Heile die Wunden deiner Kindheit -  Susanne Hühn

Heile die Wunden deiner Kindheit (eBook)

Traumatische Kindheitserfahrungen und toxische Erziehung überwinden
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
192 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8408-5 (ISBN)
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Wachsen wir in emotional unsicheren Verhältnissen auf, entwickeln wir statt gesunder Beziehungsmuster Verhaltensweisen, die sich eher als Überlebensstrategien bezeichnen lassen. Wir verbiegen uns, sind unauffällig, gehorsam und erfahren doch nie die bedingungslose Liebe, die wir als Kind so sehr brauchen. Im Lauf der Zeit werden unsere Strategien zu Handlungsmustern und einengenden Glaubenssätzen. Solch ein emotionaler Rucksack macht es uns schwer, unser Leben selbstbestimmt zu gestalten. Susanne Hühn zeigt in diesem Buch wirkungsvolle Tools und Übungen, die uns dabei helfen, unseren Rucksack zu »entrümpeln«. Seelische Wunden können heilen und wir erfahren die emotionale Sicherheit, die wir für ein glückliches Leben benötigen.

Susanne Hühn ist Physiotherapeutin, psychologische Beraterin und erfolgreiche Buchautorin. Sie gibt Lebenshilfe-Seminare und entwickelt eigene Techniken zur emotionalen Heilung. Sie beschäftigt sich viel mit den Themen, Inneres Kind, Co-Abhängigkeit und toxische Beziehungen. www-susannehuehn.de

Susanne Hühn ist Physiotherapeutin, psychologische Beraterin und erfolgreiche Buchautorin. Sie gibt Lebenshilfe-Seminare und entwickelt eigene Techniken zur emotionalen Heilung. Sie beschäftigt sich viel mit den Themen, Inneres Kind, Co-Abhängigkeit und toxische Beziehungen. www-susannehuehn.de

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Leichtigkeit und inneren Frieden erfahren
Einleitung
1. Toxische ­Verhaltensmuster erkennen und verstehen
2. Das Bedürfnis des inneren Kindes nach Sicherheit ist unantastbar
3. Der Rucksack Ihrer Kindheit
4. Der schwere Rucksack wird leicht
Buchempfehlungen
Die Autorin
Susanne Hühn

1. Toxische Verhaltensmuster erkennen und verstehen


Wir haben ein Gefühl für das, was uns in Beziehungen guttut und was nicht. Es lohnt sich, dieses Gefühl zu stärken und zu lernen, ihm zu vertrauen.

Die Prägungen der Kindheit


Das Gefühl dafür, was gesund ist und was nicht, tragen wir als »emotionale Blaupause«, als gedachtes Herzass, in uns. Wir spüren es, wenn uns eine Beziehung nicht guttut. Doch wenn wir uns selbst und unserer warnenden inneren Stimme nicht trauen, sollten wir nach äußeren Anzeichen Ausschau halten.

TOXISCHE BEZIEHUNGEN ERKENNEN


Es gibt einige typische Kennzeichen für toxische Beziehungen:

  • Wir haben das Gefühl, uns rechtfertigen zu müssen, wenn wir anderer Meinung sind als unser Gegenüber. Manchmal glauben wir uns selbst nicht mehr.
  • Wir denken viel darüber nach, wie wir unser Gegenüber besänftigen oder wie wir ihm stärker gegenübertreten können.
  • Wir stellen keine gerechtfertigten Forderungen an den anderen, weil wir Angst vor seiner Reaktion haben. Wir lassen uns stattdessen ausnutzen.
  • Wir fühlen uns in der Gegenwart unseres Gegenübers kleiner und schwächer als sonst und wissen nicht, woher das kommt. Wir erhöhen den anderen und sind von ihm fasziniert, ohne dass er uns einen Anlass dafür gibt.
  • Wir lassen uns manipulieren und zu Aussagen oder Handlungen treiben, die uns nicht entsprechen und mit denen wir uns nicht wohlfühlen. Wir entfremden uns von uns selbst.
  • Wir können nicht Nein sagen und wir beschwichtigen uns selbst, um unseren Ärger darüber in Schach zu halten.

Wenn Sie sich in einem oder mehreren dieser Punkte wiederfinden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich ungesunde – toxische – Elemente in Ihre Beziehung eingeschlichen haben.

Vielleicht fragen Sie sich, wie das passieren konnte. Die Antwort ist ganz einfach: Wenn wir als Erwachsene in einer toxischen Beziehung leben, dann ist das so, weil wir es nicht anders kennen. Gesunde Beziehungen zu führen muss man lernen, obwohl das Wissen darum, wie sich eine gesunde Beziehung anfühlen sollte, angeboren ist. Wir spüren es, wenn etwas nicht stimmt. Sogar Tiere sozialisieren sich untereinander. Wenn zum Beispiel ein Pferd nicht in seiner Herde aufwächst, sondern nur mit Menschen zu tun hat, kann es bissig werden, statt sich friedfertig und auf positive Weise herdenkonform zu verhalten.

Das instinktive Wissen darum, wie eine gesunde Beziehung aussieht und wie sie sich anfühlt, ist angeboren. Wir müssen unsere emotionalen Wunden heilen und wieder lernen, uns selbst und unserem Gefühl zu vertrauen.

Das Bedürfnis nach gesunden Beziehungen ist in uns angelegt, doch wie man diese führt, zeigt einem die »Herde« oder das »Rudel«, also die Familie. Wir wiederholen in unserem Erwachsenenleben das, was wir als Kinder gelernt haben, ob wir das wollen oder nicht. Denn als Kinder waren wir bedürftig und abhängig. Wir mussten uns den emotionalen Familienstrukturen anpassen, damit wir versorgt wurden und überleben konnten.

UNSERE FRÜHKINDLICHE SOZIALISATION BESTIMMT UNSER DENKEN, FÜHLEN UND HANDELN


Als Kinder sind wir davon abhängig, dass es zumindest einen Menschen gibt, der uns mit dem versorgt, was wir brauchen: Sicherheit, Nahrung, positive Bestätigung, ein warmes Bettchen, Ruhe, Geborgenheit und so weiter. Uns ist oft nicht klar, wie sehr wir davon abhängig sind und wie verletzlich uns das macht. Wir sterben, wenn wir nicht versorgt werden. Das Baby oder Kleinkind weiß das und tut alles, was ihm möglich ist, um die Beziehung mit dem Menschen, der es versorgt, sicherzustellen. Es braucht ihn ja.

Wir kommen aus der innigsten Beziehung, die man mit einem Menschen nur haben kann, aus dem Bauch der Mutter. Schon als Embryo haben wir uns darauf verlassen, dass wir bekommen, was wir brauchen, ohne dass wir etwas dafür tun müssen – denn wir konnten ja noch gar nichts dafür tun! Mit dieser Erfahrung und diesem Vertrauen werden wir geboren. Wir erwarten zu Recht, dass es so weitergeht. Dass wir sein dürfen, wer wir sind, und versorgt werden, einfach weil wir da sind.

Wie groß ist der Schock, wenn wir erleben, dass es nicht immer so einfach ist. Unsere Eltern waren, bei aller Liebe, nicht immer die bedingungslos liebenden Versorger, die wir uns so sehr gewünscht hätten. Das konnten sie auch gar nicht sein, brachten sie doch die Erfahrungen inklusive der ungeheilten Wunden ihrer eigenen Kindheit mit sich. Auch sie konnten nur weitergeben, was sie selbst gelernt haben, ebenso wie ihre Eltern, unsere Großeltern. Das bedeutet: Unsere Großeltern haben einen Krieg erlebt oder sind während eines Krieges geboren worden. Das Herzass der Güte galt nicht das Geringste, stattdessen hagelte es Bomben. Doch auch in dieser Zeit brauchten die Kinder das Gleiche wie jedes Kind: Sicherheit und Geborgenheit, genug zu essen und ein warmes Bett.

Krieg bedeutet Hunger, Entbehrung, Verlust und Todesangst. Aus den traumatischen Erfahrungen, die unsere Großeltern und auch die Generationen davor machten, entwickelten sich unbewusste emotionale Überlebensstrategien, die wir in unserem Bild des Kartenspiels als Karokarten bezeichnen. Rot wie ein Herz, aber scharfkantig. Diese Überlebensstrategien werden, wenn man sie nie hinterfragt, von Generation zu Generation weitergereicht, auch dann, wenn sie gar nicht mehr nötig oder gültig sind. So werden die ungeheilten Wunden der Kindheit unbeabsichtigt und unbewusst von Generation zu Generation weitergegeben. Um es noch mal ganz deutlich zu sagen: Traumatische Erfahrungen sorgen für die Entwicklung von Überlebensstrategien, die sicherstellen, dass man das Nötigste bekommt, was man zum Überleben braucht. Mit Wohlbefinden, Erfüllung oder Liebe hat das nichts zu tun.

Überlebensstrategien werden zu Glaubenssätzen

Wenn wir uns nun vorstellen, dass unsere Eltern wie unsere Großeltern in emotionaler Bedürftigkeit, oft genug auch in physischer Not und mit der ständigen Erfahrung von sehr viel Gewalt aufwuchsen, dann wundern wir uns nicht, dass unsere Eltern uns nicht geben konnten, was wir wirklich brauchten. Möglicherweise versuchten sie sogar unbewusst oder auch bewusst, das, was sie brauchten, von ihren Kindern, also uns, zu bekommen. In manchen Familien sind die Rollen vertauscht: Die Kinder müssen in emotionaler Hinsicht für ihre Eltern sorgen statt umgekehrt.

Weil wir als Kinder so abhängig waren, dass wir tun mussten, was immer von uns verlangt wurde, um Liebe und Anerkennung zu bekommen, entwickelten wir eigene Überlebensstrategien. Diese wurden zu unserer Wahrheit, an die wir auch heute noch glauben. Sie wurden zu Glaubenssätzen. Es sind die spitzwinkligen Karokarten, die wir ausspielen, wenn wir Beziehungen eingehen, und die unser Verhalten in unseren Beziehungen bestimmen.

Diese Glaubenssätze könnten lauten:

  • Ich muss mich anstrengen, um geliebt zu werden.
  • Ich muss das, was ich will, unterdrücken, um versorgt zu werden.
  • Ich darf niemandem zur Last fallen.
  • Ich muss die Lasten der anderen tragen, damit sie es leichter haben.
  • Ich bin weniger wichtig als die anderen (Familienmitglieder).
  • Ich bin falsch, so, wie ich bin.

Dass wir mit diesen Denkmustern nicht in der Lage sind, erfüllende Beziehungen zu gestalten, können wir uns gut vorstellen. Diese negativen Botschaften aus unserem Inneren wiegen sehr schwer und nötigen uns zu ungünstigen, nur wenig zielführenden Handlungsweisen.

Die alten Muster sind immer präsent

Diese Denk- und die daraus resultierenden Verhaltensmuster sind uns nicht bewusst. Wir haben sie, wieder bildlich gesprochen, in einen Rucksack gepackt, den wir jetzt mit uns herumschleppen. Dieser Rucksack befindet sich auf unserem Rücken und damit außerhalb unseres Blickfeldes, doch unbewusst greifen wir immer wieder nach hinten und ziehen die Karten heraus, die oben liegen. Auf diese Weise gestalten wir unsere Beziehungen auf der Basis der Denk- und Verhaltensmuster, die wir in der Kindheit erlernt und zum großen Teil übernommen haben.

Ungesunde Verhaltensmuster hatten einmal ihren Sinn. Doch wir können uns von ihnen befreien.

Noch einmal, weil es so wichtig ist: Diese ungesunden und ungünstigen Verhaltensmuster, die wir als Karokarten bezeichnen, sorgten dafür, dass wir als Kinder zumindest so weit versorgt wurden, dass wir überlebt haben. Sie sind gekoppelt an tief sitzende Ängste und im Gehirn nahezu untrennbar mit dem Überlebenswillen verwoben. Zum Glück nur nahezu untrennbar. Wenn wir uns auf den Weg machen, diese Glaubensmuster zu überprüfen und neue Wege zu finden, um emotional gut versorgt zu sein, löst sich das alte Verhalten nach und nach. Bildlich gesprochen: Wenn wir das Herzass in unserem vollgestopften Rucksack finden, dann werden wir frei. Dazu müssen wir uns eingehend mit diesem Rucksack befassen. Wir müssen ihn zunächst erkennen, dann müssen wir ihn ausleeren und unterscheiden, was von dem Inhalt wir benötigen und behalten und was nicht.

Um uns nicht in den inneren Bildern und den Analogien zu verirren, legen wir unser gedachtes Kartendeck fürs Erste beiseite und wenden uns dem Bild des Rucksacks zu. Später werden wir wieder auf unser Herzass der Güte zurückkommen.

DIE BÜRDE DES RUCKSACKS


Der Rucksack befindet sich auf unserem Rücken, daher sehen wir ihn nicht. Wir haben es nicht bemerkt, dass er uns aufgesetzt wurde, und wir haben es nicht gespürt, dass er immer...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2022
Reihe/Serie Lebenshilfe
Lebenshilfe Emotionale Selbstheilung
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Alltag • bewusst • Buch • Bücher • Depression • Depression Eltern • emotionale • Emotionaler Missbrauch • GU • Heilung • Inneres Kind • lebens-hilfe • Lebenshilfe • mehr selbstbewusstsein • Missbrauch • Missbrauch Eltern • Narzissmus • narzissmus eltern • negative Glaubenssätze • persönlichkeits-training • Ratgeber • Seelische Gewalt • seelische Wunden • Selbstbewusstsein • Selbst-Coaching • Selbstwertgefühl • Sucht • Sucht Eltern • Traumata • Verhaltensmuster • Verletzungen aus der Kindheit
ISBN-10 3-8338-8408-8 / 3833884088
ISBN-13 978-3-8338-8408-5 / 9783833884085
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