Des Teufels Geld (eBook)

Der faustische Fiatgeld-Pakt - wie wir ihn kündigen und zu gutem Geld zurückkehren
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2023 | 1. Auflage
352 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-98609-443-0 (ISBN)

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Des Teufels Geld -  Thorsten Polleit
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Alle wichtigen Währungen der Welt sind heutzutage Fiatgeld. Schon Johann Wolfgang von Goethe hat in seinem Werk Faust hellsichtig das volkswirtschaftliche Übel dieses ungedeckten Geldes offenbart: einer Geldart, die für Schein, Lug und Trug und Zerstörung steht. Thorsten Polleit erläutert zeitlose geldtheoretische Erkenntnisse über Fiatgeld: Warum und auf welche Weise der Staat das Geld für seine Zwecke monopolisiert, und wieso das am Ende jeden von uns angeht - denn Fiatgeld weist eklatante ökonomische und ethische Defekte auf. Es verursacht Inflation, löst Finanz- und Wirtschaftskrisen us, treibt Volkswirtschaften in die Überschuldung. Thorsten Polleit legt Ihnen in seinem Buch aber nicht nur eine Analyse der Defizite des vorherrschenden Geldsystems dar, er stellt auch eine Lösung vor, weist den Weg aus dem faustischen Fiatgeld-Pakt, und zwar durch Schaffen eines freien Marktes für Geld. Es ist ein konstruktiver Beitrag, um mit besserem Geld eine bessere Welt zu schaffen.

Seit April 2012 ist Dr. Thorsten Polleit (geb. 1967) Chefvolkswirt bei Degussa, Europas größtem Edelmetallhandelshaus. Davor war er 15 Jahre im internationalen Investmentbanking tätig. Seit 2014 ist er Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Thorsten Polleit ist Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland und Fellow am Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama). 2012 erhielt er den The O. P. Alford III Prize in Political Economy. Er ist Investor und ein gefragter Berater für institutionelle Investoren.

Seit April 2012 ist Dr. Thorsten Polleit (geb. 1967) Chefvolkswirt bei Degussa, Europas größtem Edelmetallhandelshaus. Davor war er 15 Jahre im internationalen Investmentbanking tätig. Seit 2014 ist er Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Thorsten Polleit ist Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland und Fellow am Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama). 2012 erhielt er den The O. P. Alford III Prize in Political Economy. Er ist Investor und ein gefragter Berater für institutionelle Investoren.

Einleitung


»Es war die Art zu allen Zeiten,

Durch Drei und Eins, und Eins und Drei

Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.«

Johann Wolfgang von Goethe

Die Dichtung Faust. Eine Tragödie ist nicht nur das Lebens- und Hauptwerk von Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832). Es ist über Generationen hinweg gewissermaßen auch das Lieblingsbuch der Deutschen – dafür spricht etwa, dass der Verlag Philipp Reclam jun. am 9. November 1867 seine Universalbibliothek mit den Bändchen Goethe. Faust. Erster Theil und Goethe. Faust. Zweiter Theil eröffnet hat; und so konnte der Faust gewissermaßen volkstümlich als Schullektüre eingeführt werden.1 Die Faszination von Goethes Faust war und ist groß. 1847 schrieb Heinrich Heine (1797–1856): »Vielleicht hat die Legende von Johannes Faustus deshalb einen so geheimnisvollen Reiz für unsere Zeitgenossen, weil sie hier so naiv und faßlich den Kampf dargestellt sehen, den sie selber jetzt kämpfen, den modernen Kampf zwischen Religion und Wissenschaft, zwischen Autorität und Vernunft, zwischen Glauben und Denken, zwischen demütigem Entsagen und frecher Genußsucht – ein Todeskampf, wo uns am Ende vielleicht ebenfalls der Teufel holt wie den armen Doktor… .«2

Im Faust werden das menschliche Irren und Streben zur Sprache gebracht, so wie es Goethes Menschenbild entspricht, sie bestimmen die innere Einheit des Handlungsablaufes der Tragödie. In geradezu bestechend kundiger Weise thematisiert Goethe dabei unter anderem auch in seinem Faust. Der Tragödie zweiter Teil die wirtschaftlichen und politischen Probleme des ungedeckten Geldes, oder: des Fiatgeldes. Und zwar, indem der teuflische Mephistopheles den nach Wahrheit strebenden Faust auch zum Hofe des Kaisers führt. Das Volk des Kaisers ist missmutig, der Kaiser ist knapp bei Kasse, ihm fehlt es schlichtweg an Geld. Mephistopheles empfiehlt ihm, sich durch die Ausgabe von offiziell gestempeltem Papier neues Geld zu beschaffen, Papiergeld, das durch die von Mephistopheles herbeigeredeten Goldschätze, die sich angeblich im Boden des Kaiserreiches befänden, gedeckt sei. Gesagt, getan, der Kaiser ist genusssüchtig. Die Ausgabe von diesem ungedeckten, neuen Geld finanziert einen Karneval. Doch der Trick geht nicht auf, am Ende versinkt des Kaisers Reich in Chaos, Mord und Totschlag.

Goethe hat damit in seinem Faust eine meisterhafte Anschauung gegeben für das Geld, das heute überall verwendet wird: ungedecktes Geld, Fiatgeld. Und weil Goethes dichterische Meisterleistung so treffend und (wissenschaftlich) wahr genau an dieser Stelle ist, lautet der Titel dieses Buches auch Des Teufels Geld – denn die Schaffung und Ausgabe eines ungedeckten Geldes ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Idee des Teufels. Der Untertitel des Buches Der faustische Fiatgeld-Pakt: wie wir ihn beenden und zu gutem Geld zurückkehren erklärt sich folgendermaßen: Faust schließt einen Pakt mit Mephistopheles. Er schwört seiner Wissenschaft ab, will fortan sich nicht mehr der Erkenntnis, sondern der Erfahrung des sinnlichen Lebens widmen, und Mephistopheles will Faust, der »Vom Wissensdrang befreit« (1768), »der Erden Freuden« (1859) vermitteln – ein Pakt, in dem Mephisto versucht, Faust, den Menschen, in das Nichts zu führen, »diesen Geist von seinem Urquell« abzuziehen, wie es im Prolog heißt (324). Mephistopheles verliert jedoch am Ende die »Wette«, er ist der Verlierer des Paktes.

Heutzutage sind alle wichtigen Währungen der Welt – ob US-Dollar, Euro, Chinesischer Renminbi, Japanischer Yen, Britisches Pfund oder Schweizer Franken – Fiatgeld, sie entsprechen also dem ungedecktem Geld (dem »Papiergespenst der Gulden« (6195), das Mephistopheles im Faust dem Kaiser empfiehlt; das den Menschen zwar anfänglich trügerisch Erfreuliches, letztlich aber großes Unheil, den Zusammenbruch bringt und auch den Kaiser, den Herrscher, ruiniert. Dass Goethe in seinem Faust die Idee des ungedeckten Geldes, des Fiatgeldes, des mephistophelischen Geldes, keinesfalls fehlinterpretiert oder gar überdramatisiert, soll dieses Buch aufzeigen, und dass Goethe die schädlichen Folgen des Fiatgeldes im Zweifel noch unterschätzt hat. Denn das moderne Fiatgeld hat überaus weitreichende Konsequenzen, die über das, was in Goethes literarischem Meisterwerk sehr weitsichtig zur Sprache kommt, sogar hinausgehen.

Im Fiatgeld liegen, und Mephistopheles wusste das natürlich nur zu gut, zivilisatorisch-zerstörerische Kräfte verborgen. Das Fiatgeld sorgt nicht nur für wirtschaftliche Störungen, für Überkonsum und Fehlinvestitionen, Inflation, Boom und Bust sowie Finanz- und Wirtschaftskrisen, es erleichtert auch die Kriegsführung. Es schlägt zudem breite Teile der Bevölkerung in seinen Bann, macht sie geradezu abhängig, lässt sie zu unbeirrten Befürwortern einer Fortführung des Fiatgeldsystems werden. Doch das Fiatgeld ist nicht vereinbar mit einer freien Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Es ist vielmehr ein sicheres Mittel, um Volkswirtschaften auf Abwege zu bringen, sie wegzuführen von Freiheit und Wohlstand, ihnen Unfreiheit und letztlich auch Verarmung zu bringen.

Dieses Buch soll nicht nur die Probleme eines faustischen Geldregimes zutage fördern. Es soll auch Auswege aus dem unheilvollen Fiatgeld-Pakt weisen. Dazu ist es jedoch erforderlich, das Wesen des Geldes zu (er-)kennen, die Entstehung des heutigen Fiatgeldsystems zu verstehen und seine wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen abschätzen zu können. Eine Fort- und Weiterentwicklung meines Buches Geldreform. Vom schlechten Staatsgeld zu gutem Marktgeld3, veröffentlicht im Jahr 2014, schien mir der geeignete Ansatz dafür zu sein. Der ungezügelte weltweite Verschuldungsaufbau und vor allem die Machtausweitung der Staaten im Zuge des Great Reset, der Coronavirus-Krise sowie der Pläne, digitales Zentralbankgeld einzuführen, haben es aus meiner Sicht notwendig gemacht, die besondere Rolle des Fiatgeld-Regimes in Verbindung mit der verstärkten Abkehr von der freien Wirtschaftsund Gesellschaftsordnung (beziehungsweise dem wenigen, was davon noch übrig ist) neu zu thematisieren und Lösungen zu präsentieren.

Es sei in dieser Einleitung herausgehoben, dass die in diesem Buch vorgestellten Erkenntnisse auf einem denkbar rigorosen erkenntnistheoretischen Fundament stehen beziehungsweise ihm entstammen: der Logik des menschlichen Handelns. In diesem Buch wird die Volkswirtschaftslehre einschließlich der Geldtheorie nicht als Erfahrungswissenschaft, sondern als logische (genauer: apriorische) Handlungswissenschaft konzeptualisiert. Das heißt, die Theorien und Gedankengänge, die in den Kapiteln dieses Buches ausgebreitet werden, sind handlungslogisch abgeleitet und fortgeführt.4 Dieser Hinweis erscheint mir wichtig: Denn wer die Volkswirtschaftslehre als handlungslogische Wissenschaft versteht, der gelangt zuweilen zu ganz anderen Erkenntnissen, als wenn die Volkswirtschaft als Erfahrungswissenschaft gesehen wird, wie heute oft üblich.

In den letzten Jahren des Nachdenkens bin ich mehr denn je zu der Ausfassung gekommen, dass der erfolgreiche Weg zu gutem Geld nicht allein die Verbreitung der richtigen ökonomischen Erkenntnisse ist, sondern dass es vielmehr einer tiefergehenden, umfassenden »neuen Aufklärung« bedarf: Wollen die Menschen ihr Leben und das ihrer Mitmenschen verbessern, dann müssen sie ihre Furcht besiegen und auch ihre Faulheit ablegen und selbst denken. Sie müssen, wie der Königsberger Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant (1724–1804) sagte, ihre selbst verschuldete Unmündigkeit überwinden.

Dazu gehört zu erkennen, dass viele der heutzutage akzeptierten und hingenommenen und nicht selten auch lieb gewonnenen Glaubenssätze unbegründbar, ja falsch sind. Beispielsweise hat niemand – ob Feudalherr, König, Kaiser oder Menschenmehrheit – das Recht, über andere zu herrschen. Oder: Der Staat (wie wir ihn heute kennen) ist ganz und gar unvereinbar mit dem handlungslogisch unstrittig begründbaren Selbsteigentum des Individuums, seinem Selbstbestimmungsrecht. Es gibt des Weiteren keine überzeugende ökonomische oder ethische Begründung, warum der Staat das Geld, das allgemein akzeptierte Tauschmittel, monopolisieren sollte. Im Gegenteil: Monopolisiert der Staat das Geld, bleibt der wirtschaftliche und kulturelle Fortschritt der Menschheit unter Potenzial, ja die Volkswirtschaften steigen ökonomisch und kulturell ab.

Für wen ist dieses Buch geschrieben? Das Buch richtet sich an alle, die das Funktionieren des heute überall auf der Welt anzutreffenden Fiatgeld-Systems verstehen wollen: Wie es entstanden ist, welche wirtschaftlichen, sozialen und politischen Konsequenzen es hat, wohin es uns führt und vor allem, welche Alternative(n) es dazu gibt. Es ist also geschrieben für alle, die sich für das Phänomen Geld interessieren und deren Erkenntnisdrang mit dem Studieren der gängigen Lehrbuchdarstellung nicht gestillt ist; für alle,...

Erscheint lt. Verlag 17.9.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Wirtschaft
Schlagworte Austrian Economics • Bitcoin • fiatgeld • freies Geld • Geldsystem • Goldgeld • Goldstandard • kryptowährungen • Ludwig von Mises • Österreichische Schule • Österreichische Schule der Nationalökonomie • teuflisches Geld • Währungen • Währungswechsel
ISBN-10 3-98609-443-1 / 3986094431
ISBN-13 978-3-98609-443-0 / 9783986094430
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