Die Vagus-Meditation (eBook)

Der Entspannungsnerv: Wie Sie ihn aktivieren und damit Stress reduzieren
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
200 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11299-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Vagus-Meditation -  Gerd Schnack,  Birgit Schnack-Iorio
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<p><strong>Die innovative Methode für wahre Tiefenentspannung</strong></p> <p>Stress ist in unserem Leben fast zur Normalität geworden. Dabei kann es so einfach sein, im stressigen Alltag kurze Ruhepausen einzulegen und den Stress-Level deutlich zu reduzieren: Mit Hilfe der neurophysiologisch begründeten Vagus-Meditation.</p> <p>Der Vagus-Nerv ist unser längster Hirnnerv und bestens vernetzt mit allen Organen und Vitalfunktionen, die im Körper für Ruhe sorgen. Deshalb heißt er auch Ruhenerv. Ihn mit Meditation gezielt zu aktivieren, gilt als neue und erstaunlich effektive Methode, um rasch in eine ungeahnte Tiefenentspannung zu kommen. Der bekannte Facharzt Prof. Dr. Schnack und seine Tochter, die Sozialwissenschaftlerin Birgit Schnack-Iorio, stellen hier die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung vor und erklären die Vagus-Meditation mit vielen praktischen Übungen, die Ihre Konzentration und Kreativität steigern, aber auch Ihren Blutdruck senken, Ihre Verdauung verbessern und für gesünderen Schlaf sorgen.</p>

Prof. Dr. Gerd Schnack war Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie und am Institut für Gesundheitsförderung in Hamburg und am Allensbacher Präventionszentrum tätig. Er hat zahlreiche Bücher rund um die Themen Burnout, Entspannung, Stress, Fitness und Gesundheit verfasst. Bekannt war er aus Veranstaltungen und TV-Auftritten z.B. bei Frank Elstner. Sein Kernthema bildete die neurophysiologisch begründete Vagus-Meditation, die eine riesige Chance im Stresszeitalter bietet, weil mit ihr eine Tiefenentspannung in Sekunden ausgelöst werden kann. <br /> Birgit Schnack-Iorio, M.A., Sozialwissenschaftlerin, Gesundheitspädagogin mit Schwerpunkt Stressprävention. Nach mehreren Auslandserfahrungen arbeitete sie seit 2011 mit Prof. Schnack in zahlreichen Seminaren, Einzelcoachings und der Ausbildung für Anti-Stressmaßnahmen durch Vagus-Meditation.

Prof. Dr. Gerd Schnack war Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie und am Institut für Gesundheitsförderung in Hamburg und am Allensbacher Präventionszentrum tätig. Er hat zahlreiche Bücher rund um die Themen Burnout, Entspannung, Stress, Fitness und Gesundheit verfasst. Bekannt war er aus Veranstaltungen und TV-Auftritten z.B. bei Frank Elstner. Sein Kernthema bildete die neurophysiologisch begründete Vagus-Meditation, die eine riesige Chance im Stresszeitalter bietet, weil mit ihr eine Tiefenentspannung in Sekunden ausgelöst werden kann. <br /> Birgit Schnack-Iorio, M.A., Sozialwissenschaftlerin, Gesundheitspädagogin mit Schwerpunkt Stressprävention. Nach mehreren Auslandserfahrungen arbeitete sie seit 2011 mit Prof. Schnack in zahlreichen Seminaren, Einzelcoachings und der Ausbildung für Anti-Stressmaßnahmen durch Vagus-Meditation.

Unser gestresstes Nervensystem


Was hat Entspannung mit dem Gehirn und den Nerven zu tun? Ziemlich viel, wie Sie gleich erfahren werden. Bringen wir Licht ins Dunkel unter der Schädeldecke.

Unser Gehirn ist praktisch zweigeteilt, der neuere Teil, die Hirnrinde, oft als Kortex bezeichnet, ist unsere eigentliche Denkzentrale und damit der Sitz unserer kognitiven Intelligenz. Dieser Gehirnteil ist aktiv, wenn wir komplizierte Berechnungen anstellen, über den Sinn des Lebens nachgrübeln oder über irgendein anderes Thema nachdenken.

Der zweite Teil unseres Gehirns findet meist viel weniger Beachtung und fristet eine Art Schattendasein, dabei ist er eigentlich viel wichtiger für uns. Er ist der stammesgeschichtlich ältere und damit vermeintlich »primitivere Teil«. Gemeint ist das vegetative Nervensystem, das so heißt, weil es alle Lebensfunktionen, wie Atmung und Herzschlag, steuert. Weil wir es nur bedingt willentlich steuern können, wird es auch häufig als autonomes Nervensystem bezeichnet. Dieses vegetative/autonome Nervensystem ist unsere lenkende Überlebenszentrale. Es ist für uns im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig. Es steht auch für unsere Gefühle, Beziehungen und Intuition. Hier ist der Sitz unserer emotionalen Intelligenz, die für unsere Lebensausrichtung höher einzustufen ist als all unser Wissen und Wollen über die kognitive Intelligenz.

Das autonome Nervensystem lenkt und koordiniert die innere Organtätigkeit:

  • das Herz-Kreislauf-System vorrangig über die Steuerung der Pulsfrequenz, über den Blutdruck und über die optimalen Fließeigenschaften des Blutes,

  • die Atemfunktion im Wechsel zwischen seitlicher Brust- und unterer Bauchatmung,

  • die Magen-Darm-Passage über geordnete Dünn- und Dickdarmfunktionen bei regelmäßiger Ausscheidung,

  • den Stoffwechsel und damit den Energie- und Informationsaustausch zwischen den Körperzellen,

  • den Wärme- und Energiehaushalt,

  • das Immunsystem in seiner Abwehrfunktion.

Sympathikus und Parasympathikus sind ungleiche Brüder


Dieses autonome Nervensystem besteht wiederum aus zwei Teilen: dem sympathischen Nervensystem und dem parasympathischen Nervensystem, oft einfach als Sympathikus und Parasympathikus bezeichnet. Diese beiden agieren überwiegend wie Gegenspieler. Vereinfacht ausgedrückt springt der Sympathikus bei Stress und Gefahr an und der Parasympathikus ist für die anschließende Regeneration und Entspannung zuständig. Diese ungleichen Brüder wirken auf alle Organsysteme und programmieren sie in gegensinniger Weise. Der Sympathikus treibt den Blutdruck in die Höhe, der Parasympathikus senkt ihn usw. Dennoch herrscht keine echte Gleichberechtigung zwischen den beiden, vielmehr hat der Sympathikus als Kampf- und Fluchtnerv aus gutem Grund die Vorherrschaft, geht es doch bei ihm primär um unser Überleben. Der Parasympathikus dagegen hält sich vornehm zurück, das heißt, er muss zur Aktion auf der Lebensbühne regelrecht inszeniert werden. Er ist der Gentleman, der sich im Hintergrund hält:

  • Der Sympathikus ist vorherrschend, er ist nach außen gerichtet durch Einleitung des Kampf- und Fluchtreflexes. Er wirkt leistungssteigernd (ergotrop).

  • Dagegen ist der Parasympathikus zurückhaltend, er wirkt nach innen. Er vermittelt Ruhe und Entspannung und die notwendige Regeneration nach erfolgter Belastung (trophotrop).

Für unsere Gesundheit ist ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Sympathikus- und Parasympathikus-Aktivität wichtig. Dabei muss man die Vorherrschaft des Sympathikus berücksichtigen, der ohne unser Zutun auf jede Stresssituation anspricht und daher automatisch die Führungsrolle bei der Steuerung der Homöostase (inneres Gleichgewicht) einnimmt.

Dagegen braucht der Parasympathikus unsere Aufmerksamkeit. Wir müssen aktiv dafür sorgen, dass er auch immer wieder zum Zuge kommt.

Das autonome Nervensystem ist unsere Überlebenszentrale


Das autonome Nervensystem ist unsere Sicherheitszentrale und die entscheidende Kontrollstation: Es wacht ständig über unser Leben, es registriert sorgfältig, ob wir uns auf sicherem Boden befinden oder ob die zu erwartende Situation mit einem hohen Gefahrenpotenzial verbunden ist. Dieses Kontrollsystem funktioniert nicht über unsere bewusste Wahrnehmung. Es fragt nicht unsere Denkzentrale des präfrontalen Kortex um Erlaubnis, bevor es seine Anweisungen gibt. Es wird also nicht über unser Wissen und Wollen gelenkt.

Unsere Überlebens- und Sicherheitszentrale – das autonome Nervensystem – funktioniert ohne unsere bewusste Wahrnehmung durch automatische Regulationssysteme.

Ein kleines Beispiel kann das verdeutlichen: Sie führen eine Geschäftsbesprechung, Ihr Gegenüber ist korrekt gekleidet, es kann interessant erzählen, verfügt über das notwendige Fachwissen. Und dennoch werden Sie ein ungutes Gefühl innerer Unsicherheit nicht los, ohne es konkret benennen zu können oder zu wissen, was Sie am Gegenüber verunsichert. Ihr Sicherheitssystem, die ▶ Neurozeption, signalisiert: »Vorsicht, bestimmte Gefahrenmomente stehen im Raum!«

Die Neurozeption kann unser Überleben im Stresszeitalter sichern. Doch alles vollzieht sich abseits unserer bewussten Wahrnehmung aus der emotionalen Ebene unseres vegetativen Nervensystems heraus.

Das autonome Nervensystem ist hierarchisch aufgebaut. Im Vordergrund der Reizübertragung steht der Sympathikus, der Kampf- und Fluchtnerv, der uns bei drohender Gefahr in Abwehrhandlungen versetzt, der schnell und unmittelbar total (100 %ig) reagiert. Aktiviert in Sekunden, wird der gesamte Bewegungsapparat mobil gemacht: Herz, Lunge und Muskulatur. Die Verdauung wird gedrosselt, weil in dieser Mobilisierungsphase die Nahrungsverwertung nicht gefordert ist. Nach überstandener Gefahr kann ein gesunder Organismus in der Regel bei einem ausgewogenen Lebensstil allein durch anschließende Ruhe und Entspannung wieder in das Gleichgewicht des kohärenten Zustandes der Homöostase zurückkehren. Dauert allerdings die Belastung an, sind am Arbeitsplatz weitere Leistungssteigerungen gefordert, so kann das gewarnte Sicherheitssystem nicht allein und ohne Unterstützung wieder zur Norm zurückgelangen.

In all diesen Gefahrenmomenten entwickelt die Neurozeption den Zustand gefühlter Unsicherheit. Man fühlt sich nicht mehr wohl in seiner Haut. Der nächtliche Schlaf ist unruhig und oberflächlich, dazu fehlt die notwendige Konzentration bei der Arbeit. Oft ist man schlecht gelaunt und man geht den Kollegen aus dem Wege. Das ist dann das Startsignal für den Vagus, der sich Ihnen in keiner Weise aufdrängt. Er verweilt vielmehr im Hintergrund und muss bewusst eingeschaltet werden.

Was gehört zum autonomen Nervensystem?


Das autonome Nervensystem liegt zwischen dem Rückenmark und der Denkzentrale des präfrontalen Kortex. Es umfasst den Hirnstamm, das Kerngebiet der Hirnnerven, den Hypothalamus mit der Amygdala (Angstzentrale) einschließlich der Hypophyse als wichtige Hormondrüse. Es koordiniert wichtige vegetative Funktionen wie Atmung, Kreislauffunktion, Verdauung, Stoffwechsel, Sekretion, Fortpflanzung und wird daher auch als vegetatives Nervensystem bezeichnet. Es arbeitet mehr oder weniger ohne unser Bewusstsein, ohne unseren Willen und funktioniert auch in Bewusstlosigkeit. Zum autonomen Nervensystem gehört auch das limbische System, das das Gefühlsleben steuert, ausgedrückt durch Angst, Wut, Zorn, Unlust, Freude und Glück.

Der Vagus – der Vagabund unter den Nerven


Der zehnte Hirnnerv ist der größte Nerv des parasympathischen Systems. Er ist auch gleichzeitig der längste. Er wird aufgrund sein großes Verteilungsgebietes auch als Vagabund unter den Nerven bezeichnet, weil er sich praktisch in allen Körperteilen herumtreibt: Die Rede ist vom Vagusnerv oder einfach Vagus.

Unser autonomes Nervensystem besteht aus einem sympathischen und einem parasympathischen Anteil, die wie Gegenspieler wirken.

  • Der Vagus versorgt alle Organbezirke der oberen Körperhälfte, den gesamten Brustraum mit Herz und Lunge sowie den oberen Bauchraum mit Magen, Dünn- und Dickdarm bis zur linken Dickdarmflexur.

  • Der absteigende Dickdarm, mit dem Rektum und dem Enddarm, die Prostata, die Harnblase sowie die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane werden vom sakralen Plexus gesteuert, sodass hier der Vagus seine Wirkung verliert. Aber auch diese Organe sind parasympathisch versorgt durch den N. pelvicus, der in den Pudendusnerv (Schamnerv) übergeht.

Stress kann beflügeln


Stress braucht der Mensch zur allgemeinen Mobilmachung, wenn er die Herausforderungen des täglichen Lebens bewältigen will. Stress wirkt als Kickstarter, damit alle...

Erscheint lt. Verlag 6.10.2021
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Entspannung / Meditation / Yoga
Schlagworte Angst • Atmung • Ausatmung • Bewegung • chronischer Stress • Entspannung • Gehirn • Gehirnzelle • Hirnnerv • Konzentration • Konzentrationsstörung • Meditation • Meditationstechnik • Panik • Parasympathikus • Rituale • Ruhenerv • Schlafstörung • Stress • Stressalltag • stressbedingte Erkrankung • Stressgesellschaft • Sympathikus • Tiefenentspannung • Überlastung • Vagus • Vaguskern • Vagus-Nerv
ISBN-10 3-432-11299-8 / 3432112998
ISBN-13 978-3-432-11299-2 / 9783432112992
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