Heilsam wie der Ozean. -  Almut Laing

Heilsam wie der Ozean. (eBook)

Der Bestseller einer Frau auf Weltumsegelung. Die Reise meines Lebens. Das Ende meiner Angst.

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
228 Seiten
millemari. (Verlag)
978-3-96706-061-4 (ISBN)
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Almut Laing fasst einen ungewöhnlichen Entschluss, als ihr Mann seine Firma verkauft und nun ohne Perspektive ist. Die Therapeutin und Mutter ist alles andere als eine leidenschaftliche Seglerin und lässt sich trotzdem auf das große Abenteuer Weltumsegelung ein. Ihre Begründung: Die große Chance, endlich all ihren Ängsten zu trotzen - vor allem der einen, großen von der Unumkehrbarkeit ihrer Entscheidungen. Denn nichts anderes ist für sie die Etappe über den Atlantik von Teneriffa bis Barbados - was immer geschieht, Umkehr, ein Zurück, ist nicht möglich. Auf ihrer Reise folgt Almut eisern ihrem Vorsatz. Sie verarbeitet ihre Krebserkrankung, den Tod ihrer Tochter und den Unfall ihres Sohnes. Lernt, allein an Bord, den frisch erworbenen Weltumsegler-Katamaran Fat Cat im engen Hafenbecken zu wenden. Lernt tauchen, auch wenn sie die lauernde Tiefe unter sich fürchtet. Sie erlebt die Weltumsegelung zunächst nicht als Erfüllung eines Traums, der nie der ihre war, sondern vor allem als scheinbar nüchterne Analytikerin und kluge Beobachterin, die nach zahllosen Lektionen nicht umhinkommt, festzustellen: Nichts ist so heilsam wie der Ozean. 'Heilsam wie der Ozean': Das Buch einer unverdrossenen, lebensfrohen und starken Frau, das Mut macht, den eigenen Weg jenseits der Angst zu finden. Ein verblüffendes Buch zum Thema Auszeit auf See. Die Geschichte einer Heilung, die bis heute nachwirkt. Und von Träumen, die unser Leben leiten, bis das Leben selbst mit Macht die Dinge in die Hand nimmt.

In ihrer freien Praxis arbeitete die Autorin jahrzehntelang sowohl in der Paartherapie als auch in der Psycho-Onkologie und Familienaufstellung. Durch den Verkauf der Firma ihres Mannes steht auch sie vor der Entscheidung: Gehen oder bleiben? Beide entscheiden sich für eine Weltumsegelung auf einem Katamaran. Wird Almut Laing die Herausforderungen annehmen und überwinden können, denen sie sich stellt? Ängste, die eigene Erkrankung an Diabetes und Krebs und auch der plötzliche Unfall ihres Sohnes, der ihn querschnittgelähmt zurücklässt sind nur einige der Themen, denen sie sich unterwegs stellen muss, Ein Buch über Mut und Ausdauer und über die Kraft, die das Überwinden der Angst mit sich bringt.

In ihrer freien Praxis arbeitete die Autorin jahrzehntelang sowohl in der Paartherapie als auch in der Psycho-Onkologie und Familienaufstellung. Durch den Verkauf der Firma ihres Mannes steht auch sie vor der Entscheidung: Gehen oder bleiben? Beide entscheiden sich für eine Weltumsegelung auf einem Katamaran. Wird Almut Laing die Herausforderungen annehmen und überwinden können, denen sie sich stellt? Ängste, die eigene Erkrankung an Diabetes und Krebs und auch der plötzliche Unfall ihres Sohnes, der ihn querschnittgelähmt zurücklässt sind nur einige der Themen, denen sie sich unterwegs stellen muss, Ein Buch über Mut und Ausdauer und über die Kraft, die das Überwinden der Angst mit sich bringt.

Heilsam wie der Ozean.
Der Atlantik: Mein Leben im Kielwasser.
Johannes: Eine ungeplante Etappe.
Pazifik: Zur Ruhe kommen.
Am Wendepunkt: Honolulu.
Auf der „Rückreise“.
Die nicht vollendete Runde.

Impressum.
Fürs Bücherschapp: Mehr von millemari.

Vorbereitung


 

 

 

M

ein Mann sitzt mir gedankenverloren beim Abendessen gegenüber. „Was mache ich eigentlich weiter mit meinem Leben?“ Er hat vor Kurzem seine Firma verkauft. Alles, wofür er ein Leben lang gearbeitet hat, ist nun in anderen Händen und seine sind leer. Ohne nachzudenken, höre ich mich sagen: „Wenn du deinen Traum von der Weltumsegelung noch träumst, lass es uns jetzt tun. Mit 70 bin ich nicht mehr dabei.“ Ich bin sowohl ein bisschen über meine Aussage als auch über das Tempo erschrocken, mit dem Oliver auf diesen Satz hin in Fahrt kommt. Es dauert nicht mal zwei Tage, bis er beginnt, die Möglichkeiten für den Erwerb eines geeigneten Bootes zu eruieren.

Was ich da, ohne zu überlegen, von mir gab, musste ganz tief aus dem Bauch gekommen sein. Warum will ich das machen? Warum will ausgerechnet ich, die ich noch nie ein ausgeprägter Wassermensch war, über die Ozeane dieser Welt reisen und sporne meinen Mann sogar noch dazu an? Ich bin mir klar darüber, dass ich ebenso gut mit dem Fahrrad um die Welt radeln könnte. Mir ist eine Weltumsegelung aber auch recht, entspricht sie doch den Träumen des Mannes, den ich liebe.

Wir haben beide mehrere Gründe, warum wir uns auf diesen Weg machen wollen. Uns beiden gemeinsam ist, dass wir über viele Jahre fast mehr als menschenmöglich gearbeitet haben. Oliver hat 30 Jahre lang das Familienunternehmen geführt, am Leben gehalten und den Arbeitsplatz für seine Mitarbeiter gesichert. Auf einen wirklich grünen Zweig, der ihm erlaubt hätte, selbst weniger zu arbeiten und mehr zu delegieren, ist er dabei nie gekommen. Geld war immer knapp und er war üblicherweise der Letzte, dessen Gehalt ausbezahlt wurde. Oliver war oft im Ausland unterwegs, hatte dabei aber keinerlei Freiraum. Alles, was er sah, waren Firmen, Flughäfen und Hotels. Da über all die Jahre stets der drohende Konkurs seiner Firma im Raum stand, war meine Praxis für unser Auskommen das Back-up. Daher habe auch ich über alle Maßen viel gearbeitet. Im Jahr 1999 starb unsere Tochter bei einem Autounfall. Wir brauchten zehn Jahre, um zu heilen, diese Jahre waren dadurch doppelt anstrengend. Zum Zeitpunkt des Firmenverkaufs sind wir beide bis ins Mark erschöpft. Doch zum ersten Mal seit Jahren eröffnet sich uns jetzt die Möglichkeit, neu über unser Leben nachzudenken. Wir wissen, dass wir so wie bisher nicht weitermachen können und es auch nicht wollen. Die Vorstellung einer Pause zwischen unserer bisherigen gewohnten Lebensweise und etwas Neuem, das zu diesem Zeitpunkt völlig undefiniert ist, gefällt uns beiden gut.

Wir sind beide gut in unseren Berufen: Oliver als Physiker und ich als Psychologin. Wie es in jedem Leben normal ist, hat sich für uns im Lauf der Jahre eine gut definierte Komfortzone entwickelt. Übung, Routine, Souveränität im Tun haben zu einer Art Selbstverständlichkeit und Wohlbefinden geführt. Es ist normal, dabei im Alltag nicht danach zu fragen, wer man jenseits dieser Komfortgrenzen ist. Den angestammten Lebensbereich mit all seinen Aufgaben zu verlassen bedeutet gleichzeitig, besagte Komfortzone ebenfalls zu verlassen.

Wir sind beide neugierig darauf, zu entdecken, wer wir über unseren bisherigen Funktionsmodus hinaus noch sind. Wie ticken wir, wenn wir unangenehmen Gefühlen nicht entkommen können? Wie bekommt es uns, fremd zu sein? Wie gehen wir mit Nicht-Wissen oder Nicht-Können um? Was passiert, wenn wir eine Entscheidung nicht rückgängig machen können? Wenn wir Ja zu dem sagen müssen, was ist? Welche Wirkung hat es auf uns, wenn wir nicht wie gewohnt konsumieren können, was uns gerade einfällt? Wie viel brauchen wir wirklich? Was macht es mit uns, wenn etwas fehlt? Was bedeutet für uns als Paar die ständige Nähe, die sich zwangsläufig beim Leben auf einem Boot ergibt? Wie gehen wir damit um, dass wir uns zu einhundert Prozent aufeinander verlassen müssen? Was bedeutet es, beruflich keine Rolle zu haben, nicht mehr Chef zu sein? Nicht mehr als Helferin gebraucht zu werden? Was heißt es, keine Termine zu haben? Auf einmal in einem Rhythmus zu leben, der nur durch die Elemente und die verschiedenen Tageszeiten strukturiert ist? Wie definieren wir die Größenordnung von Problemen und Herausforderungen, wenn es plötzlich um Leben und Tod gehen kann?

Zu Beginn unserer Suche nach einem geeigneten Boot gibt es nur eine einzige Gewissheit: Wir suchen nach einem Katamaran. Unsere Erfahrungen beim Chartern verschiedener Yachttypen haben uns über die Jahre gezeigt, dass wir beide den Komfort des Katamarans mehr schätzen als die Erfüllung von sportlichem Ehrgeiz, wie es ein Einrumpfboot eher ermöglicht. Es wird uns schnell klar, dass unser Budget für ein neues Boot mit der gewünschten Ausrüstung nicht ausreichen wird. Für uns beginnt eine intensive Zeit der Suche. Wir entwickeln einen täglichen Rhythmus: Wir arbeiten tagsüber und treffen uns abends vor dem Bildschirm, um zu sehen, was es für neue Listings gebrauchter Katamarane gibt.

Was während eines Charterurlaubs von einer Woche in Revieren, in denen wir gewöhnlich nicht mehr als einen Tagestörn vom nächsten Land entfernt waren, nicht so wichtig war, gewinnt bei der Planung einer langen Segelreise enorm an Bedeutung. Wir werden auf die Sicherheit angewiesen sein, die unser Boot uns bietet. Tatsächlich sind ja viele der modernen Katamarane nicht wirklich hochseetauglich gebaut, sondern sie bedienen eher die Bedürfnisse sonnen- und wasserhungriger Urlauber. Unsere Ansprüche an die Sicherheit umfassen die Verarbeitung ebenso wie die Langlebigkeit von Material und Technik. Alles, was mit Navigation und Notfallmanagement zu tun hat, muss verlässlich und auf dem neuesten Stand sein. Dann soll unser Boot natürlich bequem sein. Es wird für die nächsten Jahre unser Lebensraum sein und, so viel wissen wir inzwischen, wir werden deutlich mehr Zeit vor Anker verbringen als unter Segeln.

Die täglichen Abläufe des Haushalts sollen dann ohne Umstände möglich sein. Das reicht vom Waschen der Wäsche über den Umgang mit Lebensmitteln bis zur Körperpflege. Dazu gehört auch die Unterbringung von Gästen, ohne dass sie uns beengen und dadurch schnell auf die Nerven fallen könnten. Und, last but not least: Wir wollen ein Maximum an Spaß beim Segeln haben. Das heißt, das Boot sollte eine gewisse Geschwindigkeit und Wendigkeit haben und gut Höhe laufen und damit Kurs halten und Strecken bewältigen können.

Unsere praktische Suche führt uns von der Türkei über Florida nach Portugal und in den Süden Frankreichs, wo wir schließlich einen 47 Fuß großen Segelkatamaran der Marke Lagoon kaufen, der fortan den Namen Fat Cat trägt.

Die nächsten eineinhalb Jahre verbringen wir damit, uns theoretisch und faktisch mit dem auszurüsten, was wir vermutlich brauchen werden. Beide bringen wir so gut wie keine Ahnung von der Ausrüstung eines Bootes mit. Oliver hat seit seiner Jugend zwar viel Erfahrung im Regattasport gesammelt und ist daher sicherlich ein fähiger Segler, wenn es um kleine Katamarane geht. Seine Hochseeerfahrung ist hingegen gleich null, haben wir uns doch viele Jahre lang aus Geld- und Zeitmangel auf kürzere Charterurlaube in küstennahen Revieren beschränkt. Insofern weiß er zwar, was er als Skipper tut, hat jedoch keine Erfahrung auf der Langstrecke, geschweige denn in kritischen Situationen mitten auf dem Ozean.

Und ich? Ich bin eine erfahrene und begeisterte Mitseglerin, die bei jedem Wetter ein gutes Essen auf den Tisch zaubern kann, sonst aber komplett ahnungslos ist. Ich beginne bei null, indem ich zunächst den Segelschein absolviere. Ich lerne, wie man ohne hochgezüchtete elektronische Geräte navigiert, was die unendliche Menge von Seezeichen bedeutet, denen man auf der Welt begegnen kann, welches Boot Vorfahrt hat, wenn es eng wird, wie man einen Tampen oder ein Segel repariert und dergleichen mehr. Es ist uns beiden klar, dass eine solche Reise zu zweit bedeutet, dass jeder von uns alles können muss, um notfalls uns und unser Boot sicher in den nächsten Hafen zu bringen.

Oliver absolviert den Funk- und den Pyrotechnikschein. Wir besuchen einen Kurs für die wichtigsten medizinischen Interventionen auf See, bei dem wir zum Beispiel an einem Schweinefuß das chirurgische Nähen einer Fleischwunde üben. Wir lernen auch, dass wir gut daran tun, eine ausreichend sortierte Bordapotheke zusammenzustellen und mitzunehmen. Wir lassen uns darüber beraten, welche Versicherungen wir brauchen und wofür diese nicht geradestehen. Wir studieren Wettercharts und Strömungskarten und entwickeln daraus vorläufige Kurse und Zeitpläne für unseren Törn um die Welt.

Ich suche mir Informationen über die Proviantierung für Passagen, denke über Haltbarmachen und Lagerung von Lebensmitteln nach, lerne Brotbacken und informiere mich über Schädlingsvermeidung und -bekämpfung.

Ich plane so genau wie möglich meine Ausrüstung und Medikation für alle nur denkbaren Fälle, denn ich bin Diabetikerin und ich weiß, dass mein Leben davon abhängt, mit allem gut versorgt zu sein: eine Insulin-Ersatzpumpe, Insulinkatheter und -kartuschen, Blutzuckerteststreifen, Batterien und Ähnliches für mehr als ein Jahr. Die Erlaubnis, zu jeder Tages- und Nachtzeit meinen Arzt anzurufen, falls ich nicht weiterwissen sollte. Die Zusage vom Apotheker meines Vertrauens, dass er im Notfall alles, was ich brauche, egal wohin verschicken wird. Wir statten uns mit Schwerwetterkleidung aus. Wir kaufen zwei Klappfahrräder, die an Bord leicht unterzubringen sind und für unsere Bewegungsfreiheit bei Landgängen sorgen sollen.

Die Ausstattung unseres Schiffes ist eine weitere und natürlich überlebenswichtige Aufgabe. Wir haben den Katamaran gebraucht...

Erscheint lt. Verlag 10.7.2022
Verlagsort Iffeldorf
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
Reisen Reiseberichte
Schlagworte 2. Lebenshälfte • 888 Buchten • 888 Häfen • Abenteuer • aussteigen • Aussteiger • Auszeit • Barfussroute • barfußroute • beständig • Erdmann • Flaute • Karibik • Katamaran • Krebs • Ozean • Paartherapie • Psychologie • Querschnittlähmung • Sabbatical • Segelboot • Segeln • Sturm • Sturmsegeln • Törnführer • Weltreise • Weltumsegelung
ISBN-10 3-96706-061-6 / 3967060616
ISBN-13 978-3-96706-061-4 / 9783967060614
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