Der Sprint im Nachwuchsalter

Sprinter müssen schnell reagieren, vom Start an möglichst hoch und lange beschleunigen, um eine hohe Maximalgeschwindigkeit zu erreichen, diese möglichst lange beibehalten und den Geschwindigkeitsabfall minimieren. Die Ausprägung von Reaktionsschnelligkeit, Sprintkraft, Sprintschnelligkeit und Sprintausdauer kann man aber nur dann exakt messen, wenn man den Geschwindigkeitsverlauf mathematisch modelliert. Dann lassen sich kinematische Parameter definieren, um bessere von schlechteren Sprinterinnen zu trennen, einen Prioritätenkatalog der Sprintfähigkeiten zu erstellen und diese angemessen intern zu ordnen.

In seiner Dissertation füllt der Autor eine Lücke in der "Theorie des Sprints des Nachwuchses". Zuerst wird der Verlauf der Geschwindigkeit nicht nur beschrieben, sondern auch leistungsdiagnostisch erklärt. In einem zweiten Schritt werden die Nachwuchssprinterinnen mit der Weltklasse verglichen, in einem dritten ebenenim-manent Einflussgrößen der Sprintleistung dimensionsanalytisch strukturiert. Abschließend wird die Schrittgestaltung analysiert.

Dr. Stefan Letzelter hat in Mainz und San Diego Sportwissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik studiert und mit dem M.A. abgeschlossen. Seitdem ist er freier Mitarbeiter in der Abt. Trainings- und Bewegungswissenschaft am Fachbereich Sport der Universität Mainz und hat einen Lehrauftrag für Theorie und Praxis der Leichtathletik. Er ist Autor von mehr als 20 Beiträgen zur Theorie verschiedener Sportarten. Als Leichtathlet war er 1998 Deutscher Meister über 400m und vertrat Deutschland bei der EM und beim Weltcup. Seit jenem Jahr ist er Sprecher der Deutschen Nationalmannschaft und seit 2002 Stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Aktiven im DSB sowie Präsidiumsmitglied des NOK. Nach seiner aktiven Laufbahn trainierte er erfolgreich junge Leichtathleten und ist Athletiktrainer der Deutsche Nationalmannschaft im Basketball.