Anleitung für dein Buch der grünen Magie (eBook)

Kapitel 2

Dein Grimoire planen

Ein Teil des Vergnügens bei der Herstellung eines Grimoires besteht darin, es von Grund auf zu entwerfen – nicht nur sein physisches Erscheinungsbild, sondern auch sein Innenleben, seine Gestaltung und die Einteilung der Kapitel. Diese Planung erfordert gründliches Nachdenken. Du solltest dafür deine aktuellen Gewohnheiten, frühere, vielleicht vergebliche Anläufe zur Aufzeichnung deines spirituellen Weges und deine Intentionen für das Buch berücksichtigen. Wie bei der Planung eines neuen Hauses musst du darüber nachdenken, wie dein Buch aussehen soll.

Denk zunächst darüber nach, wie du derzeit dein Wissen festhältst. Hast du interessante Texte oder Rituale, die du früher mal aufgeschrieben hast? Führst du ein handgeschriebenes Tagebuch oder ein Traumtagebuch? Passt dein gegenwärtiges System zu deiner Persönlichkeit oder deinem Stil? Möchtest du es erweitern und das, was du bereits geschrieben hast, mit einbeziehen oder es ganz ändern? Es ist ein guter Weg, all dies im Hinblick auf deine Spiritualität zu überdenken.

Du solltest auch dein Budget berücksichtigen, nicht nur das aktuelle, sondern auch das künftige. Deine Träume von einem vollständigen Grimoire werden sich nicht von heute auf morgen erfüllen lassen. Gib nicht zu viel Geld dafür aus, vor allem wenn du ein neues System ausprobieren willst. Beginn ganz am Anfang: Zuerst kommen die Grundlagen. Du kannst sie im Laufe der Jahre ständig erweitern.

Starte mit einem Brainstorming

Zu Beginn deines Hexenhandwerks hast du vielleicht jedes leere Buch benutzt, das du finden konntest, um deine Arbeit darin festzuhalten. Jetzt ist es an der Zeit, über die verschiedenen Möglichkeiten nachzudenken, wie du dein perfektes Grimoire von innen nach außen gestalten könntest. Schreib deine Ideen und Inspirationen auf. Wähl die schönsten deiner vielen Träume aus. Denk zu Beginn über die beiden folgenden Begriffe nach und definiere sie für dich selbst:

• wunderschön,
• nützlich.

Diese Reflexion kann dir dabei helfen, vage Vorstellungen festzuhalten, und sie kann dir eine Richtung für deine weiteren Überlegungen vorgeben. Schöne Dinge können nützlich sein und nützliche Dinge können schön sein. Die Begriffe widersprechen sich nicht.

Du kannst auch Ideen oder Fotos von Büchern oder von Buchkunst, die dich beim Brainstorming inspirieren, an einem Moodboard oder einer Pinnwand sammeln. Durch das Zusammenfügen verschiedener Designelemente bekommst du eine klarere Vorstellung davon, was du verwenden möchtest und was nicht so gut passt. (Bewahre verworfene Ideen auf! Höchstwahrscheinlich wirst du im Laufe deines Lebens mehr als nur ein Grimoire haben; und was dir jetzt nicht gefällt, könnte perfekt für das nächste Buch sein.)

Denk darüber nach, was du in dein Grimoire aufnehmen möchtest. Lies dafür Kapitel 1, 3, 4 und 5, du findest darin detaillierte Anregungen. Auf diese Weise konkretisiert sich auch dein Gestaltungskonzept. Vielleicht möchtest du jeden Abschnitt anders gestalten. Beginn damit, Layouts zu visualisieren. Sammle Ideen zur Inspiration und als Vorlagen.

Sicherlich denkst du auch darüber nach, welche Zugaben hineingehören. Das können Postkarten, Broschüren und Eintrittskarten sein, die du darin einklebst. Wenn dir Scrapbooking gefällt, kannst du dich in Bastelgeschäften nach geeignetem Material umsehen. Auch Reisetagebücher enthalten oft alle möglichen Accessoires, zum Beispiel Fahrkarten, Skizzen, Quittungen, Stoffreste, Fotos, handgeschriebene Erinnerungen und vieles mehr. Lass dich von Onlinerecherchen inspirieren.

Das große Projekt sollte dich nicht entmutigen. Vielleicht denkst du: Ich darf es nicht vermasseln. Alles muss perfekt sein. Oder: Ich muss alles genau so machen, wie ich es angefangen habe. Aber die Realität sieht anders aus: Du wirst Tee auf deinem Buch verschütten, Seiten werden zerrissen oder sie fallen heraus. Das Grimoire ist ein Arbeitsbuch, kein Sammlerstück, das in einem Regal steht und nur ab und zu angeschaut wird. Wenn dein erster Versuch nicht funktioniert, dann fang einfach wieder von vorn an. Behalt die Elemente, die dir gefallen, aber versuch etwas anderes, falls deine ersten Ideen nicht so toll waren, wie du es erwartet hattest.

Die Größe bestimmen

Du solltest schon ganz am Anfang entscheiden, wie groß dein Grimoire sein soll, denn das hat Einfluss auf das spätere Gestaltungskonzept des Inhalts und deine Entscheidung, welche Art von Buch du überhaupt anpeilst. Planst du zum Beispiel, es zu Hause aufzubewahren? Dann kannst du ein großes Format verwenden, das dir viel Raum für ein großzügiges Layout lässt. Möchtest du es aber überallhin mitnehmen, empfehle ich dir ein kleineres Format.

Ebenso wichtig ist der Umfang. Möchtest du alles in einem einzigen Band unterbringen? Oder planst du dein Grimoire vielleicht als einen Satz einzelner Bücher zu verschiedenen Themen, die zusammen einen Sammelband ergeben?

So romantisch ein dicker Wälzer voller spiritueller und magischer Inhalte auch sein mag: Die Idee, einzelne Bücher zu erstellen, hat viele Vorteile. Es ist einfacher, mit einem kleineren Buch zu arbeiten, sei es beim Einfügen von Informationen oder beim Lesen. Mach dir keine Gedanken darüber, dass dir in einem einzelnen Buch vielleicht der Platz ausgeht; fang dann einfach ein neues Buch zu einem bestimmten Thema an und schreib dort weiter. Andererseits kann es schwierig sein, zu entscheiden, wo du bestimmte Texte einfügst. Ich halte es für eine sehr gute Lösung, sie an mehreren Stellen gleichzeitig unterzubringen. Niemand wird dich dafür bestrafen, wenn du etwas wiederholst. Du könntest auch Querverweise einfügen, die dich zu den Textstellen führen. (Mehr über die Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses und wie du den Überblick über alles behältst, findest du in Kapitel 4.)

Gebundenes Buch

Ein gebundenes Buch mit festem Einband ist eine sehr ansprechende Form für ein Grimoire. Du kannst das Buch in einzelne Kapitel unterteilen und je nach Bedarf hin und her blättern, um deine Notizen einzutragen. Ein Buch passt auch gut in ein Regal. Aber was passiert, wenn ein Kapitel bereits voll ist, während in den anderen Abschnitten noch Platz zur Verfügung steht? Das ist einer der Aspekte, die du bei der Gestaltung berücksichtigen musst. Ich stelle dir verschiedene Möglichkeiten vor.

EIN BUCH ODER ZWEI EINZELNE
GEBUNDENE BÜCHER

Ist in einem gebundenen Buch mit festgelegten Kapiteln ein Abschnitt voll, beginnst du ein zweites Buch und schreibst so lange parallel in beiden Büchern weiter, bis alle Abschnitte im ersten Buch vollständig gefüllt sind. Dann führst du nur noch das zweite Buch weiter. Für deinen eigenen Überblick solltest du jeden Eintrag datieren und jedes Datum in einer Übersicht im Umschlag festhalten.

• Vorteile: Du nutzt jede einzelne Seite und musst nur zum nächsten Abschnitt weiterblättern, wenn du etwas suchst.
• Nachteile: Die Bücher überschneiden sich inhaltlich, du arbeitest also mit mindestens zwei funktionsfähigen Büchern. Das ist keine große Sache, aber du solltest dir darüber im Klaren sein.

MEHRERE GEBUNDENE BÜCHER

Eine weitere Möglichkeit ist eine Reihe von gebundenen Büchern, wobei jedem einzelnen ein bestimmtes Thema zugeordnet ist. Die einzelnen Bände können jeweils magische Aufzeichnungen enthalten wie Meditationen, Zaubersprüche, Rituale, Kräuterbeschreibungen und so weiter.

• Vorteile: Du hast kein unhandliches dickes Buch, sondern verwendest handliche Einzelbücher, die thematisch sortiert sind.
• Nachteile: Manchmal kann es schwierig sein, Informationen nur einem Thema zuzuordnen. Bei mehreren Büchern könnten Querverweise etwas schwieriger anzulegen sein.

Ringbuch

Ein Ringbuch mag sich nicht so angenehm anfühlen wie ein gebundenes Buch, aber es kann sehr...