Erste Hilfe für dein Kind -  Larissa Meier

Erste Hilfe für dein Kind (eBook)

Verletzungen, Unfälle, akute Krankheiten: Vorbeugen und richtig handeln. Das Familienbuch von der erfahrenen Notfallsanitäterin
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
300 Seiten
Beltz (Verlag)
978-3-407-86765-0 (ISBN)
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Viele Eltern haben Sorge, dass sie etwas falsch machen könnten, wenn ihr Kind krank ist. Die Notfallsanitäterin Larissa Meier zeigt, worauf es bei der Ersten Hilfe an Baby und Kind wirklich ankommt, so dass schnell und kompetent, aber auch bedürfnisorientiert und zugewandt gehandelt werden kann. Larissa Meier bietet eine kompakte Gesamtübersicht, die Eltern rasch umsetzbare Kenntnisse für Paniksituationen an die Hand gibt. Ob Vergiftungen, Fieberkrämpfe, Verbrennungen oder Verletzungen - die Autorin vermittelt übersichtlich und verständlich alles, was Eltern zu Notfällen und Krankheiten von Babys und Kindern wissen müssen. Neben der richtigen Reaktion in Notfällen geht es ihr vor allem um die Unfallprävention: Wo lauern Gefahren im Zuhause und wie können Eltern vorbeugen? Ergänzt werden ihre Informationen durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, Studien und Statistiken, die sie knapp und verständlich erklärt, sowie durch die anschaulichen Illustrationen von Marén Gröschel. »In Deutschland müssen jährlich ca. 1,9 Millionen Kinder unter 15 Jahren nach Unfällen ärztlich versorgt werden. Sehr viele Unfälle wären vermeidbar, sodass der Unfallprävention in meinem Buch ein besonderer Schwerpunkt zukommt.« Larissa Meier

Larissa Meier arbeitet seit 2010 im Rettungsdienst. Ihr Wissen als Notfallsanitäterin und Erste-Hilfe-Ausbilderin vermittelt sie auf Instagram: @erstehilfekind (über 210.000 Follower), in Erste-Hilfe-Kursen und in Online-Magazinen. Larissa Meier lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Braunschweig.

Viele Unfälle lassen sich vermeiden


Der Prävention von Unfällen kommt in der Ersten Hilfe ein vielfach unterschätzter Stellenwert zu, ebenso wie in anderen Büchern zur Ersten Hilfe bei Kindern. Schließlich ist es wesentlich sinnvoller, Unfälle zu vermeiden, als eingreifen zu müssen, wenn es bereits zu spät ist. Denn viele Unfälle können durchaus vermieden werden.

Wenn es um ein kindersicheres Zuhause geht, treffen oft zwei konträre Lager aufeinander. Die einen wollen möglichst jede noch so kleine Gefahrenquelle absichern, die anderen setzen auf den Lerneffekt und sichern bewusst überhaupt nichts ab. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass der Mittelweg gut ist. Unser Zuhause sollte kein Hochsicherheitstrakt sein, in dem das Kind sich mit Helm und Luftpolsterfolie bewegt, damit es bloß keine Verletzungen erleidet. Genauso wenig sollten wir einfach darauf vertrauen, dass schon nichts passiert. Angesichts der Tatsache, dass sich ein Großteil der Unfälle im Haushalt ereignet, wäre das ebenso fahrlässig. Wir können und müssen unsere Kinder nicht vor jeder kleinen Verletzung schützen, sollten aber dafür Sorge tragen, dass schwerwiegende Unfälle möglichst nicht passieren können, weil wir entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben.

Das individuelle Unfallrisiko deines Kindes hängt dabei von euer Wohnumgebung, vom Alter und natürlich vom allgemeinen Verhalten deines Kindes ab.

Das Gefahrenbewusstsein von Kindern


Es braucht eine Menge Erfahrungen, um Gefahren realistisch einzuschätzen. Diese sammeln Kinder im Laufe ihres Lebens aufgrund vielfältiger Erlebnisse. Erst recht spät können Kinder daher sowohl Gefahren erkennen als auch dementsprechend vorbeugend handeln. Erwachsene unterschätzen dies häufig und gehen wesentlich früher davon aus, dass das Kind die Gefahr doch sehen und sich dementsprechend vorsichtig verhalten müsse. Leider ist dies ein gefährlicher Irrtum.

Ab wann können Kinder Gefahren erkennen?

0 bis 4 Jahre: Babys und Kleinkinder bis ca. 4 Jahre sind komplett auf ihre Eltern angewiesen, die sie vor Gefahren schützen. Das ist übrigens auch ein Grund, warum Babys allein zu sein nicht mögen. Sie können Gefahren nicht erkennen und sind ihnen hilflos ausgeliefert. Kinder probieren in diesem Alter sehr viel aus, was jedoch erst im Laufe der Zeit zu einem Lerneffekt führt. Das heißt, dass selbst das vermeintliche Verstehen einer Gefahr nicht unbedingt bedeutet, dass das Kind im Ernstfall danach handelt. Es muss nur irgendetwas anderes die Aufmerksamkeit deines Kindes stärker fesseln, und schon ist es zu abgelenkt und denkt nicht mehr daran, was ihr erklärt oder eingeübt habt.

Ab ca. 4 Jahre: Dein Kind bekommt allmählich ein Gefühl dafür, dass Dinge gefährlich sein könnten oder sind. Für sein Handeln ergeben sich daraus jedoch noch selten Konsequenzen.

Ca. 5 bis 6 Jahre: Akutes Gefahrenbewusstsein. Dein Kind kann akute Gefahren erkennen. Es erkennt also unmittelbar in einer gefährlichen Situation, dass es sich gerade in Gefahr begeben hat. Meist ist es dann jedoch schon zu spät, um selbst entsprechend zu handeln. Es fährt also mit seinem Fahrrad unkontrolliert den Berg hinunter und stellt fest, dass dies gefährlich ist, kann aber an der Situation nichts mehr ändern.

Ab ca. 8 Jahre: Vorausschauendes Gefahrenbewusstsein. Dein Kind lernt, im Vorhinein zu erkennen, ob eine Situation gefährlich sein könnte. Dein Kind weiß also, dass es gefährlich werden könnte, den steilen Abhang hinunterzufahren, weil es sein Fahrrad dann womöglich nicht mehr unter Kontrolle hat.

Ab ca. 9 bis 10 Jahre: Vorbeugendes Gefahrenbewusstsein. Dein Kind kann durch das Wissen um Gefahren Maßnahmen treffen, um die Gefahr abzuwenden. Dein Kind setzt sich einen Helm auf und nutzt womöglich eine andere Strecke.

Ab ca. 14 Jahre: Vorausschauendes und vorbeugendes Gefahrenbewusstsein. Erst jetzt kann dein Kind vorausschauendes und vorbeugendes Gefahrenbewusstsein kombiniert einsetzen.

Achtung!

Kinder sind in jedem Alter schnell ablenkbar, wenn etwas anderes ihre Aufmerksamkeit fesselt, auch wenn sie es bereits besser wissen müssten!

Du kannst dein Kind dabei unterstützen, Gefahren einschätzen zu lernen. Stelle klare Regeln auf, zum Beispiel, dass Steckdosen nicht angefasst werden dürfen, auch wenn ihr Steckdosensicherungen habt. So wird dein Kind dies mit der Zeit immer mehr als Selbstverständlichkeit ansehen und auch eher von anderen Steckdosen Abstand halten. Erkläre deinem Kind aber auch von Anfang an den Grund – je nach Alter können da schon wenige Worte ausreichend: »Stopp. Bleib stehen. Das ist gefährlich!«

An diesem Beispiel siehst du auch einen wichtigen sprachlichen Faktor: Das Wort »nicht« ist gar nicht enthalten. Kinder lernen zunächst, aus Sätzen die Verben herauszufiltern, da sie die kompletten Sätze noch nicht nachvollziehen können. Sagst du also »Lauf nicht auf die Straße«, hört dein Kind »Lauf (auf die Straße)«. Eher ungünstig, wenn dein Kind dies so versteht, oder? Versuche daher, das Wort »nicht« eher zu umgehen und deinen Wunsch positiv zu formulieren. So kann dein Kind dich besser verstehen, und du fragst dich nicht ständig, warum dein Kind einfach nicht hört. Dabei macht es ja genau das, was du seiner Wahrnehmung nach gesagt hast. Theoretisch können Kinder ab 2 Jahren das Wort »nicht« im Satzzusammenhang auch verstehen, je nach persönlichem Entwicklungsstand auch später. In der Praxis führt selbst bei Erwachsenen die Verneinung mit »nicht« oft zu Missverständnissen, und wir sollten uns daher das Wort eher verkneifen.

Kinder bis ca. 6 Jahre orientieren sich beim Erkennen von Gefahren an der Umgebung, nicht an der Situation. Hat dein Kind sich einmal am Ofen verbrannt, wird es ihn zukünftig meiden, auch wenn er gerade nicht an ist. Es kann das jedoch nicht zwangsläufig auf den ebenfalls heißen Herd übertragen.

Zeige deinem Kind frühzeitig, wie es sich selbstständig sicher fortbewegen kann. Sobald es aufs Sofa oder Bett kommt beziehungsweise sitzen kann, solltest du ihm zeigen, wie es wieder sicher dort herunterkommt. Nämlich rückwärts. Gleiches gilt für Treppenstufen.

Sehr hilfreich für eine freiere Entwicklung deines Kindes ist auch die sogenannte Ja-Umgebung. Kennst du das, dass du, seit dein Baby sich selbstständig in der Wohnung fortbewegen kann, pausenlos Nein sagst und panisch schaust, was dein Baby als Nächstes anstellt? Super nervig, oder? Auch für dein Baby ist es super nervig, ständig Nein zu hören und von Dingen weggezogen zu werden. Für euch alle wird es also deutlich entspannter, wenn du die Umgebung zu Hause so gestaltest, dass du nicht ständig Nein sagen musst. Dafür musst du dir zunächst überlegen, was dir wichtig ist und was bei euch zu Hause entweder gefährlich oder zum Beispiel leicht zerbrechlich ist. Die geerbte Porzellanvase sollte also für deinen ganz persönlichen Frieden nicht für dein Baby erreichbar sein. Du musst aber nicht alle Dinge wegräumen, sondern nur die, die dir entweder besonders wichtig oder gefährlich sind. Unwichtige, ungefährliche Dinge sind perfekte Übungsobjekte. Sowohl für deine Gelassenheit als auch für dein Kind, das hier zwar ein Nein hören wird, bei dem du aber nicht immer auf der Lauer bist, ob das Kind die Figur nun anfasst oder nicht.

Du bist genervt, weil dein...

Erscheint lt. Verlag 12.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
ISBN-10 3-407-86765-4 / 3407867654
ISBN-13 978-3-407-86765-0 / 9783407867650
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