How-to Bikepack (eBook)

Bikepacking Campingausrüstung

Die schier endlose Auswahl an Camping-Ausrüstung und Zubehör kann am Anfang überfordernd wirken. Aber keine Sorge! Zunächst benötigst du nicht besonders viel. Evtl. kannst du dir einige Basics ausleihen, bevor du dir selbst eine komplette Ausrüstung zusammenstellst.

Beim Camping lernt man andauernd dazu, und so wirst du mit der Zeit eine ganz genaue Vorstellung davon erhalten, was du wirklich benötigst. Wenn die grundlegende Ausrüstung dann steht, kannst du dir Gedanken über Extras machen, mit denen das Camping einfacher und bequemer wird.

Die Grundausstattung für das Campen beim Bikepacking ist zum Glück relativ übersichtlich. Sie besteht aus folgenden Utensilien:

• Wetterschutz (Zelt, Tarp oder Biwaksack)
• Schlafunterlage
• Schlafsack

Wetterschutz

In lauen Sommernächten ist es kein Problem, unter dem freien Himmel zu schlafen. Wenn es jedoch regnet oder die Temperaturen fallen, sollte ein Wetterschutz mit dabei sein.

Egal, ob du ein Zelt, ein Tarp oder einen Biwaksack bevorzugst - die Herausforderung besteht immer darin, zwischen Faktoren wie Gewicht, Packmaß und Komfort abzuwägen.

Zelte

Ein Zelt trägt maßgeblich zum Wohlbefinden beim Schlafen bei. Es schützt vor den Elementen, und viele Bikepacker mögen das geborgene Gefühl, ein Dach über dem Kopf zu haben. Das richtige Bikepacking-Zelt auszuwählen ist bei der Fülle an Modellen jedoch nicht leicht. Nachfolgend findest du die gängigsten Zeltarten im Überblick:

Kuppelzelte

Das Kuppelzelt ist ein echter Allrounder und punktet mit einfachem Aufbau. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier. Im Gegensatz zu Tunnelzelten sind Kuppelzelte freistehend und benötigen nur wenige oder gar keine Heringe zur Befestigung. Daher ist diese Zelt-Art besonders gut für schwierige Untergründe wie z. B. Sand, Felsen oder Schnee geeignet.

In einem Kuppelzelt werden in der Regel 2 bis 3 Gestänge eingesetzt, die diagonal zur Grundfläche verlaufen und sich an der Zeltspitze kreuzen. Durch diese Konstruktion wird eine sehr hohe Windstabilität erzeugt. Da es freistehend ist, lässt sich das Zelt im aufgebauten Zustand am Gestänge anfassen und an eine andere Stelle tragen.

Kuppelzelte Vor- und Nachteile

Tunnelzelte

Das klassische Tunnelzelt wird mit zwei (oder mehr) Gestänge-Bögen aufgestellt, die allerdings nicht wie beim Kuppelzelt von selbst stehen. Um das Zelt richtig zu stabilisieren, ist es notwendig, Abspannleinen am seitlichen Gestänge an der Front und an der Rückseite zu befestigen. Ein Manko: Bei schwierigen Bodenbedingungen kann es problematisch werden, die Abspannleinen im Untergrund zu verankern. Abhilfe schaffen spezielle Heringe, die jedoch das Gesamtgewicht in die Höhe treiben.

Tunnelzelte Vor- und Nachteile

Pyramidenzelte

Pyramiden- oder auch Tipi-Zelte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit beim Ultraleicht-Trekking und Bikepacking. Durch die Verwendung von nur einer Mittelstange, die auch durch den Trekkingstock oder einen Ast ersetzt werden kann, wird das Gewicht stark reduziert. Da diese Zelt-Form nicht selbstständig steht, muss sie an den Seiten mit Heringen fixiert werden, was nicht bei allen Bodenbeschaffenheiten problemlos möglich ist. Das Pyramidenzelt besitzt üblicherweise nur einen Eingang und hat keine Apsis (Vorzelt).

Pyramidenzelte Vor- und Nachteile

Baumzelt/Hängematten-Zelt

Ein Hängemattenzelt ist im Grunde genommen nichts anderes als ein kleines Zelt, das wie eine Hängematte zwischen zwei Bäumen aufgehängt wird. Diese Zelte sind ideal für das Schlafen im Wald. Durch die fehlende Isolierung nach unten kann es bei niedrigen Temperaturen und Wind jedoch ungemütlich kalt werden.

Baumzelte Vor- und Nachteile

Mischformen

Es gibt mittlerweile viele Zelte auf dem Markt, die die Vorteile verschiedener Zelt-Arten kombinieren.

Ein Beispiel dafür stellen sog. Hybride dar: Mischformen zwischen Kuppel- und Tunnelzelten. Diese sind freistehend, sodass du keine Heringe benötigst, um sie auf Spannung zu halten. Zum kuppelförmigen Innenzelt kommt, wie beim Tunnelzelt, ein Bogen, der das Vorzelt vergrößert und so mehr Platz schafft. Gleichzeitig sorgen mehrere sich kreuzende Zeltstangen für Stabilität bei Wind.

Ein gutes Bikepacking-Zelt ist…

…so leicht wie möglich

Je weniger Gewicht du beförderst, desto agiler und komfortabler bist du mit deinem Fahrrad unterwegs. Die Zelte von einst wurden aus schwerem Segeltuch, Holz und Stahl gebaut und waren sehr schwer. Moderne Bikepacking-Zelte hingegen bestehen aus Hightech-Materialien. Sie sind ultraleicht, widerstandsfähig und weisen ein geringes Packmaß auf.

…für jeden Standort geeignet

Beim Campen in der Natur wirst du selten ideale Bedingungen vorfinden, um dein Zelt aufzuschlagen. Lange Touren führen oft durch unterschiedlichste Landschaften. Noch dazu ändert sich das Wetter. Das ideale Bikepacking-Zelt lässt sich nahezu überall aufstellen – egal, ob der Boden eben oder schräg ist, ob du auf Waldboden oder Fels campieren möchtest. Freistehende Zelte erfüllen dieses Kriterium, da sie eine solide, selbsttragende Struktur aus Zeltstangen besitzen und ohne Heringe auskommen.

…schnell aufgebaut

Das Letzte, das du nach einer anstrengenden Etappe tun möchtest, ist es, unnötig viel Zeit mit dem Aufbau deines Zelts zu verbringen. Vor allem dann, wenn die Dunkelheit anbricht oder schlechtes Wetter droht, zählt jede gesparte Minute.

…wasserdicht

Regenfälle lassen sich nie ganz ausschließen: Darum sollte ein Bikepacking-Zelt unbedingt wasserdicht sein. Am wichtigsten ist ein wasserdichter Boden bzw. eine Bodenplane. Außerdem muss sich das Außenzelt nah am Boden befinden, um Spritzwasser abzuhalten. Auskunft über die „Wasserdichtigkeit“ eines Zelts gibt die sog. Wassersäule – wobei die besten Zelte sogar sintflutartigen Regenfällen standhalten.

…gut belüftet

Die richtige Belüftung ist beim Camping entscheidend. Fällt sie nämlich unzureichend aus, kommt es zur Kondensation, und damit zu Feuchtigkeit im Zeltinneren. Gute Bikepacking-Zelte verfügen über einstellbare Belüftungsmöglichkeiten für alle Umstände. Ein doppelwandiges Zelt hat zudem den großen Vorteil, dass bei hohen Temperaturen nur das Innenzelt (Netzgewebe) aufgebaut werden kann. Das sorgt im Sommer für eine angenehme Brise und ausreichend Frischluft.

…groß genug

Bikepacking-Zelte sind leicht und kompakt. Das schränkt ihre Größe ein. Trotzdem sollte dein Zelt so dimensioniert sein, dass du und dein Gepäck problemlos darin Platz finden. Je nach Zelt-Typ- und Maßen können Gegenstände entweder mit ins Zelt genommen oder im Vorzelt (Apsis) verstaut werden.

Tarps

Unter Tarpulins – kurz Tarps...