7 Fragen, eine Reise um die Welt und das Geheimnis des Glücks (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
168 Seiten
unum, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-8338-8648-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

7 Fragen, eine Reise um die Welt und das Geheimnis des Glücks -  Patrick Kammerer
Systemvoraussetzungen
15,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Raphie (22) und Sebastian (55) zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, befinden sich beide am Tiefpunkt ihres Lebens. Auf der Suche nach dem tieferen Sinn, brechen sie unabhängig voneinander auf eine Reise durch 7 Länder auf. Im Verlauf der Geschichte begegnen sich die beiden durch erstaunliche Fügungen immer wieder und werden zu Gefährten, die sich auf berührende Weise ergänzen. In 7 spirituellen Kurzgeschichten, orientiert an den hermetischen Gesetzen, nimmt der Autor die Leser mit auf eine Reise zu sich selbst. Unter der Sonne Balis, zwischen schneebedeckten Gipfeln Nepals und im Regenwald Kolumbiens erhalten die Leser unterhaltsame und zugleich tiefgreifende Antworten auf die 7 wichtigsten Fragen des Lebens.

Patrick Kammerer alias SEOM ist Musiker, Autor, Redner und spiritueller Lehrer. Er hat bereits zahlreiche Alben veröffentlicht und zwei Bücher geschrieben. Als Sohn eines Heilpraktikers und einer Meditationslehrerin lernte er bereits im Kindesalter meditieren und machte sich schnell mit alltagsnaher Spiritualität vertraut. Als erfolgreicher Musiker ist er bestens in der spirituellen Szene vernetzt. In Social Media folgen im knapp 90.000 Menschen.

Patrick Kammerer alias SEOM ist Musiker, Autor, Redner und spiritueller Lehrer. Er hat bereits zahlreiche Alben veröffentlicht und zwei Bücher geschrieben. Als Sohn eines Heilpraktikers und einer Meditationslehrerin lernte er bereits im Kindesalter meditieren und machte sich schnell mit alltagsnaher Spiritualität vertraut. Als erfolgreicher Musiker ist er bestens in der spirituellen Szene vernetzt. In Social Media folgen im knapp 90.000 Menschen.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Prolog
Bali: Was ist meine Berufung?
Laos: Wie komme ich in Bewegung?
Nepal: Wie finde ich inneren Frieden?
Kolumbien: Wie meistere ich meine Lebenskrise?
Mexiko: Was gibt mir Kraft?
Simbabwe: Wie finde ich meine Freude?
Schweiz: Wie manifestiere ich ein Leben in Fülle?
Epilog
Über den Autor
Zum Weiterlesen und Weiterhören

Warum eigentlich nicht jetzt?


Mit dem Blick auf die glänzende Scheibe in seiner Hand senkte ­Raphael den Kopf. Zum Glück hatte er seinen kleinen Dopaminknopf stets in der Hosentasche. So fühlte er sich verbunden. Aber warum war er dann so einsam? Jedes Mal, wenn er sein Smartphone zückte, reagierte etwas in ihm. Er setzte seine grün-weiße Baseballkappe der Boston Celtics ab und dachte nach.

Sein Handy schenkte ihm Schmerzstopp auf Knopfdruck über den Like-Button, wie eine Medikamentenpumpe. 128 Personen gefiel sein Beitrag. Er hatte 1278 Follower. Wieso fühlte er sich dann so isoliert? Konnte das alles gewesen sein? In so jungen Jahren? Wo war seine kindliche Freude geblieben? Wo der Zauber des Lebens? Er griff nach dem Tabak und dem Gras. Erst mal einen Joint drehen, ging es ihm durch den Kopf.

Er hatte mit 16 Jahren angefangen zu kiffen. Es hatte ganz zögerlich begonnen, mit ein paar Zügen unter Freunden am Wochenende. Doch dann war aus Spaß sehr schnell Sucht geworden. Heute, sechs Jahre später, hatte er das Gefühl, zu alt für seine falschen Entscheidungen zu sein – und zu jung für die geforderte Verantwortung. Seine Gerichtsverhandlung und die Hausdurchsuchungen hatten die Lage nicht gerade verbessert. Er liebte Graffiti. Seine Kunstlehrer hatten zwar stets behauptet, dass seine Schriftzüge keine wirkliche Kunst seien, doch in den praktischen Prüfungen hatte er dennoch mit der Note 1 abgeschlossen. Zeichnen konnte er schon immer gut. Buchstaben ­waren seine Freunde. Er konnte sie zum Fliegen bringen. Diese Welt war bunt. Durch die kunstvoll gestalteten Buchstaben konnte er sich ausdrücken. Dabei merkte er schon immer schnell, dass er etwas Besonderes war. Er hatte seinen Namen erst an den Scheiben von Bushaltestellen hinterlassen, dann an Postkästen und schließlich an Wänden. So hatte er der Welt zeigen können, dass er da war, dass es ihn gab. Als er seine Königsklasse, die fahrenden Ateliers in Form von Eisenbahnwagen, fand, bemerkte er kaum, wie weit er schon gegangen war. Diese fahrenden Leinwände aus Stahl mit seinem Namen auf ihnen waren das Größte für ihn. Er hatte nicht verstehen können, weshalb seine Schwester Flora ihn immer gewarnt hatte.

Heute verstand er es besser. Sicher, es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die zivilen Einheiten der Sonderkommission ihn eines ­Tages festgenommen hatten. Glücklicherweise hatte man ihm nie wirklich etwas nachweisen können. »Mangelnde Beweislast« – seine beiden Lieblingswörter. Letztendlich hatte er einfach sehr großes Glück gehabt. Auf gewisse Art und Weise war er ein Glückskind. Nur fühlte er sich immer schon ein wenig ausgeschlossen. Seine Lehrer hatten ihn einen Träumer genannt, und die meisten jungen Männer in seinem Alter interessierten sich vor allem für Fußball. Seine große Liebe zur Kunst konnten viele Gleichaltrige scheinbar nicht fühlen. Das Gefühl, allein und vom Leben ausgegrenzt zu sein, kannte er schon sehr lange. Er hatte stets den Eindruck, dass er auf etwas warten würde.

Ständig hatte er als Kind gehört, dass er vieles verstehen würde, wenn er erst erwachsen sei. Und nun? Seine Baseballkappe und sein Skateboard lagen neben ihm. Eigentlich wie damals, als er mit zwölf Jahren schon hier gewesen war. Als er zu dieser Zeit die eingewachsene Brücke entdeckt hatte, war sie rasch zu seinem Geheimversteck geworden. Schweigend saß er am Flussufer unter der Fahrbahn und stellte fest, dass er sich noch immer wie ein Kind fühlte. Zumindest genauso orientierungslos.

Diese Brücke schenkte ihm immer schon das Gefühl von Geborgen­heit. Die meisten Bilder an den breiten dunkelgrauen Betonpfeilern hatte er selbst gesprüht, und jedes Mal, wenn ihm das Leben zu kompliziert erschien, kehrte er an diesen Platz zurück. Nun war er wieder einmal an seinem bunten Zufluchtsort. Schon vor zehn Jahren war diese Brücke sein kleines, geheimes Atelier gewesen und zugleich eine Art Kraftort. Seine Heimat, eine auf ihn viel zu spießig wirkende Kleinstadt in Süddeutschland, hatte ihm noch nie viele Möglichkeiten geboten. Doch unter dieser Brücke war er stets für sich gewesen und hatte machen können, was er wollte. Hierher hatten sich selten Erwachsene verirrt. Nun war er theoretisch selbst erwachsen. Wie seltsam.

Wenn das Erwachsensein bedeutete, hatte er sich ziemlich getäuscht. Er hatte früher immer geglaubt, dass es leichter und klarer würde, wenn man erwachsen ist. Doch das Gegenteil schien der Fall zu sein. Noch nie zuvor hatte er so viele Fragen auf dem Herzen gehabt. Er hatte gedacht, Weisheit und Gelassenheit würden mit dem Alter zunehmen. Das Einzige, was zu wachsen schien, war der Druck, dachte er jetzt. Der Druck, seinen Platz finden zu müssen. Die Verantwortung, den richtigen Weg zu wählen, und die Herausforderung, bloß keine Fehler zu machen.

Während er den Tabak und das Gras geübt in der Handfläche vermischte und den Joint sorgfältig drehte, fiel ihm auf, wie routiniert er diesen Vorgang beherrschte. Feuerzeug raus, anzünden, einatmen, kurzer Stopp, ausatmen – Siesta.

Entspannung.

Wirklich? Nein, nicht wirklich. Doch der Moment einer illusorischen Pause. Wenn diese Routine sich auf andere Ebenen übertragen ließe, wäre vieles leichter. Wie oft hatte er sich vorgenommen zu medi­tieren. Seine Schwester Flora erzählte ihm doch so oft davon. Nach ihrer Ausbildung zur Yogalehrerin sprach sie von nichts anderem. Sie schien es geschafft zu haben. Sie war ruhig und klar, bestimmt und harmonisch. Vor einigen Jahren war sie nach Frankfurt gezogen und reiste seitdem um die halbe Welt, um Yoga- und Meditationsseminare zu besuchen. Raphael und Flora sahen sich seit dieser Zeit nur sehr selten. Immer wieder nahm er sich zwar vor, seine Schwester zu besuchen, doch die Bequemlichkeit war stärker. Er zog nachdenklich an seinem Joint und dachte über ihre früheren Gespräche nach. Ab und zu schenkte Flora ihm besondere Gegenstände. Geschenke, die ihm helfen sollten. Ein Meditationskissen, Bücher über Spiritualität, die goldene Klangschale und Palo Santo, das seltsame Holz, mit dem er räuchern sollte. Seine Antwort darauf war immer dieselbe: Für das Räuchern brauche er kein Holz, er habe sein Gras. Ihre Geschenke befanden sich trotzdem in seiner kleinen Einzimmerwohnung. Angelehnt an seinen Plattenspieler auf dem schwarzen Tisch stand die zusammengerollte Yogamatte, und neben dem Graffiti-Blackbook, in dem er Skizzen und Ideen notierte, lag das Dankbarkeitstagebuch von Flora. Schöne Accessoires und zugleich mahnende Erinnerungshilfen. Sie zeigten ihm wenigstens die Option eines anderen Weges auf. Vielleicht hatte er sie deshalb noch nicht weggeworfen. Schon früher hatte Flora ihm immer wieder kleine Andenken geschenkt. Er hatte ihr im Gegenzug zierliche Elefantenfiguren gegeben. Die großen Säugetiere hatte er schon als Kind geliebt.

Das erste Buch, das er von Flora bekommen hatte, war ein Reisenotizbuch. Er sollte darin die Abenteuer, die er auf seinen Reisen erleben würde, festhalten. Als Jugendlicher hatte er so gern um die Welt ziehen wollen. Sogar einen großen Trekkingrucksack hatte er damals von seiner Freundin Theresa geschenkt bekommen. Mittlerweile lebte sie weit entfernt und schien ihren Traum in einem Wildreservat in Afrika zu verwirklichen. Sicherlich sah sie dort sogar Elefanten.

Sie waren schon lange getrennt. Theresa hatte sich auf den Weg nach Simbabwe gemacht – und er? Er entspannte sich lieber oder chillte, wie er es ausdrückte. Wie viel hatte er nur gechillt? Zum ziellosen Zeitvertreib kamen auch noch das Gras, die Bequemlichkeit und später die immer größer werdenden Sorgen dazu. Der Rucksack verstaubte derweil im Keller und das Buch … wo war eigentlich das Reisenotizbuch von Flora? Er hatte es schon viele Jahre nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich war es bei seinem Umzug verloren gegangen. Wenigstens das Dankbarkeitstagebuch hatte er noch. Es war zwar nahezu leer, doch immerhin war es noch in seinem Besitz.

Raphael hatte den Joint fast fertig geraucht und musste lächeln. Wie oft hatte er schon in Floras Dankbarkeitstagebuch schreiben wollen? Sie sagte ihm immer wieder, dass positive Routinen alles verändern. Wieso war der Anfang nur so schwer? Zumindest konnte er die erste Seite des Buches füllen. Vor einem Monat hatte er sich drei Fragen aufgeschrieben.

  •  Wie komme ich in Bewegung?
  •  Was ist meine Berufung?
  •  Wie finde ich meine Freude?

Drei Fragen für ein ganzes Buch. Vielleicht würde seine Zeit ja noch kommen. Vielleicht wartete das Buch nur auf seine Entwicklung, und die Antworten würden zu ihm finden.

Nachdenklich blies er den Rauch des letzten Zuges aus und warf noch einmal einen Blick auf sein Smartphone. 142 Personen gefiel sein Beitrag. Nicht schlecht. Immerhin. Nicht allein – oder doch? Vielleicht sollte er etwas ändern. Flora sagte immer: »Wenn nicht jetzt, wann dann?« Das stimmte eigentlich. Warum eigentlich nicht jetzt? Warum nicht heute? Also gut. Er dachte wieder an das Reisenotizbuch seiner Schwester.

»Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.« Diese Worte des französischen Schriftstellers André Gide hatte Flora damals für ihn als Widmung auf das Vorsatzblatt geschrieben. Er setzte seine grün-weiße Cap der ­Boston Celtics auf und rollte, den Gedanken an Flora nachhängend, mit seinem Skateboard nach Hause. Das Reisenotizbuch ging ihm dabei einfach nicht aus dem Kopf. Während er mit seinem Board in der Hand das Treppenhaus des Mietshauses betrat und in Richtung Keller­treppe blickte, wurde ihm bewusst, dass er schon lange nicht mehr...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2022
Reihe/Serie Spiritualität
unum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebensdeutung
Schlagworte Asien Rundreise • Berufung • Chakra • Energiearbeit • Hermetische Gesetze • Länderkunde • Lebenskrise • meine Persönlichkeit entdecken • mid life crisis • Natur • Naturkunde • Persönlichkeitsentwicklung • Piraten Guerilla Podcast • Reisen • Reise zum Ich • Selbstfindungsreise • SEOM Meditation • Sinn des Lebens • Spiritualität • Spirituelle • spirituelle Geschichte • Südamerika Reiseziele • Weg zum Glück • Weltreise
ISBN-10 3-8338-8648-X / 383388648X
ISBN-13 978-3-8338-8648-5 / 9783833886485
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 6,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychosomatische Beschwerden: Was mir die Signale meines Körpers …

von Hans Lieb; Andreas von Pein

eBook Download (2024)
Trias (Verlag)
22,99
Stress & Spannungen lösen. Das Original-TRE-Übungsprogramm

von Hildegard Nibel; Kathrin Fischer

eBook Download (2024)
Trias (Verlag)
22,99