Ayurveda für zuhause (eBook)
256 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46770-1 (ISBN)
Andreas Hollard, 1974 geboren, arbeitet seit über dreißig Jahren als Koch und seit über zwölf Jahren mit Spezialisierung auf Ayurveda. Grundlage hierfür war 2009/2010 seine Ausbildung zum ganzheitlichen Ayurveda-Koch. Seit 2011 leitet er die Kochschule Ananda in Bad Reichenhall und bietet u.a. ayurvedische Weiterbildungen für Köch*innen und koch-begeisterte Laien an. Sein Schwerpunkt liegt auf der Verbindung der indischen Gesundheitslehre mit den heimischen Kräutern, Gewürzen, Obst und Gemüsen, die er selbst als heimisch-ayurvedisch bezeichnet. Andreas Hollard lebt mit seiner Lebensgefährtin Bettina Edenhuber und seinen beiden Kindern in Bad Reichenhall.
Andreas Hollard, 1974 geboren, arbeitet seit über dreißig Jahren als Koch und seit über zwölf Jahren mit Spezialisierung auf Ayurveda. Grundlage hierfür war 2009/2010 seine Ausbildung zum ganzheitlichen Ayurveda-Koch. Seit 2011 leitet er die Kochschule Ananda in Bad Reichenhall und bietet u.a. ayurvedische Weiterbildungen für Köch*innen und koch-begeisterte Laien an. Sein Schwerpunkt liegt auf der Verbindung der indischen Gesundheitslehre mit den heimischen Kräutern, Gewürzen, Obst und Gemüsen, die er selbst als heimisch-ayurvedisch bezeichnet. Andreas Hollard lebt mit seiner Lebensgefährtin Bettina Edenhuber und seinen beiden Kindern in Bad Reichenhall.
Wir sind Teil der Natur
Dem Ayurveda liegt eine genaue Beobachtung der Natur in all ihren Erscheinungsformen zugrunde. Die Lehre von den fünf Elementen besagt, dass alles, was auf der Erde existiert und lebt, zu unterschiedlichen Anteilen aus diesen Elementen besteht, egal ob Mineralien, Pflanzen, Tiere oder Menschen. Die Eigenschaften dieser fünf Elemente bilden die Basis für das Konzept der drei Doshas, auch Bioenergien genannt, mit denen wir uns in diesem Buch noch eingehend beschäftigen werden.
Die Elemente des Lebens
Die Vorstellung, dass sich alles Leben aus einer begrenzten Anzahl von Grundelementen zusammensetzt, findet sich in vielen Kulturen. Bei den griechischen Philosophen kannte man die Vier-Elemente-Lehre von Wasser, Feuer, Erde und Luft, in der chinesischen Medizin sind es fünf Elemente: Wasser, Erde, Feuer, Metall und Holz. Im Ayurveda unterscheidet man die Elemente Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Jede dieser Lehren ist in sich konsistent. Es sollte uns nicht verwirren, wenn die Elemente kulturell bedingt etwas unterschiedlich definiert werden. Entscheidend ist vielmehr, dass sich aus der Elementen-Lehre auf einfache, logische Weise ableiten lässt, wie das Zusammenspiel von Makrokosmos und Mikrokosmos funktioniert. Mithilfe der Elemente lassen sich sowohl der Mensch – sein Körper, seine Psyche und sein Geist – beschreiben als auch seine Umgebung, die Natur, die Tages- und Jahreszeiten. Doch schauen wir uns zunächst die einzelnen Elemente, wie sie im Ayurveda definiert werden, genauer an. Im Entstehungsmythos in den Upanishaden werden die Elemente folgendermaßen eingeführt:
»Aus dem Atmen ist der Äther entstanden, aus dem Äther der Wind (Luft), aus dem Wind das Feuer, aus dem Feuer das Wasser, aus dem Wasser die Erde, aus der Erde die Pflanzen, aus den Pflanzen die Nahrung, aus der Nahrung der Same, aus dem Samen der Mensch.«
Äther – der Raum, in dem etwas entsteht
Dieses Element – auch als »Raum« bezeichnet – ist für uns am schwersten greifbar. Im Grunde geht es in der Philosophie des Ayurveda darum, dass es für alles Existierende einen Raum braucht, damit es entstehen kann. Im ganz Großen können wir hier an den Weltraum denken. Im Kleinen, Alltäglichen benötigen wir z.B. eine Küche mit all ihren Einrichtungsgegenständen, um kochen zu können. Auf den menschlichen Körper bezogen können wir uns die einzelnen Organe (z.B. den Magen) und sogar jede einzelne Zelle als abgegrenzten Raum vorstellen. In unserem Körper ist der Äther verbunden mit dem Mund beziehungsweise der Stimme, den Ohren und unserem Hörsinn sowie dem Nervensystem.
Haupteigenschaften: leicht, kalt, unsichtbar, weich, durchdringend und allgegenwärtig
Luft – kein Leben ohne Bewegung
Dieses Element und den damit verbundenen Sauerstoff finden wir auf unserer Welt so gut wie überall, wo Leben existiert. Die Luft repräsentiert das Prinzip der Bewegung. Wir Menschen benötigen Sauerstoff, den wir mit der Atmung aufnehmen, für viele wesentliche Körperfunktionen (z.B. für die Funktionen des Gehirns, der Lunge, die Zusammensetzung des Blutes u.v.m.). Luft wird im Ayurveda mit dem Tastsinn assoziiert. Im menschlichen Körper ist dieses Element außerdem mit der Haut und den Händen verbunden.
Haupteigenschaften: immer in Bewegung, sprunghaft, trocken, leicht, subtil
Feuer – Transformation durch Hitze
Dieses Element finden wir in der Wärme der Sonne und des Erdkerns. Im Körper spiegelt es sich in der Körpertemperatur wider sowie in einem sehr wichtigen Aspekt des Ayurveda, dem Verdauungsfeuer (Agni), auf das wir später noch genauer eingehen werden. Das Hauptprinzip des Feuers ist die Transformation. Seine Kraft setzt alle Umwandlungen und Stoffwechselprozesse des Körpers in Gang. Im menschlichen Körper ist das Feuer außerdem eng mit den Augen verbunden, da es Licht für die Wahrnehmung liefert.
Haupteigenschaften: heiß, bewegt, strahlend, hell, trocken, dynamisch, aktiv, scharf, klar
Wasser – immer im Fluss
Aus diesem Element besteht ein Großteil unserer Erde. Es begegnet uns in den Meeren, Flüssen und Seen und im menschlichen Körper unter anderem in den vielfältigen Körperflüssigkeiten vom Blutkreislauf über den Speichel, die Drüsensekrete, die Flüssigkeiten im Rückenmark und im Gehirn bis zu den Gelenkflüssigkeiten. Wasser ist das Transportmedium für Nährstoffe und für den Abtransport von Schlackenstoffen. Das Prinzip des Wassers ist seine Fähigkeit zu fließen. Es kühlt, reinigt und schützt dadurch den Körper. Verbunden ist es außerdem mit der Zunge und unserem Geschmackssinn.
Haupteigenschaften: kühl, feucht, glatt, fließend, stabil, weich
Erde – was uns Halt gibt
Dieses letzte Element enthält die Essenz aus allen anderen Elementen. Es ist das dichteste Element und gibt uns Halt und Struktur. Wenn die Erde zu dominant wird, kann sie die Räume füllen, das Feuer ersticken und das Wasser aufnehmen.
Bezogen auf unseren menschlichen Körper findet sich das Erdelement in unserem Skelett und dem Knochenbau, aber auch in anderen festen Strukturen wie den Zähnen, Knorpeln, Muskeln, Sehnen, Nägeln und Haaren. Außerdem werden unsere Nase und der Geruchssinn der Erde zugeordnet.
Haupteigenschaften: fest, kühl, schwer, grob, dicht, trocken, stabil
Von den Elementen zu den Doshas
Auf dem Wissen über die fünf Elemente basiert die Lehre von den sogenannten Doshas, einem zentralen Konzept der ayurvedischen Medizin, von dem Sie sicher schon gehört haben. Jedes Dosha setzt sich aus zwei Elementen zusammen. Aus den unterschiedlich großen Anteilen der Elemente in einem Dosha ergibt sich dann z.B. die individuelle Konstitution eines Menschen.
Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Dosha: »Das, was aus dem Gleichgewicht kommt.« Die Doshas werden auch als Bioenergien oder Grundkräfte bezeichnet. Mit ihnen wird aber nicht nur der Konstitutionstyp eines Menschen beschrieben, also seine körperlichen Eigenschaften wie sein Körperbau, sein Stoffwechsel, sein Energiezustand, seine Stärken und Schwächen auf körperlicher und psychischer Ebene. Auch in Bezug auf Tages- und Nachtrhythmen, die Jahreszeiten, das Lebensalter, die Nahrungsmittel und Geschmacksrichtungen spielen die Doshas eine entscheidende Rolle, um nur die für uns wichtigsten Beispiele zu nennen.
Kapha: 6 bis 10 Uhr / 18 bis 22 Uhr
Pitta: 10 bis 14 Uhr / 22 bis 2 Uhr
Vata: 2 bis 6 Uhr / 14 bis 18 Uhr
Der zeitliche Rhythmus der Doshas
Die Tageszeiten der Doshas sind wesentlich für einen gesundheitsfördernden Tagesablauf. Deshalb sollten wir uns bei unseren Aufsteh-, Essens-, Arbeits-, Ruhe- und Schlafenszeiten an diesem Rhythmus orientieren. Am frühen Morgen, möglichst vor 6 Uhr, dem Beginn der Kapha-Zeit, sollten wir den Schwung der Vata-Energie nutzen, um aufzustehen. Unsere Hauptmahlzeit verdauen und verwerten wir am besten, wenn wir sie in der Pitta-Zeit zwischen 12 und 14 Uhr einnehmen, weil dann unser Verdauungsfeuer (Agni) am stärksten ist. Und die beste Zeit zum Schlafengehen ist vor 22 Uhr, also noch in der Kapha-Zeit, bevor wir durch die Pitta-Energie ab 22 Uhr wieder unruhiger werden. Darauf werde ich aber bei den einzelnen Doshas und den allgemeinen Empfehlungen zur Lebensführung noch genauer eingehen.
Auch in den Jahreszeiten zeigt sich der Kreislauf der Elemente und der Doshas. Näheres dazu finden Sie ausführlich jeweils in den einzelnen Kapiteln zur Jahreszeiten-Küche.
Die Doshas in der Natur
Auf die Natur bezogen können Sie sich das Zusammenspiel der Bioenergien etwa folgendermaßen vorstellen:
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Die Erde wird feucht durch den Regen (Kapha = Erde + Wasser).
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In diesem Milieu wachsen die Pflanzen durch die Wärme und das Licht der Sonne (Pitta = Wasser + Feuer).
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Der Wind ist notwendig für den erneuten Befruchtungsprozess (Vata = Luft + Äther).
Ist eines der Doshas im Übermaß vorhanden, kommt es im schlimmsten Fall zu Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürren oder Stürme, die die Ernte zerstören.
Die Doshas im Menschen
Wie aber zeigen sich die Doshas konkret im Menschen? Um Ihnen einen bildhaften Eindruck davon zu vermitteln, den Sie sich leicht einprägen können, habe ich jeweils einen Vertreter jedes Doshas in...
Erscheint lt. Verlag | 1.2.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Ernährung / Diät / Fasten |
Schlagworte | Alternative Medizin • alternativ heilen • Andreas Hollard • Ayurveda Buch • Ayurveda Ernährung • Ayurveda Kochbuch • Ayurveda Konstitution • Ayurveda Kur • Ayurveda Rezepte • ayurveda type test • Bayurveda • Detox Entgiftungskur • Dosha • energetisch kochen • Ernährungsberatung • Ernährungsratgeber • ganzheitliche Medizin • Ganzheitlich gesund • Ganzheitlich leben • Gesunde Ernährung • Gesund Essen • heilende Ernährung • Heilende Nahrungsmittel • heimische Zutaten • Jahreszeiten Küche • Kapha • kochen nach Jahreszeiten • Kur Stärkung Immunsystem • Nachhaltige Ernährung • Naturheilkunde • natürlich entschlacken • Natürlich gesund • Natürlich heilen • Pitta • Ratgeber Ernährung • Ratgeber gesunde Ern • Ratgeber Gesunde Ernährung • Ratgeber Gesundheit • regional und saisonal • Rezepte Ayurveda • saisonal essen • Selbstheilung • selbstheilung aktivieren • Selbsttest Ayurveda • Vata |
ISBN-10 | 3-426-46770-4 / 3426467704 |
ISBN-13 | 978-3-426-46770-1 / 9783426467701 |
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Größe: 55,7 MB
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