Unbekannte Naturkräfte (eBook)

Einführung

VORBLICK

Vor langer Zeit, im Jahr 1865, veröffentlichte ich unter diesem Titel ein hundertfünfzigseitiges Büchlein, das man manchmal noch in den Buchhandlungen findet, das aber nicht mehr nachgedruckt wurde. In dieser kritischen Studie, die ich über die in Paris von den Brüdern Davenport und von den Medien im Allgemeinen erzeugten Phänomene verfasst hatte und die in der Librairie Académique Didier et Cie veröffentlicht wurde, die bereits meine beiden ersten Werke La Pluralité des Mondes habités sowie Les Mondes Imaginaires et les Mondes réels herausgegeben hatte, schrieb ich Folgendes

*

* *

Frankreich hat soeben eine tumultartige Debatte erlebt, die von einem großen Lärm übertönt wurde und aus der keine Schlussfolgerungen hervorgegangen sind.

Eine eher laute als kluge Diskussion umhüllte eine ganze Reihe von unerklärten Tatsachen und umhüllte sie so umfassend, dass sie, anstatt das Problem zu klären, nur dazu diente, es unter einer dicken Finsternis zu begraben.

Diejenigen, die in diesem Gerichtssaal am lautesten schrien, waren genau diejenigen, die am wenigsten über den Fall wussten. Daher war es ein sehr amüsanter Anblick, wie sie sich abmühten und auf Geister losgingen. Meister Panurge hat bestimmt gelacht.

So dass wir heute etwas weniger über das strittige Thema wissen als zu Beginn der Debatte.

Aber während des Handgemenges gab es gute alte Zuschauer, die auf den nahegelegenen Höhen saßen und die kleinen Körpergriffe betrachteten, die ernst und still waren, manchmal lächelten und nicht weniger dachten.

Ich werde sagen, auf welchen Wert sich das Urteil derjenigen stützt, die nicht so unvorsichtig die Unmöglichkeit der verurteilten Tatsachen aussprechen und ihre Stimmen nicht in den Chor der herrschenden Leugnung einstimmen.

Ich kann mir die Konsequenzen einer solchen Offenheit nicht verhehlen. Es ist sehr kühn, im Namen der positiven Wissenschaft die MÖGLICHKEIT der (fälschlicherweise) als übernatürlich bezeichneten Tatsachen zu behaupten und als Vorkämpfer einer scheinbar absurden, lächerlichen und gefährlichen Sache zu schweigen, wenn die erklärten Anhänger dieser Sache wenig Autorität in der Wissenschaft haben und wenn ihre berühmten Befürworter es nicht wagen, sich allzu hoch zu bekennen. Da diese Sache jedoch gerade vorübergehend von einer Vielzahl von Journalisten behandelt wurde, deren gewöhnliche Sorgen ganz andere sind als das Studium der Naturkräfte; da von dieser ganzen Menge von Schriftstellern die meisten nichts anderes getan haben, als Fehler auf Fehler, Kindereien auf Extravaganzen zu häufen, und da es aus jeder ihrer Seiten ersichtlich ist (sie mögen mir dieses Geständnis verzeihen!), dass sie nicht nur nicht das erste Wort des Themas kennen, das sie nach ihrer Phantasie zu behandeln glaubten, sondern auch, dass ihr Urteil über diese Reihenfolge von Tatsachen auf keiner Grundlage beruht, halte ich es für nützlich, aus dieser langen Diskussion ein besser begründetes Dokument zu hinterlassen, und ich stelle mich freiwillig tausend Vorwürfen, aus Liebe zur Wahrheit. Es ist nicht so, dass ich mein Urteil für besser halte als das meiner Kollegen, von denen einige in anderer Hinsicht einen hohen Wert haben; es ist einfach so, dass sie mit der Sache nicht vertraut sind, dass sie sich darin verirren, in unbekanntem Land herumirren, selbst die Begriffe durcheinander bringen und längst festgestellte Tatsachen für unmöglich halten; während derjenige, der diese Seiten schreibt, schon seit vielen Jahren mit dem Thema experimentiert und es diskutiert. Und ich spreche hier nicht von historischen Studien.

Obwohl ein altes Sprichwort besagt, dass die Wahrheit nicht immer gut zu sagen ist, bin ich, offen gesagt, so empört über die Überheblichkeit einiger Diskutanten und die Galle, die sie in die Debatte gegossen haben, dass ich nicht zögere, aufzustehen, um klar wie der Tag zu zeigen, dass alle Gründe, die von diesen Schriftstellern angeführt werden und auf denen sie emphatisch ihre Siegesflagge aufgestellt haben, absolut nichts, NICHTS, gegen die Möglichkeit der Tatsachen beweisen, die in der Verbissenheit ihrer Verleugnung verfälscht werden, ohne einen einzigen auszunehmen. Es ist notwendig, ein solches Chaos zu entwirren und, kurz gesagt, das Falsche vom Wahren zu unterscheiden. Veritas! Veritas!

Ich beeile mich, meine Leser in der Einleitung zu diesem Plädoyer darauf hinzuweisen, dass die Davenport-Brüder nicht das Thema, sondern nur der Vorwand sind - so wie sie es im Übrigen auch bei den meisten Diskussionen waren. Es geht hier um die von den beiden Amerikanern erneuerten Tatsachen, um die unerklärlichen Tatsachen, die sie in Herz inszeniert haben, die aber auch schon vor dieser Inszenierung existierten und auch dann noch existieren würden, wenn sie widerlegt würden, - die andere Menschen bereits hervorgebracht haben und noch immer hervorbringen, Mit gleicher Leichtigkeit und unter weitaus besseren Bedingungen, - Tatsachen schließlich, die den Bereich der unbekannten Kräfte bilden, denen man abwechselnd fünf oder sechs Namen gegeben hat, die nichts erklären, - Kräfte, die real sind wie die Anziehungskraft des Planeten und unsichtbar wie sie. Mit diesen Tatsachen befasse ich mich hier. Ob sie von Peter oder Paul hervorgebracht werden, ist für uns nicht von Belang; ob sie von Sosie nachgeahmt oder von Harlekin parodiert werden, ist ebenfalls nicht von Belang. Die Frage ist, ob diese Tatsachen existieren und ob sie in die Kategorie der Handlungen fallen, die durch die bekannten physikalischen Kräfte erklärbar sind.

Wenn ich daran denke, wundere ich mich, dass die große Mehrheit der Menschen noch immer so unwissend über sie ist, obwohl sie seit geraumer Zeit bekannt, erforscht, geschätzt und von all jenen registriert werden, die die Entwicklung der Dinge in den letzten Jahrzehnten unparteiisch verfolgt haben.

Und nicht nur, dass ich nicht für die Brüder Davenport Partei ergreife, ich muss auch hinzufügen, dass ich sie in einer sehr falschen Position sehe. In den Augen der öffentlichen Neugier, die diese okkulten physikalischen Vorgänge, die ein wenig wie Zaubertricks aussehen, auf übernatürliche Vorgänge zurückführt, scheinen sie Hinterlist mit Unverschämtheit zu verbinden. In den Augen des Moralisten, der sich mit unerklärlichen Handlungen befasst, stehen sie auf einer Stufe mit Gauklern, indem sie ihre Fähigkeiten in Geldwert umwandeln. In beiden Fällen liegen sie falsch. Ich verurteile daher sowohl ihren schweren Fehler, über den Kräften zu stehen, deren Instrumente sie sind, als auch den käuflichen Vorteil, den sie aus einer Fähigkeit ziehen, die sie nicht beherrschen und deren Besitz ihnen nicht zusteht. Meiner Meinung nach ist es übertrieben, aus diesen unglücklichen Äußerlichkeiten zu schließen, und es bedeutet, seinem persönlichen Urteilsvermögen zu entsagen, wenn man das Echo der vulgären Stimmen ist, die in die Luft gehen und pfeifen, bevor der Vorhang sich hebt. Nein, ich bin nicht der Anwalt der beiden Brüder und auch nicht der Anwalt ihrer individuellen Sache. Die Menschen treten vor meinen Augen in den Hintergrund. Was ich verteidige, ist die Überlegenheit der Natur über uns: Was ich bekämpfe, ist die stolze Unfähigkeit mancher Menschen.

Meine Herren Spötter, Sie werden hoffentlich so ehrlich sein, mit mir zuzugeben, dass die verschiedenen Gründe, die Sie für die Erklärungen dieser Probleme anführen, nicht so stichhaltig sind, wie sie scheinen. Da Sie nichts entdeckt haben, sind es, geben Sie es unter uns zu, Erklärungen, die nichts erklären.

Ich zweifle nicht daran, dass Sie an dem Punkt der Diskussion, an dem wir uns jetzt befinden, unsere gegenseitigen Rollen ändern werden und dass Sie, indem Sie mich hier stoppen, Ihrerseits zu meinen Verhörern werden.

Aber ich beeile mich, Sie zu warnen. Ich, meine Herren, bin nicht gebildet genug, um diese Geheimnisse zu erklären. Ich verbringe mein Leben in einem abgelegenen Garten, der einer der neun Musen gehört, und in meiner Zuneigung zu diesem schönen Kind habe ich die Umgebung ihres Tempels kaum verlassen. Nur in Abständen, zur Entspannung oder aus Neugierde, habe ich meine Augen von Zeit zu Zeit die Landschaften um ihn herum erkunden lassen. Fragen Sie mich also nicht. Ich gestehe es aufrichtig. Ich kenne die Ursache für diese Phänomene nicht.

Sie sehen, wie wenig Anspruch ich habe. Alles, was ich mit dieser Befragung erreichen wollte, war, dass ich sagen kann:

Sie wissen es nicht.

Und ich auch nicht.

Wenn Sie damit einverstanden sind, können wir uns die Hand reichen. Und wenn Sie gefügig sind, werde ich Ihnen ein kleines Geheimnis anvertrauen.

Im Juni 1776 (nur wenige von uns erinnern sich daran) probierte ein junger Mann von fünfundzwanzig Jahren namens Jouffroy auf dem Doubs ein Dampfschiff aus, das vierzig Fuß lang und sechs Fuß breit war. Schon seit zwei Jahren hatte er die Aufmerksamkeit der Gelehrten auf seine Erfindung gelenkt; seit zwei Jahren...