Mein magisches Jahr (eBook)

Mit Jahreskreisfesten, Ritualen und Rezepten durch die Monate

(Autor)

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2022 | 2. Auflage
148 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-9864-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mein magisches Jahr -  Peter Timm
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In der modernen heidnischen Kultur geht es bunt zu. Es gibt zahllose Interpretationen der Wurzeln der Jahreskreisfeste, wie und vor allem wann man sie heute feiert. Es kann daher schwierig sein, den für sich besten Weg zu finden. Auch ich habe diese Reise hinter mir und mit den Jahren hat sich eine gewisse Routine gebildet, wie ich magisch durch das Kalenderjahr schreite und die Feste feiere; die Zeiten nutze. Ich habe dies alles zusammengetragen und möchte es mit dir teilen, um dir einen individuellen Orientierungspunkt oder neue Inspiration zu bieten.

Magie, Spuk und Hexenkunst begleiten mich nahezu schon mein ganzes Leben. Daneben hat sich auch meine Leidenschaft für Naturheilkunde und die Salbenküche entwickelt. Ich liebe es, altes und neues Wissen miteinander zu verbinden und betrachte die Wissenschaft nicht als Gegenspieler zur Magie. Meine Erfahrungen auf diesem Weg möchte ich nun mit interessierten Menschen teilen.

März


Der März steht ganz im Zeichen des Frühlingserwachens. Sein Name geht auf den römischen Gott des Krieges Mars zurück. Doch hat der März im Jahreskreis wenig mit Krieg oder Kampf zu tun, am ehesten noch mit Aufbruch. Im Altdeutschen trägt er den Namen Lenz, was aus dem Westgermanischen "langa-tīn" kommt und länger werdender Tag bedeutet.

Mit dem März kommt auch der Frühlings-beginn. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf, der Frost zieht sich langsam zurück und das Tauwasser füllt kleine Bäche auf. Auch in uns selbst ist das Erwachen zu spüren. Die dunkle Jahreszeit liegt nun so gut wie hinter uns und mit der steigenden Sonne erwacht der Tatendrang. Im Garten und im Wald gibt es viel zu entdecken. Die Frühblüher beleben mit ihrer Farbenpracht, Leben liegt in der Frühlingsluft und viele Knospen sind zu erspähen.

Auch die ersten Kräuter erwachen und in meinem Garten sind Melisse und Fenchel die ersten, deren Triebe ihre Köpfchen emporrecken. Gestärkt von dieser natürlichen Kraft erwacht auch der letzte Lebensgeist und mich packt die Lust, aktiv zu werden. Im Garten wird einiges vorbereitet, trockenes Gras und Gestrüpp aus dem Vorjahr entfernt damit die Kräuter Platz zum Austreiben haben und auch der materielle Frühjahrsputz ist nun fällig. Dabei darf natürlich auch die energetische Reinigung nicht zu kurz kommen. Mit dem Hexenbesen wird das Haus gekehrt. In jedem Raum stets von außen zur Mitte und dann zur Tür hinaus fegen. Auch die ersten Projekte können nun begonnen werden. Es gibt Neues zu schöpfen: Kerzen, Amulette und natürlich die Vorbereitungen für das nächste Fest im Jahreskreis zur ersten Tagundnachtgleiche des Jahres: Ostara.

Der Ursprung von Ostara liegt recht im Verborgenen. Historisch ist kein Fest der Kelten gesichert. Als Vorlage diente vermutlich das schottische Frühlingsfest für den heutigen Paganismus. Als Äquinoktium ist dieser Tag heute jedoch nicht mehr aus dem Jahreskreis wegzudenken. Der Name geht auf eine angenommene Frühlingsgöttin des gleichen Namens zurück. Auch ein Bezug zur angelsächsischen Göttin Eastre wird angenommen.

Ostara ist ein Fest des Frühlings und des Lichtes. Die Tagundnachtgleiche bedeutet, dass das Licht die Dunkelheit nun endgültig eingeholt hat und übertrumpfen wird. Die Tage werden nun länger als die Nächte. Gefeiert wird Ostara zur astronomischen Tagundnachtgleiche, welche zumeist auf den

20. oder den 21. März fällt. Das Haus wird mit frischem Grün geschmückt. Es ist Brauch, Birkenzweige zu schneiden und zu Hause in die Vase zustellen.

Für mich persönlich ist zu Ostara jedoch ein anderer Aspekt der Mittelpunkt – das Gleichgewicht. Tag und Nacht sind gleich lang, Licht und Dunkelheit wiegen gleichauf als gleichberechtigte Teile des Ganzen. Balance und Ausgleich sind in all meinem magischen Wirken und Denken sehr wichtig. Gerade in der heutigen Zeit und durch den Einfluss der New-Age-Esoterik scheint die Notwendigkeit des Gleichgewichtes in Vergessenheit zu geraten und das Gesetz der Anziehung steht in einem irreführenden Kontext. Die Menschen sind stets darauf ausgerichtet, nur das Licht zu suchen, nur Liebe zu verbreiten und das Dunkel und das Negative zu bannen. Dabei haben Finsternis und Negativität in dieser Welt die gleiche Daseinsberechtigung wie ihr Gegenpol. Das Gesetz der Anziehung wird heute so definiert, dass man das zurückbekommt, was man aussendet oder ausstrahlt. Das mag für die menschliche Moral gelten – zu wem ich gut bin, der wird auch mir Gutes tun oder eher dazu bereit sein. Aber in der Energie und den Kräften ist dies nicht so. Alles in unserem Kosmos folgt zuerst dem Gesetz des Ausgleiches, des Gleichgewichtes. Positiv und negativ ziehen sich an und gleichen sich aus, stark und schwach vermischen sich und schaffen ein Gleichgewicht. Der Wind entsteht nach diesem Prinzip, die Anzahl der negativ geladenen Elektronen eines Atoms korrespondiert mit der Anzahl der positiv geladenen Protonen in seinem Kern, Elektron und Positron nullifizieren einander. Liegt ein Gleichgewicht nicht vor, wirken die Gesetze darauf hin und den Ausgleich spüren wir – zum Beispiel als den Wind, als Strömungen, als Veränderung. Und so gibt es viele spirituelle Menschen, die auf Biegen und Brechen ein nur positives Leben führen wollen und doch immer wieder von Schicksalsschlägen getroffen werden oder Auseinandersetzungen mit besonders negativen Menschen haben und dennoch unerschütterlich in ihrer fast schon klischeehaften "Licht und Liebe"-Haltung verharren. Ein Übermaß an Positivität zieht zwangsläufig Negativität an. Die Kräfte streben nach Ausgleich. Und so haben auch Dunkelheit und Negatives ihren angestammten Platz in meinem Leben. Zu der Tagundnachtgleiche besinne ich mich auf das Gleichgewicht und bitte darum, auch in diesem Jahr das Geschick zu haben, die Balance zu wahren.

Ein weiterer Aspekt von Ostara ist die Fruchtbarkeit, denn es ist die Zeit der Aussaht und geprägt von der Hoffnung auf eine gute Ernte. Die Anrufung von Fruchtbarkeitsgottheiten ist daher zu Ostara üblich. Häufig nimmt Ceridwen diesen Platz ein. Manche sehen in ihr auch die Entsprechung zu Brigid. Als Symbol der Fruchtbarkeit galten seit jeher das Ei und auch Hasen und Kaninchen; nicht zuletzt, weil letztere dafür bekannt sind, sich rasch zu vermehren. In diesen Sinnbildern liegt vermutlich auch der Ursprung des heutigen Brauches zu Ostern, in welchem der Hase bunte Eier bringt. Und zu Ostara stelle ich ein besonderes Ei auf und erschaffe ein neues, falls das alte ausgedient hat.

Anfertigung goldenes Ei zu Ostara

Um die Symbolik des Eies zu unterstützen, ziert ein goldenes Ei zu Ostara stets meinen Altar. Gold steht hier nicht nur für die Sonne und das Licht, sondern auch für Wohlstand und Fruchtbarkeit.

Hierzu benötigst du ein großes Hühnerei. Am besten beschaffst du dir eines von einem Bauern oder Hühnerhalter in deiner Umgebung. Das Ei wird vorsichtig an der Ober- und Unterseite mit einer Nadel oder dem entsprechenden Eierstecher angestochen. Das Loch in dem Boden wird etwas vergrößert. Vorsicht ist gefragt, damit das Ei nicht zerbricht. Nun werden das Eiweiß und der Dotter ausgeblasen. Dazu führst die Oberseite des Eis zum Mund und bläst kräftig, aber vorsichtig, in die Öffnung. Langsam sollte der Inhalt aus dem Ei gedrückt werden. Manchmal hilft es, mit einem Zahnstocher vorher in dem Ei etwas zu rühren, um das Eigelb zu lockern. Ist alles ausgeblasen, wird das Ei vorsichtig mit Wasser gespült. Fülle es über die größere Öffnung ein und blase es wieder aus.

Das Ei muss nun im Backofen steril gemacht werden. Lasse es dort bei 100 °C gut durchtrocknen. Danach sollte es gefüllt werden. Dazu eigenen sich Wachs, Bastel-Zement oder die weniger umweltfreundliche Variante Kunstharz (Epoxy). Verschließe also die kleinere Öffnung und fülle das Ei. Wenn die Füllung vollständig ausgehärtet ist, geht es an die Dekoration des Eies. Ich nehme hier bewusst die Farbe Gold.

Aber je nach deiner Tradition oder deinem Pantheon kannst du auch eine andere Farbe nehmen. Es eigenen sich goldene Farbe oder Lack oder sogar Blattgold. Ist die Farbe getrocknet (oder der Haftgrund für das Blattgold), wird das Symbol für das Gleichgewicht der Kräfte auf das Ei aufgebracht. Dies ist eine Waage deren Schalen gleich viel wiegen – eine Balance. In den Waagschalen ist zum einen der Mond als Symbol für die Nacht und die Dunkelheit und zum anderen die Sonne als Symbol für den Tag und das Licht. Zusammen symbolisieren sie damit auch die Tagundnachtgleiche. Bei diesem Ei hier auf dem Foto habe ich die Waage mithilfe einer Wasserschiebefolie aufgebracht. Es eigenen sich ebenso Schablonen oder du zeichnest es per Hand auf das Ei, wenn du künstlerisch ausreichend begabt bist. Zu Ostara darf das typische Freudenfeuer oder Osterfeuer natürlich nicht fehlen. Mit Feuerschale auf dem Altar lässt es sich dann mit dem goldenen Ei der Fruchtbarkeit und Balance kombinieren.

Altar

Der Altar im März ist schon wie im Februar stark vom Jahreskreisfest geprägt. Bei mir schmücken ihn das goldene Ei und frisches Grün. Andere Symbole der Fruchtbarkeit oder Statuetten von Fruchtbarkeitsgöttinnen sind ebenfalls eine beliebte Dekoration.

Das karge Auftreten des Winters ist nun endgültig vorbei und es dürfen bunte Steine in Orange, Grün und Violett wirken. Hier eigenen sich Amethyst, Aventurin und Orangencalcit welche gut mit der Farbenpracht der Frühblüher harmonieren. Es ist auch die Zeit, um Rituale mit langfristigen Zielen anzufangen oder die lange Zeit brauchen um zu wirken.

Geräuchert werden kann nun mit allem, was Freude bereitet. Typische Düfte für die Zeit der Toten würde ich jedoch meiden. So sollte zum Beispiel Copal nicht verräuchert werden. Jetzt ist auch der ideale Zeitpunkt, am Haus oder im Garten kleine Opfergaben für die erwachten Naturgeister- und Wesen zu platzieren. Ich habe mir sagen lassen, dass Himbeerlikör mit richtigem Fruchtsaft sehr beliebt sei.

Ritual auf Gedeih und Verderb

Du...

Erscheint lt. Verlag 16.5.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Östliche Weisheit / Alte Kulturen
Schlagworte Heidentum • Hexen • Jahreskreis • Magie • Rituale
ISBN-10 3-7562-9864-7 / 3756298647
ISBN-13 978-3-7562-9864-8 / 9783756298648
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