Autoimmunhilfe (eBook)

Beschwerdefrei leben durch lektinarme Ernährung - 80 Rezepte gegen Hashimoto, Reizdarm & Co

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2020 | 1. Auflage
224 Seiten
Südwest (Verlag)
978-3-641-23932-9 (ISBN)

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Autoimmunhilfe -  Simone Koch
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Wenn die Tomate Bauchweh macht
Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto, Morbus Crohn und Schuppenflechte nehmen rasant zu. Durch eine lektinarme Ernährung lassen sich die Symptome der einzelnen Autoimmunerkrankungen deutlich reduzieren.

In ihrem Buch erklärt Dr. Simone Koch, Fachärztin für Ernährungs- und Funktionelle Medizin und Gründerin der Plattform autoimmunhilfe.de, wie Lektine entstehen, wie sie wirken und was Sie tun können, um Lektine in ihrer Ernährung zu vermeiden.

Die Ernährungsumstellung erfolgt in drei Stufen: In einer ersten Phase wird der Körper gereinigt, damit sich die Darmflora möglichst schnell regenerieren kann. In einer zweiten Phase wird durch eine gezielte Ernährung der Heilungsprozess angeregt. Rezepte, Tipps zur Verarbeitung von Lebensmitteln helfen dabei, durch eine lektin-arme Ernährung dauerhaft symptomfrei leben zu können.

Dr. Simone Koch ist Ärztin mit den Schwerpunkten Ernährungsmedizin, klinische Umweltmedizin und bioidentische Hormonersatztherapie. Seit mehreren Jahren praktiziert sie in ihrer eigenen Praxis in Berlin. Parallel zu ihrer Tätigkeit als Ärztin betreibt sie unter www.autoimmunhilfe.de zusammen mit anderen Experten eine Website für Menschen, die unter Autoimmunkrankheiten leiden. Hier wird Betroffenen mit Artikeln, Fachwebinaren und Rezepten geholfen.

KAPITEL 2


MEINE GESCHICHTE


Damit Sie verstehen, wie ich überhaupt zu diesem Thema gekommen bin und warum ich gerade das Thema »Ernährung und Lektine« für so wichtig halte, möchte ich Ihnen meine persönliche Geschichte erzählen.

MEINE KINDHEIT


Ich kam etwas zu früh auf die Welt, nachdem bei meiner Mutter die Fruchtblase geplatzt und die Geburt, zumindest laut meiner Mutter, recht brutal eingeleitet worden war. Der Übertritt ins Leben kam für mich also etwas überraschend und war nicht von mir initiiert. Glücklicherweise erleichterte mir meine Mutter den Einstieg, indem sie mich zunächst voll und ausschließlich stillte. In den ersten Monaten ist der Darm des Säuglings nämlich noch sehr stark durchlässig, und bei jeder Nahrungsaufnahme dringen Stoffe in den noch völlig ungeschulten Körper ein, die das Immunsystem reizen und überfordern können. Leider dauerte dieser Idealzustand aber nicht lange an. Denn meine Mutter versuchte gemäß den kinderheilkundlichen Empfehlungen dieser Zeit ab dem vierten Lebensmonat, Brei und Tee ins Kind zu bekommen. Wie ich heute weiß, waren diese Bemühungen allerdings wegen meines noch sehr stark ausgeprägten Zungenstoßreflexes wenig von Erfolg gekrönt, mein Immunsystem dürfte jedoch auf das so früh eingeführte Getreide wenig friedlich reagiert haben. Ob diese Versuche damit in Zusammenhang stehen oder nicht, lässt sich nicht mehr sagen, doch recht bald danach bekam ich meine erste Lungenentzündung, und viele weitere folgten. Bis heute neige ich zu Streptokokkeninfektionen vor allem der Atemwege, wenn sich das auch deutlich gebessert hat.

Schon als Kind aß ich weder besonders gerne Brot noch trank ich gerne Milch. Nach meiner morgendlichen Milch und dem erzwungenen Frühstück war mir regelmäßig schlecht. Deshalb landete mein Schulbrot schon sehr früh im Müll statt in meinem Magen. Ich hatte einfach das Gefühl, mir tue es nicht gut.

Als in meiner Familie – ganz im Sinne der damals populären Vollkornbewegung – Frischkornbrei eingeführt wurde, hatte das für mich katastrophale Folgen. Mir wurde davon schlecht, ich kämpfte mit Magenschmerzen und schlimmsten Völlegefühlen. Leider dauerte eine ganze Weile, bis ich ihn endlich nicht mehr essen musste. Dass ich vielleicht ein grundsätzliches Problem mit einem so »gesunden« Nahrungsmittel wie Vollkorngetreide haben könnte, darauf kam damals niemand.

Als ich zehn war, fand meine Mutter sich plötzlich allein mit zwei Kindern wieder. Ich erinnere mich nicht, ob sie vorher viel gekocht hatte, aber nun gab es viel Fertigessen aus der Dose. Ich erinnere mich genau an das ständige Gefühl des Aufgeblähtseins. Für mich war das zum Teil so unangenehm, dass ich tagelang fast nichts aß. Besonders schlimm war es am Wochenende und im Urlaub. Retrospektiv weiß ich, dass das daran lag, dass ich dann frühstückte, was ich sonst eigentlich nie tat. Damals konnte ich aber keinen Zusammenhang herstellen.

MEINE STUDENTENZEIT


Mit Beginn meines Studiums und dem Umzug in eine andere Stadt verschwand Brot fast völlig von meinem Speiseplan. Erstens wollte ich Gewicht verlieren und versuchte es mit der damals populären Forever-Young-Diät, in der nur wenig Brot vorgesehen war. Und zweitens mochte ich es einfach nicht besonders. Ich war auch kein großer Nudelfreund. Insgesamt gab es bei mir vor allem viel Reis und Kartoffeln. Obwohl ich zwar immer recht schlank war, hatte ich doch ein recht ausgeprägtes Mondgesicht und war mit ein paar Kilos zu viel ins Studium gestartet. Ohne viel Zutun verlor ich nun im ersten Jahr zehn Kilogramm, und vor allem mein Gesicht veränderte sich. In den Semesterferien jedoch, die ich üblicherweise zu Hause verbrachte, kehrte bezeichnenderweise mein Mondgesicht zurück, legte ich unnatürlich schnell Gewicht zu und hatte wieder mit Magen-Darm-Beschwerden zu kämpfen. Nach wie vor war mir der Zusammenhang mit dem extrem hohen Getreidekonsum zu Hause nicht klar.

Gleichzeitig stellten sich unnatürliche Müdigkeitszustände ein. Unter Schlafstörungen und Unruhe hatte ich schon immer gelitten, aber nun traten immer wieder Episoden auf, in denen ich in der Vorlesung beim Schreiben einschlief. Zudem gab es immer wieder Tage, an denen ich einfach nicht aus dem Bett aufstehen konnte. Ich schob es auf das stressige Studium. Aufgrund meines stark schwankenden Gewichts machte ich immer wieder Diäten. Bestimmte getreidefreie Ansätze funktionierten sehr gut, und es ging mir insgesamt hervorragend. Während einer Atkins-Diät, bei der ich ab Phase 3 relativ häufig nur aus Gluten bestehende Low-Carb-Brote aß, hatte ich irgendwann zum Teil so schwere, aber schmerzfreie Durchfälle, dass ich es einmal nicht zur Toilette schaffte. Auch wenn ich mich inzwischen im praktischen Jahr befand und kurz vor dem dritten Staatsexamen stand, stellte ich immer noch keinen Zusammenhang her.

JUNGE MUTTER


Ich beendete mein Studium, lernte meinen Mann kennen und bekam meinen ersten Sohn. Wenngleich eigentlich alles relativ reibungslos verlaufen war, litt ich nach der Geburt unter schwersten Schlafstörungen. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen schlief ich pro Nacht zum Teil nur ein bis zwei Stunden, obwohl mein Kind hervorragend schlief. Ich war sehr unruhig und hibbelig und verlor in zwei Wochen über neun Kilogramm Gewicht. Mein Herz raste in meiner Brust, und die Haare fielen mir in Büscheln aus.

Ungeachtet dessen, dass selbst ein Medizinstudent im ersten klinischen Jahr anhand dieser Symptome problemlos und sofort eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) hätte diagnostizieren können, übersahen dies alle Ärzte, die ich verzweifelt konsultierte. Alle waren sich einig, dass ich unter einer postpartalen Depression litte und insgesamt zu viel Stress hätte. Die mittlerweile bei meinem Sohn Tristan diagnostizierte Schädelfehlbildung, die schon bald eine große Operation notwendig machen würde, erhärtete diesen Verdacht. Da ich mich aufgrund des extremen Schlafmangels mittlerweile selbst als psychisch nicht mehr richtig zurechnungsfähig empfand, nahm ich die Antidepressiva, die man mir verschrieben hatte. Viel änderte sich nicht, außer dass der Schlaf wieder ein kleines bisschen besser wurde.

Schließlich nahm ich mir in meiner Verzweiflung selbst Blut ab und diagnostizierte eine postpartale Thyreoiditis mit passagerer Hyperthyreose, also eine Schilddrüsenentzündung mit vorübergehend auftretender Schilddrüsenüberfunktion. Fortan therapierte ich mich selbst.

Nachdem es mir wieder halbwegs gut ging, war ich viel zu sehr mit meinem Sohn beschäftigt, um mich um mich selbst zu kümmern. Wie vorher schon erwähnt, stand eine große Operation mit einem längeren Aufenthalt auf der Intensivstation an. Wegen meines eigentlich permanent kranken Kindes und meines damit einhergehenden extremen Schlafmangels hatte ich kaum Zeit, mir über mich Gedanken zu machen. Retrospektiv war ich schon hier zutiefst erschöpft und litt unter Angstzuständen. Ich schob aber alles auf die reale Situation mit meinem Kind. Zu diesem Zeitpunkt begann ich mich intensiv mit dem Thema »Autoimmunerkrankungen und Ernährung« auseinanderzusetzen. Eine getreidefreie und milchfreie Ernährung wirkte Wunder, sodass ich ein wenig durchatmen konnte.

Was mich trieb, nach all dem gleich das nächste Kind in Angriff zu nehmen, weiß ich nicht so genau. Vielleicht wusste ich, dass ich es nach diesen Erlebnissen niemals mehr täte, wenn ich es nicht sofort wagte. So war ich wieder schwanger, als Tristan knapp ein Jahr alt war. In der Schwangerschaft mit Jonas ging es mir blendend. Ich trieb die ganze Schwangerschaft über intensiv Sport und arbeitete bis eine Woche vor der Geburt. Die Gewichtszunahme war gering und die Geburt absolut unkompliziert. Schon wenige Stunden nach der Geburt stand ich mit meinem Kind im Tragetuch in der Küche und kochte Lasagne. Da meine Schwangerschaftsvertretung ausfiel, gab ich schon drei Wochen nach der Entbindung wieder Sportkurse und fing nach acht Wochen wieder ganz zu arbeiten an. Alles, während ich voll stillte.

Eigentlich war klar, dass das nicht gut gehen konnte. Aber ich fühlte mich gut und achtete viel zu wenig auf mich selbst. Unzählige Male hörte ich von meinen Patientinnen: »Wie schaffst du das alles?« und sonnte mich in der Bewunderung.

Nach vier Monaten bekam ich schließlich die Quittung. Ich war psychisch extrem instabil und verlor all meine Kraft. Diese Erschöpfung wurde immer schlimmer, und obgleich ich mich relativ streng an eine Paläo-Ernährung hielt, legte ich unaufhaltsam an Gewicht zu. Als Jonas 14 Monate alt war, ging es mir so schlecht, dass ich oft das Gefühl hatte, nicht weiterleben zu können und zu wollen. Ich litt unter schlimmen Existenzängsten und war häufig nach der Arbeit so erschöpft, dass ich nicht vom Sofa aufstehen konnte, um meinen Kindern etwas zu essen zu machen.

MEINE RETTUNG


Nichtsdestotrotz hatte ich es inzwischen geschafft, eine Fortbildung zum Ernährungsmediziner abzuschließen und mich mit meinem geballten Wissen selbstständig zu machen. Nun wollte ich endlich auch mir selbst helfen. Mithilfe von differenzierten Tests wies ich bei mir eine ausgeprägte Glutensensitivität sowie eine Reaktion auf sämtliche Süßgräser und die meisten Hülsenfrüchte nach. Diese Zahlen halfen mir, komplett darauf zu verzichten.

Gleichzeitig fing ich wieder mit Sport an und füllte meine zum Teil schweren Nährstoffmängel auf. Deutlich früher hatte ich schon begonnen, mich mit natürlichen Schilddrüsenhormonen zu behandeln, und so ging es mir langsam besser.

Nur die 30 Kilogramm zusätzliches Gewicht wollten zunächst nicht schwinden und, um ehrlich zu sein, hatte ich in...

Erscheint lt. Verlag 18.5.2020
Zusatzinfo ca. 15 farbige Fotos
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Ernährung / Diät / Fasten
Schlagworte Arteriosklerose • Arthritis vorbeugen und lindern • Autoimmunerkrankungen Ernährung • autoimmunhilfe.de • Chronische Erschöpfung • chronisch entzündliche Darmerkrankungen • Diabetes • eBooks • Entgiftung • Ernährung • Fertilitätsstörungen • Gesundheit • Gift • Hashimoto • Histaminintoleranz • Ketose • Leaky Gut • Lektin • lektinarm • Mikrobiom • Multiple Sklerose • Nahrungsmittelunverträglichkeiten • Nebennierenfehlfunktion • Prebiotika • Probiotika • Psoriasis • Ratgeber
ISBN-10 3-641-23932-X / 364123932X
ISBN-13 978-3-641-23932-9 / 9783641239329
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