Auf der Suche nach dem Einzigartigen -  Anand Apurvo

Auf der Suche nach dem Einzigartigen (eBook)

Gurus Mut Therapie Meditation Gesundheit echtes Glück

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
215 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-5623-5 (ISBN)
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Nachfolgendes Buch handelt von Freundschaft. Freundschaft mit mir selbst und der Welt. In vielen Jahren in Wellen verlaufender Selbsterfahrung wird zunehmend klarer, was das bedeutet. Jeden Tag mehr. Es ist aufregend, still, verwunderlich, anstrengend und scheinbar endlos, diese Reise in die Wirklichkeit. Ich beschreibe Therapieausbildungen und deren Auswirkungen im Alltag sowie die Entwicklung der humanistischen Therapien im Laufe der letzten Jahrzehnte. Gebe wichtige Buch- und Gesundheitstipsps. Um neurologisches und spirituelles Wissen so zu präsentieren, dass ihr nicht nach 2 Minuten gelangweilt gähnt, habe ich dieses in meine ungewöhnliche Lebensgeschichte eingebunden.

Geboren in der Mitte von Deutschland. Ausbildungen in Physiotherapie, Traumaheilung, Humanistische Psychologie, Meditationsleiter. Ausbilder in Lomi lomi Massage, Hot Stone Massage, Fußreflexzonenmassage, Mobile Massage auf dem Massagestuhl. Leiter eines Spa Bereiches in einem Nobelhotel. Ehemaliger Discjockey, Weltenbummler, Türsteher.

Leben und Tod


Die Reise auf der Suche nach einem tieferen Sinn in meinem Leben hat früh angefangen. Ein Jahr vor meinem achtzehnten Geburtstag hat mich eine erfahrene Hautärztin untersucht, große Augen bekommen und sofort in eine Fachklinik überwiesen. Hier wird die Diagnose gestellt. Hautkrebs. Malignes Melanom Level Exodus. Kaum Überlebenschance. Schluss, aus, Klappe zu, Affe tot. Zum ersten Mal in meinem Leben wird mir bewusst, dass ich allein bin. Wenn der Tod an deine Tür klopft, bist du allein. Freunde und Freundin hin, Eltern her. Alle Zukunftsträume zerplatzen wie schillernde Seifenblasen. Ich und Nastasja K. in einem sonnendurchfluteten Haus am Meer. Ich werde dem Professor der Klinik vorgeführt. Inmitten eines Schwarmes Assistenzärzten erklärt er trocken und abgeklärt den gefährlichen schwarzen Fleck an meinem Körper. Ich unterbreche seinen Monolog, sehe ihm in die Augen und frage die Frage der Fragen. Werde ich überleben? Mein Herz klopft bis zum Hals. Er sieht mich ruhig an und sagt. »Das kriegen wir schon wieder hin.«

Wie er es sagt, glaube ich ihm. Viele Jahre später erfahre ich von einer Expertin, dass ich so gut wie keine Überlebenschance hatte. Die Fachklinik liegt etliche km von der großen Stadt entfernt. Viele Bäume und Blumen, Vögel singen. Die Patienten haben es gut hier. Die Einwohner der Stadt müssen sich nicht mehr jeden Tag die Gesichtsoperierten mit großen Narben oder anderen Entstellungen anschauen. Einige Patienten haben schon Hausverbot in den umliegenden Cafés und Restaurants. Dies ist eine Fachklinik für Hautkrebs. Tod liegt in der Luft und mit ihm Leben. Die Pfleger sind liebenswerte, eigenwillige Personen, die mich wohltuend undramatisch pflegen. Nach der Operation das Erwachen. Ich bin müde und erschöpft. Es ist Nacht und stockdunkel. Mein erster Gedanke. Jetzt ist es weg, dieses schwarze, gefährliche Dingen auf meinem Bauch. Fühlt sich seltsam erleichternd an. Gleichzeitig bin ich mir selbst etwas fremd. Eine traumatische Reaktion auf die OP. Geduldig lasse ich mir Haare waschen, Verband wechseln usw.

 

 

 

 

 

 

Ein Pfleger schenkt mir einen Famous Faboulos Freak Brother Comic Sammelband, obwohl er genau weiß, dass mich Lachen schmerzt. Ein anderer Pfleger lädt mich auf seine Party ein. Ich werde mit dem Motorrad am Hintereingang abgeholt. Die Ärzte würden in Ohnmacht fallen, wenn sie das wüssten. Dies alles entspannt mich, das Leben geht weiter. Meine Eltern kommen zu Besuch. Hilflosigkeit in ihren Gesichtern und Worten. Jeden Tag schlagen Freunde auf.

Eine wichtige Diagnose steht aus. Die bei der OP mit entfernten Lymphdrüsen werden untersucht. Finden sich dort Metastasen, habe ich ein echtes Problem. Instinktiv beschäftige ich mich nicht mit der Krankheit, lese nicht in Büchern nach. Und doch weiß ich es. Die erlösende Nachricht. Die Lymphdrüsen sind clean.

Ich gehe in den Wald vor der Klinik, es ist Frühling, Bienen summen, Vögel singen, Blumen und Bäume duften. Schlagartig wird mir klar, was es bedeutet, zu leben, für einen Moment verschwinde ich in einem Strudel von Ekstase. Etwas hat sich verändert. Die Welt ist bald wieder wie vorher, doch ich bin es nicht. Etwas hat an meine innere Tür geklopft. Ein Spalt hat sich geöffnet und geht nicht mehr zu. Tage und Wochen vergehen wie im Flug, während ich immer gesünder werde. Ich organisiere eine Party für die Klinik. Abends tanzen am Lagerfeuer mit Gesang und Bier. Gelöste Gesichter und Lachen. Der Tag der Entlassung. Nachbehandlung wird verschrieben. Stärkung des Immunsystems oder so. Von mir aus. Wieder zu Hause. Alles so vertraut und gleichzeitig fremd. Ich bin nicht mehr der Gleiche. Meine Freunde nerven mich mit ihren Problemen und Beschwerden. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie gesund sind, Leben dürfen, mir dagegen schon. Ich werde immer unruhiger. Fange an zu suchen. Mir fehlt etwas. Was ist es? Es ist dringend. Ich habe keine Zeit zu verlieren. In Bioläden und Esoterik Shops schaue ich in Bücher mit den Bildern diverser Gurus. Jede Menge Mystifaxe, die Dir ein goldenes Leben in dieser oder der jenseitigen Welt versprechen. Ich lese stapelweise Philosophie Bücher. Gehe zu Treffen spiritueller Gruppen. Nichts hinterlässt ein relevantes Echo in mir. In diesem Zustand erzählt mir mein bester Freund von einem Mann in Orange, der im Fernsehen interviewt wurde. Ein Sternreporter, zu einem Sektenmitglied mutiert, nachdem er einen Artikel über sie (die Sekte) geschrieben hat. Mein Freund ist beeindruckt. Das passiert selten. Ich werde hellhörig. Ein Buch hat er herausgebracht, dieser Reporter.

Ich muß es haben. Am nächsten Tag ziehe ich los in die nächste größere Stadt. Die großen Buchhandlungen schlagen vor, das Buch zu bestellen. Ich will es aber jetzt sofort. Auf dem Rückweg zur Trampstelle, wo mich immer irgendjemand mit dem Auto mitnimmt, sehe ich eine kleine Bücherei und gehe hinein. Ein Mann steht hinter dem Tresen. Auf meine Frage hin greift er unter den Tisch und legt mir das Buch mit den Worten: »Extra für Sie« auf den Ladentisch. Wir schauen uns in die Augen. Leerer Luftblasenmoment. Dann lachen wir. Das Buch ist orange. Auf der Vorderseite das Bild einer Holzkette auf orangenfarbigem Hintergrund mit einem Bildchen. Auf der Rückseite freundlicher Blick des Reporters. Mit diesem Buch gehe ich sofort in mein kleines Appartement, in dem ich ein paar Monate nach dem Auszug bei meinen Eltern lebe. Er schreibt lebendig und packend, dieser Sternreporter. Dann das erste Zitat von dem indischen Guru, damals Bhagwan genannt. Ich lese zwei Seiten. Fassungslosigkeit. Das habe ich gesucht. Da ist er wieder, der Türspalt. Öffnet sich ein Stückchen mehr. Tränen fließen mir über das Gesicht. Ich fange an zu tanzen. Bin voller Energie. Wundere mich dabei immer weniger über die täglich mehr werdenden Seltsamitäten. Ich will und muss dahin, zu dem Mann, über den in dem Buch geschrieben wird. So schnell wie möglich. Drei Monate später ist es dann so weit. Apartment gekündigt, Plattensammlung und Tonband verkauft. Das Tonband, wegen dem ich meinem Vater an einem besinnlichen Weihnachtstag vor Begeisterung um den Hals gefallen war, das einzige Mal in meinem Leben.In Münster läuft ein Film in den kleinen alternativen Kinos Ashram in Poona. Ein wilder, exotischer Film, der mich elektrisiert. Ich lerne die ersten Sannyasin kennen. Sumalo (Name geändert) sieht aus wie ein Wikinger mit seinem blonden Vollbart, Locken und kräftigen Körperbau. Enorm positive Ausstrahlung, war lange in Poona im Ashram und ist Psychologe. Mit seiner Freundin auf Kurzbesuch, dann wieder zurück nach Indien. Er schenkt mir eine Rosenholzkette. Ich bin schwer beeindruckt.

Das Flugzeug ist voll. Es gibt orangenfarbige Kleckse in dem Gewimmel. Zu Fleisch gewordene Sternreporter Bücher. Scheint so, als wäre ich nicht der Einzige, dem es egal ist, dass Indien eine halbe Weltreise entfernt ist. Neben mir im Flugzeug sitzt ein Psychologiestudent um die dreißig. Freundliches Gesicht, entpuppt sich später als nette Klette.

Die Fahrt mit dem Taxi von Bombay nach Poona ist etwas für lebensmüde oder tödlich gelangweilte Menschen. Sicher aber nichts für sensible und weniger belastbare Personen. Erst recht überhaupt gar nichts für Herzkranke, Infarktgefährdete, Hochschwangere oder nur geringfügig traumatisierte Menschen. Die Inder glauben an Wiedergeburt. Für indische Autofahrer ist die Straße eine endlose Autoscooterbahn, nur dass die Autos keine meterdicke Gummiumrandung schützt. Es wird gedrängelt, gehupt, urplötzlich auf zu enger Straße überholt und immer wieder gehupt. Sogar wenn es keinen Grund dafür gibt, Hupen. Hupen macht Indern Spaß. Vermutlich hält es auch die Unmengen von Schutzengeln bei Laune, die über den Straßen wimmeln. Trotz dieser Armee von Schutzengeln erproben viele Inder ihren Glauben. Zeugnisse dieser Ereignisse säumen überall die Straßen, Unfallwracks und undefinierbares am Straßenrand. Weggeräumt wird hier selten etwas. Wir rasten. Es gibt in einem Wellblechverschlag meinen ersten Chai. Schwarztee mit Milch und Zucker. Indisches Nationalgetränk, wie sich später herausstellt. »You are happy?!« »Geht es Dir gut?!«

Feststellung und Frage zugleich des Teehausbesitzers.

»Yes, very happy!« »Ja, mir geht es sehr gut!«

Das ist mehr als untertrieben. Ich bin ekstatisch und weiß nicht einmal warum.

Trotz langer Autoscooterfahrt mit vorangegangener Flugreise bin ich hellwach, als wir in einem Stück Auto in Poona einrollen. Alle sind glücklich. Ich, der Taxifahrer und die Schutzengel. Indische Städte sind völlig anders als deutsche Städte. Holzfeuer, undefinierbare Gewürze, Dieselgestank. Viele bunte Pflanzen bilden darüber einen Teppich aus exotischem Duft. Dominiert wird das Straßenbild von Rikschas (Motorroller mit Fahrgastkabine und großen Hupen), schweren Lkws (Riesen Hupen) und vielen, vielen Fahrradfahrern (Klingeln und kleine Hupen). Dazwischen tummeln sich viele Kühe, faul herumliegend wie lebende Inseln oder gemächlich dahintrottend.

Kaum aus dem Taxi bin ich umzingelt von sich mir entgegenstreckender Hände.

„Bakschisch, Trinkgeld“, gellt es in meinen Ohren.

Ein Rikschafahrer kommt mir zu Hilfe und ich lerne meine ersten indischen Wörter.

„Cello“. Das heißt, Hau ab! Oder verpiss dich!

Baba heißt hier jeder mit Vornamen. Profimäßig geklärt fuhr die Rikscha weiter Richtung Aschram. Als Aschram bezeichnet man in der indischen Sprache ein klosterähnliches Meditationszentrum. Eine Rikscha ist eine Art Moped mit angebauter Fahrgastkabine. Rikscha fahren ist ähnlich wie Taxi fahren, mit dem Unterschied das es jetzt wesentlich mehr Hindernissen auf der Straße auszuweichen...

Erscheint lt. Verlag 25.7.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-7562-5623-5 / 3756256235
ISBN-13 978-3-7562-5623-5 / 9783756256235
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