Die feinstoffliche Anatomie des Menschen

Um die Entstehung von Krankheit aus energetischer Sicht zu verstehen, benötigt man einige Grundkenntnisse über die feinstoffliche Anatomie des Menschen. In meinem ersten Buch habe ich den Aufbau und die Funktion der feinstofflichen Körper bereits ausführlich beschrieben. Die folgende Erläuterung ist nochmals eine kurze Zusammenfassung davon.

Meridiansystem

Unser Körper wird durchzogen von einem arteriellen und einem venösen Gefäßsystem. Dieses ist verantwortlich für den Nahrungsaustausch und die Versorgung unserer physischen Strukturen. Auch auf der feinstofflichen Ebene findet man ein Pendant zu unserem Blutsystem. In der TCM wird dieses feinstoffliche Gefäßsystem als „Meridiansystem“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein Netzwerk von feinstofflichen Leitbahnen, den Meridianen. Die Meridiane sind das Gefäßsystem des Ätherkörpers. In ihnen fließt die Lebenskraft oder das Qi. Durch die Meridiane kann das Qi zu sämtlichen Strukturen des menschlichen Körpers transportiert werden und diese mit der lebensnotwendigen Vitalenergie versorgen. Damit der Körper diese Lebenskraft absorbieren und verwenden kann, wird diese zuerst über verschiedene Umwandlungsprozesse verfeinert. Der Körper kann die Lebensenergie nicht in ihrer ursprünglichen Form oder Dichte verwenden.

Yin- und Yang-Organe

In der TCM wird zwischen Yin- und Yang-Organen unterschieden. Unsere Organe haben neben den physiologischen Aufgaben auch energetische Funktionen. Die Yang-Organe entsprechen den Hohlorganen Dünndarm, Dickdarm, Harnblase, Magen und Gallenblase. Sie werden fortwährend gefüllt und entleert. Sie transportieren und transformieren Nahrung und Flüssigkeiten. Die Yin-Organe dienen der Speicherung und Produktion der für den Körper benötigten Substanzen. In der westlichen Medizin sehen wir oftmals eine klare Trennung zwischen seelischen und körperlichen Ursachen einer Krankheit. Diese klare Unterscheidung zwischen seelisch und körperlich wird in der TCM nicht gemacht. Jedem Yin-Organ wird eine seelische Eigenschaft oder Emotion zugeordnet.

Feinstoffliche Organfunktionen

Feinstoffliche Lungenfunktion

Die Lunge absorbiert reines Qi aus der Atemluft und gibt unreines (verbrauchtes) Qi an sie ab.

Das bedeutet, wir absorbieren einen Teil unserer Lebenskraft mithilfe unserer Lungen aus der Atemluft!

Zugehörige Emotion: Trauer

Ein Mensch mit einem geschwächten Lungen-Qi neigt verstärkt zur Trauer. Wenn jemand übermäßig lange trauert, kann die Trauer sein Lungen-Qi schwächen.

Feinstoffliche Milzfunktion

Aus den verwertbaren Nahrungsanteilen wird in der Milz Nahrungs-Qi gewonnen. Das Nahrungs-Qi ist die Quelle von Qi und Blut. Durch weitere Verarbeitungsprozesse entstehen die für den Körper lebensnotwendigen Substanzen.

Die Milz absorbiert einen Teil unserer Lebenskraft aus unserer Nahrung!

Zugehörige Emotion: Die Sorge

Mit einem geschwächten Milz-Qi neigt ein Mensch dazu, sich vermehrt über alles Sorgen zu machen. Gerät jemand über eine längere Zeit in eine Lebenssituation, die ihm Sorgen bereitet, kann sein Milz-Qi geschwächt werden.

Feinstoffliche Leberfunktion

Die Leber reguliert den freien Fluss von Qi.

Die Leber ist verantwortlich dafür, dass das Qi im Menschen harmonisch fließt.

Zugehörige Emotion: Die Wut

Bei Menschen, die ständig wütend und aufbrausend sind, ist die Funktion der harmonischen Energieverteilung gestört.

Feinstoffliche Herzfunktion

Genau wie in der westlichen Medizin, ist auch in der TCM das Herz für die Blutzirkulation verantwortlich. Ein gesundes Herz ist wichtig für eine ausreichende Blutversorgung aller Körpergewebe. Zusammen mit der Niere ist das Herz verantwortlich für die Stärke der Konstitution eines Menschen. Nach der TCM beherbergt das Herz das menschliche Bewusstsein. Den Zustand des Herzens und des Blutes beeinflussen die mentalen und emotionalen Aktivitäten eines Menschen. Dies beinhaltet unser Gedächtnis, unsere psychische Aktivität, unser Denken, den Schlaf und unsere Emotionen. Mit einem starken Herz ist die psychische Aktivität normal, und die Emotionen sind ausgeglichen. Bei Herz-Qi-Schwäche kann es zu Vergesslichkeit, psychischen Problemen, benebeltem Denken oder Schlaflosigkeit kommen.

Das Herz ist mitverantwortlich für unsere physische

und psychische Konstitution.

Zugehörige Emotion: Die Freude

Der Mensch kann durch einen Drang, immer wieder ekstatische Zustände erleben zu wollen, sein Herz-Qi schwächen.

Feinstoffliche Nierenfunktion

Unsere Nieren enthalten die von unseren Eltern weitergegebene Lebenskraft, und sie dominieren in ihrer Funktion die Entwicklung, die Reproduktion und den Alterungsprozess eines Menschen.

Die Nieren enthalten den Anteil an Lebensenergie, welchen unsere Eltern an uns weitergegeben haben (vererbtes Qi).

Zugehörige Emotion: Die Angst

Das bedeutet, dass Lebensumstände, welche viel Angst verursachen, die Nierenenergie schwächen. In ihren Funktionen geschwächte Nieren können einen Menschen nicht mehr optimal unterstützen, und er neigt dazu, sich im Leben ängstlich zu verhalten. Es mangelt ihm häufig an Willenskraft und Durchhaltevermögen.

Unsere Lebenskraft nimmt durch unseren Alterungsprozess langsam ab. Wachstum und Alterung werden durch die Nieren bestimmt. In der Praxis begegne ich häufig älteren Menschen, die sich aufgrund der geschwächten Nierenenergie viel ängstlicher verhalten als jüngere Menschen. In den Zeiten der Corona-Krise wird durch die Art der Berichterstattung Panik und Angst extrem gefördert. Die jüngeren Menschen werden dadurch physisch nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen, weil ihr Nieren-Qi noch stark und intakt ist. Falls sie es durch einen exzessiven Lebenswandel vorzeitig erschöpft haben, können auch sie leichter in Angst und Panik geraten.

Den älteren Menschen erweist man durch diese Form der Berichterstattung keinen Dienst. Indem ständig eine Atmosphäre der Angst erzeugt wird, schwächt man das Nieren-Qi der älteren Menschen noch stärker. Eine Schwächung der Nierenenergie schwächt aber den gesamten Körper und das Immunsystem.

In meiner Praxis sehe ich immer wieder, dass die Art und Weise einer Diagnose mitentscheidend ist, wie sich der weitere Krankheitsverlauf eines Klienten entwickelt. Wenn Mediziner oder – wie in der aktuellen Corona-Krise – die Medien sowie die Führer unserer Gesellschaft konstant eine angstvolle Atmosphäre verbreiten, hat dies einen negativen Einfluss auf das Immunsystem und die Gesundheit aller Menschen. Sie werden durch die Angst gelähmt und in ihrer Lebenskraft geschwächt. Angst entzieht uns den Boden unter den Füßen. Diese Erläuterungen sind zwar vereinfacht, geben den Lesern aber einen Einblick in eine andere Sichtweise.

Der Ätherleib

Der ätherische Körper ist ein Abbild des physischen Körpers, oder präziser: Der physische Körper ist ein Abbild des ätherischen Körpers.

Der Ätherleib ist der innerste Anteil der Aura. Es handelt sich um ein elektromagnetisches Feld, welches den physischen Körper durchdringt. Der Ätherleib ist in seiner Ausdehnung etwas größer als der physische Körper. Er ist an den Körper gebunden und löst sich mit seinem Tod auf. Man kann den Ätherleib auch als Vitalkörper bezeichnen, denn er ist verantwortlich für die Versorgung des physischen Körpers mit Lebensenergie. Er ist die feinstoffliche Blaupause oder Matrix für die physischen Strukturen; sein feinstoffliches Gefäßsystem wird durch die Meridiane gebildet. Er wirkt als Bindeglied zwischen den subtileren Ebenen der Aura, dem menschlichen Bewusstsein und dem physischen Körper. Die feinstofflichen Schnittstellen zwischen physischem Körper und den subtileren Ebenen des Daseins werden durch Energiezentren (Chakras) gebildet. Sie gehören zum Ätherleib und bilden sich entlang der Wirbelsäule. Ein taktil ausgebildeter Mensch kann mit der Fähigkeit des Hellfühlens feinstoffliche Störungen von einzelnen Organen und Gewebsstrukturen im ätherischen Körper wahrnehmen.

Krankheiten äußern sich meistens über eine längere Zeitspanne in Form von energetischen Störfeldern auf der ätherischen Ebene, bevor sie sich physisch manifestieren. Die Fähigkeit des Hellfühlens gibt einem Behandler die Möglichkeit, diese energetischen Störfelder oftmals schon in ihrer Anfangsphase wahrzunehmen. Dadurch kann er den Klienten unterstützen, wieder in ein energetisches Gleichgewicht zu kommen. Dies ist eine gute Möglichkeit, Krankheiten vorzubeugen. Heilbehandlungen können daher auch vorbeugend eingesetzt werden. Energetische Störungen im Ätherleib können verantwortlich dafür sein, dass trotz einer erfolgten Operation schmerzhafte Empfindungen und Begleiterscheinungen weiterhin auftreten.

In der chinesischen Medizin liegt die Ursache vieler gesundheitlicher Störungen in einer Beeinträchtigung der feinstofflichen Funktion der Leber. Dem Bereich der Leber ordnet man auch jenen der Gallenblase hinzu. Wie schon beschrieben, ist die Leber verantwortlich für einen harmonischen Qi-Fluss. Kommt es zu einer Störung dieser Funktion, kann dies Migräneanfälle auslösen. In meinem Praxisalltag sehe ich vor allem Frauen, die häufig von wiederkehrenden Migräneanfällen betroffen sind. Es handelt...