Der ultimative Schlankheitscode (eBook)
240 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8106-0 (ISBN)
Dr. Matthias Riedl ist einer der renommiertesten deutschen Ernährungsmediziner. Der Diabetologe und Internist ist unter anderem Gründer des medicum Hamburg, Europas größtem Zentrum für Ernährung und Diabetes, sowie Berater für Krankenkassen und Fernsehsender. Seine diversen Tätigkeiten, Projekte, Vorträge und Vorlesungen entspringen dem übergeordneten Ziel, die Möglichkeiten einer optimierten Ernährung einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Dr. Matthias Riedl ist einer der renommiertesten deutschen Ernährungsmediziner. Der Diabetologe und Internist ist unter anderem Gründer des medicum Hamburg, Europas größtem Zentrum für Ernährung und Diabetes, sowie Berater für Krankenkassen und Fernsehsender. Seine diversen Tätigkeiten, Projekte, Vorträge und Vorlesungen entspringen dem übergeordneten Ziel, die Möglichkeiten einer optimierten Ernährung einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Ein Wort vorab
Gibt es die ultimative Schlankwahrheit?
Essen – viel mehr als nur Nahrung
Unser Stoffwechsel – unsere Energie
Inhaltsstoffe auf dem Prüfstand
Unsere Organe als Schlankkraftwerke
Warum Diäten dick machen
Artgerechte Genussrezepte
Quellen
Schlankforschung als ernste Wissenschaft
In den letzten 15, 20 Jahren hat die ernährungsmedizinische Forschung unglaubliche Fortschritte gemacht: schlicht, weil das Problem Übergewicht und die damit verbundenen Folgekrankheiten weltweit zum immer größeren Problem werden und das entsprechende Forschungsfeld längst kein Randgebiet mehr ist.
So wächst die Zahl und Qualität der Studien kontinuierlich: Mittlerweile haben Wissenschaftler zu großen wie spezielleren Themen in Sachen Ernährung umfangreiche Erkenntnisse erzielt. Wie etwa zu den Fragen »Warum essen wir, wie wir essen?«, »Inwieweit beeinflussen Evolution und Kultur unser Essverhalten?«, »Welche Rolle spielen die einzelnen Organe im Hinblick auf das Gewicht?«, »Was bringen die verschiedenen Diäten?« – und natürlich vor allem zur großen und entscheidenden Frage dieses Buchs: »Welche Ernährungsweise sorgt für eine schlanke und damit gesunde Figur?«
Da ich mich als Ernährungsmediziner schon aus beruflichen Gründen – aber auch aus privatem Interesse heraus – stets informiert halte und darüber hinaus im engen Kontakt mit Kollegen stehe, entgeht mir nichts, was relevant ist. Diese wirklich wichtigen Forschungsarbeiten also haben Eingang in das vorliegende Buch gefunden.
Indes, allen Erfolgen der Forschung zum Trotz, stelle ich fest: Wenn ein Ernährungsmediziner mit Experten anderer Disziplinen am Tisch sitzt, ist er bis heute mitunter so etwas wie der verschrobene Onkel, den man einladen muss, weil er zur Verwandtschaft gehört. Den man ab und an eine Rede halten lässt – insgesamt aber nicht immer richtig ernst nimmt. Auch wenn sich dieses Image glücklicher- und notwendigerweise langsam wandelt, so hat die Skepsis nachvollziehbare Ursachen. Diese möchte ich nicht verhehlen, sondern Ihnen nachfolgend in aller gebotenen Kürze darstellen. Meine Hoffnung: Indem ich die Schwierigkeiten der ernährungsmedizinischen Forschung zum Thema Schlanksein offen benenne, gewähren Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mir im Anschluss den nötigen Vertrauensvorschuss. Denn nur wenn Sie mir glauben, dass ich die präsentierten Erkenntnisse sorgfältig ausgewählt und geprüft habe, sind Sie nach der Lektüre (hoffentlich) angemessen motiviert, um Ihre Ernährung anzupassen.
SCHWIERIGKEIT 1: DAS WEITE FORSCHUNGSGEBIET
Setzen Ernährungswissenschaftler Studien auf, die sich mit der Frage befassen, was uns schlank macht beziehungsweise schlank hält, wissen sie schon vor der Auswahl ihrer Probanden: Es spielen Dutzende andere Fachgebiete in 1hre Beobachtungen mit hinein – abgesehen von Disziplinen wie Materialforschung und Astrophysik vielleicht. Wenn die Forscher also wirklich gute Arbeit machen wollen, müssen sie umfassend gebildet sein: Sie sollten beispielsweise über die Einflüsse der Genetik auf unsere Figur ebenso Bescheid wissen wie über medizinisch-physiologische, psychologische und auch soziologische Aspekte, die unser Essverhalten bestimmen. Der Blick über den Tellerrand hinaus ist also Grundvoraussetzung, um überhaupt eine gute Fragestellung entwickeln zu können, anschließend die Probanden richtig auszuwählen – und schließlich die Ergebnisse angemessen zu deuten und einzuordnen. Über diesen klaren Blick verfügen nicht alle Wissenschaftler.
SCHWIERIGKEIT 2: KEIN GOLDSTANDARD
»Macht ein hoher Fleischkonsum dick?« Die Überlegung, wie solch eine Frage zu beantworten wäre, macht eine weitere Herausforderung der Ernährungsforschung deutlich: Erkenntnisse lassen sich in den meisten Fällen nur über sogenannte Beobachtungsstudien gewinnen. Wissenschaftler könnten für Antworten auf die obige Frage beispielsweise den BMI einer großen Anzahl von Fleischfans messen – und mit dem einer ebenso großen Zahl von Veganern vergleichen. Tatsächlich zeigen entsprechende Studien: Begeisterte Fleisch- und Wurst-Esser weisen vergleichsweise häufig Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Krebs und Diabetes auf. Das Problem: Solche Untersuchungen können wechselseitige Beziehungen abbilden, sogenannte Korrelationen, nicht aber ursächliche Zusammenhänge (Kausalitäten) erklären. Denn womöglich ist es nicht (nur) das viele tierische Fett, das die Menschen krank macht. Vielleicht bewegen sich Fleischfans weniger als andere? Oder essen auch ansonsten ungesünder, konsumieren also etwa zu wenig Gemüse?
Um wirklich klären zu können, ob Fleisch tatsächlich dick macht, bräuchte es eine sogenannte »randomisierte, kontrollierte« Studie. Wissenschaftler müssten dafür zunächst – möglichst viele – Probanden mit einem identischen Lebensstil, bestenfalls ähnlichen Herkunftsgeschichten und Erbanlagen finden. Dann würden sie die eine Hälfte der Studienteilnehmer bitten, sehr viel Fleisch zu essen, die andere dagegen bekäme eine rein pflanzliche Ernährung verordnet. Dies müssten Hunderte Probanden idealerweise über mehrere Jahre hinweg durchhalten. Während dieser Zeit würden die Wissenschaftler sie medizinisch begleiten, zum Abschluss der Untersuchung schauen, wer unter welchen Krankheiten leidet – und die Daten der Gruppen vergleichen.
Niemand muss studiert haben, um zu erkennen: Ein solches Studiendesign ist nicht nur praktisch unmöglich, es wäre auch absolut unethisch! Ernährungsmedizinischen Forschern bleibt also in vielen Fällen nichts anderes übrig, als auf Beobachtungs- und Interventionsstudien zu setzen – idealerweise laufen diese über eine längere Zeit. Und immerhin: Etliche valide Hinweise auf die Schlankwirkung einzelner Lebensmittel und spezifischer Ernährungsweisen lassen sich aus solchen Untersuchungen inzwischen gut ableiten. Beurteilen kann ich dies deshalb, weil meine Patienten die theoretischen Erkenntnisse in der Praxis umsetzen – und damit durchweg große Erfolge feiern: Sie nehmen zuverlässig ab und können ihr Gewicht im Anschluss auch meistens halten.
WIE AUSSAGEKRÄFTIG IST DER BMI?
Die allermeisten Studien zum Thema Übergewicht nutzen als Maßzahl den »Body-Mass-Index« (BMI): Dieser Wert beschreibt das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße. Er berechnet sich wie folgt:
BMI = | Körpergewicht in kg |
(Größe in m)2 |
Ein gesunder BMI liegt zwischen 18,5 und 24,9. Ab dem Wert 25 beginnt Übergewicht, ab 30 Adipositas (»Fettleibigkeit«) Grad I, ab 35 Adipositas Grad II und ab 40 Adipositas Grad III. Das Problem: Der BMI bezieht wichtige Faktoren wie Körperfettanteil und Fettverteilung nicht ein. Das kann zu Verzerrungen führen: Sportler haben mitunter erhöhte BMI-Werte, da Muskeln mehr wiegen als Fett.
Um das eigene Gesundheitsrisiko einzuschätzen, sollten Sie daher auch das sogenannte Taille-Größe-Verhältnis (Waist-to-Height-Ratio: WtHR) berechnen. Dabei wird der Bauchumfang (Taille in Zentimetern) durch die Körpergröße (in Zentimetern) geteilt. Erstrebenswert ist bis zum Alter von 40 Jahren ein Wert unter 0,5 – danach darf sich dieser Grenzwert pro Lebensjahr um 0,01 erhöhen.
Das Taille-Größe-Verhältnis ist Studien zufolge gut geeignet, um das Fettverteilungsmuster eines Menschen zu bewerten. Aus diesem Grund lässt sich damit nicht nur das Gesundheitsrisiko der offensichtlich Übergewichtigen einschätzen, sondern auch das der sogenannten »dicken Dünnen«. Dieser Begriff bezeichnet jene Menschen, die zwar einen normalen BMI haben, aufgrund einer ungünstigen Fettverteilung aber dennoch überdurchschnittlich häufig (und besonders oft unentdeckt) Risikofaktoren für Zivilisationskrankheiten aufweisen – wie etwa Bluthochdruck oder schlechte Blutzucker- und Blutfettwerte. Drei von zehn normalgewichtigen Menschen sind aktuell bereits betroffen!
SCHWIERIGKEIT 3: EINFLUSSREICHE INDUSTRIE
Neben den fachlichen und methodischen Herausforderungen stellt sich noch ein weiteres Problem: das der Interessenskonflikte. Diese gibt es in allen Disziplinen, in denen Studienergebnisse ein praktisches Anwendungspotenzial haben. Doch sind sie in der Ernährungsforschung besonders häufig. Warum, ist schnell erklärt: Da wir Menschen jeden Tag essen müssen, gehört der Lebensmittelmarkt zu den einträglichsten Wirtschaftszweigen überhaupt. Indem Konsumgüterhersteller unsere Primärbedürfnisse bedienen, verdienen sie viel Geld: Nestlé etwa macht pro Jahr mehr als 90 Milliarden Euro Umsatz. Zum Vergleich: Diese Summe übersteigt den Wert dessen, was Kenia an Gütern, Waren und Dienstleistungen insgesamt jährlich produziert. Klar, dass die entsprechenden Branchenriesen ein riesiges Interesse daran haben, vermeintliche Schlankwirkungen ihrer Produkte durch »Studien« zu belegen – und Forscher mit Finanzierungshilfen für sich zu gewinnen.
Wie groß der Einfluss der Industrie auf die ernährungsspezifische Forschung inzwischen ist, zeigen gleich mehrere Analysen. Beispielsweise prüften Wissenschaftler knapp 1500 Artikel im Hinblick auf Verflechtungen mit der Lebensmittelindustrie, die im Jahr 2018 in den zehn anerkanntesten Fachmagazinen zum Thema Diät und Ernährung erschienen waren. Das Ergebnis: Mehr als 13 Prozent der Beiträge waren von Unternehmen mitfinanziert worden – oder standen auf andere Art und Weise mit ihnen in Verbindung. Die Hälfte der Studien kam zu Ergebnissen, wonach das untersuchte Produkt gesundheitsfördernde Wirkungen hatte – oder aber die Studienautoren ließen Nachweise unter den Tisch fallen, die etwa belegten, dass ein Produkt schädlich war oder es sein könnte. Bei jenen Studien, die keine Verbindungen zur Lebensmittelindustrie aufwiesen, zeigen sich solche Fehler nur in jedem zehnten Fall.
SCHWIERIGKEIT 4: NICHTWISSENSCHAFTLER
Wir alle essen...
Erscheint lt. Verlag | 5.1.2022 |
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Reihe/Serie | Abnehmen mit Dr. Riedl | Abnehmen mit Dr. Riedl |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Ernährung / Diät / Fasten |
Schlagworte | Abnehmen • Abspecken • Allergie • Ballaststoffe • bauchfett loswerden • besser essen • Blutzucker • Blutzuckerspiegel • Diabetiker • Diät • Diäten • Ernährung • Fasten • Fettstoffwechsel • gesättigte Fettsäuren • Gesunde • gesunde Fette • Gesundheit • glutenfreie • GU • Heilfasten • Intervallfasten • jojo effekt • Kalorien • kalorienreduziert • keto • Kilos verlieren • knoblauchzehen • kohlenhydratarme • Kohlenhydrate • Kurkuma • LEICHTER • Logi • Low Carb • Low-CARB • Low fat • Paleo • Paleo-Diät • Pfunde verlieren • Ratgeber • Rote Linsen • Schlank • Sirtfood • Sirt-Food • Smoothie • Stoffwechsel • Superfood • Trennkost • Unverträglichkeiten • Vitamin • Vitamine • weniger wiegen |
ISBN-10 | 3-8338-8106-2 / 3833881062 |
ISBN-13 | 978-3-8338-8106-0 / 9783833881060 |
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Größe: 19,1 MB
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