viel später in das Jahresrad eingefügt, als dieses in den 1970er-Jahren in den USA populär wurde. Das Gleiche gilt für die »keltischen« Namen Ostara, Litha, Lughnassadh und Mabon, die in den 1980er-Jahren hinzugekommen und an die Stelle von Frühlings-Tagundnachtgleiche, Sommersonnenwende, Lammas und Herbst-Tagundnachtgleiche getreten sind. Sie werden feststellen, dass ich diese Begriffe hier nicht verwende – nicht nur, weil sie erst später hinzukamen, sondern auch, weil ich den dahinterstehenden Gedanken in vielerlei Hinsicht für problematisch halte. Viele Mitglieder der Wicca-Gemeinschaft in Großbritannien lehnen diese Namen kategorisch ab, weil sie...

Erscheint lt. Verlag 18.9.2024
Übersetzer Marion Zerbst
Sprache deutsch
Original-Titel Wheel of the year
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Östliche Weisheit / Alte Kulturen
Schlagworte 2024 • Achtsamkeit • achtsamkeit buch • Alte Traditionen • Arin Murphy-Hiscock • eBooks • elfenkindberlin • Erdung • Grüne Hexe • Grüne Magie • Heilkräuter • Hexen • Innere Einkehr • Jahresrad • jahrskreis • Magie • Magische Rituale • Naturkunde • Naturmagie • Naturverbundenheit • Neuerscheinung • Orakel • Rauhnacht • Raunächte • Rituale • spirituelle Bücher • Wicca • WitchesOfInstagram • witchtok • Zauberei
ISBN-10 3-641-31125-X / 364131125X
ISBN-13 978-3-641-31125-4 / 9783641311254
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