Life Changing Triathlon (eBook)

In jedem Alter zum Finisher werden
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
224 Seiten
Südwest (Verlag)
978-3-641-25053-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Life Changing Triathlon -  Gabriela Harnischfeger
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Triathlon für alle!
Weltmeisterin Gabriela Harnischfeger vermittelt in diesem Buch den Einstieg in den Triathlon, Trainings- und Ernährungspläne für die unterschiedlichen Disziplinen und Distanzen, Motivationstipps und Ratschläge zu Ausrüstung und Material. Für Harnischfeger zählt nicht alleine der Wettkampf, sondern in erster Linie der Spaß an der Bewegung und die enorm positiven Auswirkungen dieser Sportart auf Gesundheit und Fitness. Und das Wichtigste: Jeder kann einen Triathlon schaffen! Und wird davon sein Leben lang profitieren.

Gabriela Harnischfeger nahm mit 38 Jahren erstmals an einem Jedermann-Triathlon in Augsburg teil. Von da an war die dreifache Mutter fasziniert von diesem Sport. Acht Jahre später wurde sie Deutsche Meisterin und 2012 Weltmeisterin beim Ironman in ihrer Altersklasse.

WIE FÄNGST DU AN, UND WELCHER WETTKAMPF PASST ZU DIR?


Die Entscheidung für einen Wettkampf ist abhängig von deinem momentanen Leistungszustand, denn beides muss ja zusammenpassen. Bist du gesund, oder hast du irgendwelche körperlichen Einschränkungen, die ärztlich abgecheckt werden sollten? Hast du dich in den letzten Monaten oder Jahren sportlich betätigt? Wie viel Zeit kannst du jede Woche für den Sport aufbringen?

Bevor du dich für einen Wettkampf entscheidest, solltest du einen Sportcheck machen lassen. Das kann dir auch helfen, deinen momentanen Leistungsstand zu ermitteln. Wenn alles in Ordnung ist, sollte sich dein Plan an deiner sportlichen Vorerfahrung orientieren. Um die ersten Erfahrungen im Triathlon zu sammeln, bietet es sich an, im Jedermanns-Triathlon zu starten. Mit einer dreimonatigen Vorbereitungszeit wird er dir sicher gelingen.

Falls du schon mehr Erfahrungen in einer oder mehreren Disziplinen mitbringst, beispielsweise Halbmarathon und Marathon, oder aber regelmäßig lange und intensiv Rad fährst, ist es auch realistisch, dir eine olympische Disziplin vorzunehmen.

Es gibt immer wieder Leute, die am Biertisch oder an Silvester beschließen, im nächsten Jahr einen Ironman zu machen. Davon kann ich nur dringend abraten. Unser Körper braucht Vorbereitungszeit, um sich entsprechend anzupassen. Geben wir uns die notwendige Zeit, werden wir allerdings darüber staunen, wie leistungsfähig und adaptionsfähig unsere menschliche Natur ist.

Wenn du deutlich übergewichtig bist oder Vorerkrankungen hast, wird dich die begleitende Behandlung eines Arztes dabei unterstützen, deine Pläne gut umzusetzen. Vielleicht ist es dann erst mal sinnvoll für dich, etwas Gewicht „abzuwerfen“ und mit dem Schwimmen und Radfahren zu beginnen oder eventuell Aquajogging zu machen, um deine Gelenke nicht zu überlasten und dich mit deinem Körper langsam an die veränderten Ansprüche heranzutasten.

Andere Vorerkrankungen, wie zum Beispiel ein bestehender Diabetes oder auch orthopädische Handicaps, sollten auf die drei Sportarten abgestimmt werden. Das bedeutet, dass du dir eventuell vorher passende Einlagen besorgst oder dein Training mithilfe der Beratung eines Sportmediziners planst.

Das notwendige Zubehör, ein paar gut passende Laufschuhe (siehe im Kapitel „Laufen“), ein Fahrrad nebst Schutzhelm, eine Schwimmbrille und Badezubehör, und schon kannst du loslegen!

Die hinten angefügten Trainingspläne habe ich beispielhaft ausgeführt. Im Kapitel Allgemeine Trainingslehre erkläre ich, worauf es ankommt, und wie du dein Training aufbauen kannst. Die Pläne solltest du auf dich und deinen Anspruch individuell zuschneiden. In den einzelnen Kapiteln über Schwimmen, Laufen, Radfahren und Rumpfstabilisation erhältst du die notwendigen Informationen für die optimale Vorbereitung.

Falls es dich jetzt in den Fingern und in den Füßen juckt, bist du schon ein wenig mit dem Triathlon-Virus infiziert. Triathlon ist zwar eher eine Einzelsportart, und ich habe tatsächlich aufgrund meiner persönlichen, familiären und räumlichen Situation fast ausschließlich alleine trainiert, aber es gibt mittlerweile zahlreiche Vereine und Gruppen, wo sich Gleichgesinnte zusammengefunden haben. Ein Blick ins Internet, und du wirst schnell einen Verein in deiner Nähe finden, wo du auch gleich neue Kontakte knüpfen kannst, und dann kannst du gemeinsam mit anderen an den Start gehen.

MEIN ERSTER MARATHON – ODER: WIE MAN ES LIEBER NICHT MACHEN SOLLTE …

Nachdem ich ein paar Volkstriathlons und auch die erste olympische Disziplin erfolgreich absolviert hatte, kam ich auf die Idee, auch mal einen Marathon zu probieren. Ich beschäftigte mich grob mit Trainingsplänen und lief einfach mal drauflos, das hatte ja bisher auch immer funktioniert. Das Wichtigste schienen mir die langen Einheiten zu sein, die ich allmählich jeden Sonntag über den Winter hinweg verlängerte, bis zu einer Distanz von 35 Kilometern. Ich erinnere mich noch an grauenhafte Läufe im Schneesturm, bei denen ich mich durch kniehohen Schnee kämpfen musste und die Orientierung auf den unbekannten Strecken verlor. Aber es musste ja sein, ich wollte es schaffen. So fühlte ich mich schließlich gut vorbereitet und musste nun nur noch den für mich passenden Wettkampf finden.

Um das Praktische mit dem Nützlichen zu verbinden, fiel meine Wahl beim ersten Mal auf den Königsforst-Marathon in meiner alten Heimat bei Köln. Da meine Eltern dort wohnten, konnten wir den Besuch gleichzeitig mit der Geburtstagsfeier meines Vaters verbinden, und so reisten wir mit der ganzen Familie an. Ich war ziemlich aufgeregt und froh, dass die Kinder bei meinen Eltern gut aufgehoben waren. Der Königsforst-Marathon ist ein Landschaftsmarathon mit bergiger Strecke, der eher unbekannt ist und auch nur sehr wenig Zuschauer anzieht. Im März 2006 war es in der Kölner Gegend recht kalt, und die Wege waren aufgeweicht von Schnee und Regen, also ein „perfekter Einstieg“ …

Auch mein Mann hatte kurz zuvor die Freude am Laufen für sich entdeckt, aber im Gegensatz zu mir beschäftigte er sich damals schon intensiv mit professionellem Training. So las er erst mal einige Laufbücher, kaufte sich auch gleich eine Pulsuhr und riet mir, selbst auch nach der Herzfrequenz zu trainieren. Ich aber hielt das für völlig übertrieben und unnötig, da ich ja ein so hervorragendes Körpergefühl hatte …

Die Geburtstagsfeier war vorbei, und schon war es so weit. An einem eher trüben, kühlen Sonntagmorgen hatte sich ein überschaubarer Haufen eher asketisch wirkender Athleten eingefunden. Jeder gliederte sich nach seiner zu erwartenden Endzeit im Startfeld ein. Ich erhoffte mir eine Zeit von 3:45 Stunden und war froh, neben mir schon gleich ein paar interessante Gesprächspartner gefunden zu haben. Sehr aufgeregt und optimistisch ging ich in die erste Runde. Mir ist noch lebhaft in Erinnerung, wie ich mich über annähernd 20 Kilometer mit einem Phlebologen über Gefäßerkrankungen und das Entfernen von Krampfadern unterhielt. So verging die Zeit zügig, und mir ging langsam die Puste aus …

Auf der Hälfte der Strecke musste ich leider einsehen, dass ich so niemals das Ziel erreichen würde, denn ich war zu schnell losgelaufen. Der freundliche Arzt meinte dann noch, dass er wohl dieses Mal eine Zeit von unter 3:30 schaffen könnte, und so verabschiedete ich mich verunsichert und reduzierte mein Tempo. Nach einiger Zeit erschien vor mir ein anderer Läufer, den ich zügig einholte und ebenso in ein Gespräch verwickelte. Und ich war tief beeindruckt, als er mir erzählte, dass er in diesem Jahr einen Ironman machen würde. Dankbar nicht mehr alleine zu sein, lief ich wieder ein wenig schneller. Wir hatten schon fast 30 Kilometer geschafft, und ich war in einer eher euphorischen Stimmung, als er meinte, dass der eigentliche Marathon ja erst bei Kilometer 33 anfange. Ich war ungläubig, innerlich amüsiert, und konnte mir nicht vorstellen, dass er recht haben könnte, bis es mir bei Kilometer 33 schlecht ging .

Der freundliche Ironman bot mir hilfsbereit eines seiner Gels an. Er hatte sicher recht mit der Vermutung, dass ich völlig unterzuckert war, denn ich hatte keinen Proviant dabei, und bei dieser Veranstaltung gab es auch nur Wasser und Bananen, die ich nicht genommen hatte. So ein Gel hatte ich zuvor noch nie probiert, aber ich drückte mir die eklig süße, klebrige Masse ohne Wasser in den Mund, mit der Folge, dass mir davon erst richtig übel wurde. Nun musste ich mich auch von dieser netten Begleitung verabschieden und quälte mich mühsam weiter bis zu Kilometer 37, dann ging erst mal nicht mehr viel, denn ich konnte einfach nicht mehr laufen. Da war er wohl „der Mann mit dem Hammer“, und so schritt ich nun alleine weiter durch den Wald. Ich erinnere mich nicht mehr an meine mentale Verfassung, als plötzlich bei Kilometer 39 eine Hand auf meinen Rücken klopfte und eine nette Stimme mit holländischem Akzent mich zum Weiterlaufen ermunterte: „Komm Mädele, das schaffen wir“. Und so lief ich die letzten Kilometer, bis ich schließlich – ausgesprochen wackelig – nach 3 Stunden 55 Minuten über die Ziellinie kam. Einige Läufer hingen dehydriert an Infusionen, und mir war klar, dass auch ich kurz davor war. Lustigerweise wurde ich Zweite in meiner Altersklasse und in der Gesamtwertung Vierte bei den Damen, was natürlich an der geringen Zahl der Teilnehmerinnen lag.

Nach diesen eindrücklichen Erfahrungen schwor ich mir, mich niemals mehr auf diese Weise durchs Ziel zu quälen, was mir bis heute auch gelungen ist. Kurz darauf habe ich mir dann eine Pulsuhr gekauft und die Ratschläge meines Mannes gerne angenommen.

WAS WAR NUN EIGENTLICH SCHIEFGELAUFEN?

Bei diesem Wettkampf habe ich rein aus Unwissenheit gleich eine ganze Reihe von Fehlern begangen. Schon die Wahl dieses Marathons, der mit seinen Höhenmetern und dem weichen Waldboden für einen ersten Marathon sehr viel Kraft kostete, war sicher nicht optimal.

Ich glaube, dass ich tatsächlich über ein gutes Körpergefühl verfüge, aber damals habe ich mich gar nicht auf meinen Körper konzentriert und bin viel zu schnell und aufgeregt losgerannt. Innerhalb der ersten Hälfte hatte ich sicherlich einen Großteil der Kohlenhydratvorräte in meinem Körper verbraucht, da ich zu lange mit anaerober Atmung unterwegs war. So war es schwierig, auf die Fettverbrennung zuzugreifen. Zudem hatte ich auch gar keine weiteren Kohlenhydrate zugeführt, erst dann, als ich völlig leer war. Gels brauchen etwa 5 bis 10 Minuten, um dem Körper schnelle Energie zu liefern, was aber nur durch die Verdünnung mit Flüssigkeit funktioniert. Man sollte...

Erscheint lt. Verlag 13.4.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
Schlagworte Athletiktraining Triathlon • Ausdauersport • eBooks • Ernährung für Sportler • Fahrrad • Gabriela Harnischfeger • Handbuch Triathlon • Hawaii • Ironman • Jederman • Krafttraining • Laufen • Lauftraining • Marathon • Motivationstipps Sport • Olympische Distanz • Outdoor • Paperman • radfahren • Ratgeber • Schwimmen • Sport • Trainingsbibel Triathlon • Trainingshandbuch • triathlon einstieg • Wettkampf
ISBN-10 3-641-25053-6 / 3641250536
ISBN-13 978-3-641-25053-9 / 9783641250539
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