Wein ist gesund (eBook)
208 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46134-1 (ISBN)
Dr. Hans-Ulrich Grimm ist Journalist und Autor. Seine jahrelangen Recherchen in der Welt der industrialisierten Nahrungsmittel bewegten ihn, sämtliche Erzeugnisse von Nestlé, Knorr & Co aus den Küchenregalen zu verbannen, zugunsten frischer Ware von Märkten und Bauern. Seine Erkenntnis: Genuss und Gesundheit gehören zusammen. Grimms Bücher sind Bestseller. Allein 'Die Suppe lügt' ist in einer Gesamtauflage von über 250.000 Exemplaren erschienen und gilt mittlerweile als Klassiker der modernen Nahrungskritik. Zuletzt sind bei Droemer 'Echtes Essen. Der Anti-Aging-Kompass' und 'Dumm gegessen! Wie uns die Nahrungsindustrie um den Verstand bringt' erschienen. Hans-Ulrich Grimm lebt mit seiner Familie in Stuttgart.
Dr. Hans-Ulrich Grimm ist Journalist und Autor. Seine jahrelangen Recherchen in der Welt der industrialisierten Nahrungsmittel bewegten ihn, sämtliche Erzeugnisse von Nestlé, Knorr & Co aus den Küchenregalen zu verbannen, zugunsten frischer Ware von Märkten und Bauern. Seine Erkenntnis: Genuss und Gesundheit gehören zusammen. Grimms Bücher sind Bestseller. Allein "Die Suppe lügt" ist in einer Gesamtauflage von über 250.000 Exemplaren erschienen und gilt mittlerweile als Klassiker der modernen Nahrungskritik. Zuletzt sind bei Droemer "Echtes Essen. Der Anti-Aging-Kompass" und "Dumm gegessen! Wie uns die Nahrungsindustrie um den Verstand bringt" erschienen. Hans-Ulrich Grimm lebt mit seiner Familie in Stuttgart.
Länger leben
Wunderbar: Der Wein macht stark
/ Warum leben die Menschen in Weinregionen länger als anderswo? / Wirkungsspektrum: Erkältung, Herzleiden und sogar Krebs? / Chardonnay und Barolo besser als Pils oder Wodka / Weintrinker haben mehr Hirn
Heute hat der Winzer seinen alten weißen Kombi mit Kindern vollgeladen. Es ist kurz vor Weihnachten. In der Früh war es noch trüb, gegen Mittag kam dann die Sonne heraus. Wir fahren ganz nach oben, und natürlich ahnen die Siebtklässler noch nicht, dass ihre Aktion heute dazu dient, den Wein gesünder zu machen. Sie zünden das Feuer an aus dem alten Rebholz. Ihnen geht es nur um die Chips, die sie nachher aus den Kartoffeln machen. Zwischen den Reben graben sie sie aus – was nebenbei den Boden auflockert und Platz macht für den Trester, die ausgepressten Traubenreste, die schon in den orangeroten Boxen warten. Ich schnappe mir eine Box und kippe sie aus; es riecht nach Weinkeller, die ausgepressten Schalen, die Kerne, Stängel – alles tiefrot, fast violett. Eigentlich könnte man daraus Grappa machen, doch hier ist es der natürliche Dünger. Dem Weinberg geben wir etwas zurück von der Energie, die wir ihm genommen haben, sagt der Winzer. Jedenfalls den jungen Reben; die älteren kriegen als Dünger nur die Äste, die wir im Januar abschneiden werden und auf den Boden werfen. All das soll die Nährstoffe konzentrieren, den Geschmack verbessern. Es soll auch der Gesundheit dienen wie die braunen Flecken auf den Blättern – Zeichen einer Krankheit, die der Winzer bewusst toleriert. Die Pflanze soll lernen, sich zu wehren wie die Kinder; denen solle man ja auch nicht aus jeder Patsche helfen.
Der Wein macht stark. Das ist sein Gesundheitsgeheimnis. Gesundheit beginnt bekanntlich im Kopf, und da wirkt der Wein spürbar und schnell. Er verbessert die Laune, hebt die Stimmung und ermöglicht einen neuen Blick auf die Widrigkeiten dieser Welt. Der Wein rückt die Dinge in ein neues, milderes Licht, sorgt für Erheiterung – nicht nur kurzfristig, beim Essen oder in der Vinothek. Er stärkt auch langfristig die Psyche und selbst die Geisteskräfte. Wein ist buchstäblich Futter für die grauen Zellen; er kann das Gehirnvolumen vergrößern und unter anderem so auch vor Alzheimer schützen.
Wein wirkt vielseitig, auch dort, wo es (noch) keine Medikamente gibt. Und er hilft oft sogar mehr als eine Arznei, namentlich bei der Vorbeugung, weil er nicht auf einen singulären Störfaktor zielt, sondern systemisch auf den ganzen Organismus wirkt, und zwar auf eine denkbar umfassende Weise: Er aktiviert dessen Abwehrtruppen.
So nimmt der Wein unter den alkoholischen Getränken eine Sonderposition ein, er wirkt anders als Bier oder Whisky, Wodka, Jägermeister. Natürlich enthält auch er Alkohol, und natürlich zeigt der seine Wirkung, positiv wie negativ – weshalb die Dosisfrage so bedeutsam ist.
Doch der Wein enthält darüber hinaus viele andere, nichtalkoholische Substanzen, darunter jene, die mit den braunen Flecken auf den Reben zu tun hat und mit deren Hilfe der Körper motiviert werden kann, die eigenen Kräfte zusammenzuziehen und gegen Angreifer in Stellung zu bringen, mit unglaublichen Erfolgen. Er hilft gegen viele der klassischen Krankheitserreger, die Infektionen auslösen, welche mittlerweile wieder die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzen.
Er wirkt gegen Viren, auch gegen Bakterien, selbst gegen gefürchtete Seuchenerreger und andere Krankheitsauslöser, wie sogar eine US-amerikanische Regierungsstudie bestätigt hat – nicht aus dem Pentagon, das sich natürlich auch mit Bio-Bedrohungen beschäftigt, sondern aus dem Agrarministerium, das die Abwehrpotenziale genau untersucht hat, die im Wein stecken.
Und tatsächlich wirkt der Wein demnach auch dort, wo es sonst keinerlei Medikamente gibt, wie etwa den Viren, die Schnupfen auslösen, den sogenannten Rhinoviren. Er geht gegen Rotaviren vor, die Magen-Darm-Krankheiten verursachen, und gegen Hepatitisviren, die die Leber angreifen; er bekämpft Cytomegaloviren, die zur Herpesfamilie gehören, und schließlich die Noroviren, die zu einer Vielzahl von Krankheiten führen können von Bronchitis bis Gastroenteritis.
Es ist eine lange und beeindruckende Liste. Sie bestätigt auch Beobachtungen, die Mediziner seit Langem gemacht hatten, bei den großen Choleraepidemien zum Beispiel, als Weintrinker häufig verschont blieben, weil ihr Lieblingsgetränk tatsächlich antibakteriell wirkt, sogar gegen den Seuchenerreger Vibrio cholerae und viele andere Mikroben, Helicobacter pylori zum Beispiel, der als Krebsauslöser im Verdacht steht, und viele Auslöser*innen von Lebensmittelvergiftungen wie Campylobacter, E.coli, Listeria und auch Salmonella – Krankheiten, die harmlos klingen, aber jedes Jahr Hunderte von Millionen Menschen treffen und Hunderttausende Todesopfer fordern.
Und der Wein kann nicht nur davor schützen, sondern sogar vor Erkrankungen durch den Hefepilz Candida albicans; er wirkt gegen Gifte, die von Mikroorganismen erzeugt werden, wie Ochratoxin A oder das Shiga-Toxin und sogar üble Parasiten wie Trichomonas vaginalis, der es im Jahr 2016 zum Ehrentitel »Einzeller des Jahres« gebracht hat, auf sexuellem Weg übertragen wird – und vom Wein offenbar gestoppt werden kann.
Doch der Wein imprägniert nicht nur gegen solche klassischen und immer noch unglaublich machtvollen Krankheitserreger, wie spätestens seit dieser Studie der obersten wissenschaftlichen Forschungseinrichtung des amerikanischen Agrarministeriums (US Department of Agriculture, kurz USDA) als gesichert gelten kann und sozusagen amtlich beglaubigt ist – erstellt vom Agrarforscher der US-Regierung Mendel Friedman, für jeden nachlesbar im Journal of Agricultural and Food Chemistry (Titel: Antibacterial, Antiviral, and Antifungal Properties of Wines and Winery Byproducts in Relation to Their Flavonoid Content).
Dass der Wein auch Abwehrkräfte gegen moderne Menschheitsgeißeln mobilisiert, die sogenannten Zivilisationskrankheiten – von den Gesundheitswächtern dieser Welt »nicht übertragbare Krankheiten« genannt –, das haben Medizinforscher auch schon seit Längerem festgestellt, doch stießen sie damit ihrerseits erst mal auf Abwehr, denn die überlieferten Wirkkräfte des Weins waren weithin in Vergessenheit geraten. In der Medizin dominierte die Furcht vor dem Dämon Alkohol. Doch dazu wollten die neuen Beobachtungen so gar nicht passen, bei denen es um das Herz ging und die Weintrinker hier einige Auffälligkeiten zeigten – positive, überraschenderweise.
Ausgerechnet das Herz. Der Kernbereich der menschlichen Existenz – natürlich auch ein prominentes Aktionsfeld der Medizin, im Fokus der wissenschaftlichen Forschung; und das hier war sogar die berühmteste Langzeituntersuchung der Welt, die als Maß aller Dinge in der globalen Herzforschergemeinde gilt, mit höchsten wissenschaftlichen Standards, nüchterner Statistik und Methoden, die über jeden Zweifel erhaben sind. Über 1000 wissenschaftliche Veröffentlichungen hat es auf Basis ihrer Daten bereits gegeben, mittlerweile nimmt schon die dritte Generation der Versuchspersonen teil: Die Framingham Heart Study, benannt nach dem 70 000-Einwohner-Ort Framingham bei Boston, läuft seit 1948 und wird getragen von den Nationalen Gesundheitsinstituten der Vereinigten Staaten von Amerika (National Institutes of Health, kurz NIH).
Und da stellte sich nun heraus, dass die Herzen der Versuchsteilnehmer, die regelmäßig Wein tranken, in einem besseren Zustand waren. Ein ganz eindeutiger Befund.
Doch harte Daten und Fakten sind das eine. Etwas anderes ist die herrschende Meinung, die immer die der Herrschenden ist, wie schon der Weingutserbe und Bordeaux-Freund Karl Marx gesagt hatte; und da standen eben damals in Amerika, dem Land der Prohibition, die Verwüstungen durch den Teufel Alkohol im Vordergrund und nicht die segensreichen Wirkungen des Göttertranks Wein. »Die amerikanische Psyche war noch nicht so weit«, wirbt der amerikanische Anti-Aging-Arzt Richard Baxter, der selbst zu Wein und Gesundheit geforscht und publiziert hat, um Verständnis.
Es war das Jahr 1972. Damals waren diese Erkenntnisse schlicht »unerwünscht«, erinnert sich Professor Carl Seltzer von der Universität Harvard, der die Daten analysiert und den Bericht vorbereitet hatte. Als er damals seine staatlichen Auftraggeber über das Ergebnis informierte, reagierten diese schroff und verboten ihm ausdrücklich, in der Studie darüber zu berichten, so die New York Times in einem Artikel 30 Jahre nach dem Vorfall. Die Beamten der National Institutes for Health hätten ihm schriftlich mitgeteilt, dass »ein Artikel, der offen zur Förderung des Trinkens zur Vorbeugung gegen koronare Herzkrankheiten auffordert, angesichts des großen Gesundheitsproblems des Alkoholismus, das im Land besteht, wissenschaftlich irreführend und sozial unerwünscht wäre«. Seine Chefs bestanden sogar mit Nachdruck auf einem Text, der die Fakten genau ins Gegenteil verkehrt, und »keinen signifikanten Zusammenhang« zwischen Alkoholkonsum und den untersuchten Herzkrankheiten feststellt, und legten ihm nahe, den Befundbericht...
Erscheint lt. Verlag | 3.5.2021 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Ernährung / Diät / Fasten |
Schlagworte | Alternative Medizin • Alzheimer • Anti Aging • Blutdruck natürlich senken • Bluthochdruck • Bordeaux • Chardonnay • Chardonnay Diät • entspannter leben • Ernährung und Gesundheit • Essen als Medizin • Geschenk • Geschenkbuch • gesünder leben • Gesundheit • Gesundheits-Prävention • Gesund leben • Hans-Ulrich Grimm • Heilende Nahrungsmittel • Herzinfarkt • länger leben • Leber • Liebhaber • Magen • Primitivo • Ratgeber • Ratgeber Gesundheit • Rotwein • Schönheit • Wein • Weinbuch • Wein für die Gesundheit • Wein ist gesund • Weinrebe • Wein trinken • Wein Wissen |
ISBN-10 | 3-426-46134-X / 342646134X |
ISBN-13 | 978-3-426-46134-1 / 9783426461341 |
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