Der Weg des Mönchs zum Glück (eBook)

Meditation für das 21. Jahrhundert
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
224 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2351-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Weg des Mönchs zum Glück -  Gelong Thubten
Systemvoraussetzungen
16,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Im 21. Jh. ist Meditation nicht länger ein Luxusartikel, sondern eine Überlebenstechnik. Die innere Verbindung zum eigenen Glück trägt jeder Mensch in sich - Gelong Thubten zeigt uns, wie wir sie wiederfinden. Er räumt in seinem inspirierenden Buch auf mit Mythen über Meditation und zeigt anschaulich, wie wir mit ihr in kleinen, höchst effektiven Schritten zu mehr Ruhe und schließlich zu uns selbst finden. Gelong Thubten war lange Zeit seines Lebens auf der Suche nach dem eigenen Glück. In einem Moment größter Verzweiflung entfloh er seinem unsteten Leben als Schauspieler in New York und begab sich in ein buddhistisches Kloster. Erst in dieser Not gelang es ihm, sich mit seiner eigenen Seele anzufreunden und wahrhaft zu meditieren. 'Thubten ist ein großzügiger und herzlicher Mönch, an dessen Offenheit und Humor erkennbar ist, dass er die Weisheiten, die er teilt, auch wirklich selbst lebt. Seine Texte inspirieren, kommen aber auch mit einem Pragmatismus daher, der für die realistische Umsetzung unerlässlich ist. Er zeigt unmissverständlich, wieso wir alle Meditation und Achtsamkeit in unserem Leben brauchen.' - Benedict Cumberbatch

Gelong Thubten, geboren in London, ist buddhistischer Mönch, Meditationstrainer und Autor aus England. Er studierte an der Oxford University und lebt mittlerweile seit 25 Jahren als Mönch, jetzt in Kagyu Samye Ling, dem ältesten und größten tibetanischen Kloster in Schottland. Er lehrt Meditation und Achtsamkeit und arbeitet für renommierte Kunden wie Google, die Deutsche Bankoder Lufthansa.

Gelong Thubten, geboren in London, ist buddhistischer Mönch, Meditationstrainer und Autor aus England. Er studierte an der Oxford University und lebt mittlerweile seit 25 Jahren als Mönch, jetzt in Kagyu Samye Ling, dem ältesten und größten tibetanischen Kloster in Schottland. Er lehrt Meditation und Achtsamkeit und arbeitet für renommierte Kunden wie Google, die Deutsche Bankoder Lufthansa.

Kapitel Zwei
Fest verdrahtet mit dem Glück


Der buddhistischen Philosophie zufolge sind wir auf einer tiefen Ebene darauf programmiert, glücklich zu sein; Glück ist sozusagen auf unserer Festplatte gespeichert. Der wahre Grund für unsere Fähigkeit zum Glück liegt in unserer Natur. Deshalb fühlen wir, dass alles seine Ordnung hat, wenn wir glücklich sind; Leid fühlt sich dagegen an wie eine Unterbrechung darin, wie die Dinge eigentlich sein sollten. Letztendlich sind wir mehr als bloß unsere Probleme und unsere Sorgen, und vielleicht ist die Tatsache, dass Sie zu diesem Buch gegriffen haben, ein erstes Zeichen dafür, dass Sie tief in sich bereits das Gefühl haben, dass Sie dieses tiefe Glück, das in Ihnen schlummert, erreichen können.

Innere Freiheit


Wir haben im ersten Kapitel erfahren, dass echtes Glück in Wahrheit Freiheit ist. Freiheit ist uns Menschen am allerwichtigsten – wir wollen nicht von anderen kontrolliert werden, und wir wissen, dass uns die Freiheit zusteht, das zu tun oder zu sein, was immer wir wollen; Freiheit ist etwas, für das wir kämpfen, und als Gesellschaft haben wir dabei wichtige Schlachten gewonnen. Wir leben in einer Welt der freien Wahlmöglichkeiten und können uns in vielen (leider nicht allen) Erdteilen so kleiden, sprechen und denken, wie wir wollen. Wir leben in einer »freien Gesellschaft«, aber sind wir tatsächlich jemals wirklich frei? Wir halten uns für »freidenkende« Individuen, dabei ist unser Geist überhaupt nicht richtig frei.

Denn wo ist unsere Freiheit, wenn unsere Gedanken in Richtungen wandern, die wir nicht wollen, und wir nicht tun, was wir wirklich möchten? Wir werden von unseren Gedanken und Gefühlen angekettet und haben offenbar nur wenig Kontrolle über sie. Wir verlieren uns in Launen, schmerzlichen Erinnerungen oder Sorgen um die Zukunft; eigentlich würden wir diese Gedanken lieber loswerden, wissen aber nicht, wie wir das schaffen können. Uns zu konzentrieren fällt uns schwer, denn unsere Gedanken schwirren ständig hier- und dorthin, und manchmal bleiben wir in den unangenehmen Gefühlen auch einfach stecken. Oft fühlt es sich so an, als würden wir nicht wirklich am Steuer sitzen, wenn unsere Gedanken kreuz und quer gehen.

Man muss sich aber bewusst machen, dass wir keinen dieser Gedanken und Gefühle immer haben; es handelt sich vielmehr um einen ständig wechselnden Strom mit Tausenden Veränderungen täglich. Aus Sicht der Meditation ist das ermutigend, denn wir können Methoden erlernen, die uns dabei helfen, diesen Gedanken- und Gefühlsfluss bewusst zu steuern. Denn unsere Gedanken und Gefühle sind im Grunde einfach Gewohnheiten, und wir sind in der Lage, neue und positive zu entwickeln und weniger anfällig für die negativen zu werden.

Wissenschaftler diskutieren in letzter Zeit häufig den Begriff »Neuronale Plastizität«, um dieses Phänomen zu beschreiben. Es ist das Potenzial des Gehirns, durch wiederholte Übung, etwa durch Meditation, neue neuronale Verbindungen zu schaffen und dadurch bleibende Veränderungen zu bewirken. Wir sind dazu fähig, auf diese Weise eine Vielzahl neuer Gewohnheiten einzurichten, negative Gedanken zu verlernen und dadurch dauerhafte Verbesserungen zu erreichen.

Ich habe selbst erlebt, dass einige meiner schmerzlichsten und destruktivsten Gewohnheiten, die mir zu schaffen machten, sich durch mein Meditationstraining radikal veränderten. Ich litt beispielsweise unter starkem Selbsthass, und der ist mittlerweile fast völlig verschwunden. Ich fand es auch sehr nützlich zu lernen, einfach mal einen Schritt zurückzutreten und zu beobachten, was sich im Kopf so abspielt. Momentan bin ich dabei zu lernen, mich nicht allzu leicht im Strudel geistiger Aktivitäten zu verlieren und hinter allem einen freien Raum zu entdecken. Wenn wir herausfinden, dass unser Geist größer ist als all unsere Probleme, erkennen wir, dass wir tief in uns alle das Potenzial haben, wahrhaft glücklich zu sein.

Der Beobachter im Kopf


Ich finde es faszinierend, dass wir unsere eigenen Gedanken und Gefühle beobachten können. Wenn wir beispielsweise wütend, ängstlich oder traurig sind, wissen wir gewöhnlich, dass wir wütend, ängstlich oder traurig sind – wir erleben, wie wir uns fühlen. Aber wenn es einen Teil in unserem Gehirn gibt, der weiß, dass wir wütend sind, dann ist jener Teil sicherlich nicht wütend – wie sollte er die Wut sonst erkennen?

Es gibt daher einen Teil in unserem Gehirn, unserem Geist, der stets frei ist.

Wenn wir unter etwas leiden, wenn wir emotionalen Schmerz empfinden und vor Schwierigkeiten stehen, identifizieren wir uns gewöhnlich vollständig mit jenem schmerzlichen Teil unseres Seins. Er wird zur übergreifenden Realität. Doch wenn wir dann meditieren, können wir lernen, uns mit jenem Teil des Gehirns zu identifizieren, der dieses Gefühl beobachtet; wir können entdecken, dass der Hintergrund sämtlicher Erfahrungen weiträumig und frei ist. Jenes übergreifende Bewusstsein ist wesentlich größer als aller Schmerz und Kummer, die uns so oft zu überfluten scheinen.

In alten Meditationstexten finden sich häufig Metaphern, in denen der Geist mit dem Himmel verglichen wird, und unsere Gedanken und Gefühle sind dabei die Wolken. Der Himmel ist grenzenlos und ohne Zentrum oder Schranken. In diesem Himmel gibt es alle möglichen Wolken – dichte Sturmwolken, wattebauschähnliche Wölkchen, zarte Zirruswolken und so weiter. Sie alle sind ein natürlicher Teil des Himmels – aber der Himmel ist größer. Die Meditationslehre vergleicht damit die makellose Offenheit und Weiträumigkeit des geistigen Bewusstseins, das größer ist als das Kommen und Gehen der Gedanken und Gefühle.

Unser Hauptproblem ist, dass wir dieses Bewusstsein nicht erkennen. Wir verirren uns zwischen unseren Gedanken und Gefühlen, sind verloren in den Wolken. Meditation hilft uns dabei, uns mit unserem Bewusstsein zu verbinden. Es geht nicht darum, die Gedanken loszuwerden, sondern darum, eine breitere Perspektive zu gewinnen. Die Tatsache, dass es diesen Teil in unserem Gehirn gibt, der sich selbst beobachten kann, legt nahe, dass unser wahres Wesen Freiheit ist. Und wir wissen jetzt, dass Freiheit Glück bedeutet.

Ich glaube, viele Menschen betrachten Meditation schlicht als eine Methode, Stress abzubauen, doch sie ist vielmehr ein Weg, uns mit unserem Wesen zu verbinden, das vollständige Freiheit und Glück bedeutet. Ein tibetisches Wort für Meditation ist »gom«, was wörtlich »sich vertraut machen« bedeutet. Wir machen uns also vertraut mit unserem Bewusstsein, jener Fähigkeit, uns selbst zu beobachten.

Mein Meditationslehrer hat mich oft ermahnt, mich selbst nicht so ernst zu nehmen, und damit meinte er, dass ich mich oft zu sehr an diese Wolken klammerte. Wolken sind keine festen Objekte. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Flugzeug, und wenn Sie aus dem Fenster schauen, sehen Sie die Wolken unter sich. Sie wirken wie dichte Watte, dick und fest. Wenn ein Flugzeug zur Landung ansetzt, denken manche Kinder, dass es nun mit diesen Wolken zusammenstößt, aber wir wissen ja, dass sie trotz ihres festen Aussehens völlig substanzlos sind. Unter dem Ansturm unserer Gedanken und Emotionen verspannen wir uns ebenfalls in einer Art Angst davor, dass wir mit ihnen zusammenstoßen, weil wir sie für real halten und entsprechend reagieren. Wenn man so mit seinen Gedanken und Gefühlen umgeht, hat das negative Folgen.

Oft denken wir, dass unsere Gedanken und Gefühle von außen in unseren Kopf dringen. Das drückt sich in dem Satz aus: »Das kam mir so in den Kopf.« Aber von woher sollten sie kommen? Laden wir etwa Gedanken und Gefühle von irgendeiner virtuellen Festplatte herunter? Natürlich nicht. Um zu erkunden, wie geistige Aktivität entsteht, können wir uns einer anderen Metapher bedienen. Bei der wird der Geist mit einem Ozean verglichen und die Wellen mit unseren Gedanken und Gefühlen. Die Wellen sind ein integraler Bestandteil des Meeres, sie kommen und gehen. Wir könnten lernen, die Dinge ruhen zu lassen und im Bewusstsein verharren – uns im Ozean treiben lassen –, statt uns von den Wellen hin und her schleudern zu lassen. Darum geht es beim Meditieren. Wenn sich im Ozean eine Welle aufbaut, trennt sie sich etwa vom Rest des Wassers und bleibt in der Luft hängen? Nein, die Welle ist bloß ein natürlicher Ausdruck des Ozeans, und auf gleiche Weise sind unsere Gedanken und Gefühle bloß ein Teil unseres Geistes. Wenn wir das Bewusstsein »sein« könnten, etwa wie ein Ozean, würde sich das Leben ganz anders anfühlen. Ansonsten werden wir zum Spielball der Wellen und stets von dem kontrolliert, was sich gerade im Kopf abspielt.

Wir sind essenziell frei


Das Herz leuchtet, wird aber von Schleiern verhüllt,
die nicht zu seinem Wesen gehören.
– Buddha

Das Wesen des Geistes wird in Meditationstexten oft als ein Kristall beschrieben, der von Staub überzogen ist. Egal, wie dick diese Staubschicht auch ist, der Kristall ist immer da. Der Staub stellt bloß die Flecken unserer negativen Gedanken und Gefühle dar. Mithilfe von...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2020
Übersetzer Annette Charpentier
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Schlagworte Achtsamkeit • Allgemeinwissen • Ausgleich • Auszeit • Bücher für die Covid19 Zeit • Buddhismus • Corona • Corona Fehlalarm • Covid-19 • Einstellung zum Leben • Emotionale Intelligenz • Freizeit • fremdbestimmt • Gewaltfreie Kommunikation • Kloster • Künstliche Intelligenz • Lebensmut • Lesen in der Covid19-Krise • Lieber Buch als Covid19 • Liebe zum Leben • Meditation • Minimalismus • Mönch • Persönlichkeitsentwicklung • Positive Gedanken • Positives Mindsetting • Rassismus • Selbstliebe • Stressmanagement • Tibet • Tibetischer Buddhismus • Verschwörungstheorien • Vertrauensaufbau • work life balance • Workshop
ISBN-10 3-8437-2351-6 / 3843723516
ISBN-13 978-3-8437-2351-0 / 9783843723510
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,5 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychosomatische Beschwerden: Was mir die Signale meines Körpers …

von Hans Lieb; Andreas von Pein

eBook Download (2024)
Trias (Verlag)
22,99
Stress & Spannungen lösen. Das Original-TRE-Übungsprogramm

von Hildegard Nibel; Kathrin Fischer

eBook Download (2024)
Trias (Verlag)
22,99