Laktosefrei backen (eBook)
172 Seiten
Humboldt (Verlag)
978-3-8426-3147-2 (ISBN)
Als Eva Dragosits 2007 die Diagnose Laktoseintoleranz erhielt, begann sie, sich intensiv mit laktosefreier Ernährung auseinanderzusetzen und ihre Ernährung umzustellen - wobei ihr ihre Leidenschaft fürs Kochen und Backen zugutekam. Inzwischen lebt sie beschwerdefrei. Ihre laktosefreien Backrezepte teilt sie seit 2013 auf ihrem Blog ichmussbacken.com. Neben ihrem Backblog arbeitet sie als selbständige SEO-Texterin für Webseiten und Blogs und als nebenberufliche Lektorin für Diversity Management an der Fachhochschule Oberösterreich. Eva Dragosits lebt im österreichischen Wels.
Als Eva Dragosits 2007 die Diagnose Laktoseintoleranz erhielt, begann sie, sich intensiv mit laktosefreier Ernährung auseinanderzusetzen und ihre Ernährung umzustellen – wobei ihr ihre Leidenschaft fürs Kochen und Backen zugutekam. Inzwischen lebt sie beschwerdefrei. Ihre laktosefreien Backrezepte teilt sie seit 2013 auf ihrem Blog ichmussbacken.com. Neben ihrem Backblog arbeitet sie als selbständige SEO-Texterin für Webseiten und Blogs und als nebenberufliche Lektorin für Diversity Management an der Fachhochschule Oberösterreich. Eva Dragosits lebt im österreichischen Wels.
LEBEN MIT LAKTOSEINTOLERANZ
Die Diagnose „Laktoseintoleranz“ bedeutet oft eine Herausforderung: Du musst deine Ernährung umstellen und erst mal herausfinden, was du verträgst und wie du im Alltag mit der Unverträglichkeit umgehst. In diesem Kapitel findest du die wichtigsten Informationen zu Laktoseintoleranz und dazu, wie du auch mit Laktoseintoleranz abwechslungsreich und mit Genuss essen und genießen kann. Ganz ohne Bauchweh.
Was du über Laktoseintoleranz wissen solltest
Zunächst das Hintergrundwissen: In diesem Kapitel erfährst du, was du über Laktose und Laktoseintoleranz wissen musst, um damit zurechtzukommen.
Was ist Laktose?
Laktose ist eine andere Bezeichnung für Milchzucker. Laktose/ Milchzucker ist in Milch enthalten, in Kuhmilch genauso wie in Schafmilch, Ziegenmilch und Pferdemilch. Auch in Muttermilch ist Laktose.
Zwei wichtige Infos gleich vorneweg:
1. Verwechsle bitte nicht Milcheiweiß und Milchzucker/Laktose:
• Laktose/Milchzucker ist ein Zucker, ein Kohlenhydrat.
• Milcheiweiß ist ein Eiweiß, ein Protein. Es enthält keine Laktose. Bei Laktoseintoleranz ist Milcheiweiß kein Problem für dich.
• Wenn du aber eine Milcheiweiß-Allergie hast, musst du Produkte mit Milcheiweiß komplett meiden.
2. Milchsäure ist sowohl bei Laktoseintoleranz als auch bei Milchallergie verträglich.
Was ist Laktoseintoleranz?
Laktoseintoleranz bedeutet, dass man Laktose „nicht toleriert“, nicht verträgt: Man kann Laktose/Milchzucker nur schlecht oder gar nicht verdauen.
Bei Menschen mit Laktoseintoleranz ist Laktase nur in geringen Mengen vorhanden oder es fehlt.
Normalerweise wird Laktose im Dünndarm in zwei Bestandteile aufgespalten, in Glukose und Galaktose. Verantwortlich dafür ist das Enzym Laktase. Die Bestandteile Glukose und Galaktose verarbeitet der Körper dann weiter.
Bei Menschen mit Laktoseintoleranz ist Laktase nur in geringen Mengen vorhanden oder sie fehlt. Bei ihnen wird die Laktose nicht aufgespalten, sondern gelangt unverdaut in den Dickdarm. Dort wird sie von Darmbakterien zersetzt. Das macht sich unangenehm bemerkbar: Der Bauch kann grummeln und aufgebläht sein, es ist einem übel oder man hat andere Beschwerden.
Es gibt drei Formen der Laktoseintoleranz:
• Die primäre Laktoseintoleranz entsteht ganz natürlich, und zwar durch das Älterwerden: Neugeborene produzieren viel Laktase, um die Muttermilch zu verstoffwechseln. Danach geht die Produktion zurück. Je älter man wird, umso weniger Laktase produziert der Körper, und umso schlechter kann man Laktose verdauen. Häufig zeigt sich eine Laktoseintoleranz zwischen dem fünften und dem 20. Lebensjahr. Wie viel Laktose man verträgt, ist dabei von Person zu Person unterschiedlich.
• Die sekundäre Laktoseintoleranz entsteht dadurch, dass der Darm geschädigt ist, z. B. durch Krankheiten (Zöliakie, Morbus Crohn, Entzündungen oder Ähnliches) oder Operationen. Diese Form kann unter Umständen wieder verschwinden, wenn die Ursache erkannt und behandelt wird.
• Die dritte – sehr seltene – Form ist ein angeborener Laktasemangel. Wegen eines Gendefekts kann der Körper keine Laktase bilden und Laktose/Milchzucker nicht verdauen. Die Symptome treten bereits in den ersten Lebenswochen auf: Säuglinge nehmen über die Muttermilch Laktose auf, können sie aber nicht verdauen. Das kann für sie lebensbedrohend sein. Solche Fälle gehören unbedingt in ärztliche Behandlung. Auf diese Form gehe ich in diesem Buch nicht weiter ein.
Wie viele Menschen sind laktoseintolerant?
Man geht davon aus, dass etwa 15 % Deutsche und Österrreicher keine Laktose vertragen. Das ist ziemlich viel: In einer Gruppe von zehn Personen sind im Schnitt ein bis zwei dabei, die laktoseintolerant sind. Laktoseintoleranz ist also wirklich nicht selten.
Insgesamt schätzt man, dass 75 % der erwachsenen Weltbevölkerung keine Laktose verträgt.
Weltweit gesehen ist der Anteil von Menschen mit Laktoseintoleranz noch größer: In Afrika, Asien und Südamerika sind zwischen 60 % und 95 % der Erwachsenen laktoseintolerant. Insgesamt schätzt man, dass 75 % der erwachsenen Weltbevölkerung keine Laktose verträgt.
Was sind die Symptome von Laktoseintoleranz?
Wenn jemand Laktose nicht verträgt, zeigen sich Symptome, die von Person zu Person unterschiedlich sein können. Die Symptome können sofort auftreten; es kann aber auch einige Stunden dauern. Häufige Symptome sind:
• Übelkeit
• Bauchschmerzen
• Bauchkrämpfe
• Blähungen
• Durchfall
• weicher Stuhl
• das Gefühl, als bekomme man eine Magen-Darm-Grippe
• Völlegefühl
Achtung: Diese Symptome sind kein eindeutiger Hinweis auf Laktoseintoleranz. Es kommen auch andere Unverträglichkeiten für diese Beschwerden infrage, z. B. Fruktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit, eine Kuhmilchallergie, andere Intoleranzen oder Krankheiten.
Vor der Ernährungsumstellung
Bevor du deine Ernährung umstellst und rein auf Verdacht auf Laktose verzichtest: Finde bitte erst heraus, ob tatsächlich eine Laktoseintoleranz der Grund für deine Beschwerden ist. Es hat keinen Sinn, wenn du dich einschränkst und auf Laktose verzichtest, wenn der Übeltäter in Wirklichkeit ganz woanders liegt.
Wie fndest du heraus, ob du laktoseintolerant bist?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Laktoseintoleranz festzustellen:
Selbsttest
Du trinkst auf nüchternen Magen ein großes Glas Milch. Wenn du dann Beschwerden hast, könnte das an einer Laktoseintoleranz liegen. Ein Selbsttest ist allerdings nur ein Hinweis und keine gesicherte Diagnose.
Eliminationsdiät
Du vermeidest für vier bis sechs Wochen alles, was Milchzucker/ Laktose enthält. Dabei führst du ein Ernährungstagebuch und schreibst genau auf, was und wann du isst. Am Ende der Eliminationsdiät machst du einen Selbsttest und trinkst morgens auf nüchternen Magen ein Glas Milch. Wenn sich deine Beschwerden während der Diät bessern und beim Selbsttest wieder auftreten, könnte das ein Hinweis auf eine Laktoseintoleranz sein.
Allerdings ist es nicht so einfach, eine Eliminationsdiät korrekt durchzuführen. Laktose ist nämlich auch in Produkten drin, bei denen man nicht damit rechnen würde; etwa in Wurstprodukten, Chips und Fertiggerichten. Deshalb kann es passieren, dass du unbeabsichtigt und unbemerkt Laktose zu dir nimmst. Die Beschwerden bleiben dann bestehen.
Bei einer Eliminationsdiät kann es deshalb vorkommen, dass du nicht eindeutig herausfindest, ob du Laktose verträgst oder nicht – weil du vielleicht gar nicht gemerkt hast, dass du Laktose zu dir genommen hast. Die Eliminationsdiät ist also keine gesicherte Diagnose.
Wasserstoff-Atemtest
Der Wasserstoff-Atemtest ist die häufigste Diagnosemethode, um eine Laktoseintoleranz festzustellen. Er wird bei der Ärztin oder beim Arzt durchgeführt; in Deutschland wird er von den gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlt. Du trinkst dabei nüchtern eine genau festgesetzte Menge an Laktose. Danach pustest du in regelmäßigen Abständen in ein Gerät. Wenn du laktoseintolerant bist, gelangt die Laktose unverdaut in den Dickdarm und wird dort von Bakterien zu Wasserstoff umgesetzt. Diesen Wasserstoff kann man mithilfe des Geräts im Atem messen.
Leider ist der Wasserstoff-Atemtest nicht hundertprozentig verlässlich: Etwa 10 % der laktoseintoleranten Menschen sind sogenannte Non-Responder: Sie atmen keinen Wasserstoff ab, der Test zeigt nichts an – obwohl sie laktoseintolerant sind.
Blutzuckertest
Der Blutzuckertest gilt als eher ungenau.
Eine weitere Möglichkeit, um eine Laktoseintoleranz festzustellen, ist ein Blutzuckertest. Auch dieser Test wird in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Du trinkst dabei eine Lösung mit einer bestimmten Menge Laktose. Die vorhandene Laktase in deinem Körper zerlegt die Laktose in die Einzelbestandteile, nämlich Glukose und Galaktose. Die Glukose gelangt ins Blut und kann dort gemessen werden.
Wenn bei diesem Test der Glukosewert kaum ansteigt, ist das ein Hinweis auf eine Laktoseintoleranz: Der Körper kann nicht genug Laktase herstellen, um die Laktose in Glukose und Galaktose aufzuspalten. Es gelangt also keine oder nur wenig Glukose ins Blut.
Gentest
Bei einem Gentest wird Blut oder ein Abstrich der Mundschleimhaut untersucht und festgestellt, ob ein genetischer Defekt der Laktase, also eine primäre Laktoseintoleranz, vorliegt. Der Test ist...
Erscheint lt. Verlag | 23.2.2023 |
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Verlagsort | Hannover |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Ernährung / Diät / Fasten |
Schlagworte | Ernährungsumstellung • Laktosefreie Ernährung • laktosefreies Backen • laktosefreies Zutaten • laktosefrei süßigkeiten • Laktoseintoleranz |
ISBN-10 | 3-8426-3147-2 / 3842631472 |
ISBN-13 | 978-3-8426-3147-2 / 9783842631472 |
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