Simplicity Parenting (eBook)

Weniger ist mehr ─ Was Kinder wirklich brauchen, um ausgeglichen, glücklich und rundum geborgen aufzuwachsen - Das Original - Mit einem Vorwort von Steve Biddulph

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020
368 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-25236-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Simplicity Parenting - Kim John Payne
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Das Kultbuch aus den USA - endlich auf Deutsch

Zu viel Zeug, zu viel Auswahl - und dabei immer zu wenig Zeit. Täglich wird die innere Balance unserer Kinder gefährdet. Wie sich Kinder auch in unserer schnelllebigen Zeit unbeschwert, frei und geschützt entfalten können, zeigt der international angesehene Familienberater Kim John Payne: Durch ein vereinfachtes, übersichtlicheres Zuhause mit weniger Spielzeug, weniger sensorischen Reizen, weniger Freizeitstress - und stattdessen mehr Ruhepausen, vorhersehbaren Rhythmen und liebevollen Ritualen, die die gesamte Familie stärken. So entwickeln Kinder das, was wir ihnen für ein ganzes Leben wünschen: Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen, Gelassenheit und innere Stärke - die beste Basis und das wertvollste Geschenk, das Eltern ihren Kindern mitgeben können.

Kim John Payne ist seit fast 30 Jahren pädagogischer Berater. Mit seinem Programm »Simplicity Parenting« zeigt er einen für jeden machbaren Weg aus der alltäglichen Überforderung auf, die mittlerweile weltweit für Kinder und deren Eltern zur Normalität geworden sind. Der gebürtige Australier lebt mit seiner Ehefrau und zwei Kindern auf einer Farm in Ashfield, Massachusetts.

Einleitung


Schreite vertrauensvoll in Richtung deiner Träume.

Wenn du dein Leben vereinfachst, werden dir auch die Gesetze des Universums weniger verwickelt erscheinen.

Henry David Thoreau

Als Eltern sind wir die Architektinnen und Architekten unseres Familienalltags. Indem wir entscheiden, was wir gemeinsam tun und wie wir es tun, schaffen wir für unsere Lieben eine Struktur. Wir legen den Rhythmus unserer Tage fest, bestimmen das Tempo. Natürlich stößt unsere Kontrolle an Grenzen … da brauchen Sie nur die Eltern eines Teenagers zu fragen. Und oft fühlt es sich so an, als würde unser Leben uns kontrollieren, als wären wir gefangen in der verrückten Hetzerei von einer Verantwortung zur nächsten. Aber die einzigartige Art und Weise, wie wir den Tanz täglicher Aktivitäten vollführen, verrät viel über uns als Familie.

Als Berater und Ausbilder bin ich darin geschult, das zu erkennen, aber Kinder brauchen dafür keine Ausbildung. Sie nehmen die entsprechenden Hinweise instinktiv wahr. Was sie sehen, ist, dass wir unsere Liebe ausdrücken, indem wir anwesend sind und Zeit mit ihnen verbringen. Ganz einfach.

Und sie liegen damit ziemlich richtig: Als Eltern sind unsere Motivationen und Absichten überschaubar, unsere Träume nahezu universell. Gleichgültig, wo, und gleichgültig, wie bescheiden oder luxuriös wir leben, die meisten von uns wollen für ihre Kinder nur das Beste. Aus dieser Motivation bauen sich Familien auf. Tag für Tag.

Als Eltern tragen wir die Entwürfe, die Träume, wie unsere Familie sein könnte, in uns. Doch die Pläne ändern sich, das ganze Projekt liegt weit über dem Kostenrahmen, es gibt unerwartete Ergänzungen, und die Arbeit endet nie. Aber inmitten dieses Konstruktionschaos schauen wir einander gerührt und hoffnungsvoll an. Unser fünfjähriger Sohn ist zweifellos immer noch das Baby von einst, aber manchmal – sehen Sie es auch? – schon der junge Mann, der er eines Tages sein wird.

Schützen und Bewahren


An ihrer Entwicklung können wir ablesen, wie beschützt sich Kinder fühlen. Umgeben von liebenden Menschen machen sie große Sprünge, erleben wunderbare Momente des Erkennens und Meisterns. Auf unser Drängen hin? Nie. In einzelnen Momenten lassen Sie uns einen Blick darauf erhaschen, wer sie sind – enthüllen ihr ureigenes Wesen. Und als Eltern leben wir für solche Momente. Aber planbar sind sie nicht. Wir können sie weder erbitten noch beschleunigen.

Wir wollen, dass unsere Familie ein Raum der Sicherheit und des Friedens ist, wo wir so sein können, wie wir wirklich sind. Am dringendsten wollen wir das für unsere Kinder, die mit dem langsamen und schwierigen Prozess beschäftigt sind, sie selbst zu werden. Werden unsere Liebe und Anleitung ihnen den Freiraum gewähren, den sie zum Wachsen brauchen? Kinder sind zweifellos am glücklichsten, wenn sie die Zeit und die Möglichkeit haben, ihre Welt spielerisch zu erkunden. Wir mögen ja zwischen Zukunft und Vergangenheit hin- und herspringen, aber unsere Kinder – die kleinen Zen-Meister – sehnen sich danach, gänzlich im Augenblick zu ruhen. Unsere größte Hoffnung ist, dass sie ihre eigene Stimme, ihre eigenen Instinkte und Widerstandskraft entwickeln, und zwar in ihrem Tempo. Und wie oft wir das auch vergessen mögen, so wissen wir doch, dass dafür Zeit nötig ist.

Das Neue Normal


Die Erholung, die unser Zuhause bieten soll, ist immer seltener dort zu finden. Stattdessen ist unser Arbeitsleben eingezogen, hat sich in unseren Computern eingenistet, findet uns, wo immer ein Handy erreichbar ist. Kinder sind genauso »überbucht«. Mitunter brauchen Eltern Softwareprogramme, um angesichts der vielen Aktivitäten und Zeitpläne der Kinder den Überblick zu behalten, und der Entwicklungspsychologe David Elkind wies bereits 2007 darauf hin, dass Kinder in den vorhergehenden beiden Jahrzehnten mehr als zwölf Stunden an Freispielzeit verloren haben.1

Wenn Multitasking als Überlebensfähigkeit geschätzt wird, muss es uns dann überraschen, dass bei einer zunehmenden Zahl unserer Kinder Aufmerksamkeitsstörungen diagnostiziert werden?

In jedem Bereich unseres Lebens, sei er noch so trivial, werden wir mit einer schwindelerregenden Auswahl an Dingen (ich nenne es im Folgenden »Zeug«) und Entscheidungen konfrontiert. Das Abwägen Dutzender Marken, Eigenschaften, Größen und Preise – gekoppelt mit dem Durchforsten des Gedächtnisses nach jeglichen Warnungen oder Bedenken, die wir möglicherweise gehört haben – all das fließt in die Kriterien unserer täglichen Entscheidungen ein. Wenn Sie als Erwachsene schon davon erdrückt werden, dann stellen Sie sich einmal vor, wie sich Ihre Kinder fühlen müssen! Was auch immer zuerst da war – zu viel Auswahl oder zu viel Zeug: Beides mündet in Unzufriedenheit. Im Gegensatz zu allem, was die Werbung uns weismachen will, kann zu viel Auswahl erdrückend sein. Es ist eine andere Form von Stress. Sie frisst nicht nur Ihre Zeit, sondern Studien zeigen auch, dass zu viel Auswahl unsere Motivation und unser Wohlbefinden untergraben kann.

Der Informations-Tsunami


Darüber hinaus findet eine Lawine von Informationen, ungefiltert und oft ungebeten, den Weg in unser Zuhause, unser Leben und das Bewusstsein unserer Kinder.

Einst war das Zuhause ein provinzieller Vorposten und die Außenwelt »das große Unbekannte«. Eltern hatten Mühe, sämtliche Informationen zu vermitteln, die ihre Kinder möglicherweise für das Leben »in der realen Welt« benötigten, außerhalb der Grenzen des Zuhauses und des näheren Umfelds.

Heutzutage kann die »reale Welt« in all ihrer vielfältigen Pracht jederzeit und überall via Internet angesehen werden. Unsere Verantwortung als Torwächter wird exponentiell schwieriger und gleichzeitig immer wichtiger.

Sie wissen sicher, dass ein Frosch, der in einen Topf mit kochendem Wasser fällt, natürlich sofort versucht hinauszuklettern. Setzen Sie den Frosch jedoch in einen Topf mit kaltem Wasser und erhitzen es langsam bis zum Siedepunkt, dann wird er stillhalten und keine Anstalten zur Flucht machen. Basierend auf den Erfahrungen mit den Familien, mit denen ich arbeiten durfte, den Hunderten Eltern, die mir ihre Sorgen geschildert haben, sowie meinen eigenen Erfahrungen als Vater, glaube ich, dass der Kochtopf, in dem wir heute als Familien sitzen, zunehmend ungastlich für uns alle wird – aber besonders für unsere Kinder.

Raum und Zeit


Bauen wir unsere Familien auf den vier Säulen des »Zu viel« auf? Zu viel Zeug, zu viel Auswahl, zu viele Informationen und zu viel Geschwindigkeit? Davon bin ich überzeugt. Aber genauso glaube ich, dass es nicht so bleiben muss. Ich weiß mit Sicherheit und habe es viele Male gesehen, dass Eltern frische Inspiration und Aufmerksamkeit in den Fluss des Familienlebens bringen können. Zweifellos können wir als die Architekten der Familie dem Leben unserer Kinder ein bisschen mehr Raum und Achtsamkeit hinzufügen und sie mit etwas weniger Geschwindigkeit und weniger überflüssigem Zeug entlasten.

Meine Erfahrung mit vielen Kindern und Familien hat mir dabei geholfen, Strategien zu erarbeiten, um Stress, Ablenkungen und Auswahl – jede Art von überflüssigem Zeug – im Leben von Kindern zu reduzieren. Ich habe gesehen, wie wirkungsvoll diese Strategien dabei sein können, die innere Ruhe und das Wohlbefinden eines Kindes wiederherzustellen. In diesem Buch geht es darum, unser tägliches Leben wieder in Einklang zu bringen mit dem Tempo und dem Versprechen von Kindheit. Unser reales Leben wieder in Einklang zu bringen mit den Träumen, die wir für unsere Familien hegen. Es soll Ihnen helfen, sich frei zu machen von vielen der unnötigen, ablenkenden und erdrückenden Elemente, die die Aufmerksamkeit Ihrer Kinder zersetzen und ihre Tatkraft zuschütten.

Augenblicke der Ruhe zu haben – kreativ oder erholsam – ist eine Quelle der Kraft für Menschen aller Altersgruppen. Beziehungen entwickeln sich oft während dieser Auszeiten, in den beiläufigen Momenten, wenn gerade nicht viel los ist. Dieses Buch soll Ihnen viele Ideen vermitteln, wie Sie diese Auszeiten zurückerobern können, wie Sie für Ihre Kinder Inseln des »Seins« im reißenden Strom des unentwegten »Tuns« schaffen können.

Langsamer Start – Starkes Finale


Wenn wir uns als Gesellschaft bereitwillig der Geschwindigkeit verschreiben, dann liegt das teilweise daran, dass wir eingekapselt sind von Angst und Sorge. Wird dieses Gefühl genährt, rennen wir, so schnell wir können, um Probleme zu vermeiden und Gefahren auszuweichen. Das Erziehen unserer Kinder gehen wir mit dem gleichen ängstlichen Blick an, eilen von einer »Bereicherungsmöglichkeit« zur nächsten, spüren verborgene Keime und neue Gefahren auf, während wir gleichzeitig alles geben, um unseren Kindern jeden derzeit bekannten oder sich in Zukunft auftuenden Vorteil zu verschaffen. In diesem Buch geht es nicht um verborgene Gefahren, schnelles Ausbessern oder zeitlich begrenzte Möglichkeiten – es geht um das Langfristige, den Gesamtzusammenhang. Darum, Ehrfurcht vor der Kindheit zu zeigen.

Wenn wir aus Ehrfurcht statt aus Angst handeln, ist unsere Motivation stärker, unsere Inspiration grenzenlos. Die gute Nachricht ist, dass wir als Eltern eine Menge tun können, um das Umfeld der Kindheit zu schützen.

Viele Konzepte in diesem Buch wurzeln in den Prinzipien der Waldorf-Pädagogik von Rudolf Steiner. Als die größte freie Schulbewegung weltweit legt die Waldorfschule besonderen Wert auf Fantasie und...

Erscheint lt. Verlag 9.3.2020
Übersetzer Silvia Kinkel
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Simplicity Parenting
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte ADS • artgerecht • Babyjahre & Kinderjahre • eBooks • Eltern • Eltern allgemein • Eltern & Familie • Eltern & Kinder • Eltern-Kind-Beziehung • Eltern, Kinder & Familie • Elternschaft • Entspannte Familie • Entwicklung & Gesundheit bei Kleinkindern • Entwicklung und Gesundheit bei Kindern • Erziehung • Erziehungsphilosophie • Erziehungsratgeber • Familienleben vereinfachen • gesunde Ernährung für Kinder • Gesundheit • Gesundheits- & Medikamentenratgeber • Gleichwürdige Erziehung • Glückliche Kindheit • Jesper Juul • Kinder & Jugendliche • Kinderbücher über Werte • Kindererziehung • Kinderpsychologie • Kleinkinder • Kleinkinder & Schulkinder • Literatur über Emotionen & Gefühle für Kinder • Minimalismus • Minimalismus mit Kindern • Ratgeber • Schulkinder • Simplicity Parenting deutsch • Stress • Stress mit Kindern vermeiden • Trotzphase • Waldorf & Montessori & Emmi Pikler
ISBN-10 3-641-25236-9 / 3641252369
ISBN-13 978-3-641-25236-6 / 9783641252366
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