Eine Entwicklung von schwindelerregendem Ausmaß

Einblick in das, was
die Eingeweihten wahrgenommen haben

Vielleicht wird Ihnen bei diesem Kapitel ein wenig schwindelig werden. Aber ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen, denn es ist äußerst faszinierend zu erfahren, was die Eingeweihten in früheren Zeiten denn nun eigentlich tatsächlich im Hinblick auf die Zukunft beobachtet haben. Besonders bereichernd ist es vor allem auch, diese Erkenntnisse in der klaren, logischen Sprache Rudolf Steiners in uns aufzunehmen.

Ich werde die Essenz der Beobachtungen der Eingeweihten kurz und prägnant beschreiben. Dies tue ich vor allem deshalb, weil auf diese Weise in uns automatisch ein Gefühl des Staunens und der Ehrfurcht aufsteigt: Es ist so großartig, wenn man eine Vorstellung davon bekommt, was die großen Eingeweihten auf hellsichtige Weise beobachtet haben. Durch ihre Beobachtungen erfahren auch wir etwas über den göttlichen Schöpfungsplan – wenn auch nur ein ganz klein wenig. Aber dieser kleine Einblick ist bereits so großartig, dass es jeden berührt, der diese Erkenntnisse mit offenem Herzen annimmt und versucht, sie zu ergründen.

Die Eingeweihten betonten immer wieder, dass genau dieses Gefühl der Ehrfurcht und des Staunens die Grundlage für das Erwachen höherer hellsichtiger Kräfte ist. Sich diesen Erkenntnissen zu widmen, ist das beste Training, um in sich selbst jene höheren Fähigkeiten zur Entfaltung zu bringen, die die großen Eingeweihten besaßen. Zumindest ist dies ein Anfang.

Die sieben Inkarnationen der Erde

Zunächst einmal ist es Fakt, dass die Erde irgendwann sterben und nach einiger Zeit wieder neu geboren werden wird. Schließlich ist sie ein Lebewesen, wie der Mensch auch, und unterliegt daher ebenfalls den Gesetzen von Karma und Reinkarnation. Die Eingeweihten wussten, dass die Erde mindestens sieben Inkarnationen kennt, und dass wir gerade in der vierten Inkarnation der Erde leben. Für viele ist es verwunderlich und schwer vorstellbar, dass die Erde ein Lebewesen ist, das sterben und dann wiedergeboren werden kann, genau wie der Mensch.

Nebenbei bemerkt: Wenn Sie diese Erkenntnis in Ihre Seele aufnehmen und in aller Ruhe durchdenken, wird es auch verständlich, dass die Erde als Lebewesen zur Zeit einen besonderen Übergang erlebt. Er ist vergleichbar mit dem Übergang, den wir im menschlichen Leben als Midlife-Crisis bezeichnen. Viele der Klimaveränderungen, die wir derzeit erleben, hängen mit diesem Übergang zusammen.

Die sieben Inkarnationen der Erde haben jeweils einen eigenen Namen:

• Es begann mit dem Alten Saturn. Auf diesem Planeten wurde zum ersten Mal die Struktur eines physischen Körpers angelegt.
• Darauf folgte die Alte Sonne. Auf diesem Planeten wurde der physische Körper von einem Ätherleib umhüllt.
• Bei der nächsten Inkarnation, dem Alten Mond, wurden diese beiden Körper von einem Astralleib umhüllt, der sie beide durchdrang und transformierte.
• Bei der vierten Inkarnation der Erde, dem jetzigen Planeten Erde, wird das Ich des Menschen in diesen drei Körpern zur Entfaltung kommen. Das heißt, die individuelle Persönlichkeit eines jeden Menschen zeigt sich und erwacht zum Leben. Während dieses Prozesses entstand zunächst das niedere Selbst. Doch in der heutigen Zeit muss sich der Mensch Schritt für Schritt des ersten Keimes des höheren Ichs – auch „Höheres Selbst“ genannt – bewusst werden und es ausbilden.
• Wenn die gegenwärtige Erde schließlich untergegangen sein wird, werden die nächsten drei Inkarnationen der Erde in dieser Abfolge geboren werden: Jupiter, Venus und Vulkan. In diesen drei kommenden Inkarnationen wird der Mensch noch weitere, ganz neue Fähigkeiten erwerben. Wir sehen also, der Mensch ist ein Wesen, das sich ständig weiterentwickelt und immer neue Fähigkeiten ausbaut.

Die sieben Zeitalter

Aber das ist noch nicht alles. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die gegenwärtige Erde richten, sehen wir, dass sie in ihrer Entwicklung sieben Hauptzeitalter durchläuft. Vier dieser Zeitalter haben wir inzwischen bereits durchlaufen. Wir leben jetzt im fünften Zeitalter, das als „post-atlantisches Zeitalter“ bezeichnet wird.

Allein an diesem Namen kann man schon ablesen, dass die vorangegangene Ära – das vierte Zeitalter – „atlantisches Zeitalter“ genannt wird. Es ging etwa 13.000 Jahre vor Christus zu Ende. Dieses Ereignis wird in der Bibel – aber auch in vielen Legenden – als die Sintflut beschrieben. Nach der verheerenden Flut dauerte es lange, bis sich in Asien neue Kulturen herausbildeten und eine neue Entwicklung einsetzte.

Beschäftigt man sich etwas eingehender mit diesen Entwicklungen, so wird deutlich, dass das Lebensende der Erde noch lange nicht gekommen ist, wie manche Schwarzmaler behaupten. Nach dem gegenwärtigen, fünften, post-atlantischen Zeitalter wird es zwei weitere geben (nämlich noch das sechste und das siebente), die jeweils viele Jahrhunderte dauern werden – und wenn die Erde dann schließlich untergegangen ist, werden drei weitere Inkarnationen der Erde folgen, wie wir bereits gesehen haben: Jupiter, Venus und Vulkan. Auf diesen Planeten wird der Mensch seine Entwicklung fortsetzen und neue, bisher unvorstellbare Fähigkeiten entwickeln.5

Die sieben Kulturepochen

Damit sind wir aber mit der Beschreibung der verschiedenen Entwicklungsphasen, die die Erde und die Menschheit durchlaufen haben und noch durchlaufen werden, noch nicht fertig. Denn auch unser gegenwärtiges Zeitalter durchläuft ebenfalls wiederum sieben Perioden. Diese werden als „die sieben Kulturepochen“ bezeichnet und dauern jeweils etwa 2160 Jahre. Vier dieser Kulturepochen liegen inzwischen hinter uns. Das bedeutet, dass wir jetzt in der fünften beziehungsweise der germanisch-angelsächsischen Kulturepoche leben. Diese begann im Jahr 1413 und wird im Jahr 3573 enden. Es liegt also noch eine lange Zukunft vor uns, die wir nun klarer abstecken können:

• Nach dem Untergang der jetzigen Erde wird es drei weitere Inkarnationen von Mutter Erde geben.
• Nach der gegenwärtigen, der fünften post-atlantischen Epoche wird es noch zwei weitere große Epochen geben (die sechste und die siebte), bevor die Erde untergeht, um sich auf ihre nächste Inkarnation vorzubereiten.
• Nach der aktuellen, der fünften, germanisch-angelsächsischen Kulturepoche wird es noch zwei weitere Kulturepochen geben, bevor wir in die nächste (sechste) Epoche übergehen.

Ich selbst habe Jahre gebraucht, bis ich diese Erkenntnisse wirklich zutiefst verinnerlicht hatte. Daher verstehe ich sehr gut, dass Sie als Leser jetzt wahrscheinlich verwirrt sind. Dennoch möchte ich Ihnen diese Erkenntnisse nicht vorenthalten, denn gerade durch sie erhalten Sie ein Gespür dafür, was die großen Eingeweihten zu ihrer Zeit sehen durften, und was Rudolf Steiner im letzten Jahrhundert auf eine neue, zeitgemäße Weise imstande war zu beschreiben.6

Die oben dargestellten Erkenntnisse in Bezug auf die Inkarnationen der Erde, in Bezug auf die Zeitalter, die wir auf der gegenwärtigen Erde durchleben, und in Bezug auf die Kulturepochen, die wir im gegenwärtigen Zeitalter durchlaufen, bilden die Grundlage für die Überlegungen, die ich Ihnen in den folgenden Kapiteln vorstellen möchte.

Diese Erkenntnisse mögen für Sie vielleicht schockierend sein und Ihnen völlig neu erscheinen, doch das sind sie nicht. Denken Sie an Folgendes: Das biblische Buch der Offenbarung des Johannes enthält viele Siebener-Sequenzen: Sieben Briefe, sieben Siegel, sieben Posaunen und sieben Schalen, um nur einige Beispiele zu nennen.

In Anbetracht der obigen Ausführungen sollte Ihnen nun klar sein, was diese bedeuten: Es handelt sich (unter anderem) um bildliche Beschreibungen der sieben Zeitalter und der sieben Kulturepochen, die ich oben erwähnt habe.

Warum ist es wichtig, Einblick in die Zukunft zu nehmen?

Natürlich kann man sich fragen, ob es wirklich so wichtig ist, sich mit den zukünftigen Entwicklungen auf der Erde zu beschäftigen. Schließlich werden wir alle spätestens in hundert Jahren längst in die Geistige Welt zurückgekehrt sein und mit den irdischen Entwicklungen nicht mehr viel zu tun haben. Zumindest denken viele Menschen so darüber.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Frage, ob es sinnvoll ist, sich mit zukünftigen Entwicklungen zu befassen, eigentlich eine egozentrische Frage ist, denn sie berücksichtigt ja nur uns selbst. Schließlich müssen unsere Kinder, Enkelkinder und deren Nachkommen ja in dieser Zukunft leben. Deshalb ist es allein schon um ihretwillen wichtig, dass wir das irdische Leben so gestalten, dass diese Zukunft so gut wie möglich aussieht. Das können wir nur, wenn wir wissen, was diese Zukunft von uns verlangt, und wie wir uns darauf vorbereiten können. Mit anderen Worten: Das Interesse an einer guten Zukunft für unsere (Enkel-)Kinder ist an sich schon ein triftiger Grund, sich damit näher zu befassen.

Aber noch etwas anderes spielt bei der Antwort auf die obige Frage eine Rolle: Wir alle werden nach etwa 700 oder 800 Jahren für ein weiteres Leben auf die Erde zurückkehren. (Zu dieser Regel gibt es viele, viele Ausnahmen, zum Beispiel, dass einige Menschen schon viel früher zurückkehren werden, weil sie zu diesem Zeitpunkt auf der Erde gebraucht werden. Doch dazu später mehr.)7

Wenn wir etwas über die weitere Zukunft auf der Erde wissen, können wir erkennen, in welche Art von Welt und mit...