Brain Fog - der Nebel im Gehirn (eBook)

Wie Sie ihn in 30 Tagen loswerden, neue Energie finden und Ihre Konzentration verbessern - Eines der häufigsten LONG-COVID-Symptome
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2022 | 1. Auflage
480 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-29196-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Brain Fog - der Nebel im Gehirn -  Sabina Brennan
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Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und das unangenehme Gefühl, nicht mehr klar denken zu können: Viele, auch junge und körperlich gesunde Menschen leiden unter »Brain Fog«, werden aber aufgrund der unklaren Symptomatik von ihrem Arzt oft nicht ernst genommen. Dabei wird uns »Gehirnnebel« als eines der häufigsten Long-Covid-Symptome auch als Gesellschaft zunehmend beschäftigen. Die renommierte Neurowissenschaftlerin Sabina Brennan hat mit diesem Buch den ersten umfassenden Ratgeber zu diesem noch wenig erforschten Krankheitsbild verfasst. Sie beschreibt leicht zugänglich, wie unser Gehirn funktioniert, woher der nebulöse Zustand kommt und wie wir über einfach umzusetzende Strategien in kurzer Zeit wieder zu mehr Klarheit, Energie und Lebensfreude finden.

Dr. Sabina Brennan ist eine renommierte Neurowissenschaftlerin und Gesundheitspsychologin. Sie untersucht schwerpunktmäßig die Risiken für Demenzerkrankungen und weiß, wie wir unser Gehirn im Alter fit halten können. Für ihre herausragenden Leistungen der Wissenschaftskommunikation wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von der Science Foundation Ireland. Sabina Brennan lebt mit ihrer Familie und drei Hunden in Dublin.

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Den Feind kennen: Strategie


Das übergeordnete Ziel dieses Buches ist es, Sie mit den nötigen Mitteln auszustatten, um Brain Fog zu besiegen. Das Wissen, das Ihnen dieses Buch vermittelt, wird dazu beitragen. Bis dahin helfen Ihnen die im Folgenden aufgeführten Strategien, mit Ihren aktuellen Symptomen umzugehen, bis Ihnen alle nötigen Informationen vorliegen, um die auslösenden Faktoren Ihres Gehirnnebels und die geeigneten Maßnahmen zu seiner Überwindung zu bestimmen.

Allgemeine Überlebensstrategien


Sich auf das konzentrieren, was man kann

Sie dürfen niemals vergessen, dass Brain Fog lediglich bestimmte Bereiche der Kognition beeinträchtigt. Durch die Aufgaben und Selbsteinschätzungen in Kapitel 1 erhalten Sie ein eindeutiges Bild Ihrer Symptome und der betroffenen kognitiven Bereiche. Während Ihre Symptome Sie womöglich entkräften, dient das Anlegen eines persönlichen Brain-Fog-Profils dazu, Ihre Stärken kennenzulernen und Ihre Fähigkeiten besser auf die von Ihnen zu erledigenden Aufgaben abzustimmen.

Natürlich ist es frustrierend, wenn Brain Fog uns von der Umsetzung unserer Pläne abhält. Nutzen Sie Ihr Profil dazu, Ihre Pläne so zu gestalten, dass die durch Brain Fog hervorgerufenen Verhaltensmuster berücksichtigt werden. Halten Sie stets einen Plan B bereit, sodass Sie zur Not eine Alternative haben. Nur weil der Gehirnnebel Sie davon abhält, eine Sache zu erledigen, heißt es nicht, dass Sie gar nichts mehr tun können. Ein flexibler Plan hilft erheblich, mit Frustration und dem Gefühl des Versagens umzugehen.

Wissen, wann man dranbleiben sollte

Wenn Sie Ihren Brain Fog systematisch beobachten und verstehen, dann werden Sie schnell entdecken, wann es sich anbietet, eine Aktivität weiter zu verfolgen, und wann es sich empfiehlt, aufzuhören beziehungsweise etwas anderes zu tun. Sind Ihre Symptome leicht oder moderat, dann rate ich dazu dranzubleiben, auch wenn eine Aktivität Ihnen Schwierigkeiten bereitet. Wenn Sie Ihr Gehirn nicht fordern, laufen Sie Gefahr, weitere Funktionen zu verlieren, da diese nicht aktiviert werden. Verletzen Sie Ihr Bein, rät der Arzt Ihnen ja auch, entsprechend der Schwere und Art der Verletzung, das Bein zu schonen, um die Verletzung nicht noch zu verschlimmern, oder aber das Bein weiterhin zu belasten und zu bewegen, damit es nicht steif wird. Ruhe hilft bei Entzündungen und der Heilung einer Verletzung, doch kann sie auch dazu führen, dass man Muskelkraft verliert, während das Bein nicht bewegt wird. Zu einem bestimmten Zeitpunkt muss das verletzte Bein schlichtweg wieder bewegt und belastet werden. Das kann eine echte Herausforderung sein und Schmerzen verursachen. Gegebenenfalls müssen Sie erneut lernen, wie Sie das Bein einsetzen, doch während dieses Prozesses müssen Sie dranbleiben, um die Fähigkeit »Laufen« wiederzuerlangen.

Das Gleiche gilt für Brain Fog und die Hirnfunktionen. In gewissem Sinne müssen Sie eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen. Ruhe oder Nichtgebrauch führen zu Funktionsverlust, das heißt, bei milden Symptomen ist es wahrscheinlich am besten weiterzumachen, um weitere Verluste zu vermeiden. Sind Ihre Symptome allerdings schwerwiegend, empfiehlt sich Ruhe, bis Verbesserungen eintreten, was passieren wird, wenn Sie dem 30-Tage-Programm folgen. In der Zwischenzeit können Sie einige der unten aufgeführten, auf die jeweiligen Bereiche abgestimmten Strategien anwenden, die Ihnen helfen, dass Sie auch mit Brain Fog noch einigermaßen funktionieren.

Handelt es sich um schwerwiegende Brain-Fog-Symptome, dann rate ich, mit jeglicher Aktivität zu stoppen, für deren Ausführung ein ganz spezifischer, jedoch von Brain Fog betroffener Bereich der Kognition unerlässlich ist. Ist heute beispielsweise Ihre exekutive Funktion beeinträchtigt, dann ist es nicht sinnvoll, den komplizierten Interrail-Urlaub durch Europa zu planen oder ein neues Ablagesystem einzuführen. Wenn möglich, pausieren Sie mit dieser Aktivität und widmen Sie sich lieber einer anderen, die nicht jenen betroffenen kognitiven Bereich beansprucht. Klärt sich der Gehirnnebel, oder glauben Sie, besser mit den möglichen Schwierigkeiten umgehen zu können, oder haben Sie Hilfe (menschlich oder digital), können Sie jederzeit zu der ersten, eigentlichen Aufgabe zurückkehren. Lässt sich die Aufgabe nun gar nicht aufschieben, holen Sie sich jemanden zu Hilfe, dessen exekutive Funktion nicht beeinträchtigt ist.

Stimmen Sie Ihre Aktivitäten auf Ihre Fähigkeiten zu dem jeweiligen Zeitpunkt ab. Heben Sie sich immer einige nicht eilige, einfache, sich wiederholende, nicht anspruchsvolle oder manuelle Aufgaben auf. Leiden Sie an Gehirnnebel, können Sie sich diesen zuwenden. So bleiben Sie trotzdem aktiv und produktiv, und Sie haben das Gefühl, etwas geschafft zu haben, denn schließlich erledigen Sie Dinge von Ihrer To-do-Liste.

Widerstehen

Man sollte wissen, wann der Feind stärker als man selbst ist. Widerstehen Sie dem Drang, sich durch den Gehirnnebel kämpfen zu wollen. Sind Ihre Brain-Fog-Symptome schwer, mehrere kognitive Bereiche beeinträchtigt oder leiden Sie an Erschöpfung oder mentalem Fatigue, dann erkennen Sie das und akzeptieren Sie Ihre Grenzen. Brechen Sie das ab, was Sie gerade tun. Nehmen Sie sich eine Auszeit. Ruhen Sie sich aus, schlafen Sie kurz oder machen Sie einen Spaziergang.

Entspannen

Wenn Sie das Gefühl haben, in einer Sackgasse zu stecken, überfordert oder erschöpft sind, dann halten Sie inne und nehmen Sie sich Zeit, um zu entspannen. Überlegen Sie, was wirklich entspannend für Sie ist. Jeder Mensch entspannt sich anders. Während manche, auch ich, es extrem anstrengend finden, einfach still dazusitzen und nichts zu tun, können andere so perfekt abschalten. Ich persönlich empfinde Gartenarbeit, Dekorieren oder den Frühjahrsputz als sehr entspannend, aber für andere ist das reine Schufterei. Wichtig ist, dass Sie sich eine Aktivität suchen, die durch den Gehirnnebel nicht beeinträchtigt wird und bei der Sie sich entspannen können.

Wenn Sie unter Druck arbeiten, weil Sie eine Frist einhalten müssen, dann rate ich Ihnen, dennoch keine Überstunden am Abend zu machen. Ihnen und Ihrer Arbeit wird es guttun, den freien Abend zu nutzen, um sich auf etwas anderes als die Arbeit zu konzentrieren. Machen Sie etwas, das Ihnen Spaß bereitet, und gehen Sie früh schlafen. Womöglich erscheint Ihnen dann am nächsten Morgen vieles klarer, und Sie haben die entscheidende Idee für ein wichtiges Projekt. Andernfalls versuchen Sie, Ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Tagträumereien können Sie auf ganz neue, unerwartete und kreative Ideen bringen!

Arbeiten Sie in Ihrem natürlichen Rhythmus

Finden Sie Ihren Tagesrhythmus. Die meisten von uns funktionieren innerhalb der täglichen Routinen, die uns zwecks Beständigkeit und sozialer Ordnung vorgeschrieben wurden, wie etwa die Tatsache, dass ein Arbeitstag um neun Uhr beginnt. Diese gewohnheitsmäßigen Zeiten entsprechen häufig nicht dem natürlichen Rhythmus unseres Körpers. Versuchen Sie, aktiv auf Ihren Körper zu hören und so Ihren natürlichen Rhythmus zu finden. Sind Sie frühmorgens aufmerksamer? Werden Sie nach dem Mittagessen müde? Kommen Ihnen die besten Einfälle eher morgens oder abends in den Sinn?

Sobald Sie all diese Informationen vorliegen haben, bringen Sie sie damit zusammen, was Sie über Ihre durch Brain Fog hervorgerufenen Verhaltensmuster wissen, und entwickeln Sie anhand beider Aspekte einen strategisch günstigen Zeitplan. Legen Sie schwierige Aufgaben auf die Zeitspannen, an denen Sie die meiste Energie haben, aufmerksam sind und nicht Gefahr laufen, schnell müde oder abgelenkt zu werden. Seien Sie realistisch, wenn es darum geht, was Sie und andere erreichen können. Richten Sie keine zu hohen, unrealistischen Erwartungen an sich oder Ihre Kollegen, denn wenn Sie das tun, dann sind Gefühle des Versagens, Enttäuschungen und noch mehr Stress vorprogrammiert. Dies wiederum führt zu mentaler Erschöpfung und erschwert Denken und Konzentration: klassische Brain-Fog-Symptome.

Planen Sie regelmäßige Pausen ein. Wenn Sie an einem Schreibtisch arbeiten, stehen Sie öfter auf und gehen Sie ein paar Schritte. Ein Alarm auf dem Smartphone oder eine entsprechende App können Sie daran erinnern, alle ein oder zwei Stunden aufzustehen und sich zu bewegen. Ihr Gehirn arbeitet nämlich besser, wenn Sie stehen; das liegt daran, dass längeres Sitzen den Geist erschöpft und die mangelnde Bewegung den Körper in Schlafmodus versetzt. Machen Sie Pause. Gehen Sie in der Mittagspause zum Beispiel eine Runde draußen spazieren und schnappen Sie frische Luft. Kommen Sie auf andere Gedanken, verlagern Sie Ihren Fokus von Ihrer inneren Stimme auf die Welt um Sie herum, nehmen Sie den Anblick und die Geräusche Ihrer Umgebung bewusst wahr.

Sehen Sie nicht so schwarz

Leidet man unter Brain Fog, tendiert man schnell dazu, alles zu dramatisieren, vor allem, wenn mehr als ein kognitiver Bereich betroffen ist. John meinte zum Beispiel, seine Erschöpfung deute auf eine Krebserkrankung hin. Patsy war der Ansicht, bei ihr würde Demenz einsetzen. Häufig weinte sie, weil sie sich vorstellte, wie ihre Kinder sich um sie kümmern müssten, anstatt ihr eigenes Leben zu genießen. Bemühen Sie sich ganz bewusst, Ihren Gehirnnebel richtig einzuschätzen. Rufen Sie sich immer wieder in Erinnerung: Brain Fog ist ein vorübergehendes Phänomen und kann viele Ursachen haben, von denen Sie viele selbst beseitigen können. Brain Fog ist lediglich ein Zeichen, dass es an der Zeit ist zu handeln. Und mit der Lektüre dieses Buches erfahren Sie, welche einzelnen Schritte Sie ergreifen müssen....

Erscheint lt. Verlag 23.11.2022
Übersetzer Annika Klapper
Sprache deutsch
Original-Titel Beating Brain Fog
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte 2022 • Anthony William • eBooks • Erschöpfung • fatigue • Fitness • fitness kochbuch • Gedächtnis • Gehirnnebel • Gehirntraining • Gesundheit • gesundheit buch • Hirnforschung • Jungbleiben • Konzentration • long covid • Müdigkeit • Nebel im Kopf • Neuerscheinung • Ratgeber • Stress
ISBN-10 3-641-29196-8 / 3641291968
ISBN-13 978-3-641-29196-9 / 9783641291969
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