Der Traumpfad - Uraltes Wissen der Aborigines (eBook)

Eine neue Art, die Welt zu sehen und unser Leben zum Besseren zu verändern
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
368 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-29540-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Traumpfad - Uraltes Wissen der Aborigines -  Paul Callaghan
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Die Traumzeit steht im Zentrum der seit Jahrtausenden überlieferten Aborigine-Mythologie. Sie erklärt, wie alles entstanden ist und begründet die Regeln, nach denen die Völker zusammenleben. Paul Callaghan zeigt gemeinsam mit dem Ngemba-Ältesten Onkel Paul Gordon, was wir aus dem uralten Wissen einer der ältesten Kulturen der Welt für unser modernes Leben lernen können. Zahlreiche Übungen und Reflexionsfragen zu Themen wie erfüllenden Beziehungen, Resilienz und Zufriedenheit liefern wertvolle Impulse für die eigene persönliche Entwicklung sowie für ein wertschätzendes Miteinander, in dem Vielfalt anerkannt, akzeptiert und respektiert wird.

Entdecken Sie die Kraft des Geschichtenerzählens, begeben Sie sich auf die Reise zu Ihrem wahren Selbst - und machen Sie die Welt zu einem besseren Ort.

Paul Callaghan ist Aborigine, vom Land des Worimi-Volkes an der Küste von New South Wales nördlich von Newcastle, Australien. Viele Jahre lang war er in leitenden Positionen in Dienstleistungsbereichen wie Bildung, Arbeitsvermittlung und Jugend- und Behindertenhilfe tätig, für Aborigines und Nicht-Aborigines. Schließlich gründete er mit Callaghan Cultural Consultancy sein eigenes Unternehmen, um sich ganz auf das Wohlbefinden der Gemeinschaft und des Einzelnen konzentrieren zu können. Neben seiner Beratungstätigkeit ist er Motivationsredner, Geschichtenerzähler, Tänzer und Autor. Seine Leidenschaft ist der Glaube daran, dass die Macht der Geschichten dazu beitragen kann, eine bessere Welt zu erschaffen.

Einführung


Aus der spirituellen Perspektive der Aborigines wird alles gezeugt. Alle Dinge und Geschöpfe – Bäume, Pflanzen, Insekten, Vögel, Fische, Reptilien, Säugetiere, Felsen – werden schwanger und bringen schließlich etwas zur Welt.

Die Geburt dieses Buches ist das Ergebnis einer 60 000 Jahre langen Schwangerschaft. Es enthält Wissen und Geschichten, die seit über 1800 Generationen immer wieder von Eltern an ihre Kinder weitergegeben werden.

»Na und?«, werden manche von euch jetzt vielleicht denken. »Was nützt mir ein Buch, das auf einer anderen Kultur aus einer anderen Welt beruht, wenn ich immer wieder so viele verschiedene Dinge in meinem Leben unter einen Hut bringen muss? Wenn ich den Anforderungen meiner Arbeit gerecht werden und eine Hypothek abzahlen muss, aber gleichzeitig auch mein Bestes tun möchte, um ein guter Mensch zu sein?«

Um diese Frage zu beantworten, vergiss bitte ein paar Sekunden lang die Gegenwart und stell dir eine Welt ohne Krieg … ohne Verbrechen … ohne Obdachlosigkeit … ohne Hunger … und ohne Armut vor. Eine Welt, in der alle Menschen alles haben, was sie brauchen, um ein langes, erfülltes Leben zu führen und sich dabei wohlzufühlen. Eine Welt mit vielen verschiedenen Sprachen, in der es aber kein Wort für »Hass« gibt, weil »Hass« nicht existiert.

So, jetzt kannst du wieder mit dem Fantasieren aufhören und in die Gegenwart zurückkehren. Glaubst du, dass es so eine Welt wirklich geben kann? Die meisten von euch würden diese Frage wohl verneinen. »Die Geschichte zeigt doch, dass die Menschen einander unmenschlich behandeln; das liegt nun mal in ihrer Natur«, würdet ihr sagen. »Wir beweisen doch schon seit Jahrtausenden immer wieder, dass wir nicht in der Lage sind, warmherzig und liebevoll miteinander umzugehen.«

Ich bin da anderer Meinung. Denn die Aborigines haben sehr, sehr lange in der oben beschriebenen utopischen Welt zusammengelebt. Natürlich gab es auch damals Meinungsverschiedenheiten und Zorn; doch dieses Buch will dir ein Verständnis für die Systeme, Regeln und Verpflichtungen vermitteln, die in der traditionellen Gesellschaft der Aborigines eine wichtige Rolle spielten, und durch die eine Lebensweise entstanden ist, die der analytische Verstand nur schwer akzeptieren kann. Diese traditionelle Welt der Aborigines funktionierte in einer anderen Zeit; doch in diesem Buch werde ich dir zeigen, dass man sich auch in unserer heutigen Welt an traditionellen Werten, Denk- und Vorgehensweisen orientieren kann. Heute vielleicht sogar noch mehr als früher.

In der heutigen Welt gibt es vieles, was uns Freude macht und uns inspiriert. Sonnenauf- oder -untergänge, Regenbögen, schneebedeckte Berge, das Lachen eines Kindes, heißes Wasser, Schokolade und der Duft von Kaffee – all das sind Dinge, die mich ein oder zwei Sekunden lang innerlich aufbauen und beglücken. Und die Möglichkeit, mit einem geliebten Menschen, der weit weg wohnt, per Telefon oder Video in Kontakt zu treten oder sich ins Flugzeug oder Auto zu setzen und ihn zu besuchen, ist ein erstaunlicher Beweis für die Vorteile unseres wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts.

Aber wenn ich die Welt um mich herum betrachte, sehe ich zu viele Gesichter, in die Angst und Stress ihre Spuren gegraben haben – obwohl ich weiß, dass jeder sein Bestes zu geben versucht. Ich sehe zu wenige Gesichter, die innere Ruhe oder Zufriedenheit ausstrahlen. Ich sehe zu viele Menschen, die sich immer nur im Kreis zu drehen scheinen.

Für mich ist die Welt ein magischer Ort, an dem man unendlich viele Kostbarkeiten sehen, hören, berühren, schmecken und riechen kann – selbst an einem dieser vertrackten Tage, an denen nichts richtig zu funktionieren scheint.

Diese Einstellung hatte ich nicht immer. Ich gehörte früher auch einmal zu diesen Gesichtern, aus denen felsenfeste Entschlossenheit sprach, die aber keinen inneren Glanz ausstrahlten.

In den sechzig Jahren, in denen ich das Privileg hatte, auf dieser Erde zu leben, habe ich viele Höhen und Tiefen durchgemacht, so wie sie niemandem erspart bleiben. Wie die meisten Menschen meines Alters habe ich mich durch Krankheiten und familiäre Kümmernisse hindurchgekämpft. Ich habe Rechnungen bezahlt und mir eine berufliche Karriere aufgebaut, eine Familie und schließlich sogar ein eigenes Unternehmen gegründet; und gleichzeitig habe ich mir natürlich auch Mühe gegeben, ein guter Sohn, Bruder, Ehemann, Vater, Freund und Kollege zu sein.

Vor meiner Einweihung in die Kultur der Aborigines war dieser Navigationsprozess für mich viel schwieriger als danach. Denn diese Kultur hat mir ungeheuer viel gegeben; dadurch konnte ich einen Zustand geistigen, körperlichen und seelischen Wohlbefindens erreichen, den ich vorher nie für möglich gehalten hätte. Dieses Buch enthält viele Botschaften und Erkenntnisse, mit deren Hilfe du das auch schaffen kannst.

Ich hatte das große Glück, dieses Buch zusammen mit Paul Gordon (Uncle Paul) schreiben zu dürfen, einem sehr einfühlsamen, großzügigen Menschen von ungeheurer Geduld (die er bei einem Schützling wie mir auch dringend brauchte). Als ich vor vielen Jahren in den Spiegel schaute, hätte ich mir eine solche Zusammenarbeit beim besten Willen noch nicht vorstellen können.

Durch dieses Buch wird dir wieder klar werden, welche Macht Geschichten innewohnt. Das Geschichtenerzählen ist ein wichtiges Fundament der Aborigine-Kultur. Geschichten geben uns Zeit zum Entschleunigen. Geschichten verbinden uns miteinander. Aus Geschichten können wir etwas lernen.

Doch … bevor Uncle Paul und ich dich in die Weisheit unserer Vorfahren einweihen, möchte ich zuerst einmal erzählen, wie ich das Wissen der ältesten noch lebenden Kultur der Welt kennengelernt habe. War es Zufall oder Schicksal? Das kannst du selbst entscheiden, wenn du weiterliest. Ich weiß nur, dass diese Weisheit mein Leben verändert oder vielleicht sogar gerettet hat. Dieses Wissen ist so einfach zu verstehen und doch so tiefgründig, wenn man es auf sein eigenes Leben anwendet. Und es ist für uns alle da: Jeder Mensch kann darüber nachdenken, es in sich aufnehmen und danach leben, wenn er bereit ist, die damit einhergehende Verantwortung zu übernehmen.

Im Alter von 34 Jahren war ich die große australische Erfolgsstory. Ich hatte drei verschiedene Berufsausbildungen, zwei Jobs, zwei Kinder, zwei Autos, ein Haus und war mit der großen Liebe meines Lebens verheiratet. Mein Leben war ein Traum. Trotzdem saß ich an meinem 35. Geburtstag auf einer Treppe meines Büros und weinte. Meine Tränen flossen monatelang. Eine dunkle Wolke aus Angst und Sorgen hatte sich über meine Seele gelegt. Die sorglose, stets geschäftige, unverwüstliche Maske des Draufgängertums, die ich so lange vor mir hergetragen hatte, bekam Risse und fiel schließlich ganz von mir ab. Ich fühlte mich nackt, verletzlich und ausgeliefert.

Der Psychiater diagnostizierte bei mir eine schwere Depression und eine Angstneurose. Ich stellte Nachforschungen über diese unheilverkündenden Fachbegriffe an … und die Dunkelheit, die mich umfing, verdüsterte sich noch um ein paar Nuancen mehr. Meine Recherchen zum Thema »Depressionen« machten mich noch depressiver. Man erklärte mir, dass es keine Heilung dafür gebe und dass meine psychische Erkrankung ein Dauerzustand sei; bestenfalls könnte ich mit der Zeit vielleicht lernen, damit umzugehen.

Eines Tages saß ich am Ufer und dachte: »Das ist der richtige Augenblick, um meinem Leben ein Ende zu machen.« Dieser Gedanke war für mich sehr verlockend. So konnte ich meine Familie am einfachsten von der Last befreien, für jemanden mit einer unheilbaren psychischen Erkrankung sorgen zu müssen. Doch dann kam mir zufällig ein Gedanke, der meinen Selbstmordplänen einen Strich durch die Rechnung machte: »Vielleicht brauche ich ja gar nicht an diese Diagnosen, die die Ärzte mir überzustülpen versuchen, zu glauben. Vielleicht kann ich aus dieser Erfahrung etwas lernen und die Experten Lügen strafen.«

Und so begann mein Heilungsprozess. Als ich tief in mich hineinzuschauen begann, stellte ich fest, dass dort irgendetwas fehlte … etwas Unbestimmtes, nicht Greifbares … schwarze Flecken auf dem Kontinent meiner Seele, die sich vor mir versteckten, wenn ich versuchte, meinen Blick auf sie zu richten. Ich war auf der Suche nach einem persönlichen Sinn für mein Leben: Es musste doch irgendetwas geben, was diese Leere ausfüllte, gegen die bis dahin offenbar kein beruflicher, finanzieller oder sonstiger äußerlicher Erfolg angekommen war.

Ich begann, Bücher zu lesen. Sehr viele Bücher. Bücher über die verschiedenen spirituellen Überzeugungen, die es auf der Welt gibt. Ratgeber. Bücher über psychische Gesundheit. Bücher über die Physiologie unseres Gehirns. Bücher über Glück. Bücher über Depressionen.

Ich suchte Rat bei anderen Menschen – Männergruppen, Meditationsgruppen, Heilern, Psychologen und Psychiatern. Ich praktizierte Yoga, trieb viel Sport, betätigte mich kreativ, spielte auf meiner Gitarre und erlernte die verschiedensten Atemtechniken.

Allmählich wurde mir immer klarer, was in meinem Inneren fehlte. Da flatterte mir zufällig eine Einladung ins Haus, in den australischen Busch zu gehen und etwas über meine Kultur zu lernen.

Diese Einladung war eine große Überraschung für mich. Ich war zwar immer stolz auf mein Aborigine-Erbe gewesen; aber man hatte mir eingeredet, dass diese traditionelle Kultur längst untergegangen sei. Und nun befand ich mich hier im australischen Busch und sollte einen ersten Einblick in unsere uralten...

Erscheint lt. Verlag 22.2.2023
Übersetzer Marion Zerbst
Sprache deutsch
Original-Titel Dreaming Path
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte 2023 • Aboriginal Art • Aborigines Buch • Aborigines Traumzeit • achtsamkeit buch • affirmationen buch • Australien • Australien Kultur • Dankbarkeit • Dreaming Path • eBooks • Marlo Morgan • Mythologie • Neuerscheinung • Persönlichkeitsentwicklung buch • resilienz lernen • Selfcare • spirituelle Bücher • Traumfänger • zufriedenheit buch
ISBN-10 3-641-29540-8 / 3641295408
ISBN-13 978-3-641-29540-0 / 9783641295400
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