Hypnose in der Praxis -  Jürgen W. Schulz

Hypnose in der Praxis (eBook)

Leitfaden für Therapeuten und für Patienten
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
204 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7481-8829-2 (ISBN)
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Es gibt unzählige Bücher über Hypnose, aber ich fand noch keines, das aus jahrelanger Praxis berichtet. Mit vielen Praxisfällen. Viele Jahre therapiere ich mit Hypnose und konnte schon hunderten von Patienten helfen. Aus diesem Erfahrungsschatz möchte ich berichten. Zum einen um Patienten zu zeigen, was möglich ist, welche Krankheiten therapiert werden können, wie hoch der Aufwand ist, und nicht zuletzt, wie sie den für sie geeigneten Therapeuten finden, der möglichst schnell und effektiv zur Heilung beiträgt. Für die Patienten werde ich In diesem Buch darstellen, wie sie einen für sich geeigneten Therapeuten finden, der es nicht nur auf ihren Geldbeutel abgesehen hat sondern in möglichst kurzer Zeit zu ihrer Heilung beiträgt. Des Weiteren werden sie erfahren, wie lange, in Abhängigkeit von der Krankheit, die Therapie seriös dauert. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil dieser wunderschöne Zustand der Trance süchtig machen kann und diese Sehnsucht unseriös ausgenutzt werden könnte. Für die Therapeuten, die dieses Buch lesen, vor allem diejenigen, für die Hypnose noch Neuland ist, und die sich mit dem Gedanken tragen Hypnosetherapien eventuell in praxi anzuwenden, wird erkennbar wie effizient und effektiv Hypnosetherapien wirken können. Nicht zuletzt fließen in diesem Buch meine Erfahrungen aus einer zehnjährigen Tätigkeit als Hypnose-Schulleiter und Referent ein.

Der Autor lebte, schon bevor er sich als Heilpraktiker niederlies, ein spannendes Leben. Er studierte Werkstoffwissenschaften, war Ausbildungsoffizier bei der Luftwaffe, dann 32 Jahre beim renommiertesten Autobauer Süddeutschlands in unterschiedlichsten Funktionen, aber immer im Umfeld des Qualitätsmanagements. Zwischendurch war er, nebenher sieben Jahre Lehrbeauftragter an einer Hochschule. Er baute im Verband der Automobilindustrie ein Qualitätsmanagement für die gesamte Automobilindustrie auf, und gründete und betrieb ein Institut für Qualität bis zu einem Schlüsselerlebnis. Immer wieder wurden Mitarbeiter dieser leitenden Ebene eine Woche lang einem Psychocrashkurs ausgesetzt. Bei einem dieser brutalen Kurse meinte ein Psychiater aus dem Chiemseeraum: Jeder Mensch braucht ein Lebensziel, wer kein Lebensziel hat vegetiert nur. Er brachte ihm eine Lebensbaummethode bei, die ihm nach anderthalb Jahren Arbeit im Unbewussten klar machte, dass seine bisherige Tätigkeit nicht ganz passend war. Die Konsequenz war, dass er noch relativ jung die Reißleine zog und sich selbstständig machte. Anfänglich arbeitete er nur mit Homöopathie und kleineren Methoden, bis er in Wiesbaden vor zig Jahren seinen damaligen Lehrer für Hypnose bei einem Vortrag über Hypnose erlebte und da war es geschehen. Heilhypnose wurde seine Welt. Aus den Erfahrungen erarbeitete er Lehrinhalte und ein Ausbildungssystem für eine renommierte Schule für Hypnose, für Ärzte und Heilpraktiker. Es ist heute noch für ihn spannend neue Patienten und die Wirkung der Hypnose zu erleben.

V. Die Behandlung von Krankheiten


1 Psychische Erkrankungen


1.1 Depressionen

Depressionen haben die schlimmsten Erkrankungssymptome, die man sich vorstellen kann. Innen läuft ein negativer Film ab. Die Patienten beobachten sich, können nicht weinen, haben keine Emotionen, ausdruckslose Mimik, sie sind immer müde - auch ohne Arbeit, gefühlsleer. Beim Depressiven läuft kaum etwas

  • weder sexuell
  • noch ideomotorisch
  • sind suizidgefährdet

    80% unserer Patienten haben depressive Verstimmungen oder gar Depressionen. Die Krankheit ist charakterisiert durch die Symptomverbindung von

  • Stimmungseinengung (sich nicht freuen können, keine Trauer empfinden; auch durch Zuspruch nicht aufhellbar)
  • Antriebshemmung, zu der auch eine Denkhemmung gehört
  • innere Unruhe
  • Schlafstörungen. Und zwar ist der 24-Stundenrhythmus gestört

Bei einer schweren depressiven Episode sind selbst einfachste Tätigkeiten, wie Körperpflege, Einkaufen oder Abwaschen nicht mehr möglich. Es wird vermutet, dass der größte Teil der jährlich zirka 12.000 Suizide in Deutschland auf Depressionen zurückzuführen ist.

Bei der Anamnese sind auch die nachfolgenden Symptome zu beachten:

Übertriebene Sorge um die Zukunft , Hypochondrie, Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, sowie soziale Selbstisolation, Selbstentwertung, dazu Müdigkeit, verringerte Entscheidungsfähigkeit, Grübelzwang, Störungen des Zeitempfindens. Reizbarkeit. Negative Gedanken und Eindrücke, das Gefühlsleben ist eingeengt, was zum Verlust des Interesses an der Umwelt führen kann, sexuelles Interesse ist vermindert oder erloschen. Gewichtsabnahme aber auch Gewichtszunahme („Kummerspeck“) sind möglich, häufig verbunden mit Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust.

Während einer depressiven Episode ist die Infektionsanfälligkeit erhöht.

Die medizinische ICD 10-Nomenklatur ist für die Therapie wenig hilfreich.

Viel interessanter für uns ist die Unterscheidung nach Endogener Depression (Von innen kommend), Psychogene Depression (die häufigste Depressionsart, ausgelöst durch seelische Erlebnisse, lebensgeschichtlich bedingte Ursachen oder nachvollziehbare Reaktion auf Belastungen) und die Somatogene Depression (verursacht durch direkt das Hirn betreffende körperliche Krankheiten wie Hirnschädigung durch einen Unfall, Schlaganfall oder Abbauprozesse. Aber auch bei Erkrankungen die die Hirn- Funktion indirekt beeinflussen können, wie Kreislauferkrankungen, Infektionen, Arzneimittel oder Drogen).

Bei endogenen Depressionen ist parallel zur medikamentösen Behandlung eine Hypnosebehandlung gut anwendbar, wenn der Therapeut erfahren ist.

Bei den Psychogenen Depressionen ist die Hypnosebehandlung sehr gut geeignet und hoch signifikant wirksam.

Bei den Somatogenen Depressionen kann Hypnosebehandlung unterstützen, wenn symptomatisch behandelt wird, zum Beispiel bei Kopfschmerzen … da wirkt sie natürlich

Hinter den meisten Depressionen stecken gelernte Prozesse und was gelernt wurde, kann auch wieder verlernt werden.

Depressionen können direkt angesprochen werden, ohne dass der Patient damit Probleme hätte. Im Gegensatz zu den Neurosen, bei denen der Patient keine Krankheitseinsicht hat. Gut gemeinte Ratschläge, wie „Reiß dich zusammen“ oder „streng dich an“ sind eher kontraproduktiv.

Behandlung von Depressionen

Bei der ersten Sitzung ist die klassische Hypnose angezeigt, eine Leer-Hypnose, das bedeutet sie enthält keine heilenden Inhalte. Dadurch wird vermieden, dass der Patient in dieser schwierigen Situation noch tiefer stürzt.

Bei der zweiten Sitzung können schon leichte entlastende Methoden angewandt werden, die auch schon einige Analyseanteile beinhalten. Zum Beispiel die Ballonkorbtechnik, bei der der Patient natürlich in tiefer Trance, alles abgeben kann, was er gerne loswerden möchte, die Trauer, vielleicht die Einsamkeit, eventuell begleitende körperliche Symptome und so fort. Es kann am Körperempfinden gearbeitet werden. Es ist auch sehr positiv, in die Leichtigkeit des Lebens erleben zu lassen.

Bei der dritten Sitzung kann schon eine Hypnoseanalyse durchgeführt werden. Durch eine hocheffiziente Analysetechnik, zum Beispiel die Direktanalyse, geht das Unbewusste an den Ort, zu der Person, in das Geschehen, der/die/das für die Depression ursächlich war. In den meisten Fällen landen wir in der frühen Kindheit und genau dort und zu diesem Zeitpunkt, werden dann die Probleme gelöst. Normalerweise ist damit die Depression beseitigt.

Falls eine weitere Sitzung erforderlich wäre, oder der Patient diese gar wünscht, kann der Patient zu seinem "Inneren Therapeuten" gebracht werden, bei dieser Methode erlebt der Patient, wie in seinem Unbewussten Heilungsprozesse ablaufen. Des Weiteren könnte der Patient in seine "innere Kommandozentrale" gehen, in der sich absolut entlasten kann. Möglich sind auch persönlichkeitsstärkende und persönlichkeitsstabilisierende Trancen. Als Abschluss kann in Trance eine Übertragung in den Alltag erfolgen.

1.2 Neurosen

die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die psychiatrische amerikanische Vereinigung (APA) rücken von den über 200 Jahre alten Neurose-Konzepten ab. Sie haben den Begriff Neurose weitgehend aus ihrem Lehrstoff gestrichen. Das Krankheitsbild ist damit nicht verschwunden, im Gegenteil die Zahl der Betroffenen nimmt zu. Man geht heute davon aus, dass 10-20 % der Bevölkerung davon betroffen sind. Das Beschwerdebild ist Folge oder symbolischer Ausdruck (zum Beispiel Herzneurose) des krankmachenden seelischen Konfliktes, der aber unbewusst bleibt. Es handelt sich um eine psychosozial bedingte Gesundheitsstörung ohne nachweisbare körperliche Grundlage. Das Verhalten und die Persönlichkeit können zwar beeinträchtigt sein, bleiben aber innerhalb sozial akzeptierter Grenzen. Der Neurotiker empfindet sich nicht als krank. Am leichtesten verständlich wird das bei einer Zwangsneurose, wenn X-mal nachgeschaut wird, ob der Herd ausgeschaltet ist oder das Bügeleisen oder X-mal überprüft wird, ob das Auto abgeschlossen ist.

Die Störungen beruhen auf einer inneren Konfliktsituation, die in der kindlichen Entwicklung begründet ist. Oft findet man Störungen in der sexuellen Selbstbejahung oder in der Hingabefähigkeit, es kann auch eine überstarke Bindung an einen Elternteil, mangelhafte Zuneigung, Einschüchterungen oder Entmutigungen vorliegen. Es äußert sich auch in der Neigung Regungen zu verdrängen, die mit der Erziehung nicht übereinstimmen (Keuschheit, Sauberkeit, Ordnung, Gehorsam…).

Es gibt ein geflügeltes Wort: "Neurose lächelt", ein oft beobachtetes Indiz.

Die häufigsten Neurose-Typen:

Neurotische Depression / depressive Neurose (betroffen sind 5-7% der Allgemeinbevölkerung): Depressive Verstimmung, Minderwertigkeitsgefühle, Hemmungen, Gefühl von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit,

Zwangsneurose - heute als Zwangsstörung bezeichnet - (betroffen sind 1-3% der Allgemeinbevölkerung Tendenz steigend): Gepeinigt, machtlos, Kontroll- oder Waschzwang, eine "heimliche Krankheit“

Generalisiertes Angstsyndrom: exzessive Befürchtungen, Grübeleien, Paniksyndrom (Panikstörung, Panikattacken, schwerer Angstanfall ohne äußerlichen Anlass (Angst vor der Angst). Betroffen sind 5-10% der Bevölkerung, Frauen mehr als Männer. Agoraphobien: früher "Platzangst“, Angst vor der Angst (Erwartungsangst) (Vermeidungsverhalten).

Soziale Phobien: krankhafte Angst vor anderen Menschen, früher als "Versagensangst" oder "krankhaftes Lampenfieber" bezeichnet.

Spezifische (isolierte) Phobien: dauerhafte, exzessive Furcht vor bestimmten Situationen, Gegenständen, Lebewesen - häufigste Neuroseform (7%). Frauen sind öfter betroffen.

Hysterische Neurose / Konversionsreaktion (dissoziative Störung) (unbewusste "Körpersprache") Lähmungen, Sehstörungen bis Blindheit, Taubheit , Amnesien (Erinnerungslosigkeit), Dämmerzustände, Stupor (seelisch-körperliche Erstarrung), seelisch bedingte sexuelle Funktionsstörungen (z. B. Vaginismus, Schmerzen beim Verkehr, Kastrationsängste), Verhaltensstörungen (z. B. übertriebenes, künstlich wirkendes, teilweise bis ins Dramatische gesteigerte Auftreten).

Hysterische Reaktionen sind heute in der westlichen Welt eigentlich nur noch selten, bzw. als Gruppenphänomen in Schulen, bei Sekten, in den USA jedoch häufiger.

Hypochondrische Neurose (heute als hypochondrische...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-7481-8829-3 / 3748188293
ISBN-13 978-3-7481-8829-2 / 9783748188292
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