Happiness (eBook)
240 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45983-6 (ISBN)
Tina Turner wurde 1939 als Anna Mae Bullock in Nutbush in Tennesee geboren. Mit über 200 Mio. verkauften Tonträgern und zwölf Grammys gehört sie weltweit zu den erfolgreichsten Sängerinnen. Ab 1994 wohnte sie mit ihrem Ehemann, dem Kölner Musikproduzenten Erwin Bach, in Küsnacht am Zürichsee. 2018 erhielt sie den Grammy Lifetime Achievement Award. Weniger bekannt ist, dass Tina Turner über vierzig Jahren praktizierende Buddhistin war. Sie verstarb 2023 in der Schweiz.
Tina Turner wurde 1939 in Nutbush/Tennesee geboren. Mit über 200 Mio verkauften Tonträgern gehört sie weltweit zu den erfolgreichsten Sängerinnen. Seit 1994 wohnt mit ihrem Mann Erwin Bach in Küsnacht am Zürichsee. 2013 nahm sie die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Weniger bekannt ist, dass Tina Turner seit über vierzig Jahren praktizierende Buddhistin ist. 2009 veröffentlichte sie mit Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay das Album "Beyond" mit buddhistischen und christlichen Gesängen; die gesamten Einnahmen werden an Kinder-Hilfsprojekte gespendet.
1
Willkommen in der Natur
Danke, dass du genau so bist, wie du bist. Danke für das Gewebe deiner Lebenserfahrungen, die dich dazu gebracht haben, diese Worte zu lesen, die ich gerade für dich schreibe.
Danke, dass du dieses Buch geöffnet hast, damit ich mit dir die spirituellen Erfahrungen teilen kann, die ich in über achtzig Lebensjahren gemacht habe.
Wir alle sind, wie ich glaube, mit einer jeweils einzigartigen Mission geboren, mit einem Zweck im Leben, den nur wir erfüllen können. Dabei verbindet uns eine gemeinsame Verantwortung – unserer menschlichen Familie zu helfen, freundlicher und glücklicher zu werden.
Wie das Universum seinen Gang nimmt, habe ich zuerst durch das erfahren, was ich in meiner Kindheit in Nutbush erlebte, einem kleinen Ort im ländlichen Tennessee. Ich verbrachte viel Zeit an der frischen Luft, lief durch die Felder, blickte hinauf zu Sonne, Mond und Sternen, beobachtete die Tiere – zahme und wilde – und lauschte den Geräuschen der Natur.
Schon als kleines Mädchen spürte ich eine unsichtbare universelle Kraft, wenn ich jeden Tag durch die weite, offene Landschaft ging. Die Zwiesprache mit der Natur hat mich gelehrt, meiner Intuition zu vertrauen, die immer den Heimweg zu kennen schien, wenn ich mich einmal verirrt hatte, den Baum mit dem Ast, der sich am besten zum Schaukeln eignete, und den Ort, an dem sich im Fluss ein heimtückischer Stein verbarg.
Ich lernte, auf mein Herz zu hören, das mich lehrte, dass du und ich verbunden sind, miteinander und mit allem anderen auf dieser Erde. Was uns vereint, ist die geheimnisvolle Natur des Lebens selbst, die fundamentale schöpferische Energie des Universums.
In unserer komplexen Welt, die voller Widersprüche ist, finden wir selbst an den unwahrscheinlichsten Orten atemberaubende Schönheit. Zwischen dichten Gewitterwolken tauchen helle Regenbogen auf. Aus den unscheinbarsten Kokons schlüpfen phantastische Schmetterlinge. Und aus dem tiefsten, dicksten Schlamm ragen die herrlichsten Lotosblüten empor.
Was meint ihr, weshalb das Leben sich so eingerichtet hat?
Vielleicht sollen diese Regenbogen, Schmetterlinge und Lotosblüten uns daran erinnern, dass unsere Welt ein mystisches Kunstwerk ist, eine universelle Leinwand, auf die wir Tag für Tag mit den Pinselstrichen unserer Gedanken, Worte und Taten unsere Geschichten malen.
Obwohl ich es schon in der Kindheit instinktiv spürte, begann ich das Leben erst mit Anfang dreißig bewusst so zu sehen. Ich bin nicht sicher, ob mein neunjähriges Ich beim Baumwollpflücken in Tennessee von dem Tag träumte, an dem ich mit neunundvierzig der Königin von England die Hand schütteln würde. Auf einer tiefen Ebene war jedoch selbst dieser weit hergeholte Traum immer im Bereich meiner Vorstellungskraft.
Wer hätte wohl je erwartet, dass ein Mädchen vom Lande wie ich, geboren zwischen den letzten Tagen der Weltwirtschaftskrise und den ersten Tagen des Zweiten Weltkriegs, etwas Außergewöhnliches zustande bringen würde? Dennoch war mein Lebensweg wirklich wie eine Lotosblume, die trotz aller Widrigkeiten immer wieder erblüht und dabei jedes Mal stärker wird.
Egal, wo du geboren bist und wer deine Eltern sind, scheint es mir, dass wir alle mit einer Mischung aus Umständen anfangen, aus Dunkelheit und Licht. Manche von uns bekommen mehr von dem einen mit als von dem anderen. Und ich glaube, dass es eine unlösbare Verbindung zwischen uns und unseren Vorfahren gibt, dass wir auf den Schultern derer stehen, die vor uns gekommen sind.
Eines habe ich ganz ohne Zweifel gelernt – auf Widrigkeiten zu stoßen, wie ich es immer wieder erlebt habe, ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Über unseren Erfolg und unser Glück entscheidet, was wir daraus machen, wie wir es nutzen, um uns und unsere Zukunft zu gestalten.
Je dicker der Schlamm, desto stärker der Lotos, der darin erblüht und sich aus dem Dreck erhebt, um sich zur Sonne zu strecken. Dasselbe gilt für uns Menschen. Ich weiß es, weil ich es geschafft habe. Und ich weiß, dass auch du es schaffen kannst.
Wie mir das gelungen ist? Genau das will ich dir erzählen.
Mein Heimatort Nutbush liegt mitten in den von Geißblatt umwucherten Straßen von Haywood, einer County im Westen von Tennessee. Es war und ist noch heute ein ruhiges, landwirtschaftlich geprägtes Gebiet mit tiefen religiösen Wurzeln. Hier stehen die älteste, 1882 erbaute Synagoge von Tennessee und die Kirchen, die lange von Mitgliedern meiner Familie aufgesucht wurden, die Spring Hill Baptist Church und die Woodlawn Baptist Church. Beide wurden von einem freigelassenen Sklaven namens Hardin Smith gegründet. Als Kind heimlich von der Frau eines Plantagenbesitzers unterrichtet, wurde Smith zum Prediger und sammelte eine Gemeinde um sich, aus der die Woodlawn Baptist Church wurde, in der mein Großvater und mein Vater später als Diakone fungierten.
Da sich Reverend Smith stark für die schulische Bildung engagierte, konnten in unserer County Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts mehr Schwarze lesen und schreiben als sonst in Tennessee. Aus einer der von ihm gegründeten Schulen für schwarze Kinder entwickelte sich die Carver High School, die ich besuchte. Außerdem organisierte er schwarze Musiker und Sänger, verschaffte ihnen Auftrittsmöglichkeiten und schuf damit die Basis für die starke musikalische Tradition der Gegend, von der ich später profitierte.
Ich kam Ende 1939 ohne Komplikationen im Krankenhaus der County auf die Welt, in einem fensterlosen Untergeschoss, in das man die Entbindungsstation für schwarze Frauen verbannt hatte. Meine Eltern gaben mir den Namen Anna Mae, mit dem man mich über zwanzig Jahre lang rufen sollte.
Mein Vater Richard Bullock war der leitende Landpächter für eine weiße Familie mit Namen Poindexter. Gleich neben deren Haus und Farm stand unser eigenes Haus mit vier Zimmern und einem riesigen Gemüsegarten.
In den Häusern von Weißen waren Schwarze damals nur selten willkommen, aber meine ältere Schwester Alline und ich wurden von den Poindexters oft zu Limonade und einem Imbiss eingeladen. Nur wenn andere Weiße zu Besuch waren, wussten wir, dass wir das Haus nicht betreten durften.
Rassismus war der Normalzustand, und wie in vielen Regionen der Südstaaten Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts kam es auch bei uns immer wieder zu Gewaltausbrüchen. Im Jahr nach meiner Geburt ereignete sich nicht weit von unserem Haus der letzte bekannte Lynchmord von Tennessee.
Ein Mann namens Elbert Williams war einer der ersten Bürgerrechtler in unserer Gegend gewesen. Im Jahr 1940 versuchte er, schwarze Wähler registrieren zu lassen, ein Recht, das man uns lange verweigert hatte. Für diese tapfere Tat musste er bald bezahlen. In einer furchtbaren Nacht wurde er von einem Sheriff und einer Schar weiterer Weißer aus seinem Haus verschleppt und brutal umgebracht.
Der Mord an Mr. Williams ließ die Bürgerrechtsbewegung in unserer County zwei Jahrzehnte lang verstummen.
Den verantwortlichen Sheriff habe ich manchmal selbst gesehen. Trotz seiner Verbrechen war er noch immer im Dienst. Die Leute sprachen nicht darüber. Über so etwas äußerte man sich einfach nicht. Zwischen den Weißen und den Schwarzen, die säuberlich getrennt voneinander lebten, herrschte eine brüchige Ruhe, die niemand stören wollte.
Welch eine endlose Kette
aus Unglück
Vorurteile schmieden!
Lena Horne
»Liebe deinen Nächsten«
ist ein Grundsatz, der die Welt verwandeln könnte,
würde man ihn nur überall befolgen.
Mary McLeod Bethune
Trotz der allgegenwärtigen und zügellosen rassistischen Schikanen musste ich mir wegen unglücklicher Umstände Sorgen machen, die mich noch unmittelbarer betrafen. Zuerst war das die frühe desillusionierende Erkenntnis, dass meine Eltern sich auf den Tod nicht ausstehen konnten. Sie befanden sich ständig im Streit, verstrickt in einen hoffnungslosen Kampf, den niemand gewinnen konnte. Ihr Unglück warf einen langen Schatten über meine Kindheit.
Mit meiner Schwester ging meine Mutter Zelma liebevoll um, aber für mich galt das nicht. Sie ließ mich schon früh wissen, dass ich ein Kind war, das sie nicht gewollt hatte. Für ein kleines Mädchen ist so etwas eine schwere Last.
Mehrere Male haben meine Eltern versucht, von Nutbush wegzukommen, weil sie hofften, ein Ortswechsel würde ihnen eine Art neues Leben verschaffen. Ihre kleinen Töchter ließen sie dabei fatalerweise zurück. Ich war erst drei Jahre alt, als sie Arbeit auf dem Militärstützpunkt in Knoxville annahmen, mehr als fünfhundert Kilometer entfernt. Da wir kein Telefon besaßen, hatten wir keinen Kontakt zu ihnen, während sie fort waren. Sie wären mir näher vorgekommen, wenn sie auf den Mond gezogen wären, weil ich den wenigstens sehen konnte.
Obwohl meine Mutter stets jede emotionale Nähe zu mir vermied, waren ihre Verwandten mir gegenüber warm und fürsorglich. Ich liebte meine lebensfrohe Großmutter, die wir »Mama Georgie« nannten, und meine Cousine Margaret, die drei Jahre älter als ich war. Margaret wurde meine erste Mentorin, meine beste Freundin, meine Seelenschwester und in mancher Hinsicht sogar eine Mutterfigur. Dazu gehörte auch, dass sie mich aufklärte, als ich meine Tage bekam. Sie war die Einzige, die das tat.
Wenn meine Eltern wegfuhren, schickten sie Alline zu Mama Georgie, während ich zu Mama Roxanna und Papa Alex kam, den Eltern meines Vaters, die streng, düster und fanatisch bibeltreu waren. Für mich war das eine Qual, denn ich...
Erscheint lt. Verlag | 28.10.2020 |
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Co-Autor | Regula Curti, Taro Gold |
Übersetzer | Dr. Bernhard Kleinschmidt |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
Schlagworte | Autobiografie • Autobiografie Sängerin • beste freundin geschenk • Beyoncé • Beyond • Break Every Rule • Bücher von Promis • Buddhismus • buddhismus buch • buddhismus bücher • Buddhistische Lebenskunst • buddhistische Weisheit • Geheimnis des Erfolgs • Geheimnis des Glücks • Geschenk • Geschenk Buddhismus • Glück • Glück Buddhismus • Glücklich leben • Glücklich sein • glücklich werden • Glücksratgeber • Guiness-Buch • ike turner • Inspiration • Lebenshilfe • lebenshilfe bücher • Lebenshilfe Ratgeber • Lebensratschläge • lebensweisheiten bücher • meditation buch • Musiklegende • namo ryenge ko • Nutbush • Persönlichkeitsentwicklung • Popmusik • Popstar • positive Einstellung • Positives Denken • Private Dancer • Ratgeber glücklich sein • Ratgeber Leben • Ratgeber Lebensführung • Regula Curti • Rock 'n' Roll • Sängerin • schwierige Situationen bewältigen • Selbstverantwortung • Simply The Best • Soka Gakkai • Soul • Spiritualität • Spiritualität im Alltag • spirituelle Autobiografie • spirituelle Bücher • spirituelle Entwicklung • Starke Frauen • Taro Gold • Tina Turner • Tina Turner privat • Weihnachtsgeschenk |
ISBN-10 | 3-426-45983-3 / 3426459833 |
ISBN-13 | 978-3-426-45983-6 / 9783426459836 |
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Größe: 2,1 MB
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