Praxisbuch Schamanische Krafttiere – Entdecke deine Seelenbegleiter (eBook)

Erste Einblicke und Vorwort

Vorwort

All jenen, die bislang noch nicht mit schamanischen Krafttieren in Berührung gekommen sind, mag ihre Existenz vielleicht erst einmal sehr unwirklich vorkommen. Doch es gibt so viel mehr, als wir zu wissen glauben. Wenn man beginnt, mit Krafttieren bewusst zusammenzuarbeiten, und mit ihnen Verbindung aufnimmt, dann kann man immer wieder sehr lehrreiche und auch spirituell heilsame Erfahrungen machen. Im Laufe der Jahre sind mir persönlich unzählige Krafttiere begegnet. Manche dieser Begegnungen blieben mir besonders in Erinnerung. Ich möchte die folgende zu Beginn dieses Buches mit dir teilen. Sie hat mich tief in meinem Herzen berührt. Und ich finde, sie ist eine sehr schöne Einführung in die Welt der Krafttiere.

Dieses Buch ist für all diejenigen, die ebenfalls Lust darauf haben, sich auf dieses wundersame Abenteuer einzulassen.

Benjamin Maier

Eine besondere Krafttier-Begegnung

Ein sehr kräftiger Schneeleopard stellte sich eines Tages bei mir vor. Er war gleich viel präsenter und näher bei mir als alle anderen Krafttiere, die ich bisher kennenlernen durfte. Seine Stimme war tief und durchdringend. Sie schien aus meinem Inneren selbst zu kommen. Daher war ich gleich etwas skeptisch. Bei solchen Dingen gehörte ich mittlerweile zu den Vorsichtigen. So blieb ich zunächst in einer inneren Beobachter­position, mit Abstand, um zu prüfen, was da genau mit mir geschah. Ich beobachtete diesen Schneeleoparden erst mal eine ganze Weile, um herauszufinden, womit ich es hier genau zu tun hatte.

Bei einer späteren Gelegenheit, in einer tiefen Meditation, kam er wieder ganz nah zu mir. Er lud mich ein, mit ihm zu gehen, und ich folgte ihm. Er meinte, er wolle mich zu einem geheimen Ort bringen. Das machte mich natürlich neugierig. Nach einer kurzen Trance-Reise gelangten wir zu einem Gebirge. Es war recht kalt dort.

Schnee lag auf der Erde und auf den Felsen und ein kühler Wind pfiff hier und da an uns vorbei. Es roch sehr frisch, nach Gebirge. Teilweise spürte ich auch eine Schneeflocke im Gesicht. Wir bezogen kurz Stellung und er prüfte die Gegend.„Dort oben gibt es eine Felsspalte, die nur wenige kennen“, sagte der Schneeleopard zu mir. Er führte mich daraufhin in diese Spalte hinein und aufmerksam an den kantigen Felsen entlang. Es war recht eng dort und ich hatte ein beklemmendes Gefühl. Je weiter wir uns in den Berg hineinwagten, desto stärker schien sich auch das Licht zurückzuziehen. Aber ich gewöhnte mich schnell daran. Während er leise voranschritt, lugte er immer wieder mit einem Auge zu mir nach hinten. Prüfend ging er voran und ich folgte aufmerksam und alarmiert-wach. Ich spürte, dass gleich irgendetwas Eigenartiges geschehen würde. Aber ich war bereit, mich dem zu stellen, was auch immer dort auf mich wartete.

Nach ein paar Minuten öffnete sich die Felsspalte etwas und wir gelangten in eine Art natürlichen Felsenraum. Dort war es noch dunkler als in der Spalte. Denn hier fehlte das Licht von oben. Es schien nur aus der Spalte hinter uns etwas Licht herein. In diesem dunklen Raum befand sich etwas in der Mitte. Etwas, das ich zunächst nicht erkennen konnte. Alles wirkte sehr mystisch und mit einer besonderen Kraft erfüllt. Die Luft war angespannt, so wie ich. Als der Schneeleopard dann dieses Etwas in der Mitte des Raumes ansprach, wurde es für mich sichtbar.

„Hier ruht ein spezieller Trank für Menschen. Er soll demjenigen Macht geben, der sein Geheimnis entschlüsselt“, raunte er mir zu. „Okaaaay“, dachte ich, „was soll das denn?“ Er bemerkte meine leichte Irritation und schaute mich weiter prüfend an. Ich fühlte, wie er mich ganz genau von oben bis unten scannte. Die Zeit schien wie eingefroren. Wir beide warteten irgendwie darauf, dass etwas geschehen würde. Und so verharrten wir einige Momente in dieser seltsamen, regungslosen Stille.

Und dann plötzlich verstand ich, um was es ihm hier ging. Er wollte mich auf die Probe stellen! Ich nahm meine Energie zusammen und erwiderte so gefasst, wie ich es in diesem Moment vermochte: „Solche Versuchungen sind mir bekannt.“ Ich gab ihm zu verstehen, dass ich den Trank ablehnte, und sprach weiter: „Die Macht liegt nicht in irgendeinem Trank, sondern im Bewusstsein selbst.“

Die ganze Szene verwandelte sich schlagartig vor meinen Augen. Sie wirkte nicht mehr so düster und klamm, sondern eher einladend und freundlich. Der Schneeleopard war sehr zufrieden mit mir und deutete auf mein Herz mit den Worten: „Da ist wahre Macht.“

Mein Weg zum Schamanismus und zu den Krafttieren

Für mich stand zu Schulzeiten schon fest, dass ich später einen Beruf haben würde, bei dem es um Heilung, Spiritualität, Lebensweisheit und Philosophie gehen würde. Wenn man mich damals fragte, was ich später beruflich machen möchte, dann meinte ich nur, dass das Leben an sich mein Beruf sein soll. Schon recht früh las ich viele esoterische Bücher und beschäftigte mich mit Meditation und allerlei spirituellen Phänomenen und Fähigkeiten. Ich erinnere mich sehr gut daran, wie ich als Jugendlicher unbedingt die Aura sehen lernen wollte und meinen jüngeren Bruder einspannte, um an ihm zu üben.

Das Thema Krafttiere hingegen hatte mich offen gesagt anfangs nicht aktiv interessiert. Ich habe dieses Phänomen nicht bewusst erforscht. Es kam einfach nach und nach immer näher zu mir, so als hätten die Krafttiere mich gesucht. Meine ersten intensiven Erfahrungen in der Kindheit waren sehr reale Träume, in denen ich Besuch von Krafttieren bekam, die mir nichtalltägliche Dinge zeigten. Diese Träume sind mir heute immer noch sehr präsent. Wölfe und Wale begegneten mir damals besonders oft in meinen Träumen.

Nach meinem Abitur und dem Zivildienst bei einem Naturschutzbund, einer abgebrochenen Heilpraktikerausbildung und einem Semester Philosophiestudium beschloss ich, spirituelle Ausbildungen zu besuchen, um mir selbst einen Beruf aufzubauen, den es so noch nicht gab. Alles andere schien kein Weg für mich zu sein. Was ich damals im Studium und in der Heilpraktikerschule kennenlernte, war sehr verkopft und für mich nicht tiefgehend genug.

Zehn Jahre lang ließ ich mich in diversen spirituellen Bereichen ausbilden und fing recht bald an, selbst Einzelsitzungen anzubieten und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich lernte Techniken, mit denen ich meine außersinnlichen Fähigkeiten gezielt trainieren konnte. Und das tat ich dann auch tagein, tagaus. In einem Seminar ging es darum, zu lernen, wie man channelt. Beim Channeling geht es darum, feinstoffliche Wesenheiten durch sich hindurch sprechen zu lassen. Das hat mich total fasziniert und entsprach voll meinem Naturell. Es ging dabei unter anderem auch da­rum, mit Krafttieren zu kommunizieren. Und so machte ich meine ersten bewussten Schritte in ihre Welt. Ich übte und übte und wurde sehr gut darin. Ich bot dann auch regelmäßig Erlebnis-Abende an, bei denen ich die Krafttier-Begleiter der Teilnehmenden durch mich hindurch sprechen ließ. So konnten sie sich sehr unmittelbar mit ihren Krafttier-Begleitern unterhalten.

Und dann merkte ich nach und nach, dass das, was meinen beruflichen Weg am besten auszudrücken vermochte, der Begriff Schamanismus war. Es begeisterte mich sehr, mit Naturkräften und Naturwesen zusammenzuarbeiten. Die schamanische Geistheilung rückte immer mehr in meinen Fokus. Da Krafttiere geniale schamanische Helfer sind, begann ich, mich immer intensiver mit ihnen zu beschäftigen. Ergänzend dazu legte ich nun meine Heilpraktikerprüfung erfolgreich ab, eröffnete meine Naturheilpraxis und nahm mein Philosophiestudium wieder auf.

Heute bilde ich auch andere darin aus, schamanisch zu arbeiten, unter anderem mit Krafttieren. Die Krafttiere sind mir sehr ans Herz gewachsen, denn sie sind sehr friedvoll, lebensfroh, hilfsbereit und pure Liebe. Ich mag einfach ihre Präsenz.

Über dieses Buch

Ich bin kein theoretischer Schamanismus-Forscher, kein Ethnologe, Religionswissenschaftler oder Soziologe, sondern ein schamanischer Praktiker. So habe ich selbst die Krafttiere nicht aus Büchern kennengelernt oder geschaut, welche Rolle sie in indigenen Kulturen spielen. Ich wollte immer direkt an die Quelle von solchen Phänomenen, die zunächst ungreifbar erscheinen. Ich wollte eigenes Wissen schaffen. Und das geht nur über die eigene Erfahrung.

Sehr schnell bemerkte ich bei dem Thema, dass der Begriff Krafttiere sehr schwammig definiert ist. Das Wort wird für alles Mögliche gebraucht: Es gibt Märchen und Fabeln über Tiere, astrologische Tiere, Brauchtümer mit Tiersymbolen und dann gibt es feinstoffliche Tiergeister, mit denen man sich direkt unterhalten kann, und so weiter. Das alles wird in einen Topf geworfen und keiner scheint genauer zu differenzieren. Ich versuche, dir in diesem Buch einen Überblick über all diese Bereiche zu geben.

Wenn man im Internet recherchiert oder in Esoterikkreisen unterwegs ist, dann scheint jeder sofort zu wissen, um was es bei Krafttieren geht. Fragt man aber genauer nach, sind schnell keine oder nur noch sehr vage Antworten übrig. Ich gebe dir für solche Fälle Tipps, wie du für dich in diesem Dschungel Klarheit schaffen kannst.

Ich persönlich löste dieses Problem, indem ich bei vielen Gelegenheiten meine Fragen direkt an das Krafttier stellte. Zudem begannen irgendwann auch diverse Krafttiere, mich zu lehren. Einige meiner Grundlagentechniken bei der schamanischen Geist-heilung stammen von Krafttieren selbst.

So offenbarte sich mir das Phänomen Krafttier nach und nach auf eine...