Vom Zauber der Rauhnächte (eBook)

Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren - Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe
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2022 | 1. Auflage
144 Seiten
Irisiana (Verlag)
978-3-641-29971-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vom Zauber der Rauhnächte -  Vera Griebert-Schröder,  Franziska Muri
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Alte Bräuche neu und individuell leben
Es ist eine geheimnisvolle Zeit, die zwölf Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, auch »Rauhnächte« genannt. Allerlei Bräuche und Erzählungen ranken sich um sie. Dieses Buch bietet neben vielem traditionellem Wissen und spannenden Geschichten vor allem praktische Anleitungen zur persönlichen Anwendung der alten Bräuche. Aber auch Orakel, kreative Rituale und Wunderbares für Kinder befinden sich in diesem zauberhaft illustrierten Rauhnächte-Klassiker. Die aktualisierte Neuausgabe enthält zahlreiche neue Meditationen und Übungen. So wirst du beispielsweise angeregt deine eigene Rauhnacht-Geschichte zu schreiben. Schritt für Schritt lernst du jede der zwölf Rauhnächte mit ihrem ganz besonderem Potenzial kennen und nutzen. Stelle die Weichen für ein kraftvolles, glückliches neues Jahr!
  • Mit zahlreichen Übungen, Orakeln und Ritualen die Kräfte der Rauhnächte für die persönliche Entwicklung nutzen
  • Liebevolle Ausstattung mit Lesebändchen und zauberhaften Illustrationen
  • Die aktualisierte und erweiterte Neuausgabe des Klassikers


Vera Griebert-Schröder arbeitet seit über 30 Jahren als Heilpraktikerin, Therapeutin, Beraterin und Autorin. Ihr Wissen über den traditionellen Schamanismus und die humanistische Psychologie fließt in ihrer Arbeit harmonisch zusammen, um sie in unsere westliche Gedanken- und Gefühlswelt zu bringen. Mit ihrer Arbeit möchte sie einen Beitrag für ein erweitertes Bewusstsein leisten, für eine neue Kultur des lebendigen Miteinanders und der Verbundenheit mit einem größeren Ganzen. Dafür bietet sie Orte der Begegnung, Seminare und Trainings - auch online - an.

Tiefstes Dunkel – und Geburt des Lichts


Rauhnächte, das klingt schaurig und schön zugleich. Sie umfassen die Zeit »zwischen den Jahren«, schließen Weihnachten, Silvester und Neujahr mit ein und enden mit dem 6. Januar, dem Tag, an dem die drei Könige aus dem Morgenland vor dem Jesuskind erschienen. Doch auch in vorchristlichen Jahrhunderten ist diese Zeitspanne bereits als etwas Außergewöhnliches angesehen worden.

Was aber bedeutet das eigentümliche Wort? »Rauh« könnte auf den ersten Blick besagen, dass es in dieser Zeit draußen kalt, nass, unwirtlich, eben rauh ist. Letztlich aber leitet es sich von »rauch« ab und damit ursprünglich von einem Begriff für »behaart, pelzig, von Fell bedeckt«. Unsere Vorfahren bezogen sich dabei auf die Felle, die die Perchten trugen – untrennbar mit den Rauhnächten verbundene, wüste und angsteinflößende Gestalten, die wir uns später noch etwas genauer ansehen werden.

Zugleich bezieht sich »rauch« auf den uralten Brauch, insbesondere in dieser Zeit zwischen den Jahren mit verschiedenen Harzen und Kräutern zu räuchern, um böse Geister zu vertreiben, von denen es gerade in der sogenannten fünften Jahreszeit nur so wimmelt.

Wann genau wird’s rauh?


Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Tage und Nächte denn nun tatsächlich die Rauhnächte sind. In alten Zeiten wurden sie regional unterschiedlich angesetzt, heute handhaben es die Menschen zudem recht individuell, einfach so, wie es sich für sie stimmig anfühlt.

Damit es nicht zu verwirrend wird, beginnen wir gleich mit der Zählweise, die wir auch hier im Buch nutzen.

Von Weihnachten bis Dreikönig

Meist geht man davon aus, dass die Rauhnächte um Mitternacht nach dem Heiligen Abend beginnen und mit dem Null-Uhr-Glockenschlag zum 6. Januar enden. Man zählt dann vom 25. Dezember bis einschließlich 5. Januar zwölf Nächte. Auch wir gehen hier so vor: Die erste Rauhnacht ist also der komplette 25. Dezember, die zweite der 26. Dezember und die zwölfte der 5. Januar, stets von Mitternacht bis Mitternacht (siehe auch Übersicht hier).

Manche zählen auch ausschließlich die Nächte von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung. Jede einzelne Rauhnacht erstreckt sich dann über einen Datumswechsel: Die erste beginnt am Heiligen Abend und endet am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags und so weiter.

Vom Thomastag bis Dreikönig

Nach einer anderen Zählweise beginnen die Rauhnächte bereits am Thomastag, dem 21. Dezember. Dies ist gleichzeitig die Wintersonnenwende und somit der kürzeste Tag des Jahres. Es ist die Hoch-Zeit des Dunkels. Und damit wirklich der perfekte Auftakt für diese Zeit. Auch wenn es rein rechnerisch jetzt schon wieder heller zu werden beginnt, merkt man davon noch lange nichts.

Fängt man früher an zu zählen, ergeben sich natürlich mehr Tage. Will man dennoch von zwölf Tagen beziehungsweise Nächten ausgehen, wird es etwas komplizierter. Man zieht dann beispielsweise die Feiertage und Silvester ab und kommt so wiederum auf diese magische »runde« Zahl.

Aber auch ganz ohne die Zwölf kommt man zuweilen aus, mancherorts beginnt die zauberhafte Zeit bereits am 13. Dezember, in der Nacht der Lucia – der Heiligen, die als »Nikolaus der Frauen« eine Woche nach ihrem männlichen Pendant die Mädchen beschenkte.

Man kann ebenfalls den Brauch finden, 13 Rauhnächte zu begehen, oft vom 24. Dezember an. Sie beziehen sich, wohl aus dem Keltischen stammend, stärker auf den Mondaspekt und entsprechen den 13 Mondmonaten des kommenden Jahres. Dagegen steht jede der zwölf Rauhnächte für einen Sonnenmonat des nächsten Jahres.

Die ganz besonders »anderen« Nächte

Ein paar Rauhnächte stechen aus dem Reigen der üblichen hervor, sie sind mit ganz besonderen Bräuchen verbunden und allesamt auch den meisten Menschen bekannt, die sonst noch nie etwas von den Rauhnächten gehört haben. Je nach Zählweise gehören dazu:

  • Wintersonnenwende, Thomastag, 21. Dezember

  • Die Heilige Nacht vom 24. auf den 25. Dezember

  • Silvester, 31. Dezember

  • Die Drei-Königs-Nacht vom 5. auf den 6. Januar

Vorbereitung: Adventszeit

Eingeleitet werden die Rauhnächte in gewisser Weise bereits von den Adventssonntagen. Der Name kommt vom lateinischen Wort für »Ankunft« – die Christen erwarten die Ankunft, die Geburt von Jesus, letztlich auch sinnbildlich für die Wiedergeburt des Lichts, die im gleichen Zeitraum liegt und auch in vorchristlicher Zeit gefeiert wurde.

Uraltes Wissen, uralte Bräuche


Im Zeitalter von gut geheizten Wohnungen, stets verfügbarer heißer Badewannen und luxuriös gefüllten Kühlschränken mag es uns seltsam erscheinen, von rauhen Nächten zu sprechen, an welche Herleitung des Wortes wir auch denken mögen. Wir sitzen im Warmen, feiern Weihnachten, schlemmen und genießen. Beim Blick oder einem Gang nach draußen allerdings könnte uns auch heute noch bewusst werden, warum sich um diese Zeit so sonderbare Bräuche ranken: Es ist eisig kalt, tief dunkel, Wind und Schneetreiben lassen es zusätzlich ungemütlich werden.

Die Menschen früher, die am Waldrand oder in kleinen Dörfern in einfachen Holzhütten wohnten, unter deren Dächern man den Sturm heulen und die Balken ächzen hörte, waren sehr nah dran am zuweilen schaurigen Getöse der Winternächte. Sie hofften, mit kärglichen Vorräten und einer Feuerstelle, die auch etwas Licht gab, den eisigen Winter zu überdauern. Immer wieder aber fanden sie sich zusätzlich von umherziehenden Räuberbanden oder Heeren bedroht, die brandschatzten, mordeten und plünderten. Eine tatsächlich extrem rauhe Zeit, vor allem im Winter, wo man in den Häusern gewissermaßen festsaß. Die Menschen entwickelten eine Vielzahl an Bräuchen, um diese Zeit schadlos zu überstehen und ihr mit etwas Glück vielleicht sogar ihren ganz eigentümlichen Segen abzugewinnen.

Rational betrachtet mögen wir sagen, dass sie im für uns heute unvorstellbaren Dunkel und Grauen mancher Nächte ängstlich allerlei unheimliche Gestalten und bedrohliche Geister halluziniert haben mögen. Doch wenn wir heute in einer solchen Nacht mal hinaus in die Natur gehen, sind wir uns dann wahrscheinlich trotz unserer Aufgeklärtheit und unserer schützenden Zivilisation gar nicht mehr so sicher, das wirklich einschätzen zu können. Eine tatsächlich unheimliche Stimmung liegt über dem Land – oder ist es eine heilige Stille?

Die Wilde Jagd

Wenn in diesen Nächten der Sturm braust, dann ist es aus mit »heiliger Stille«. Dann, so heißt es, ist Gott Wotan mit seiner Wilden Jagd unterwegs. In der Zeit zwischen den Jahren kommt er auf die Erde und fegt mit seinem Gefolge aus allerlei wüsten Unholden und wilden Tieren über die Lande. Sie fangen verlorene Seelen ein, die sich vor ihnen zu verstecken suchen, so hört und liest man es einerseits. Oder es heißt, sie prüfen die Menschen, strafen und richten sie.

Die historischen Gegebenheiten mit den vielzähligen räubernden Horden werden diese Vorstellung sicherlich mit befruchtet haben. Wenn sich diese finsteren Trupps in der Dämmerung, dunkel gekleidet, mit Gewüte und Geheul den Dörfern näherten, wurden die Menschen von einem grauenvollen Schrecken und blanker Angst heimgesucht – ob irdische oder überirdische Macht, es war eine Übermacht.

Kam sie von himmlischer Seite, war sie Teil der natürlichen Ordnung und damit nicht ausschließlich gefürchtet. Denn Wotans Wilde Jagd brachte den Äckern neue Fruchtbarkeit. Waren er und die Seinen über sie hinweggefegt, war das ein gutes Zeichen für die kommende Saison. So gab es den Brauch, dass als Wilde Jagd oder auch Perchten maskierte Männer während der Rauhnächte auf den Feldern tanzten und stampften, um die Erde zu wecken. So hoch, wie sie dabei sprangen, so hoch würde im nächsten Jahr das Korn wachsen.

Das wilde Grauen schauen

Es gibt viele Berichte von Menschen, die die Wilde Jagd beschreiben. Meist rast sie im Sturm mit den tiefen Wolkenzügen dahin. Dann hört man nur ihr Tosen. Doch mitunter wird sie auch in einzelnen Details geschaut: wiehernde Rosse, bellende Hunde, knallende Peitschen, in Hörner blasende Reiter … Vor allem in der Dämmerung sehen Menschen während der Rauhnächte aber auch grausige Wesen durch ihre Häuser ziehen, leidend, jammernd und bettelnd. Man wird sie, so heißt es dann, am besten wieder los, wenn man keine Angst zeigt, sie zum Gehen auffordert und ihnen ein paar Kupfermünzen mitgibt.

  Abgrenzung vom Dunkel  

Wir leben unter völlig anderen Umständen als unsere Vorfahren, die noch sehr eng mit den Gedanken und Bräuchen um die Wilde Jagd verbunden waren. Und dennoch: Auch heute gibt es diese wilden Kräfte, Urgewalten, Zerstörung und Neubeginn. Wir brauchen nur die Nachrichten anzuschauen oder uns umzusehen, wie viel Streit es in Familien gibt. Jeder muss einen Umgang damit finden. Jetzt könnte eine Zeit sein, sich zu fragen: Wie grenze ich mich vom Dunkel ab? Wo mische ich mich ein und wo gehe ich auf Distanz?

Frau Holle

Die Rauhnächte haben auch ihre weibliche Seite. Und die trägt zuallererst den Namen Holle. Richtig, es geht um die Frau Holle, die jeder aus den Grimm’schen Märchen kennt. Dieses Wesen über den Wolken (oder unten im Brunnen?), das die fleißige Marie mit Gold und die faule Marie mit Pech überschüttet.

Um diese zwei Seiten, das Gute und das Böse, das glänzende, liebliche Gold...

Erscheint lt. Verlag 14.9.2022
Zusatzinfo mit 19 Illustrationen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebensdeutung
Schlagworte 2022 • Achtsamkeit • achtsamkeit buch • Advent • Adventskalender • Bräuche • Dreikönigstag • eBooks • Märchen • Meditation • meditation buch • Motivation • Neuerscheinung • Neujahr • Orakel • Perchten • Positives Denken • Räuchern • Räucherrituale • Rauhnacht • Raunacht • Raunächte • Rituale • Schamanismus • Selbstwert • Silvester • spirituelle Bücher • Weihnachten • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtszeit • Weissagen • Wilde Jagd • Wintersonnenwende
ISBN-10 3-641-29971-3 / 3641299713
ISBN-13 978-3-641-29971-2 / 9783641299712
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