Selbstbewusst leben mit ADHS - das Workbook für Frauen (eBook)

Hilfreiche Strategien und praktische Übungen, um negative Glaubenssätze abzulegen und selbstbestimmt zu leben
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
288 Seiten
mvg Verlag
978-3-96121-982-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Selbstbewusst leben mit ADHS - das Workbook für Frauen -  Sari Solden,  Michelle Frank
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Aus dem Rahmen fallen kommt nicht gut an. Besonders Frauen mit ADHS erfahren das tagtäglich im Job und Privatleben. Bereits als Mädchen erleben sie eine Gesellschaft, die bestimmte Denk-, Lern- und Lebensweisen vorzieht. Diese Glaubenssätze werden auf unzählige Arten vermittelt und erzeugen Gefühle der Unzulänglichkeit und Unangepasstheit. Die ADHS-Expertinnen Sari Solden und Michelle Frank unterstützen in ihrem Workbook Frauen mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung dabei, ihre individuellen Stärken einzusetzen, mit Selbstvertrauen und Klarheit zu kommunizieren und für sich selbst einzustehen. Dabei gehen die Psychologinnen mit Übungen, Strategien und neuartigen Techniken auf die einzelnen Aspekte von ADHS ein, brechen Denkmuster auf und sagen dem Slogan »Was nicht passt, wird passend gemacht« den Kampf an. Durch ihren Ansatz, die traditionelle ADHS-Behandlung mit modernen Behandlungsmethoden wie der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) zu verbinden, können Frauen aktiv ihr volles Potenzial im Leben ausschöpfen und auf den Rahmen pfeifen.

Psychotherapeutin Sari Solden berät seit 30 Jahren Erwachsene mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Sie ist Autorin der Bücher »Women with Attention Deficit Disorder« und »Journeys Through ADDulthood« und prominente Hauptrednerin auf nationalen und internationalen Konferenzen. Sie ist Mitglied des Fachbeirats der Attention Deficit Disorder Association (ADDA) und wurde bereits mit deren Preis für herausragende Leistungen geehrt. Zu Soldens Spezialgebieten gehören Frauengesundheit und die emotionalen Folgen und der Heilungsprozess für Erwachsene, die mit nicht diagnostiziertem ADHS aufgewachsen sind. Michelle Frank ist eine anerkannte klinische Psychologin, die sich auf die Diagnose, Behandlung, Aufklärung und Befähigung von Menschen mit ADHS spezialisiert hat. Sie arbeitet mit der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT), achtsamkeitsbasierten Praktiken und psychoedukativen Ansätzen, um Menschen mit ADHS ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Frank sitzt im Vorstand von ADDA, der einzigen gemeinnützigen Organisation, die sich ausschließlich der Unterstützung von Erwachsenen mit ADHS widmet. Sie hält Vorträge zu Themen rund um ADHS, Neurodiversität und Empowerment.

Psychotherapeutin Sari Solden berät seit 30 Jahren Erwachsene mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Sie ist Autorin der Bücher »Women with Attention Deficit Disorder« und »Journeys Through ADDulthood« und prominente Hauptrednerin auf nationalen und internationalen Konferenzen. Sie ist Mitglied des Fachbeirats der Attention Deficit Disorder Association (ADDA) und wurde bereits mit deren Preis für herausragende Leistungen geehrt. Zu Soldens Spezialgebieten gehören Frauengesundheit und die emotionalen Folgen und der Heilungsprozess für Erwachsene, die mit nicht diagnostiziertem ADHS aufgewachsen sind. Michelle Frank ist eine anerkannte klinische Psychologin, die sich auf die Diagnose, Behandlung, Aufklärung und Befähigung von Menschen mit ADHS spezialisiert hat. Sie arbeitet mit der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT), achtsamkeitsbasierten Praktiken und psychoedukativen Ansätzen, um Menschen mit ADHS ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Frank sitzt im Vorstand von ADDA, der einzigen gemeinnützigen Organisation, die sich ausschließlich der Unterstützung von Erwachsenen mit ADHS widmet. Sie hält Vorträge zu Themen rund um ADHS, Neurodiversität und Empowerment.

Kapitel 2


Gehen Sie Ihr Leben mutig an!


… und werden Sie sich darüber klar, dass Sie Ihr Selbstwertgefühl von Ihren ADHS-Problemen abhängig machen

Um zwischen unserer ADHS und unserer Identität zu trennen, müssen wir uns zunächst einmal unsere ganz spezielle Lebenserfahrung bewusst machen. Denn unser Selbstwertgefühl hängt eng mit unseren Problemen zusammen. Um das zu erkennen, müssen wir einen sehr genauen Blick auf unsere Vergangenheit und unser Selbstbild werfen. Das erfordert nicht einfach nur Mut; wir müssen auch darauf vertrauen, dass das, was wir dabei entdecken, uns weiterhelfen wird. Denn: »Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut ist die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst« (Redmoon, 1991).

Angst ist eine hungrige Bestie. Es ist höchste Zeit, sie nicht mehr zu füttern.

Unsere Angst ist ein erbitterter Gegner und Konkurrent im Kampf um unsere Lebensqualität. Vielleicht werden wir nie aufhören, Angst vor dem Versagen oder davor zu haben, dass man uns »auf die Schliche kommt«; aber wir können es zumindest schaffen, dieser Angst nicht mehr so viel Macht über uns einzuräumen, dass sie uns im Weg steht. Wir gewinnen nichts, wenn wir unsere Angst verleugnen, sondern nur dann, wenn wir uns weigern, ihr immer wieder neue Nahrung zu geben. Am besten ist es, einfach Frieden mit ihr zu schließen.

Man könnte sich diese Angst wie einen besonders unangenehmen Mitreisenden auf einer Zugfahrt quer durch eine herrliche Landschaft vorstellen. Wir können das malerische Panorama, das an unserem Zugfenster vorbeifliegt, die Menschen, die wir unterwegs kennenlernen, und das aufregende Gefühl, zu Orten unterwegs zu sein, die wir schon immer einmal besuchen wollten, in vollen Zügen genießen und dabei doch gleichzeitig die Existenz dieses lästigen, nervigen, manchmal sogar richtig aufdringlichen Fahrgasts akzeptieren, der irgendwo in unserem Abteil sitzt. Oder wir können kategorisch entscheiden: Ich fahre nirgendwohin, solange diese unangenehme Person hier drinsitzt! Wenn wir uns für diese Alternative entscheiden, gehen wir zwar dem unangenehmen Gefühl (Angst) aus dem Weg, verpassen aber dafür die ganze Reise (Hayes, Strosahl und Wilson, 2016)! Und genau das passiert, wenn wir der Angst die Macht geben, uns unsere Lebensfreude zu nehmen.

Versuchen Sie, Ihre Identität von Ihrer ADHS-Problematik zu trennen!


Der schwierigste Teil Ihrer Reise besteht darin, die toxische Wirkung der heimtückischen, schädlichen Botschaften von Scham und Stigmatisierung abzubauen, die Sie als Frau mit unsichtbarer Andersartigkeit im Lauf Ihres Lebens empfangen und verinnerlicht haben. Bei Ihrer ADHS-Reise geht es nicht einfach nur darum, neue Hilfsmittel kennenzulernen und Strategien zur Bewältigung dieser Störung zu entwickeln; Sie müssen sich auch von den falschen Vorstellungen befreien, die Sie von sich selbst haben. Das sollten Sie sich zuallererst einmal bewusst machen, denn dieser wahrgenommene Zusammenhang zwischen Ihren ADHS-Problemen und Ihrem Selbstwert ist viel schlimmer als die Unaufmerksamkeitssymptome, unter denen Sie womöglich leiden.

Viele von uns – selbst diejenigen, die in mancherlei Hinsicht ziemlich erfolgreich sind – leiden immer noch darunter, dass sie sich für die ADHS-typische Verdrahtung ihres Gehirns schämen. Vielleicht haben Sie das Gefühl, in einer einschränkenden Wahrnehmung der Rolle gefangen zu sein, die Sie in der Welt spielen. Und vielleicht fragen Sie sich, ob das auch anders sein könnte. Die Antwort lautet: Ja, auf jeden Fall! Sie können auch als Frau mit ADHS ein starkes, stolzes Leben führen. Sie können das eng geknüpfte Netz aus Scham und Verstellung, das Ihre kostbare Identität verzerrt, erkennen und anfangen, es zu entwirren, um endlich den Weg als starke, authentische Frau beschreiten zu können, der Ihnen bestimmt ist.

Bei Ihrer ADHS-Reise geht es nicht einfach nur darum, neue Hilfsmittel und Strategien zur Bewältigung dieser Störung zu erlernen; Sie müssen sich auch von den Fehlvorstellungen befreien, die Sie von sich selbst haben.

Nur mit Mühe und Not über die Runden kommen


Wie sieht das Leben einer Frau mit ADHS aus, solange sie ihr Selbstwertgefühl immer noch von ihren gehirnbedingten Problemen abhängig macht?

Wenn eine ADHS nicht diagnostiziert, behandelt und bewältigt (oder aber missverstanden) wird, sind die Probleme, die mit dieser ganz besonderen Verdrahtung des Gehirns einhergehen, geradezu überwältigend. Viele Betroffene haben das Gefühl, auf der Stelle zu treten oder nur mit Mühe und Not über die Runden zu kommen.

In den ersten Phasen Ihres Lebens mit ADHS (als Sie noch nicht wussten, dass Sie an dieser Störung leiden) fühlten Sie sich wahrscheinlich schon überfordert, wenn Sie einfach nur versuchten, den Tag zu überstehen, während die unkontrollierbaren Symptome immer wieder aufflackerten, Ihre »ADHS-Mentalität« die Oberhand gewann, Ihre emotionalen Wirbelstürme immer heftiger wurden und Sie das Gefühl hatten, jeden Tag ein neues Feuer löschen zu müssen. Es bleibt wenig Raum für Stolz und Selbstbewusstsein, wenn man ständig erschöpft ist – sowohl körperlich als auch seelisch.

In diesem Stadium hält man seine ADHS-typische Andersartigkeit und die daraus entstehenden Verhaltensweisen oft für einen Charakterfehler. Statt die Symptome einfach nur als solche wahrzunehmen, interpretiert man seine ADHS-bedingten Probleme als Variante des leider nur allzu weit verbreiteten schambesetzten Narrativs: »Ich bin schlecht.« Vielleicht haben Sie in dieser Phase unwillkürlich ablaufende kritische, ja geradezu gehässige innere Dialoge erlebt und sehr intensive, unangenehme emotionale Situationen durchgemacht.

Wenn wir versuchen, anderen Menschen zu erklären, was mit uns los ist, machen wir oft die Erfahrung, dass sie uns abwerten, unsere Probleme verharmlosen oder kein Verständnis dafür haben. Solche Gespräche bestätigen uns dann wieder in unseren negativen inneren Dialogen; und so entsteht mit der Zeit ein entmutigender Teufelskreis, der dazu führt, dass unsere einengenden Vorstellungen von uns selbst sich nur noch fester in uns verankern. Dadurch weiten unsere negativen Gedanken sich zu einer Weltsicht aus, die von unseren inneren Erfahrungen und Überzeugungen geprägt ist – auch wenn das eine verzerrte Sichtweise ist, mit der wir uns nur selbst im Weg stehen.

Da wir dazu neigen, Bestätigung für die Überzeugungen zu suchen, an die wir ohnehin schon glauben, sammeln sich mit der Zeit immer mehr Schichten solcher negativen Vorstellungen in uns an. Ein solches Leben – in ständiger Erwartung zukünftiger Ablehnung und Verurteilung – kann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden und zu kontraproduktiven, vermeidenden Bewältigungsmechanismen führen. Haben Sie sich schon einmal von Ihren Freunden abgekapselt, eine Woche lang nur vor dem Fernseher gesessen und Videos gestreamt, Ihre Schränke ausgemistet oder gleich eine ganze Flasche Wein getrunken, statt sich nur mit einem Gläschen zu begnügen? Solche Bewältigungsmechanismen erfüllen zwar eine Funktion (Selbstschutz), zehren aber an Ihrer Kraft und hindern Sie daran, sich auf konstruktivere, ADHS-freundliche Denk- und Verhaltensmuster einzulassen.

Selbsterfahrung: Kommen Sie nur mit Mühe und Not über die Runden?

Wir wollen uns dieses Stadium des »Gerade-noch-über-die-Runden-Kommens« einmal etwas genauer anschauen, um herauszufinden, wo Sie gerade stehen. Lesen Sie die unten stehenden Begriffe, die beschreiben, wie Frauen sich an diesem Punkt ihres Entwicklungsprozesses fühlen, und fragen Sie sich, welche dieser Empfindungen Sie nachvollziehen können. Sie können die Liste auch gern durch eigene Beschreibungen ergänzen.

  • Ich habe das Gefühl, dass sich um mich herum alles dreht.
  • Ich fühle mich schwindelig und orientierungslos.
  • Mein Leben ist ein einziges Chaos.
  • Ich bin dauernd gestresst und erschöpft.
  • Ich fühle mich überfordert.
  • Ich habe das Gefühl, verrückt zu werden.
  • Ich habe das Gefühl, nur noch mit knapper Not durchzuhalten.
  • Ich fühle mich verstrickt und festgefahren.
  • Ich fühle mich verloren.
  • Ich habe das Gefühl, in einer nicht enden wollenden Achterbahn zu sitzen.
  • Ich habe das Gefühl, auf der Stelle zu treten oder zu ertrinken.
  • Ich schaffe es einfach nicht mehr, obwohl ich tue, was ich kann.
  • Ich fühle mich allein und unverstanden.

 

 

 

Machen Sie sich Ihr negatives Selbstbild bewusst


Wenn Sie Ihre ADHS-Probleme bisher nicht genau identifizieren konnten, gelingt es Ihnen vielleicht nur mit knapper Not, den Alltag zu überstehen; und das führt zu Ängsten und einem negativen Selbstbild. Wenn dann auch noch Botschaften dazukommen, die Sie persönlich erhalten oder über andere Menschen zu hören bekommen – »Du kommst immer zu spät«, »Sie kümmert sich nur um sich selbst« –, geraten Sie unweigerlich in eine Abwärtsspirale hinein. Vielleicht kommen Sie sich zurzeit nicht besonders mutig vor; doch in Wirklichkeit gehört sehr viel Tapferkeit dazu, jeden Morgen aufzustehen und sich trotz all Ihrer Nöte und Probleme mit solcher Beharrlichkeit und Resilienz um Ihren Alltag zu kümmern. Selbst in dieser Phase des bloßen Überlebens besitzen Sie also immer noch einen gewissen Mut!

Was sagen Ihre inneren Dialoge wirklich über Sie aus?

Sprache ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Erlebens; sie ist das Werkzeug, mit dem unser Gehirn allem einen Sinn verleiht. Die Art, wie wir mit uns und über uns sprechen, hat tiefgreifende Auswirkungen darauf, wie wir mit anderen...

Erscheint lt. Verlag 22.10.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte ADHS Frauen Ratgeber • ADHS Workbook • ADS Buch • Arbeitsbuch ADHS • Aufmerksamkeitsdefizit • Frauen ADS • Frauen Aufmerksamkeitsdefizit • Handbuch ADHS • Hyperaktivität • Kirmes im Kopf • Neurodiversität • selbsthilfe adhs • Selbstwert ADHS • Therapie ADHS
ISBN-10 3-96121-982-6 / 3961219826
ISBN-13 978-3-96121-982-7 / 9783961219827
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